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Aktien-Branchen: In welche Sektoren investieren?

Beitragsbild zum Artikel "Aktien Branchen". Rechts ist ein Piktogramm dreier Menschen abgebildet, die sich über Aktien Branchen informieren.
Inhaltsverzeichnis

Unternehmen werden nicht nur in der Wirtschaft, sondern ebenso am Aktienmarkt in mehrere Branchen, Sektoren und Zweige eingeteilt. Für Anleger ist es interessant, die besten Aktien aus den jeweiligen Branchen und Sektoren zu kennen, um mit einer guten Diversifikation in die Unternehmen zu investieren.

In unserem Beitrag erfahren Sie, welche Aktien-Branchen es gibt und auf welcher Basis eine Einteilung stattfinden kann. Wir gehen ferner darauf ein, warum die Klassifizierung der Aktien in Branchen erfolgt und wie Sie in die einzelnen Unternehmen aus verschiedenen Zweigen der Wirtschaft investieren können.

Das Wichtigste zu den Aktien-Branchen in Kürze

  • Die Aktien am Markt lassen sich in Branchen und Sektoren aufteilen, was zur Übersichtlichkeit beiträgt.
  • Zu den bekanntesten Branchen zählen unter anderem Energie, Konsum, Finanzdienstleister, Immobilien, Industrie und Technologie.
  • Eine Klassifizierung der Aktien in Branchen und Sektoren wie Software ist sinnvoll, damit Statistiken zur wirtschaftlichen Entwicklung in Sektoren erstellt werden können.
  • Anleger haben mehrere Möglichkeiten, in Branchen zu investieren, beispielsweise über eine Aktie, ETFs und aktiv gemanagte Fonds.
  • Momentan zählen unter anderem Technologie inklusive KI, Medizintechnik, Rüstung und Elektromobilität zu den wachstumsstarken und somit gefragten Branchen.

Welche Aktien-Branchen gibt es?

Es gibt keine weltweit gültige und einheitliche Einteilung der Aktien in verschiedene Branchen und Sektoren. Allerdings orientieren sich die meisten Anleger und auch Experten entweder an

Aktien-Branchen nach der ICB

Die ICB wurde von Dow Jones STOXX sowie FTSE eingeführt und teilt die Aktien seit 1999 in elf Sektoren ein, wie zum Beispiel Informationstechnologie, Finanzwerte, Immobilie und Versorger.

Die Branchen auf Grundlage des ICB möchten wir im Folgenden nennen und kurz skizzieren.

