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Diese Elektroroller-Aktien gibt es

Inhaltsverzeichnis

Während alle Welt schaut, ob Autohersteller von BMW bis Volkswagen mit Elektrofahrzeugen vorankommen, ist die Sache bei Krafträdern erheblich einfacher. Zackige Beschleunigung bei vergleichsweise geringem Gewicht sorgt für Fahrspaß und eine gute Umweltbilanz. im Gegensatz zu ultraschweren Autobatterien, die zudem etliche Fahrassistenz-Systeme bedienen müssen, ist der Energieverbrauch bei Elektrorollern auf den Antrieb konzentriert.

Kein Wunder, dass sich neben E-Fahrrädern E-Mopeds großer Beliebtheit erfreuen. Entsprechend müssten eigentlich Aktien von Elektroroller-Herstellern Potenzial bieten. Die Nachfrage jedenfalls ist enorm. Vor allem die Urbanisierung beschert dem Zweiradmarkt hohe Zuwachsraten. Legen schon Benzinroller in Europa jährlich um rund 7 % zu, ist es bei Elektrorollen das Zehnfache. Sharing-Systeme, bei denen man keinen eigenen Roller kaufen muss, tragen dazu bei.

Weiter warten auf erste deutsche Elektroroller-Aktie

Wer mit Aktien vom Elektroroller-Boom profitieren will, hat derzeit allerdings keine deutschen Anbieter zur Auswahl. Der Berliner Hersteller Unu ist eine GmbH, ebenso Bosch, das neben der Motorenproduktion eine eigene Sharing-Plattform betreibt. Die erste deutsche Elektroroller-Aktie hätte Govecs sein sollen – im Prime Standard der Deutschen Börse. Doch der für Anfang November geplante Börsengang ist gescheitert. Noch vor dem Start ging der Saft aus.

Bereits zuvor war die Zeichnungsfrist um sechs Wochen verlängert worden. Die Zahl der angebotenen Papiere wurde von anfangs 7,5 Mio. Aktien um 1,15 Mio. reduziert. Statt 90 Mio. Euro wurde der erwartete Erlös auf 64 bis 77 Mio. Euro heruntergeschraubt. Als klar wurde, dass die Emission immer weniger bringen würde, hat Govecs die Sache kurzerhand abgeblasen. Als Grund wurden die wackeligen Aktienmärkte angegeben. Der IPO wird auf bessere Zeiten verschoben.

Dabei läuft das Geschäft beim Münchner Startup. Das wiederbelebte Traditionsgefährt „Schwalbe“ das einst überall in der DDR herumfuhr, soll als Elektroroller dieses Jahr für eine Umsatzsteigerung auf bis zu 28 Mio. Euro sorgen, nach 15 Mio. im Vorjahr. Doch selbst die prognostizierten Zuwächse von jährlich 25 % in der Branche reichten für einen gelungenen Börsengang nicht aus. Verschobene Börsengänge sind derzeit übrigens keine Seltenheit.

Finanzkraft aus China

Ein anderer Newcomer, der seit Kurzem auch an der der Nasdaq gelistet ist, kommt aus China und nennt sich Niu, so wie der gleichnamige E-Roller. Niu ist ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. Nach eigenen Angaben wurden in China über 300.000 Exemplare verkauft. In Europa soll der Markt zunächst vorwiegend über Sharing-Anbieter aufgerollt werden.

Nachweisbare Erfolge kann indes Yadea vorzeigen. Die chinesische Elektroroller-Aktie ist seit 2016 an der Börse Hongkong gelistet und brachte seitdem ein Plus von fast 62 %. Die Umsätze stiegen bis 2017 auf umgerechnet grob 1 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis liegt bei 38,86 Mio. Euro. Die hohen Absatzzahlen im Heimatmarkt China erzeugen natürlich eine ganz andere Finanzkraft als bei Startups.

Piaggio will durchstarten

Ein europäisches Schwergewicht in der Branche ist Piaggio. Der größte Zweiradhersteller des Kontinents hat seit September eine E-Version der Vespa im Programm. Bei entsprechendem Erfolg wollen die Italiener auch die Amerikaner begeistern. Die Piaggio-Aktie brachte auf Zehnjahressicht ca. 43 % Plus, kommt aber seit Jahren, bis auf ein paar Ausschläge, nicht von der Stelle. Dabei legen die Umsätze seit 2014 stetig zu. Zuletzt auf 1,34 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis betrug 6,37 Mio. Euro und war im Vergleich zu 2016 um über die Hälfte gestiegen.