Aktienanalyse: Fundamentalanalyse und Chartanalyse lernen
Eine gute und umfassende Aktienanalyse ist für jeden Anleger essenziell wichtig, um gute Investitionsentscheidungen zu treffen und eine möglichst hohe Rendite zu erzielen. Doch welche Arten an Aktienanalysen gibt es und wie funktionieren diese? In diesem Artikel erläutern wir die Grundlagen der Aktienanalyse – und zwar sowohl von der Fundamentalanalyse als auch der technischen Analyse – und beleuchten ihre Funktionsweisen sowie Unterschiede. Zugleich versuchen wir, die entscheidende Frage zu beantworten: Welches Analyseverfahren ist speziell für Sie zu empfehlen?
Was versteht man unter Aktienanalyse?
Die Aktienanalyse ist eine systematische Methode zur Bewertung von Aktien, um fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen. Sie umfasst verschiedene Ansätze und Techniken, um den inneren Wert einer Aktie zu bestimmen und zukünftige Kursentwicklungen vorherzusagen.
Das Hauptziel der Aktienanalyse besteht darin, potenzielle Anlagechancen zu identifizieren und die Risiken von Investitionen zu minimieren. Anleger nutzen diese Analysen, um festzustellen, ob eine Aktie unterbewertet, überbewertet oder fair bewertet ist.
Welche Arten von Aktienanalyse werden unterschieden?
Die Welt des Aktienmarktes ist geprägt von verschiedenen Analysemethoden, die Anlegern helfen sollen, gute Anlageentscheidungen zu treffen. Zwei der prominentesten Ansätze der Aktienanalyse lauten:
- Fundamentalanalyse und
- Technische Analyse.
Während die Fundamentalanalyse den Blick auf die wirtschaftlichen und finanziellen Aspekte eines Unternehmens richtet, taucht die Chartanalyse in die Welt der historischen Kursdaten und Muster ein, um zukünftige Preisentwicklungen zu prognostizieren. Beide Ansätze haben ihre einzigartigen Charakteristika und spielen eine bedeutende Rolle in der Anlagenanalyse und Entscheidungsfindung von Anlegern auf den globalen Finanzmärkten.
Was versteht man unter Fundamentalanalyse?
Die Fundamentalanalyse ist eine Methode zur Bewertung von Wertpapieren, bei der der Fokus auf den zugrunde liegenden betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Kennzahlen liegt.
In die Analyse fließt die Bewertung von Unternehmensführung, Wettbewerbssituation, Marktanteilen und Zukunftsaussichten ein. Die Bewertung erfolgt anhand von quantitativen Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), dem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), dem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV), der Eigenkapitalrendite und dem Verschuldungsgrad.
Ziel ist es, den „inneren Wert“ einer Aktie zu ermitteln und potenzielle Investmentchancen und -risiken abzuwägen. Lässt sich anhand der Fundamentalanalyse beispielsweise ein innerer Wert des Unternehmens von 50,00 USD ermitteln und wird die Aktie aktuell um 39,00 USD an der Börse gehandelt, so liegt eine Unterbewertung vor. Ein Kauf der Aktie gilt demnach als empfehlenswert. Würde die Aktie bei einem inneren Wert von 50,00 USD hingegen aktuell um 61,00 USD gehandelt werden, so liegt eine Überbewertung vor. Von einem Kauf wird daher abgesehen und unter Umständen wird auch der Verkauf in Erwägung gezogen.
Fundamentalanalytiker gehen also davon aus, dass sich der wahre Wert einer Aktie mit der Zeit durchsetzen wird, unabhängig von kurzfristigen Marktschwankungen. Psychologische Faktoren, wie Angst oder Gier, werden hingegen überhaupt nicht berücksichtigt.
Verfahren der Fundamentalanalyse
Die Fundamentalanalyse bedient sich verschiedener Verfahren, um ein umfassendes Bild eines Unternehmens zu erhalten und den inneren Wert zu bestimmen. Zu den am häufigsten verwendeten Verfahren zählen:
- Ertragswertverfahren (Discounted-Cashflow-Modell)
- Marktwertverfahren
- Substanzwertverfahren
Jedes dieser Verfahren trägt dazu bei, den inneren Wert sowie den mittel- und langfristigen Trend einer Aktie zu schätzen und so potenzielle Investitionsmöglichkeiten aufzudecken.
Welche Kennzahlen berücksichtigt die Fundamentalanalyse?