  1. Basiskonsumgüter: Dabei handelt es sich um Produkte, die der Grundversorgung der Bevölkerung dienen. Sie werden alternativ ebenso als Güter des täglichen Bedarfs bezeichnet. Dazu gehören unter anderem Nahrungsmittel, Getränke und Hygieneartikel. Die Branche Basiskonsumgüter mit ihren Aktien wird wiederum in mehrere Supersektoren unterteilt, wie zum Beispiel Körperpflege, Drogerie und Lebensmittel.
  2. Energie: Zu den bekanntesten Branchen vor allem im Bereich Aktien zählt die Energiebranche. Hier dominieren Unternehmen, die Energien wie Öl, Gas, Kohle und mittlerweile ebenso erneuerbare Energien herstellen. Da Energien wie Gas oder Öl unverzichtbar sind, handelt es sich gleichzeitig um eine der wichtigsten Branchen überhaupt.
  3. Finanzdienstleister: Eine weitere der elf Branchen nach ICB sind die Finanzdienstleister. Darunter fallen insbesondere Banken, Broker, aber auch Versicherungsgesellschaften. Diese Branche wird von den großen Kreditinstituten dominiert, die meistens International tätig sind.
  4. Gesundheitswesen: Im Bereich Wachstumsbranchen gehört das Gesundheitswesen spätestens seit der Corona Pandemie mit zu den führenden Wirtschaftszweigen. Die Branche lässt sich in eine Reihe von Supersektoren einteilen, wie zum Beispiel medizinische Geräte, Gesundheitsdienstleister und Biotechnologie. Unternehmen aus diesem Wirtschaftsbereich sind bei Anlegern momentan sehr gefragt.
  5. Grundstoffe: Eine vielleicht nicht ganz so bekannte Branche ist für viele Anleger der Bereich Grundstoffe. Dazu gehören insbesondere Rohstoffe und Chemikalien. Für manche Anleger ist die Branche dennoch interessant, denn dazu gehören zum Beispiel Gold- und Silberaktien.
  6. Immobilien: Eine weitere der elf Branchen nach ICB sind Immobilien. Diese zählten bis Mitte 2023 zu den gefragtesten Branchen für ein Investment, entweder auf direktem Wege oder zum Beispiel mittels Immobilienaktien. Nachdem die Immobilienpreise seit Mitte 2024 gesunken sind, hat der Sektor etwas an Attraktivität verloren.
  7. Industrieunternehmen: Zu den ältesten Branchen zählen auch am Aktienmarkt die Industrieunternehmen. Darunter fallen zahlreiche Sektoren, wie zum Beispiel Maschinenbau, das Baugewerbe, Industriegüter und Dienstleistungen.
  8. Technologie: Technologie ist nach wie vor eine der führenden Wachstumsbranchen. Gerade bei Anlegern sind sogenannte Technologie Aktien sehr beliebt, wie zum Beispiel Meta, SAP und Apple. Supersektoren in dieser Branche sind unter anderem Software, Hardware und Computer-Dienstleistungen.
  9. Telekommunikation: Insbesondere aufgrund der Digitalisierung ist auch der vergleichsweise etwas ältere Wirtschaftszweig Telekommunikation momentan sehr gefragt. In den Bereich fallen Anbieter aus den Sparten Festnetz, Mobilfunk, Internet und Telekommunikationsdienstleister nebst Ausrüstern.
  10. Verbrauchsgüter: Verbrauchsgüter zählen ebenso zu den seit Jahrzehnten im Bereich Aktien etablierten Branchen. Sie kennzeichnen sich dadurch, dass es besonders viele Supersektoren gibt, wie zum Beispiel Automobile, Unterhaltungselektronik, Gastronomie und Kleidung. Weitere Supersektoren sind Konsum, Reisen, Medien und Einzelhandel.
  11. Versorgungsunternehmen: Versorgungsunternehmen, kurz Versorger, sind eng mit der Branche Energie verbunden. Sie stellen den Menschen zum Beispiel Strom zur Verfügung, aber auch Wasser und Heizenergie. Versorger haben naturgemäß sowohl für Privathaushalte als auch Unternehmen und damit für die gesamte Wirtschaft eine enorme Bedeutung.

Einteilung der Aktien nach GICS

Auf Basis des GICS hingegen wird jede Aktie am Markt in 11 Branchen, 20 Supersektoren wie Software, 45 Sektoren und 173 Sub-Sektoren eingeteilt.

Warum erfolgt die Klassifizierung der Aktien in Branchen und Sektoren?

Dass eine Aktie und damit das Unternehmen mehreren Branchen und einem Sektor zugeordnet wird, hat verschiedene Gründe und gleichzeitig Vorteile. Eine Ursache ist, dass es dadurch leicht möglich ist, Unternehmen einzelnen Branchen zuzuordnen und damit einen guten Überblick zu erhalten. Das dient unter anderem Statistiken im nationalen und internationalen Bereich, mit denen insbesondere die konjunkturelle Entwicklung von Wirtschaftsbereichen abgebildet und zusammengefasst wird.

Darüber hinaus dient die Einteilung der Unternehmen in Branchen und Sektoren als Grundlage dafür, dass die entsprechenden Aktien einem Index zugeordnet werden können. Dabei handelt es sich insbesondere um Branchen-Indizes oder Indizes, die auf Sektoren basieren. Das wiederum ist eine wichtige Basis für Anleger, die zum Beispiel mittels ETFs gezielt in bestimmte Branchen und damit Unternehmen investieren möchten.

