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Was wurde eigentlich aus… der Schultheiss-Patzenhofer Brauerei AG?

Inhaltsverzeichnis

Wer sich ein Bier gönnt, denkt meist nicht darüber nach, wer es wohl unter welchen Umständen hergestellt hat. Dabei sind es gerade die Brauereien, die zu den ältesten Unternehmen Deutschlands gehören. Natürlich verwoben mit der wechselvollen Geschichte unseres Landes. Die Schultheiss-Patzenhofer Brauerei AG ist geradezu ein Paradebeispiel für einen solchen Werdegang.

Die Schultheiss-Patzenhofer Brauerei AG – die Anfänge des Unternehmens

Der Vorläufer der Schultheiss-Patzenhofer Brauerei AG, die Berliner Schultheiss-Brauerei wurde bereits 1842 gegründet. Bis zum Zusammenschluss mit der Brauerei Patzenhofer im Jahr 1920 erfreute sich das Unternehmen eines rasanten Wachstums.

1913 ist Schultheiss bereits die größte Lagerbierbrauerei der Welt mit einem Ausstoß von 1,8 Mio. Hektolitern pro Jahr und mehr als 2.800 Mitarbeitern. Allerdings beendete der Ausbruch des 1. Weltkriegs vorerst die Erfolgsstory des Berliner Unternehmens.

Nach der Fusion 1920 hieß der Konzern Schultheiss-Patzenhofer Brauerei AG und setzte das fulminante Wachstum eindrucksvoll fort. Im Jahr 1938 arbeiten für die Gesellschaft 6.380 Angestellte. Die AG verfügte über 11 Braustätten und 85 eigene Ausschanklokale. Pro Tag wurden rund 1 Million Flaschen Bier abgefüllt.

Aber auch der 2. Weltkrieg und dessen Ausgang bedeuteten einen weiteren erheblichen Einschnitt in die Entwicklung des Unternehmens.

Was nach dem 2. Weltkrieg aus der Schultheiss-Patzenhofer Brauerei AG wurde

Um die Bevölkerung und die Besatzungstruppen nach dem 2. Weltkrieg mit Getränken zu versorgen, werden die zerstörten Brauereien in Rekordzeit wieder aufgebaut. Im Westen wie im Osten Deutschlands beginnt der erneute Aufstieg verschiedener Nachfolge-Gesellschaften.

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In der ehemaligen DDR werden die Schultheiss-Braustätten ab 1950 in so genannte Volkseigene Betriebe (VEBs) umgewandelt. Von 1969 bis 1989 wird das Unternehmen in der DDR in das VEB Getränkekombinat Berlin eingegliedert.

In der Bundesrepublik beginnt die Geschichte der Schultheiss Biere im Jahr 1949. Ab diesem Zeitpunkt wird hier wieder ein Pils nach der Original-Rezeptur des Namensgebers hergestellt. 1970 führt Schultheiss mit 67 % Marktanteil den West-Berliner Markt an.

Die Schultheiss-Brauerei nach der Wende

Nachdem das westdeutsche Unternehmen der Schultheiss-Brauereien 1988 in die Dortmunder Brau und Brunnen AG integriert wurde, geschah dies nach der Wende im Jahr 1990 auch mit dem DDR-Ableger.

Unter der neuen Firmenbezeichnung Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei entsteht 2006 unter dem Dach der Radeberger Gruppe eine weiter aufstrebende Gesellschaft. Die Radeberger Gruppe ihrerseits ist Bestandteil der Dr. August Oetker KG und als solcher zuständig für den Bereich Bier und alkoholfreie Getränke. Die Radeberger Gruppe weist in Deutschland einem Getränkeabsatz von 13 Mio. Hektolitern einen Marktanteil von 15 % auf.

Die Schultheiss-Patzenhofer Brauerei AG spiegelt in ihrer Geschichte das Auf und Ab des 20. Jahrhunderts wider und hat inzwischen mit ihren Folgeunternehmen ihren Platz in der modernen Wirtschaftswelt gefunden.