Die Fundamentalanalyse berücksichtigt zahlreiche Kennzahlen, die im direkten Zusammenhang mit dem Wert eines Unternehmens stehen. Dazu gehören unter anderem:
- EBIT-Marge: Die EBIT-Marge (Earnings Before Interest and Taxes) ist eine bedeutende finanzielle Kennzahl in der Fundamentalanalyse von Unternehmen. Sie misst den operativen Gewinn eines Unternehmens im Verhältnis zu seinem Umsatz. Damit gibt die EBIT-Marge Aufschluss über die Rentabilität der operativen Tätigkeiten und ermöglicht es Investoren, die finanzielle Leistungsfähigkeit eines Unternehmens isoliert von Zinsen und Steuern zu bewerten. Sie eignet sich besonders für den Vergleich von Gewinnmargen verschiedener Unternehmen oder Branchen.
- Rendite: Die Rendite spiegelt den prozentualen Ertrag einer Geldanlage wider und gibt somit Auskunft darüber gibt, welchen Gewinn Anleger mit ihrer Investition erzielen können. Die Rendite wird üblicherweise als Prozentsatz pro Jahr angegeben und kann verschiedene Arten von Erträgen umfassen, darunter Kursgewinne, Dividenden und Zinsen. Ein positiver Renditeprozentsatz zeigt an, dass die Anlage Gewinn generiert hat, während ein negativer Wert auf einen Verlust hinweist. Diese Kennzahl wird oft genutzt, um die Performance von Wertpapieren, Investmentfonds oder Portfolios zu bewerten.
- Shareholder Value: Im Gegensatz zu traditionellen Ansätzen, bei denen der Gewinn als Hauptmaßgröße des Unternehmenserfolgs betrachtet wird, liegt beim Shareholder Value die Wertsteigerung des Aktionärsvermögens im Vordergrund. Anleger können den Shareholder Value in der Anlagenanalyse nutzen, um die Performance, Unternehmensstrategie, Kapitalkosten und Risiken zu bewerten.
- Cashflow: Der Cashflow ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, welche die Zahlungsströme eines Unternehmens analysiert. Er dient als Gradmesser für die finanzielle Gesundheit und Liquidität eines Unternehmens und spielt eine zentrale Rolle bei der Anlagenanalyse, insbesondere bei der Bewertung von Dividendenstabilität, Wachstumschancen und der Verschuldung eines Unternehmens. Ein positiver Cashflow, der Jahresüberschuss, zeigt an, dass ein Unternehmen mehr Geld einnimmt als ausgibt. Dies ist ein positives Signal für Anleger und deutet auf finanzielle Stabilität eines Unternehmens hin. Im Gegensatz dazu weist ein negativer Cashflow darauf hin, dass ein Unternehmen mehr ausgibt als einnimmt, was genaue Analysen erfordert, um die Ursachen zu verstehen.
Was versteht man unter Chartanalyse?
Während die Fundamentalanalyse auf unternehmensinterne und -externe Daten zurückgreift, konzentriert sich die Technische Analyse bzw. Chartanalyse ausschließlich auf die historische Kursbewegung einer Aktie. Durch die Identifikation von Unterstützungs- und Widerstandsniveaus sowie anhand von Trendlinien, Chartformationen und Indikatoren wird versucht, den besten Zeitpunkt für Investments zu ermitteln.
Anleger, die diese Methode anwenden, analysieren also Diagramme und Muster, um zukünftige Kursbewegungen vorherzusagen. Dabei spielt die Annahme eine zentrale Rolle, dass sich Trends fortsetzen und bestimmte Muster wiederholen. Es wird zudem unter der Prämisse gehandelt, dass die Kursbildung an den Märkten auf menschliches Verhalten zurückzuführen ist und das Spiel von Angebot und Nachfrage widerspiegelt, das nicht zuletzt auch stark von emotionalen Faktoren beeinflusst wird.
Verfahren der Chartanalyse
Die Chartanalyse befasst sich intensiv mit technischen Trends und Kursbewegungen. Dabei bedient sie sich unterschiedlicher Verfahren, darunter die folgenden:
- Trendanalyse
- Formationserkennung
- Indikatoren-Analyse
Tools, wie gleitende Durchschnitte, der Relative Stärke Index (RSI), der MACD Indikator, Bollinger-Bänder und Trendlinien, helfen dabei, Muster und Trends zu identifizieren, die auf zukünftige Kursentwicklungen hindeuten können und mögliche Wendepunkte im Kursverlauf aufzeigen. Dabei ist auch das Verständnis von Unterstützungs- und Widerstandsniveaus von großer Bedeutung.
