Aktienkennzahlen verschaffen Anlegern besseren Durchblick
Beim Vergleich von Wertpapieren gibt es eine ganze Reihe von Schwierigkeiten. Anleger, die sich nur auf Prognosen selbsternannter Experten verlassen, erleben dabei dann oft böse Überraschungen.
Wer sich bei zentralen Aktienkennzahlen wie
- dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV),
- dem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV),
- dem Kurs-Cash-Flow-Verhältnis (KCV)
- und dem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV)
allerdings auskennt, ist ganz klar im Vorteil.
Sicher durch den Aktien-Dschungel mit Aktienkennzahlen
Aktien zählen zu den beliebtesten Geldanlagen.
Wegen der nahezu unüberschaubaren Anzahl möglicher Aktien-Investments fällt es Privat-Anlegern alelrdings nicht immer leicht das richtige Wertpapier auszuwählen.
Bevor Anleger ihr Geld in eine Gesellschaft investieren, sollten sie diese daher stets genau betrachten. Diese Betrachtung kann mithilfe spezieller Kennzahlen erfolgen.
Der größte Vorteil dieser Kennzahlen ist es, sich einen Rückschluss über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens zu verschaffen.
Darüber hinaus können Ihnen Aktienkennzahlen wie das KGV oder das KBV Informationen über die zukünftige Entwicklung des jeweiligen Konzerns liefern.
Gleichzeitig können auch Privat-Anleger Investment-Alternativen miteinander vergleichen.
Eine der wichtigsten Kennzahlen: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Der aktuelle und auch der zu erwartende Gewinn einer Aktie ist eines der wichtigsten Kriterien einer Investition.
Da der bloße Betrag (z. B. 5 € pro Aktie) jedoch tatsächlich nur wenig bis gar nichts über die Ertragskraft einer Aktiengesellschaft aussagt, wird beim KGV der Gewinn in Relation zum Kurs gestellt.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
$$\bo\text"KGV" = \text"aktueller Aktienkurs" / \text"Gewinn je Aktie"$$
Ein Beispiel:
Der Kurs der Bayer-Aktie beträgt aktuell 113 €, der erwartete Gewinn für 2018 wird mit 8,20 € angegeben. Hieraus folgt: Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2018 lautet 13,78.
Am KGV können Anleger ablesen, wie viele Jahre es dauern wird, bis die Gesellschaft den Kaufpreis ihrer Aktien als Gewinn erwirtschaftet hat.
Also: Je niedriger das KGV, umso besser.
Das erwartete KGV der BASF für 2018 z. B. liegt dagegen bei 15,22 – und damit etwas höher.
Wenn Anleger also mit dem Gedanken spielen, in einen renommierten börsennotierten Chemie-Konzern aus Deutschland zu investieren, werden sie – die umstrittene Monsanto-Übernahme einmal außen vor gelassen – nach diesen Infos zur Aktie von Bayer greifen.
Auch andere Kennzahlen liefern wichtige Hinweise
Andere Kennzahlen wie z. B. das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) liefern Hinweise darüber, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist.
Das Kurs-Cash-Flow-Verhältnis, kurz: KCV, dagegen gibt das Verhältnis vom Aktienkurs zum Cash-Flow einer Aktiengesellschaft an.
Damit lassen sich Rückschlüsse auf die Liquidität einer Aktie vornehmen. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) setzt die derzeitige Kapitalisierung eines Konzerns ins Verhältnis zum Umsatz.
Fazit
Wenn Anleger Aktienkennzahlen richtig einschätzen können, sind sie in der Lage, die Ertragskraft und die wirtschaftliche Stellung einer Aktiengesellschaft zu beurteilen.
Daneben liefern die Kennzahlen ähnlicher Unternehmen nahezu ideale Vergleichs-Möglichkeiten.
Allerdings sollten auch Privat-Anleger zur Sicherheit immer mehrere Kennzahlen zur Beurteilung ihrer bevorzugten Wertpapiere heranziehen.