Was sind Contingent Value Rights?
Bei Übernahmen von Aktiengesellschaften kommt es häufiger vor, dass die Kurse der Aktien beider beteiligten Parteien deutlich schwanken. Besonders für die Aktionäre des übernehmenden Unternehmens kann das nachteilig sein. Deshalb werden manchmal sogenannte Contingent Value Rights, kurz CVRs, eingesetzt. In unserem Beitrag erfahren Sie, was die Abkürzung bedeutet und worum es sich bei den Contingent Value Rights handelt. Ferner gehen wir darauf ein, was die CVRs mit Übernahmen zu tun haben.
Was bedeutet die Abkürzung CVR?
Die Abkürzung CVR steht für Contingent Value Rights. Ins Deutsche übersetzt bedeutet das soviel wie bedingte Wertrechte. Diese Rechte haben einen bestimmten Umfang und werden häufiger bei Übernahmen eingesetzt.
Was sind Contingent Value Rights?
Contingent Value Rights stehen im Zusammenhang mit einer Unternehmensfinanzierung. Es handelt sich dann um Rechte, die seitens eines Unternehmens gewährt werden, welches eine andere AG übernehmen möchte. Empfänger der Wertrechte sind die Aktionäre dieses Unternehmens. Manchmal handelt es sich bei den CVRs um separat handelbare Wertpapiere. In aller Regel gibt es die Contingent Value Rights in zwei typischen Varianten, nämlich:
- Ereignisgesteuerte CVRs
- Preisschutz-CVRs
Die ereignisgesteuerten CVRs haben den Sinn, den Eigentümer zu entschädigen, und zwar für noch ausstehende, positive Entwicklungen im Geschäft. Dadurch findet ein Schutz des Erwerbers im Hinblick auf das Ertragsrisiko verbunden mit einer möglichen Zahlung statt. Preisschutz-CVRs werden hingegen verwendet, falls die Zahlung anteilsbasiert erfolgt ist. In dem Fall findet ein Schutz des gekauften Unternehmens statt, nämlich in Form einer Absicherung gegen Kursverluste. Dabei geht es um das Eigenkapital des Erwerbers.
Worin besteht die Verbindung zwischen CVRs und Übernahmen?
Wie eingangs erläutert, werden CVRs – in beiden Varianten – häufiger im Zuge einer Übernahme eingesetzt. Der Hintergrund ist, dass Aktien als übliche Übernahmewährung die Gefahr beinhalten, dass es in einem bestimmten Zeitraum zu größeren Kursschwankungen aufseiten der Aktien des übernehmenden Unternehmens kommt.
Üblicherweise liegt dieser Zeitraum zwischen der Ankündigung der Übernahme und dem vollständigen Abschluss des entsprechenden Geschäfts. Die Contingent Value Rights haben im Wesentlichen die Aufgabe, einen Schutz nach Abschluss des Geschäfts zu bieten. Meistens werden die Contingent Value Rights übrigens nach einem Squeeze Out mit einer Barabfindung genutzt. Sie werden in dem Fall eingesetzt, wenn nachträglich die Erhöhung des Abfindungspreises stattfindet.
Das geschieht zum Beispiel unter der Voraussetzung, dass Anleger aufgrund einer aus ihrer Sicht zu niedrigen Barabfindung geklagt haben. Aber auch eine eventuelle „Bonuszahlung“ seitens des übernehmenden Unternehmens ist durchaus eine übliche Nutzungsart. Die Handhabung der CVRs sieht technisch vor, dass diese zunächst im Depot des Empfängers bleiben. Das geschieht so lange, bis eine Nachzahlung stattgefunden hat. Die CVRs stellen also bei Übernahmen ein Recht auf eben solche Nachzahlungen dar.