Aus diesen Beobachtungen werden im Rahmen der Chartanalyse Kauf- und Verkaufsentscheidungen getroffen.
Schauen wir uns die einzelnen Ansätze und Indikatoren der Chartanalyse im Detail an:
Trendanalyse bei Aktien
Die Trendanalyse bei Aktien ist eine wichtige Methode für den erfolgreiche Handel an der Börse. Diese Form der Anlagenanalyse basiert auf der sorgfältigen Untersuchung von Kursbewegungen, um zukünftige Trends vorherzusagen. Als wesentlicher Bestandteil der Technischen Analyse nutzt sie Chartsignale, Indikatoren und Kursformationen, um Trendphasen zu identifizieren. Zu den wichtigsten Indikatoren gehören Trendfolge-Indikatoren wie Gleitende Durchschnitte, Oszillatoren wie der Relative Stärke Index (RSI)und sonstige Indikatoren wie das Put-Call-Ratio.
Die Anwendung der Trendanalyse ermöglicht es Investoren, besser informierte Entscheidungen zu treffen, Aufwärts- und Abwärtsphasen frühzeitig zu erkennen und das Risiko von Fehlentscheidungen zu minimieren. Trotz ihrer Vorteile erfordert die Trendanalyse umfassendes Wissen, Erfahrung und vor allem emotionale Stabilität. Sie ist zeitaufwändig, komplex und garantiert keinen sicheren Erfolg. Trends müssen in verschiedenen Zeitrahmen betrachtet werden, und die Kombination verschiedener Indikatoren ist entscheidend.
Unterstützung & Widerstand
Unterstützung und Widerstand sind grundlegende Konzepte der Chartanalyse, die Investoren dabei helfen, Kursbewegungen zu verstehen und Handelsentscheidungen zu treffen. Unterstützungen sind Preisniveaus, unter die Kurse selten fallen, während Widerstände Niveaus sind, über die Kurse selten steigen. Chartanalysten identifizieren diese Punkte anhand historischer Kursdaten, wo der Kurs gestoppt hat oder umgekehrt ist.
Unterstützungsniveaus dienen als Preisboden, da Käufer dazu neigen, bei diesen Preisen zu kaufen. Widerstandsniveaus hingegen fungieren als Preisdecke, über die Verkäufer dazu neigen, zu verkaufen. Diese Konzepte helfen nicht nur bei Kauf- und Verkaufsentscheidungen, sondern auch bei der Platzierung von Stop-Loss-Orders und bei der Identifikation von Trendumkehrpunkten.
Es ist wichtig zu betonen, dass Unterstützungs- und Widerstandsniveaus allein nicht immer effektiv sind. Die Kombination mit anderen technischen Indikatoren wie gleitenden Durchschnitten, dem Relative Stärke Index (RSI) und Fibonacci-Retracement-Niveaus kann die Genauigkeit von Handelsentscheidungen verbessern. Dennoch sollte stets berücksichtigt werden, dass vergangene Muster keine Gewähr für zukünftige Entwicklungen bieten.
Möchten Sie tiefer in die Bedeutung von Unterstützung und Widerstand für die Anlagenanalyse eintauchen? Klicken Sie hier für weitere Einblicke und Beispiele zur Anwendung in unserer umfassenden Anleitung im Rahmen der Chartanalyse.
Gleitender Durchschnitt
Der gleitende Durchschnitt (MA = Moving Average) ist ein entscheidender technischer Indikator, der den durchschnittlichen Wert eines Assets innerhalb eines bestimmten Zeitfensters angibt. Drei Grundtypen – einfacher (SMA), exponentiell geglätteter (EMA) und gewichteter (WMA) gleitender Durchschnitt – werden verwendet, um Trends zu erkennen, Handelssignale abzuleiten und Preisbänder zu ermitteln. Der SMA, obwohl einfach zu berechnen, hat Nachteile, da er stark auf neue Daten reagiert. Der EMA hingegen gewichtet aktuelle Daten stärker und reagiert schneller auf Trends. Der WMA ermöglicht individuelle Gewichtungen.
