+++ Ihr Masterplan 2025 +++ Der wichtigste Termin für das Jahr 2025 kommt schon jetzt +++ Bis zu 107.000€ Zusatzeinkommen monatlich +++ 23.11.2024, 11 Uhr - Jetzt kostenlos anmelden +++

Arbitrage Handel: Beispiele, Arten und Nutzen

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Arbitrage ist eine Handelsstrategie, die Preisunterschiede desselben Wertpapiers an verschiedenen Märkten ausnutzt, um Gewinne zu erzielen.
  • Arbitragehandel kann mit verschiedensten Basiswerten wie Aktien, Optionen, Devisen, Rohstoffen, Edelmetallen, Kryptowährungen oder Handelswaren betrieben werden.
  • Es gibt verschiedene Arten von Arbitragehandel, wobei grundlegend zwischen Differenz- und Ausgleichsarbitrage unterschieden wird.
  • Arbitrage hat einen ökonomischen Nutzen und führt zu einem Ausgleich von Preisunterschieden auf verschiedenen Märkten.
  • Arbitrage Trading ist theoretisch risikolos, in der Praxis jedoch mit verschiedenen Risiken und Hürden verbunden, vor allem für Privatanleger.

Was bedeutet Arbitrage im Trading?

Arbitrage beschreibt eine Strategie im Trading, bei der Preis-, Kurs und Zinsunterschiede zum selben Zeitpunkt auf verschiedenen Märkten gezielt zum eigenen Vorteil ausgenutzt werden. Um einen Gewinn zu erzielen wird dabei ein bestimmter Basiswert auf einem Markt günstig gekauft und auf einem anderen Markt teurer verkauft. Der Differenz der unterschiedlichen Preise ist der sogenannte Arbitragegewinn.

Arbitrage Trading kann dabei mit den verschiedensten Basiswerten betrieben werden, wie z.B. Aktien, Optionen, Devisen, Rohstoffe, Edelmetalle, Kryptowährungen oder Handelswaren.

Damit der Arbitrage Handel funktionieren kann, muss das Kaufen und Verkaufen nahezu gleichzeitig stattfinden, denn Preisunterschiede sind häufig nur von kurzer Dauer. Außerdem ist für Arbitrage Trading an den Finanzmärkten in der Regel viel Kapital vonnöten, da die Preisdifferenzen meist nur sehr gering sind und oftmals nur wenige Cent betragen.

Welche Arten von Arbitrage gibt es?

Es gibt viele verschiedene Arten von Arbitrage. Allgemein wird jedoch zwischen Differenz- und Ausgleichsarbitrage unterschieden, deren Hauptunterschied darin besteht, dass die Differenzarbitrage simultane Kauf- und Verkaufsgeschäfte an verschiedenen Börsen darstellt, während die Ausgleichsarbitrage den Kauf oder Verkauf zum günstigsten Kurs bedeutet, ohne simultanes Gegengeschäft.

Die Arbitrage kommt auf den Finanzmärkten jedoch in verschiedensten Varianten zur Anwendung, zum Beispiel als sogenannte Dreiecksarbitrage, Fixed-Income-Arbitrage, Zinsarbitrage, Risiko-Arbitrage, Retail-Arbitrage, statistische Arbitrage, Platzarbitrage oder als Zeitarbitrage.

Wie funktioniert der Arbitrage Handel? Drei Beispiele

Beispiel 1: Goldhandel

Angenommen, Sie befinden sich in einer Stadt mit zwei Goldhändlern.

  • Goldhändler A: verkauft die beliebte Goldmünze Wiener Philharmoniker in der Gewichtseinheit von einer Unze um 2.100 EUR.
  • Goldhändler B: bietet 2.150 EUR pro Goldmünze zum Kauf an.

Sie erkennen die folgende Arbitragemöglichkeit:

  • Kauf beim Händler A: Sie kaufen 5 Goldmünzen um 10.500 EUR (2.100 EUR x 5)
  • Verkauf beim Händler B: Sie verkaufen 5 Goldmünzen an Händler B um 10.750 EUR (2.150 EUR x 5)
  • Gewinn: Durch den Kauf und Verkauf der Goldmünzen haben Sie einen Arbitragegewinn von 250 EUR erzielt (10.750 EUR – 10.500 EUR).

Sie nutzen die Preisdifferenz zwischen den beiden Händlern aus, um einen risikofreien Gewinn zu erzielen. In diesem Beispiel ist der Preisunterschied durch die unterschiedlichen Einkaufspreise der Goldhändler bedingt.

Nicht berücksichtigt sind in diesem Beispiel allerdings die Transportkosten bzw. Versandkosten inkl. Versicherung, um die 5 Goldmünzen von Händler A zu Händler B zu bringen. Auch findet der zeitliche Aufwand, der mit den Transaktionen in Verbindung steht, keine Berücksichtigung.

