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Performanceindex vs. Kursindex: Unterschiede und Beispiele

Performanceindex vs. Kursindex: Unterschiede und Beispiele
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Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Kursindex berücksichtigt nur die Kursentwicklung, während ein Performanceindex auch Dividendenzahlungen berücksichtigt
  • Performanceindizes entwickeln sich in der Regel besser als Kursindizes
  • Die bekanntesten und wichtigsten internationalen Aktienindizes werden üblicherweise als Kursindex dargestellt
  • Anleger laufen Gefahr, die falschen Schlüsse zu ziehen, wenn sie Kursindizes mit Performanceindizes vergleichen oder die falsche Benchmark für das eigene Portfolio heranziehen

Was ist der Unterschied zwischen Performanceindex und Kursindex?

Die beiden Begriffe Kursindex und Performanceindex können unter Anlegern schon Mal für Verwirrung sorgen. Der Unterschied ist jedoch ziemlich einfach erklärt: Ein Kursindex (auch Preisindex oder Preisgewichteter Index genannt) bildet nur allein die Kursentwicklung des zugrundeliegenden Aktienmarkts ab, während ein Performanceindex darüber hinaus die Dividendenzahlungen und sonstigen Ausschüttungen bzw. Kapitalveränderungen berücksichtigt. Deshalb wird ein Performanceindex auch als Total Return Index bezeichnet.

Ein Performanceindex unterstellt also, dass gezahlte Dividenden sofort zu einer Wiederanlage in Aktien führen. Während nach jeder Dividendenausschüttung der Kursindex um das Ausmaß der Dividende zurück geht (Dividendenabschlag), bleibt der Performanceindex hingegen gleich. Daraus lässt sich in weiterer Folge natürlich ableiten, dass ein Performanceindex im Vergleich deutlich stärker und dynamischer steigen wird, als ein Kursindex. Schließlich sind Dividenden für rund 50 Prozent der Aktienrendite verantwortlich, insbesondere im europäischen Aktienmarkt.

Abgesehen von dem unterschiedlichen Umgang mit Ausschüttungen, gibt es auch Unterschiede in der Zusammensetzung von Performance- und Kursindizes. In einem Kursindex ist üblicherweise jede Aktie mit derselben Stückzahl vertreten. Das führt dazu, dass Aktien mit einem höheren Kurs bzw. mit einer überdurchschnittlichen Kursentwicklung, den Kurs des Index stärker beeinflussen, als schwächere Aktien.

Bei einem Performanceindex ist das entscheidende Kriterium für die Anzahl der Aktien im Index hingegen die Marktkapitalisierung. Dabei werden die frei handelbaren Aktien mit dem aktuellen Aktienkurs multipliziert. Diese Vorgehensweise führt dazu, dass häufig gehandelte Aktien in einem Performanceindex stärker berücksichtigt werden, als weniger häufig gehandelte.

Kursindex vs. Performanceindex

Welcher Aktienindex ist ein Kursindex?

Das wohl bekannteste Beispiel für einen Kursindex ist der US-amerikanische Dow Jones Industrial Average (DJIA). Der weltbekannte Index wird seit 1895 von der Nachrichtenagentur Dow Jones ermittelt und spiegelt die Kursentwicklung der 30 bedeutendsten US-amerikanischen Industrieunternehmen wider, die an der New York Stock Exchange gelistet sind.

Beim klassischen Dow Jones Index handelt es sich um einen preisgewichteten Index, der ohne Dividendenzahlungen, Bezugsrechte oder Sonderausschüttungen berechnet wird. Da weder die Marktkapitalisierung, noch die im Streubesitz befindlichen Aktien berücksichtigt werden, haben Aktien mit einem höheren Kurs stärkere Auswirkungen auf den Dow Jones, als Aktien mit einem niedrigeren Kurs.

Vom Dow Jones gibt es jedoch auch eine Variante als Performanceindex, den Dow Jones Industrial Average Total Return Index (DJITR). In den Medien wird jedoch fast ausschließlich der Kursindex berücksichtigt.

