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Technische Analyse: Chartanalyse erfolgreich lernen 

Technische Analyse (Chartanalyse)
Inhaltsverzeichnis

Die Chartanalyse nutzen Anleger und Trader als Strategie, um auf der Grundlage historischer Kursverläufe eine möglichst gute Prognose für zukünftige Entwicklungen geben zu können. Genutzt wird die technische Analyse insbesondere für kurz- und mittelfristige Trading-Aktionen.

Was die technische Analyse ist, auf welchen Annahmen die Chartanalyse basiert, welches Ziel die technische Analyse verfolgt, worin der Unterschied zur Fundamentalanalyse besteht und wie Sie die technische Analyse lernen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Das Wichtigste zur technischen (Chart-)Analyse in Kürze

  • Die Chartanalyse wird auch als technische Analyse bezeichnet und basiert auf historischen Kursen.
  • Anhand der Chartanalyse lassen sich zum Beispiel Abwärts- oder Aufwärtstrends einer Aktie erkennen, die Kauf- oder Verkaufssignale liefern.
  • Innerhalb der Charts befinden sich Chartmuster und Indikatoren, die auf steigende oder fallende Kurse hinweisen.
  • Bei der Chartanalyse gibt es eine Reihe technischer Indikatoren, wie zum Beispiel Trendlinien, gleitende Durchschnitte und das Momentum.

Was ist die technische Analyse?

Statt von einer technischen Analyse sprechen viele Experten alternativ von der Charttechnik oder der Chartanalyse. Gegenstand dieser Methode ist, dass Kurs- und Umsatzbewegungen bestimmter Basiswerte an den Finanzmärkten analysiert werden. Dabei versucht die Chartanalyse mit mehreren Hilfsmitteln aus der den historischen Kursverläufen eine Entwicklung für die Zukunft abzuleiten. Das wiederum führt im besten Fall dazu, dass Chartsignale (Handelssignale) generiert werden. Grundlage für die Charttechnik sind Charts, also der eingezeichnete Verlauf eines Kurses innerhalb einer bestimmten Zeitperiode.

Auf welchen Annahmen basiert die Chartanalyse?

Die Analyse von Charts basiert auf bestimmten Annahmen, die dem Traden oder Daytrading dienen. Die wichtigste Grundlage der Chartanalyse sind Trends, die sich anhand der historischen Kursverläufe in der Gegenwart und für die Zukunft identifizieren lassen. Darüber hinaus gibt es drei wesentliche Grundannahmen, auf denen die technische Analyse basiert:

  • Kurse bewegen sich meistens innerhalb eines Trends: Eine wichtige Annahme ist, dass die Kurse sich meistens innerhalb eines Trends bewegen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein intakter Trend fortgesetzt wird, ist größer als eine Trendumkehr. Das ist ein wichtiges Prinzip, auf dem die Charttechnik beruht.
  • Historie wiederholt sich: Eine weitere Grundannahme ist, dass sich die Historie wiederholt. Das bedeutet, wenn sich ein Kurs in der Vergangenheit zum Beispiel an einen bestimmten Punkt fast immer gleich verhalten hat, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dies in der Zukunft ebenfalls passieren wird. 
  • Marktbewegung diskontiert alles: Die dritte Hauptannahme ist, dass die Marktbewegung alles diskontiert. Damit ist gemeint, dass der Marktpreis sämtliche Einflussfaktoren im Kurs widerspiegelt, wie zum Beispiel politische Ereignisse.

Die Chartanalyse basiert vorrangig auf drei Grundannahmen. Am wichtigsten ist, dass sich Kurse meistens innerhalb eines Trends bewegen. Kursverläufe aus der Historie finden sich oftmals in der Gegenwart und der Zukunft wieder. 

Welche Ziele hat die Chartanalyse?

Das Hauptziel der technischen Analyse besteht darin, die zukünftige Kursentwicklung einer Aktie oder anderer Basiswerte vorherzusagen. Dabei hat die Charttechnik das Ziel, folgende Punkte ausfindig zu machen:

  • Widerstandslinien,
  • Unterstützungspunkte, 
  • Durchschnittslinien,
  • Trendlinien und
  • Markante Chart Formationen.

Insofern ist es ein wesentliches Ziel der technischen Analyse, einen Trend möglichst frühzeitig zu erkennen, damit daraus hilfreiche Handelssignale abgeleitet werden können.