Beispiel 2: Aktien-Handel

Angenommen, die Aktien des Unternehmens XY werden:

  • an der Frankfurter Börse (XETRA) zu einem Kurs von 156,96 EUR gehandelt.
  • an der Londoner Börse (LSE) zu einem Kurs von 134,80 GBP gehandelt.

Der aktuelle Wechselkurs zwischen EUR und GBP beträgt 0,85.

Sie erkennen die folgende Arbitragemöglichkeit:

  • Kauf auf der XETRA: Sie kaufen 100 Anteile der Aktie an der Frankfurter Börse für insgesamt 15.696 EUR (156,96 EUR x 100 Aktien).
  • Verkauf an der LSE: Sie verkaufen die 100 Anteile der Aktie an der Londoner Börse für insgesamt 13.480 GBP (134,80 GBP x 100 Aktien).
  • Rücktausch in EUR: Sie tauschen die 13.480 GBP in 15.858 EUR (13.480 EUR / 0,85).
  • Gewinn: Durch den Kauf und Verkauf der Aktien haben Sie einen Arbitragegewinn von 162 EUR erzielt (15.858 EUR – 15.696 EUR).

Sie haben die Preisdifferenz an den beiden Börsen zu Ihrem Vorteil genutzt und einen Arbitragegewinn erzielt. Währungskurse können unter Umständen einen zusätzlichen Gewinn bescheren oder den Gewinn reduzieren.

Weiters sollte beachtet werden, dass Transaktionskosten wie Börsengebühren und Wechselkursgebühren den Gewinn deutlich schmälern oder sogar gänzlich aufzehren können. Außerdem können Marktreaktionen die Preisdifferenz schnell ausgleichen, sodass die Möglichkeit zur Arbitrage nur kurzfristig besteht.

Beispiel 3: Dreiecksarbitrage mit drei Währungen

Sie analysieren die drei Währungspaare USD/GBP, EUR/GBP und EUR/USD und kommen zu dem Schluss, dass der Euro im Vergleich zum US-Dollar überbewertet, im Vergleich zum Pfund Sterling jedoch unterbewertet ist. Sie könnten nun den US-Dollar verwenden, um britische Pfund zu kaufen, den Pfund verwenden, um Euro zu kaufen und später den Euro mit Gewinn in US-Dollar umtauschen.

Dieses Beispiel dient der Veranschaulichung des Konzepts der Dreiecksarbitrage und wie Währungen gewinnbringend gehandelt werden können. Sie ist theoretisch möglich, in der praktischen Umsetzung aufgrund von Zeitverzögerungen, Transaktionskosten und Marktreaktionen in einem sehr komplexen Markt jedoch extrem schwierig und für Privatanleger mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gewinnbringend.

Welche Funktion hat die Arbitrage?

Abgesehen vom Nutzen, den ein Trader beim Arbitrage Trading für sich selbst in Form eines Handelsgewinns erzielen kann, hat Arbitrage vor allem auch einen ökonomischen Nutzen. Preise entstehen in erster Linie durch Angebot und Nachfrage. Das Angebot- und Nachfrage-Verhältnis kann auf verschiedenen Märkten jedoch unterschiedlich sein. Das Arbitrage Trading trägt dazu bei, dass sich die unterschiedlichen Preise auf verschiedenen Märkten einander annähern und Preisunterschiede kleiner werden. Arbitrage hat ökonomisch also eine Preisausgleichsfunktion.

Was sind die Risiken und Hürden der Arbitrage im Trading?

Arbitrage wird gerne als risikofreier Gewinn bezeichnet, da die Preisdifferenzen bereits beim Eingehen eines Trades weitgehend klar sind. Allerdings ist kein Handel, der einen Gewinn bzw. eine Rendite verspricht frei von Risiken. Rendite und Risiko sind untrennbar miteinander verbunden, sprich – ohne das Eingehen von Risiken lässt sich keine Rendite erzielen. Das Arbitrage Trading stellt dabei keine Ausnahme dar.

Die unterschiedlichen Arbitrage Strategien bergen jeweils spezifische Risiken. Allgemein lässt sich jedoch sagen, dass die heutigen Märkte durch die zunehmende Informationseffizienz und Technisierung sehr transparent und effizient sind. Das heißt, dass Preisabweichungen üblicherweise sehr schnell angepasst werden und große Preisunterschiede nur noch selten auftreten. Automatische Computersysteme überwachen weltweite Märkte, um Preisabweichungen in Sekundenschnelle und automatisiert ausnutzen zu können.

Für Privatanleger dürfte es sich an den Finanzmärkten nur in seltenen Fällen wirklich lohnen, Arbitragegewinne zu erzielen, zumal bei den meist minimal vorhandenen Preisdifferenzen sehr große Geldbeträge vonnöten sind, um einen Gewinn zu erzielen, der den mit dem Handel verbundenen Aufwand rechtfertigen würde.

Anleger sollten außerdem bedenken, dass jede Form des Handels mit Transaktionskosten verbunden ist, die potenzielle Arbitragegewinne weiter schmälern und unter Umständen auch völlig aufzehren können.