Ein weiteres Beispiel für einen US-amerikanischen Kursindex ist der S&P 500, einem nicht minder bedeutenden Index des US-amerikanischen Aktienmarkts. Beim klassischen S&P 500 handelt es sich ebenfalls um einen Kursindex, bei dem die gezahlten Dividenden von den Kursen abgeschlagen werden. Auch für den S&P 500 gibt es eine eigene Performanceindex-Variante, die auch die Dividendenzahlungen berücksichtigt. Dabei handelt es sich um den S&P 500 Total Return Index. Ist in den Medien jedoch vom S&P 500 die Rede, ist damit fast immer nur der Kursindex gemeint.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 zählt ebenfalls zu den preisgewichteten Kursindizes, da er weder Dividenden, noch Bezugsrechte oder sonstige Ausschüttungen berücksichtigt. Er beinhaltet die 225 meistgehandelten, größten und liquidesten japanischen Unternehmen. Für die Zusammensetzung und die Betreuung des Index ist die japanische Wirtschaftszeitung Nihon Keizai Shimbun verantwortlich.

Auch hier führt die Berechnungsmethode zu einer Übergewichtung von Aktien mit hohen Kursständen. Auch wenn es bestimmte Korrekturmaßnahmen gibt und eine Beibehaltung des Sektorengleichgewichts angestrebt wird, führt diese Verzerrung unter anderem dazu, dass zahlreiche Industrieunternehmen aufgrund deren hohen Kursen im Index überbetont werden, während für Japan sehr repräsentative Branchen wie Informationstechnologie und Telekommunikation hingegen unterrepräsentiert sind.

Für die Euro-STOXX-Familie existieren ebenfalls üblicherweise beide Varianten, also sowohl Kursindizes, als auch Performanceindizes. Gängig sind allerdings meist die Kursvarianten, wie zum Beispiel beim Euro STOXX 50. Auch der MSCI Emerging Markets Index wird meist als Kursindex abgebildet, ebenso wie der französische Leitindex CAC 40, der Schweizer Index SMI, der österreichische Leitindex ATX, der britische FTSE 100, der Hang Seng Index in Hongkong, der indische BSE Sensex oder auch der US-amerikanische NASDAQ Composite Index.

Welcher Aktienindex ist ein Performanceindex?

Ein sehr bekanntes Beispiel für einen Performanceindex ist der deutsche Leitindex, der DAX. Auch wenn es ihn ebenso als Kursindex gibt, so ist der DAX ein Total Return Index, der neben der Kursentwicklung der 40 enthaltenen Aktien auch unterjährig ausgezahlte Dividenden und die Erlöse aus dem Verkauf von Bezugsrechten für junge Aktien berücksichtigt. Bei den anderen deutschen Indizes MDAX, SDAX und TecDAX handelt es sich ebenfalls um Performanceindizes.

Anhand des DAX lässt sich übrigens sehr gut aufzeigen, welche großen Auswirkungen das Berücksichtigen von Ausschüttungen auf die langfristige Wertentwicklung eines Index haben kann. Im Zeitraum zwischen 1988 und 2018 hat sich der DAX-Kursindex in etwa verfünffacht, während der DAX als Performanceindex im selben Zeitraum seinen Wert in etwa verzehnfachen konnte. Der Zinseszins hat es möglich gemacht. Am Beispiel des DAX lässt sich auch sehr gut erkennen, dass die Dividendenzahlungen und sonstigen Ausschüttungen für mehr als die Hälfte der Gesamtrendite der Aktien im DAX verantwortlich sind.

Der international wichtige und gerne als Referenzindex herangezogene MSCI World Index existiert sowohl als Kursindex, als auch als Performanceindex. Der chinesische Aktienindex CSI 300 wird öfter als Performanceindex angegeben.

Was sind die Vorteile und Nachteile der beiden Indexvarianten?