Wie unterscheiden sich Chart- und Fundamentalanalyse?

Bei der Analyse von Aktien oder anderen Basiswerten gibt es zwei Methoden. Zum einen ist das die Chart- und zum anderen die Fundamentalanalyse. Der gravierende Unterschied zwischen den zwei Methoden besteht darin, dass die Charttechnik ausschließlich auf historischen Kursen von Wertpapieren und deren Verhalten basiert. 

Bei der Fundamentalanalyse spielt der Kurs hingegen keine Rolle, sondern diese funktioniert auf Grundlage fundamentaler Daten und Kennzahlen des entsprechenden Unternehmens. Das sind zum Beispiel:

Aufgrund dieses deutlichen Unterschiedes wird die Fundamentalanalyse fast ausschließlich bei mittel- bis längerfristigen Investments genutzt, während die Chartanalyse häufig beim kurzfristigen Trading eingesetzt wird.

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Welche Arten von Charts werden differenziert?

Es gibt mehrere Arten von Charts, die in der Praxis verwendet werden. In der überwiegenden Mehrheit handelt es sich dabei um einen der folgenden drei Charts:

  • Liniencharts,
  • Balkencharts und
  • Candlesticks-Charts.

Was ist ein Linienchart?

Der Linienchart ist eine sehr einfache Form, um den Kurs der Aktie darzustellen. Er beinhaltet, dass ausschließlich die Kurse vom Wertpapier im jeweiligen Zeitintervall eingetragen und anschließend zu einer Linie miteinander verbunden werden. Nachteilig ist, dass viele Liniencharts durch ihre Einfachheit weniger Informationen als andere Chartarten enthalten.

Was ist ein Balkenchart?

Der Balkenchart kann als eine Weiterentwicklung des Liniencharts betrachtet werden. Dort werden zwar ebenfalls die Schlusskurse eines Zeitintervalls eingetragen, zusätzlich allerdings ebenso in zeitlicher in Form als eine senkrechte Linie (Balken). Das macht es möglich, zum einen den niedrigsten und zum anderen ebenso den höchsten Kurs innerhalb eines festgelegten Zeitraums abzulesen.

Was sind Candlesticks-Charts?

Die Candlesticks Charts sind sicherlich die komplexeste Form der gängigen Chartarten. Es besteht eine große Ähnlichkeit mit den Balkencharts. Vorteil der Candlesticks ist, dass kleinere Trends sich besser identifizieren lassen. Die kleinen Rechtecke (Candlesticks) stellen die Spanne zwischen dem Eröffnungs- und dem Schlusskurs dar. Ausschlaggebend sind die Farben. Liegt der Schlusskurs zum Beispiel über dem Eröffnungskurs, wird die entsprechende Kerze in Grün dargestellt. 

Wie funktioniert die Chartanalyse?

Es gibt einige Grundlagen, auf deren Basis die technische Analyse funktioniert. Dazu gehören in erster Linie Trend und Trendslinien, Widerstände, Unterstützungen sowie die Nutzung sogenannter Indikatoren. Zunächst wird innerhalb eines Charts der Kursverlauf aus der Vergangenheit in Bezug zu einer Zeitperiode gesetzt und eingezeichnet. Anschließend sollen daraus Trends in der Gegenwart abgeleitet werden. Widerstände und Unterstützungen dienen dazu, Handelssignale zu generieren. 

Schritt der Chartanalyse?

Zusammengefasst funktioniert die Chartanalyse nach dem folgenden Schema:

  1. Kursverläufe aus der Vergangenheit im Chart einzeichnen,
  2. Trends identifizieren,
  3. Widerstände und Unterstützungen betrachten,
  4. Handelssignale generieren.

Was ist ein Trend und woran wird er festgemacht?