Die Auswahl der Zeitperiode für einen gleitenden Durchschnitt hängt von der Handelsstrategie ab. Kürzere EMAs eignen sich für Trader, während langfristig orientierte Anleger auf 200-Tage-Linien setzen. Gleitende Durchschnitte fungieren als Indikator für Trends, als Unterstützungen und Widerstände und können den “wahren Wert” einer Aktie ermitteln.
MACD Indikator
Der MACD Indikator (Moving Average Convergence-Divergence) ist ein wichtiges Instrument in der Technischen Analyse, entwickelt von Gerald Appel. Dieser Trendfolge Indikator basiert auf exponentiell geglätteten gleitenden Durchschnitten (EMAs) und besteht aus zwei Hauptkomponenten: der MACD-Linie und der Signallinie. Kauf- und Verkaufssignale werden anhand der Schnittpunkte dieser Linien erzeugt. Der MACD-Histogramm gibt zusätzliche Einblicke in das Kräfteverhältnis zwischen Bullen und Bären.
Die Funktionsweise des MACD ist klar strukturiert. Die schnelle MACD-Linie reagiert schnell auf Kursänderungen, während die langsamere Signallinie langsamer reagiert. Handelssignale entstehen, wenn die MACD-Linie die Signallinie kreuzt. Das MACD-Histogramm zeigt die Differenz zwischen den beiden Linien an, wobei positive Werte auf einen bullischen Markt und negative Werte auf einen bärischen Markt hindeuten.
Besonders mächtig sind bullische und bärische Divergenzen, die auf Unterschiede zwischen dem Kurs und dem MACD-Histogramm hinweisen. Eine bullische Divergenz kann ein Indikator für eine bevorstehende Aufwärtsbewegung sein, während eine bärische Divergenz ein Indikator für eine mögliche Abwärtsbewegung darstellen kann.
Volatilität & Standardabweichung
Volatilität ist eine bedeutende Risikokennzahl an der Börse und misst die Schwankungen von Wertpapieren und Indizes. Historische Volatilität bezieht sich auf vergangene Schwankungen, während die implizite Volatilität Auskunft über die erwartete zukünftige Schwankung unter Anlegern gibt. Die Berechnung erfolgt durch die annualisierte Standardabweichung der Renditen.
Volatilität deutet auf Unsicherheit und größere Kursschwankungen hin. Privatanleger vermeiden oft starke Schwankungen, während Trader gezielt nach Volatilität suchen, da Rendite und Risiko untrennbar miteinander verbunden sind. Langfristige Trends, wirtschaftliche Ereignisse und Meinungsänderungen beeinflussen die Volatilität.
Die historische Volatilität basiert auf vergangenen Kursdaten, während die implizite Volatilität aus Optionspreisen abgeleitet wird. Spezielle Volatilitätsindizes wie der CBOE Volatility Index (VIX) erlauben Rückschlüsse über die aktuellen Marktschwankungen. Ob eine Aktie als volatil gilt, wird in Abhängigkeit von der Schwankung im Vergleich zur Marktvolatilität beurteilt.
Investoren schützen sich vor Volatilität durch Diversifikation, langfristige Anlagen und Optionen. Globale ETFs bieten eine breite Streuung, während Anleihen die Gesamtvolatilität verringern. Ein langer Anlagehorizont minimiert kurzfristige Schwankungen, während Optionen vor starken Kursbewegungen schützen können.
Oszillatoren
Oszillatoren sind technische Indikatoren, die in der technischen Analyse von Finanzmärkten eingesetzt werden, um überkaufte oder überverkaufte Zustände zu identifizieren. Sie messen die Geschwindigkeit von Auf- und Abwärtsbewegungen und liefern Signale für potenzielle Wendepunkte oder Fortsetzungen. Oszillatoren, wie der Relative Stärke Index (RSI), das MACD-Histogramm, Momentum, ROC, Stochastik Oszillator, Slow Stochastik und der Commodity Channel Index (CCI), basieren auf historischen Preisdaten.
In einem überkauften Markt signalisieren Oszillatoren Verkaufsmöglichkeiten, während sie in einem überverkauften Markt Kaufgelegenheiten anzeigen. Sie helfen, emotionale Extreme zu erkennen und unterstützen erfahrene Händler dabei, gegen diese Extreme zu handeln.