Wie man anhand der Beispielindizes zu beiden Indexvarianten sieht, sind Performanceindizes eher die Ausnahme, als die Regel. Aus der Sicht eines Aktionärs, der Investmententscheidungen treffen möchte, ist es meist günstiger, einen Performanceindex heranzuziehen. Erst der Performanceindex zeigt das gesamte Ausmaß, in dem ein Anleger von seinen Aktien profitiert. Die Gesamtrendite besteht schließlich weder nur aus Kurssteigerungen, noch aus Dividendenzahlungen alleine. Interessant sind immer beide Komponenten, wenn es um die Wertentwicklung des eigenen Depots und um die realistische Einschätzung von Renditen geht.

Gerade im europäischen Aktienmarkt sind Dividenden für gut die Hälfte der Wertentwicklung von Aktien verantwortlich. Werden diese immer reinvestiert, kommt der Zinseszinseffekt optimal zum Tragen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass ein Index, der Dividendenzahlungen berücksichtigt, selbst dann steigen kann, wenn der Kurs gerade nicht steigt.

Ein Performanceindex hat auch steuerliche Vorteile für Anleger. Wenn in einen Index investiert wird, der Dividenden automatisch reinvestiert, fällt die Steuer nicht bzw. nicht sofort an. Tatsächlich ausgeschüttete Dividenden müssen hingegen sofort versteuert werden, bevor sie wieder reinvestiert werden können, vorausgesetzt, die entsprechenden Steuerfreibeträge wurden bereits ausgeschöpft.

Es gibt jedoch auch kritische Stimmen zu Performanceindizes. Es ist international eher unüblich, bei der Berechnung eines Leitindex auch die Ausschüttungen zu berücksichtigen. Die größten und bedeutendsten Aktienindizes der Welt, wie der Dow Jones Industrial Average, der S&P 500, der Nikkei 225 oder der Euro STOXX 50 werden als reine Kursindizes dargestellt. So schafft es der DAX, sich als Performanceindex im direkten Vergleich immer wieder verhältnismäßig gut zu präsentieren.

Anleger könnten dadurch Gefahr laufen, die Entwicklung des Leitindex des eigenen Landes, falsch zu interpretieren und einen besser laufenden Aktienmarkt sehen, wo eigentlich nur reinvestierte Dividenden für die bessere Wertentwicklung verantwortlich sind. Unter Umständen könnte das auch den Eindruck entstehen lassen, dass der deutsche Leitindex in steigenden Märkten bereits zu weit gelaufen ist und die Furcht vor einem vermeintlichen Platzen einer Börsenblase, private Anleger von einer Investition abhält. Daher gibt es auch Kritiker von Performanceindizes, die sich aus diesen Gründen sogar für deren Abschaffung aussprechen.

Ist die Unterscheidung zwischen Kursindex und Performanceindex für Anleger relevant?

Für Anleger ist es vor allem wichtig zu wissen, dass es diese unterschiedlichen Indexvarianten gibt und dass man keinen Kursindex mit einem Performanceindex vergleichen sollte. Das würde einem Apfel- und Birnenvergleich gleichkommen. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn man auf Indexbasis investieren möchte und Indizes miteinander vergleicht, um daraus eine Investmententscheidung abzuleiten.

Beim Vergleich der Renditeentwicklungen unterschiedlicher Indizes in der Vergangenheit sollte man also sehr darauf achten, immer nur Kursindizes mit Kursindizes und Performanceindizes mit Performanceindizes miteinander zu vergleichen.

Anleger sollten zudem darauf achten, beim Vergleich des eigenen Portfolios mit einem Referenzindex eine passende Benchmark auszuwählen. Vergleich man die Performance eines Portfolios, dass Rendite auch durch Dividendenzahlungen erzielt, dann hat es wenig Sinn, das Portfolio mit einem Kursindex zu vergleichen, in welchem die Ausschüttungen nicht berücksichtigt werden. So kann leicht der falsche Eindruck einer überdurchschnittlichen Performance des eigenen Depots entstehen.