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Social return on investment: Erklärung der Kennzahl

Inhaltsverzeichnis

Social return on investment (SROI) bezeichnet den Ansatz, den Mehrwert, der durch sozial-ökonomisches oder auch ökologisches Handeln geschaffen wird, messbar zu machen. Wenn Anleger und Investoren, das wirtschaftliche Ergebnis ihres Engagement bewerten wollen, setzen sie üblicherweise auf die Kennzahl return on invest (ROI).

Social return on investment: Eine Antwort auf den Wertewandel

Dabei wird der Mehrwert, bzw. der Gewinn ins Verhältnis zum finanziellen Einsatz gesetzt. Je höher die Rendite desto besser. Die Zahlen lassen sich der Jahresbilanz entnehmen. Doch immer mehr Förderer und Investoren interessieren sich für Unternehmen aber auch Organisationen, deren Ausrichtung im Bereich Soziales und Umwelt liegt.

Hier jedoch kommt der herkömmliche ROI an seine Grenzen. Dies gilt erst recht für Non-Profit-Organisationen. Investoren und Geldgeber wollen aber nicht nur einfach ihr soziales Gewissen beruhigen. Sie brauchen verwertbare Größen um zu sehen, was ihr Einsatz bewirkt.

Social return on investment – ist sozialer Mehrwert messbar?

Die Fage ist: Wie lassen sich Investoren, die an handfeste Kennzahlen gewohnt sind, für soziale und ökologische Ansätze gewinnen? Und wie lässt sich der entsprechende Mehrwert messen? Die Vermeidung von Schadstoffen oder die Integration benachteiligter Gruppen zeigt sich naturgemäß nicht direkt als finanzieller Gewinn. Dies kann nur über Umwege geschehen.

Die Erkenntnis, dass ein neuer Berechnungsansatz nötig ist, mit dem sich eine Sozialrendite bzw. Ökorendite darstellen lässt, geht ungefähr auf das Jahr 2002 zurück. Eine Gruppe amerikanischer, kanadischer und britischer Experten erarbeitete ein Berechnungsmodell, den social return on investment (SROI).

Dieses geht davon aus, dass Werte nicht nur aus ökonomischen, sondern auch aus sozialen und ökologischen Faktoren bestehen. 2006 wurde das Modell überarbeitet und seitdem ständig weiterentwickelt. Der SROI erweitert den klassischen finanziellen Bewertungsansatz des ROI um soziale und umweltbezogene Werte.

Social return on investment: Umwelt- und Sozialprojekte in Zahlen

Projekte und Maßnahmen werden über einen definierten Zeitraum von einigen Jahren untersucht. Die wirtschaftliche Wertschöpfung wird mit den gesellschaftlichen bzw. ökologischen Auswirkungen in Beziehung gesetzt. Dabei geht es darum, wie sich das eingesetzte Kapital in Form von Qualitätsverbesserungen oder Kosteneinsparungen rentiert.

Einsparungen können z.B. vermiedene Kosten zur Bekämpfung von Klimafolgen, Wasserknappheit oder sonstige Umweltschäden sein. Im sozialen Bereich kann etwa die Eingliederung einer Person in den Arbeitsmarkt Sozialkosten vermeiden und für zusätzliche Kaufkraft sorgen.

Derartige Effekte werden in Geld, also in monetären Einheiten und Zahlen dargestellt. Nur so können sie in eine Berechnung einfließen. Dies ist jedoch nicht in allen Fällen einfach. Bei der Verbesserung der Lebensqualität etwa muss mit einer Punkteskala gearbeitet werden. In vielen anderen Bereichen sind einheitliche Bewertungsmethoden noch in der Entwicklung.

Anspruch und Grenzen des SROI

Der SROI hat einige Schwächen. Der Anspruch, gesellschaftliche oder umweltbezogene Werte in Zahlen zu übersetzen ist hoch und nicht immer umsetzbar. Auch müssen sich diese Ansätze in vorhandene Bilanzierungsregeln integrieren lassen. Umstritten ist, ob der social return on investment als klassische Kennzahl bezeichnet werden kann.

Einer der zentralen Kritikpunkte: Soll man gesellschaftliches bzw. umweltbewusstes Handeln überhaupt monetarisieren? Die Diskussion darüber wird weitergehen und der SROI wird sich weiterentwickeln.

Tatsache ist aber, dass auch Unternehmen und Organisationen mit sozialer Ausrichtung Geld brauchen und wirtschaftlich arbeiten müssen. Insofern ist der SROI eine Möglichkeit, ihre Tätigkeit für Investoren transparenter zu machen. Der Bedarf an zusätzlichen Bewertungsansätzen wie dem social return on investment zeigt sich auch an der Ausbreitung sogenannter nachhaltiger Geldanlagen.