Relative Stärke Index (RSI)
Der Relative Stärke Index (RSI) ist einer der wichtigsten Oszillatoren in der Technischen Analyse von Aktien. Entwickelt von J. Welles Wilder Jr., bewertet der RSI das Verhältnis von Aufwärts- zu Abwärts-Schlusskursen innerhalb eines bestimmten Zeitraums auf einer Skala von 0 bis 100. Ein Wert über 70 deutet auf einen überkauften Markt hin, während ein Wert unter 30 einen überverkauften Markt signalisiert. Der RSI eignet sich besonders für die Identifikation von Trendwenden in Seitwärtsmärkten, jedoch weniger in starken Trends.
Die Berechnung des RSI basiert auf der durchschnittlichen Aufwärts- und Abwärtskraft. Bullische und bärische Divergenzen, Chartmuster sowie RSI-Niveaus erzeugen Handelssignale. Der RSI ist effektiv, wenn er als Teil einer umfassenden Anlagenanalyse Anwendung findet. Die Anpassung der RSI-Niveaus je nach Marktzyklus ist ratsam, und eine sorgfältige Integration in die Handelsstrategie ist entscheidend.
Point & Figure Charttechnik
Point & Figure Charttechnik ist eine faszinierende Methode der Aktienanalyse, die auf klare Visualisierung und Fokussierung auf signifikante Preisänderungen abzielt. Anders als herkömmliche Charts betont der Point & Figure Chart Unterstützungen, Widerstände, Trends und Umkehrpunkte deutlich. Diese Charttechnik wurde bereits im 19. Jahrhundert entwickelt und bietet eine einzigartige Perspektive auf Kursbewegungen.
Die Darstellung basiert auf “X”- und “O”-Markierungen in einem Raster, die Auf- und Abwärtsbewegungen repräsentieren. Kauf- und Verkaufssignale werden durch spezifische Musterformationen ausgelöst, wodurch Anleger günstige Ein- und Ausstiegspunkte identifizieren können.
Point & Figure Charts zeichnen sich durch Klarheit und Einfachheit aus, wodurch Trends und Muster leichter erkennbar sind. Individuelle Anpassungen, weniger Rauschen in der Analyse und eine höhere Eintrittswahrscheinlichkeit der Formationen sind weitere Vorteile. Allerdings eignet sich diese Technik weniger für die kurzfristige Anlageanalyse und erfordert ein angepasstes Risikomanagement..
Euwax Sentiment
Das Euwax Sentiment, entwickelt von der Euwax AG an der Börse Stuttgart, fungiert als aussagekräftiger Indikator für die Stimmung der Anleger. Basierend auf Echtzeitdaten und den Tradingaktivitäten von Privatanlegern, reflektiert der Index deren Meinung über die künftige Entwicklung des DAX. Die Berechnung erfolgt durch die Analyse von Kauf- und Verkaufsaktivitäten von Call- und Put-Optionsscheinen.
Dieses minutengenaue Stimmungsbarometer ermöglicht Anlegern einen einzigartigen Einblick in die Marktstimmung. Als zusätzliches Analyseinstrument unterstützt es bei der Überprüfung und Anpassung von Handelsstrategien. Die Euwax AG, als Europas größter Marktplatz für verbriefte Derivate, stellt dieses Instrument im Kontext ihrer Geschäftsbereiche vor, darunter vor allem der Handel mit strukturierten Wertpapieren und das Risikomanagement.
Welches Verfahren zur Aktienanalyse ist zu empfehlen?
Sowohl die Fundamentalanalyse als auch die Chartanalyse versuchen, dasselbe Problem zu lösen, nämlich die Richtung zu bestimmen, in die sich die Preise wahrscheinlich bewegen werden. Beide können einen wertvollen Beitrag zur Aktienanalyse leisten, sind allerdings auch mit Mängeln und Nachteilen verbunden.
Keiner der beiden Techniken kann aus heutiger Sicht ein Alleinstellungsmerkmal für sich beanspruchen. Vielmehr wird für eine fundierte technische Analyse eine vorangehende Fundamentalanalyse benötigt. Die Chartanalyse kann somit als sinnvolle Ergänzung zur Fundamentalanalyse betrachtet werden.
„Der Fundamentalist studiert die Ursachen von Marktbewegungen, während der Techniker die Auswirkungen untersucht.“ – John J. Murphy
Nichts desto trotz erfreut sich gerade die Technische Analyse in den letzten Jahrzehnten steigender Beliebtheit unter Anlegern. Entsprechende Entwicklungen in der IT-Industrie haben enorm dazu beigetragen, dass immer mehr Anleger die technische Analyse bevorzugt anwenden.
Welche Nachteile birgt die Fundamentalanalyse?