Ein weiterer Grund für die Klassifizierung der Aktien in Branchen und einen bestimmten Sektor ist, dass es dadurch leicht möglich ist, Unternehmen innerhalb eines bestimmten Wirtschaftszweiges miteinander zu vergleichen. Daher ist die Einteilung für Analysten von großer Bedeutung. Börsen als Handelsplätze verwenden häufiger eine Branchen-Einteilung, um eine Kategorisierung der notierten Aktien vornehmen zu können.

Zusammengefasst hat die Klassifizierung der Aktien in bestimmte Branchen und Sektoren folgende Gründe und Vorteile:

  • Einordnung von Unternehmen in bestimmte Wirtschaftszweige
  • Grundlage für nationale und internationale Statistiken zur wirtschaftlichen Entwicklung
  • Branche als Grundlage für bestimmte Branchen-Indizes
  • Basis für Anleger, die gezielt in bestimmte Branchen und damit Unternehmen investieren möchten
  • Vergleichbarkeit zwischen Unternehmen der gleichen Branche
  • Kategorisierung der an der Börse gelisteten Aktien durch den Handelsplatz oder Banken

Welche Branchen gelten 2024 als vielversprechend?

Die Branchen, die aktuell besonders gut laufen, werden oft als Wachstumsbranchen bezeichnet. Diese spiegeln häufig einen Trend wider, der sich an den Märkten und in der Wirtschaft zeigt. Mitte 2024 sind aufgrund der wachsenden Nachfrage und Innovationen, die zum Teil für eine positive Wirtschaftsentwicklung dringend benötigt werden, insbesondere die folgenden Branchen sind im Jahr 2024 im Trend und somit gefragt:

  • Technologie inklusive Künstliche Intelligenz
  • Informationstechnologie
  • Medizintechnik
  • Rüstung
  • Elektromobilität

Insbesondere die KI-Branche erlebt derzeit einen echten Boom. Es gibt immer neue Weiterentwicklungen am Markt und neue KI-Modelle. Aber auch „ältere“ Sektoren wie die Rüstung sind momentan sehr gefragt. Anlass sind vor allem die Waffenlieferungen an die Ukraine und insgesamt das stattfindende Aufrüsten in Europa.

Welche Branchen eignen sich für mich?

Welche Branchen Sie am besten in Ihrem Depot haben sollten, ist von mehreren Faktoren abhängig. Dazu gehören der Anlagezweck, Ihre Anlageziele und Ihre Strategie. Wenn Sie zum Beispiel überdurchschnittliche Erträge generieren möchten, sind andere Branchen im Fokus, als wenn Sie auf Sicherheit und Stabilität setzen. Oft entscheiden sich Anleger zwischen Wachstumsbranchen und der sogenannten Old Economy oder nehmen eine Mischung vor.

Wie kann ich in Branchen investieren?

Anleger haben verschiedene Möglichkeiten, wenn sie in eine oder mehrere Branchen investieren möchten. Das funktioniert am besten über folgende Anlageprodukte:

  • Anleihen
  • Aktien
  • Aktiv gemanagte Aktienfonds
  • ETFs

Eine gute Option ist für die meisten Anleger das Investment in ETFs, also in Indexfonds. Für nahezu jede Branche gibt es heutzutage mindestens einen Index, der über entsprechende ETFs abgebildet wird. Wenn Sie unter anderem in die Branche Künstliche Intelligenz investieren möchten, wäre zum Beispiel der Global X Robotics & Artificial Intelligence ETF eine mögliche Option. Aber auch einzelne Aktien mit den dahinter stehenden Unternehmen sind eine Variante, wenn Sie gerne gezielt in mehrere Firmen investieren möchten. Aktiv gemanagte Aktienfonds sind eine weitere Option, die sich als Branchenfonds auf bestimmte Wirtschaftszweige konzentrieren.