Ein Trend ist innerhalb der Charttechnik eine Kursbewegung, die bereits seit längerer Zeit in die gleiche Richtung geht und durch Trendlinien visualiert werde kann. Es wäre sicherlich noch kein Trend, wenn eine Aktie zum Beispiel lediglich seit zwei Tagen in Folge Kursgewinne zeigt. Grundsätzlich gibt es an den Märkten drei Formen von Trends, nämlich:

  • Abwärtstrends: Bei einem Abwärtstrend sinken die Kurse eines Wertpapiers über einen längeren Zeitraum. Nicht selten ist das Verkaufssignal für Anleger, um möglichst viel Gewinn vor dem Fall zu generieren. 
  • Aufwärtstrends: Ein Aufwärtstrend wiederum zeigt steigende Kurse. Marktteilnehmer verleitet ein Aufwärtstrend, erneut zu kaufen, um von den steigenden Kursen zu profitieren.
  • Seitwärtstrends: Ein Seitentrend zeigt im Gegensatz zu Aufwärts- und Abwärtstrend keine klare Trendrichtung – es geht also seitwärts. In der Regel reguliert sich der Kurs trotz Aufwärtstrends und Abwärtstrends wieder, zum Beispiel steigt der Kurs, fällt anschließend jedoch auf das vorherige Niveau, jedoch nicht weiter hinunter. Es liegt demnach kein Abwärtstrend vor.

In der Praxis werden diese Trends oftmals mit Trendlinien visualisiert und somit auch für Aktienanfänger verdeutlicht.

Eine Trendumkehr bezeichnet wiederum das Ende eines aktuellen Trends. Eine Trendumkehr liegt zum Beispiel vor, wenn das Chart darauf deuten lässt, dass ein Aufwärtstrend nicht mehr anhält. Eine Trendumkehr ist für Marktteilnehmer das erste Signal, wenn es um das Investieren und Deinvestieren geht.

Was sind Widerstände und Unterstützungen? 

Wichtig für die Ausgabe von Handelssignalen sind nicht nur Trends, sondern markante Kurspunkte. Das sind insbesondere Widerstände und Unterstützungen aus der Vergangenheit. Ist ein Kurs zum Beispiel öfter in der Historie oder sogar immer an einem bestimmten Punkt nach einem vorherigen Anstieg abeprallt und dann gefallen, handelt es sich um eine Widerstandslinie. Hat der Kurs hingegen nach einem Rückgang an einem bestimmten Punkt einen Boden gefunden und steigt anschließend an, wäre das eine Unterstützung.

Was sind die wichtigsten technischen Indikatoren?

Die Chartanalyse würde nicht funktionieren, wenn es keine technischen Indikatoren gäbe. Diese zeigen an, wann zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit eines steigenden oder fallenden Kurses gegeben ist. Man spricht von sogenannten Handelssignalen, die Sie als Trader nutzen können. Am Markt gibt es mehr als 50, unterschiedliche Indikatoren. Die wichtigsten und am häufigsten genutzten davon sind:

  • Gleitende Durchschnitte,
  • Momentum,
  • Relative Strenght Index (RSI) und
  • MACD.

Gleitende Durchschnitte zum Beispiel glätten Kurse einer bestimmten Zeitperiode, um so einen Trend anzuzeigen. Bekannte Perioden sind zum Beispiel die 100- und die 200-Tage Linie. Gleitende Durchschnitte (Moving Averages) sind sehr einfach zu interpretierende Indikatoren und werden daher gerne auch von Anfängern genutzt. 

Das Momentum hingegen ist ein anderer Indikator, der in erster Linie die Stärke einer Kursbewegung darstellt. Das Momentum misst dazu Veränderungen innerhalb einer Periode auf unterschiedliche Arten. 

Ebenfalls zu den bekanntesten Indikatoren gehört der Relative Strenght Index (RSI). Es handelt sich dabei um einen sogenannten Oszilliator, weil dieser Indikator Auf- und Abwärtstsbewegungen einer Aktie oder eines sonstigen Basiswertes innerhalb einer Periode in ein Verhältnis zueinandersetzt. Gängige Zeiträume sind 7, 9, 14 und 25 Tage.

Welche technischen Indikatoren eignen sich für die Chartanalyse?

 Innerhalb der Charttechnik gibt es über 50 verschiedene Indikatoren, die genutzt werden. Sie sollten allerdings darauf achten, dass manche Indikatoren sehr komplex sind. Für Anfänger eignet sich zum Beispiel gleitende Durchschnitte sowie Widerstands- und Unterstützungspunkte.

Was sind Chartmuster und Formationen?

