Kapitalrückzahlungen: Auswirkung auf den Aktienkurs
Eine Kapitalrückzahlung oder Kapitalherabsetzung ist eine Verminderung des Eigenkapitals einer Kapitalgesellschaft. Mit einer Kapitalherabsetzung als Maßnahme ist es möglich, überflüssiges Kapital an die Anteilseigner zu verteilen. Dabei sind Kapitalrückzahlungen in mehrfacher Hinsicht äußerst lukrativ. Anleger bekommen bei dieser Maßnahme einen Teil der Reserven des Unternehmens ausgezahlt.
Dies geschieht, wenn das Management der Meinung ist, dass es das Geld nicht mehr für das operative Geschäft brauchen wird. Im Gegensatz zur Sonderdividende und normalen Ausschüttung macht die Kapitalrückzahlung meist einen großen Teil der Reserven des Unternehmens aus.
Kapitalrückzahlungen gehen oft mit steigenden Kursen einher
Viel Geld auf dem Konto des Unternehmens bedeutet gleichzeitig eine niedrige Eigenkapitalrendite. Denn lassen Firmen viel Cash auf dem Konto liegen, bekommen sie bei den derzeitigen Zinsen am Kapitalmarkt nur eine schmale Rendite. Das Management sollte das Geld aber gewinnbringender anlegen.
Kein Wunder also, dass die Börse Kapitalrückzahlungen oft mit steigenden Kursen honoriert. So fordern beispielsweise Aktionärsschützer, etwa die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz DSW, generell eine hohe Ausschüttungsquote bei Aktiengesellschaften von mindestens 50%.
Achten Sie auf Ankündigungen von Kapitalrückzahlungen. Wenn Sie am Tag der Ankündigung einsteigen, ist zwar der Kurs oft schon deutlich geklettert, aber meist geht es in den Folgetagen weiter nach oben.
Kapitalrückzahlung durch Rückkauf eigener Aktien
Neben der ordentlichen Kapitalherabsetzung, bei der finanzielle Mittel erst nach Beachtung strengen Gläubigerschutzvorschriften zurückgezahlt werden dürfen, gibt es auch die Kapitalherabsetzung durch Aktienrückkauf. Dieser wirkt ähnlich wie die Ausschüttung einer Sonderdividende oft positiv auf die Aktionäre.
Durch die Verringerung der Anzahl an Aktien im freien Umlauf verringert sich die Liquidität im Handel. Die Auswirkung auf den Wert der einzelnen Aktien ist nicht absehbar, da auf der einen Seite zwar der prozentuale Anteil am Unternehmen steigt, sich auf der anderen Seite aber das Eigenkapital verringert. Im Idealfall steigt der Aktienkurs.
Der Rückkauf von Aktien wird von Aktienanalysten meist positiv bewertet, da hier ein Rückfluss von Kapital an die Kapitalgeber stattfindet, der steuerlich günstiger ist als eine normale Dividendenzahlung.
Fazit: Kapitalrückzahlungen sind für Anleger in vielen Fällen lukrativ
Durch eine Kapitalrückzahlung fließt den Aktionären eine Art Sonderdividende zu, während häufig zusätzlich der Aktienkurs steigt. Damit ist dies für Aktionäre im besten Fall gleich doppelt lukrativ.
Achten Sie auf Ankündigungen von Kapitalherabsetzungen und steigen Sie am Tag der Ankündigung ein. 10% bis 15% Steigerung des Kurswertes sind nicht utopisch, weil der Aktienkurs in der Regel noch mehrere Tage nach der Ankündigung steigt. Aber verpassen Sie nicht den richtigen Ausstiegszeitpunkt.