Die Fundamentalanalyse und die Berechnung des inneren Werts einer Aktie ist gerade für private Anleger ein sehr aufwändiges und kompliziertes Unterfangen.
Welche Nachteilen gehen mit der technischen Analyse einher?
Im Vergleich zur Fundmentalanalyse, die sehr zeit- und kostenaufwändig sein kann, liefert die Technische Analyse durch entsprechende Software sehr schnelle Ergebnisse. Dies birgt jedoch gerade für Privatanleger auch große Gefahren, die Komplexität der Chartanalyse zu unterschätzen und sich zu vorschnellen und unüberlegten Handlungen verleiten zu lassen.
Ein wesentlicher Kritikpunkt an der Chartanalyse ergibt sich zudem aus den Grundannahmen der Random Walk Theorie, die besagt, dass vergangene Kursverläufe keinen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung von Aktienkursen haben. Stattdessen würden diese eher zufällig um den wahren Wert einer Aktie schwanken. Die Gültigkeit dieser Theorie würde den Einsatz der Chartanalyse somit völlig in Frage stellen.
Das richtige Verfahren für den Anlagezeitraum wählen
Eine grobe Einstufung des Anwendungsbereichs der beiden Analysemethoden lässt sich auch anhand des Anlagezeitraums ableiten. Die für die Fundamentalanalyse benötigten betriebs- und volkswirtschaftlichen Kennzahlen stehen in den meisten Fällen nur quartalsweise zur Verfügung, teilweise auch monatlich. Jahresabschlüsse und Bilanzen werden üblicherweise erst mit einiger Verzögerung veröffentlicht. Die Fundamentalanalyse bietet sich daher eher für die mittel- und langfristige Analyse an, weniger aber für die kurzfristige.
Für mittel- und langfristig orientierte Investoren, die auf solide Unternehmen setzen und bereit sind, kurzfristige Schwankungen zu übersehen, ist die Fundamentalanalyse daher oft die bevorzugte Methode.
Hingegen fokussiert sich die Chartanalyse neben der Analyse im mittel- und langfristigen Bereich auch auf kurzfristige Kursbewegungen und Muster. Sie eignet sich daher auch für diejenigen Anleger, die nach kurzfristigen Gewinnmöglichkeiten und Handelsoptionen suchen.
Technische Analyse und Chartanalyse gleichzeitig nutzen?
Fundamentalanalyse und Chartanalyse schließen einander jedoch keinesfalls aus. Sie eignen sich auch sehr gut zur simultanen Anwendung, insbesondere in extremen Marktphasen. Während die Fundamentalanalyse dabei hilft, solide Aktien zu identifizieren und deren Über- und Unterentwicklungen herauszuarbeiten, kann die Chartanalyse dabei unterstützen, optimale Ein- und Ausstiegszeitpunkte zu erkennen.
Fazit: Fundamentalanalyse versus Chartanalyse
Beide Herangehensweisen, sowohl die Fundamentalanalyse, als auch die Chartanalyse, können zur fundierten Einstufung von Wertpapieren und zu einem ganzheitlichen Verständnis für die Märkte beitragen. Die Kunst besteht darin, die richtige Balance zwischen beiden Methoden zu finden, die Stärken und Schwächen zu kennen und sich auf diejenige zu fokussieren, die am besten zu den eigenen Anlagezielen passt.
Für Anleger ist es also wesentlich, die eigenen Anlageziele und den persönlichen Anlagehorizont zu kennen und zu wissen, wie sich beide Methoden optimalerweise auch gemeinsam und ergänzend einsetzen lassen. Wer als Anleger eine der beiden Herangehensweisen nicht kategorisch ablehnt und die entsprechende Bereitschaft mitbringt, sich mit der Komplexität der beiden Analysemethoden zu beschäftigen, hat gute Chancen, die eigenen Handelsentscheidungen durch die unterschiedlichen Herangehensweisen der beiden Verfahren zu bereichern.
Warum ist eine gute Aktienanalyse für Anleger wichtig?
Die Aktienanalyse ist ein unverzichtbares Werkzeug für Investoren, um fundierte Entscheidungen zu treffen und ihre Portfolios zu optimieren. Sie hilft, das Potenzial für Renditen zu maximieren und gleichzeitig Risiken zu minimieren. Durch eine gründliche Analyse können Investoren besser abschätzen, welche Aktien langfristig erfolgreich sein könnten und welche nicht.