Damit die Chartanalyse möglichst gute Handelssignale liefern kann, muss sie sich einiger Hilfsmittel bedienen. Dazu gehören neben den bereits erwähnten Widerstands- und Unterstützungslinien ebenso Chartmuster und Formationen. Das sind bestimmte „Bilder“, die sich aus Kursverläufen in der Vergangenheit zusammensetzen. Vollzieht ein Kurs zum Beispiel mehrfach eine bestimmte Bewegung, ergibt sich daraus ein Muster bzw. eine Formation. Genauso, wie es bei den zuvor beschriebenen Indikatoren der Fall ist, gibt es innerhalb der Charttechnik eine Reihe unterschiedlicher Muster und Formationen

Die bekanntesten Chartmuster und Formationen sind:

  • Schulter-Kopf-Schulter-Formation,
  • Wimpel und Flaggen,
  • Umkehrformationen sowie
  • Zwei- und Dreifach-Spitzen.

Die wohl bekannteste Formation ist die Schulter-Kopf-Schulter Formation. Sie wurde nach dem Aussehen benannt, welches der menschlichen Schulter über den Kopf bis hin zur anderen Schulter ähnlich sieht. Inhalt dieser Formation ist dementsprechend, dass der Kurs zunächst ansteigt, dann fällt, wieder steigt, deutlich fällt und am Ende wieder leicht ansteigt.

Welche Tools eignen sich zur Chartanalyse?

Professionelle Trader analysieren Charles selten manuell, sondern bedienen sich spezieller Tools. Am Markt gibt es eine Reihe kostenloser und kostenpflichtiger Tools zur Chartanalyse. Darüber hinaus stellen ebenso manche Broker innerhalb ihrer Handelsplattform derartige Werkzeuge zur Verfügung, dann meistens gratis. Interessant sind sicherlich vor allem für erfahrene und professionell Trader externe Tools zur Chartanalyse, wie zum Beispiel:

  • MetaTrader
  • DAXA-Chart Privat
  • TradingView
  • Guidants

Sehr beliebt ist zum Beispiel TradingView. Es handelt sich dabei um eine Trading Software, die insbesondere der Analyse von Märkten und Charts dient. Sie haben mittels TradingView zum Beispiel die Möglichkeit, technische Indikatoren anzupassen, Aktien und andere Basiswerte zu analysieren sowie Charts zu erstellen. Kern der meisten Tools zur Chartanalyse ist die Überwachung sowie Analyse der Märkte und das Arbeiten mit entsprechenden Charts.

Was sind die Vorteile der Chartanalyse?

Es gibt eine Reihe von Vorteilen, die mit der Chartanalyse verbunden sind. Diese gelten allerdings nicht für jeden Trader und Anleger. Daher ist es wichtig, zunächst die eigenen Ziele zu definieren, um anschließend beurteilen zu können, ob und in welchem Umfang die Chartanalyse hilfreich ist. Die wichtigsten Vorteile der technischen Analyse sind:

  • nahezu jeder Basiswert lässt sich analysieren,
  • optimal zum Einschätzen von Chancen und Risiken am Markt geeignet,
  • ausschließlich Konzentration auf Kursverlauf nötig,
  • einfache Darstellung des Angebots- und Nachfrageverhaltens auf einen Blick und
  • sämtliche Zeithorizonte sind anwendbar, kurz- bis langfristig.

Welche Nachteile hat die Chartanalyse?

Neben den genannten Vorteilen gibt es ebenfalls einige Nachteile, die Sie als Anleger oder Trader im Hinblick auf die Chartanalyse kennen sollten. Das sind in erster Linie:

  • Vorhersage stets lediglich auf Grundlage vergangener Daten,
  • viele Einflussfaktoren auf die Kurse bleiben unberücksichtigt, wie zum Beispiel fundamentale Daten und politische Ereignisse und
  • Trader werden insbesondere bei kurzfristigen Charts manchmal zu voreiligem Handeln verleitet.

Für wen ist die Chartanalyse geeignet?

Die Analyse von Aktien und anderen Basiswerten ist grundsätzlich kein einfaches Thema. Der Charttechnik bedienen sich in erster Linie erfahrene und professionelle Trader. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Chartanalyse grundsätzlich nicht auch für Aktienanfänger geeignet wäre. 

Sie sollten sich als Anfänger allerdings dann der einfachen Methoden bedienen, wie zum Beispiel dem Erkennen von Widerstands- und Unterstützungslinie. Gleitende Durchschnitte sind beispielsweise Indikatoren, die bestens auch für Anfänger zur Interpretation geeignet sind. Die „tiefere“ Chartanalyse setzt allerdings ein umfangreicheres Wissen und Erfahrungen voraus, sodass diese für Börsenneulinge eher ungeeignet ist.