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Stop-Buy-Order: Aktien automatisch kaufen zu Beginn des Aufwärtstrends

Ein Bildschirm auf der die Wertkurve einer Aktie angezeigt wird.
© m. | Unsplash
Inhaltsverzeichnis

Beim Handel an der Börse haben Trader und Anleger mehrere Orderarten zur Auswahl. Dadurch ist es zum Beispiel möglich, ein Limit zu setzen oder durch eine Market Order sofort Aktien zu kaufen oder zu verkaufen. Eine spezielle Orderart nennt sich Stop-Buy-Order. Mit dieser Variante möchten wir uns im Beitrag beschäftigen.

Sie erfahren, worum es sich bei einer Stop-Buy-Order handelt und wie diese funktioniert. Ferner gehen wir auf das Ziel dieser Orderart ein, worin Vor- und Nachteile bestehen, an welchen Punkten Sie ein Stop-Buy platzieren und wie Sie diese Order in der Praxis einsetzen – eventuell auch mit einem Limit.

Das Wichtigste zur Stop-Buy-Order in Kürze

  • Innerhalb der Stop-Buy-Order legen Sie einen Kurs fest, bei dessen Erreichen Aktien automatisch gekauft werden.
  • Grund für die Stop-Buy-Order ist meistens, einen noch relativ günstigen Einstiegskurs zu finden.
  • Durch die automatisierte Ausführung der Stop-Buy-Order müssen Sie die Märkte nicht kontinuierlich überwachen.
  • Die Ausführung der Order muss nicht zwingend zu dem vorgegebenen Preis erfolgen.
  • Soll beim Ausführen der Stop-Buy-Order ein bestimmter Preis der Aktie nicht überschritten werden, erteilen Sie eine sogenannte Stop-Buy-Limit-Order.

Was ist die Stop-Buy-Order?

Bei der Stop-Buy-Order handelt es sich um eine Kauforder mit einer Bedingung. Sie geben Ihrer Bank oder Ihrem Broker vor, dass der Auftrag automatisch ausgeführt wird, sollte der Kurs einer Aktie oder eines anderen Basiswertes einen von Ihnen vorab festgelegten Preis erreichen. Wichtig ist, dass die Stop-Buy-Order nur erteilt werden kann, wenn sich der aktuelle Preis der Aktie unterhalb des von Ihnen definierten Kurses befindet.

Ausgeführt wird die Stop-Buy-Order, sollte anschließend der Kurs der Aktie den Preis erreichen, der von Ihnen im Auftrag definiert wurde. Mittels der Stop-Buy-Order haben Sie die Möglichkeit, innerhalb eines Aufwärtstrends einen noch relativ niedrigen und somit günstigen Einstiegskurs zu finden.

Wie funktioniert die Stop-Buy-Order?

Die Stop-Buy-Order funktioniert sehr einfach, sodass sie unter anderen von Anfängern im Trading genutzt werden kann. Beim Erteilen müssen Sie lediglich darauf achten, dass Ihr definierter Stop-Kurs, bei dessen Erreichen die Order ausgeführt werden soll, über dem aktuellen Kurs der Aktie liegt. Der festgelegte Preis ist somit eine als Widerstandsmarke, bei deren Erreichen die Order anschließend automatisch ausgeführt wird. Dadurch erwerben Sie die entsprechenden Aktien, die anschließend ins Depot eingebucht werden.

Ein wichtiger Teil der Funktionsweise ist ferner, dass die Ausführung der Kauforder stets in Form einer Market-Order erfolgt. Das bedeutet, dass der Kauf nicht zwingend zu dem von Ihnen vorgegebenen Kurs abgerechnet ist. Es kann hingegen passieren, dass der Kauf zu einem höheren oder niedrigeren Kurs ausgeführt wird. Das ist wichtig, denn nicht wenige Anleger sind der irrtümlichen Auffassung, dass eine Stop-Buy-Order stets zu dem festgelegten Kurs, bei dessen Erreichen die Order zur Ausführung gelangt, ausgeführt wird.

Beispiel zur Funktionsweise der Stop-Buy-Order

Zum noch besseren Verständnis der Funktionsweise einer Stop-Buy-Order möchten wir im Folgenden ein kurzes Beispiel aufführen. Nehmen wir an, dass die Aktie momentan mit einem Kurs in Höhe von 50 Euro notiert. Sie gehen von steigenden Kursen und dem Beginn eines Aufwärtstrends aus. Da Sie allerdings zunächst einen Anstieg abwarten möchten, erteilen Sie Ihrem Broker eine Order, in welcher Sie einen Stop-Kurs von 55 Euro festlegen. Sollte nun der Kurs der Aktien zukünftig diese 55 Euro erreichen, würde die Order ausgeführt.

Im Beispiel kaufen Sie die Aktien zu einem Kurs von 55,30 Euro, also leicht über Ihrem angegebenen Stop-Kurs, ab dessen Erreichen die Stop-Buy-Order auszuführen ist. Die Zahlen aus dem Beispiel im Überblick:

  • Aktueller Kurs Aktie: 50 Euro
  • Stop-Buy Kurs: 55 Euro
  • Kurs steigt auf 55 Euro an → Ausführung der Order
  • Abgerechneter Kurs: 55,30 Euro

Kurs absichern mit einer Stop-Buy-Limit-Order

Wie schon erwähnt, wird die Stop-Buy-Order nicht zwingend zu dem Kurs ausgeführt, ab dessen Erreichen der Auftrag aktiv wird. Wenn Sie das möchten, steht Ihnen eine sogenannte Stop-Buy-Limit-Order zur Verfügung. Sie legen dann zusätzlich ein Limit fest, das bei Ausführung der Order nicht überschritten werden darf.

Was ist das Ziel der Stop-Buy-Order?

Mit der Stop-Buy-Order verfolgen Anleger und Trader zum Teil unterschiedliche Ziele. Der Hauptgrund besteht darin, dass Sie von einem Aufwärtstrend profitieren und die Aktien noch relativ günstig kaufen möchten. Auf der anderen Seite möchten Sie nicht sofort einsteigen, sondern abwarten, ob sich tatsächlich ein aufwärts gerichteter Trend stabil bildet und etwas fortsetzt. Zusammengefasst sind es die folgenden Ziele, die typisch für das Erteilen einer Stop-Buy-Order sind:

  • Profitieren von noch günstigem Einstiegskurs in einem Aufwärtstrend.
  • Trader möchte Märkte nicht fortlaufe überwachen.
  • Wenn Sie short handeln, also zum Beispiel Aktien leer verkaufen, nutzen Sie die Stop-Buy-Order ähnlich wie eine Stop-Loss-Order bei einer Long-Position.

Was sind die Vorteile der Stop-Buy-Order?

Es gibt einige Vorteile, von denen Anleger und Trader bei der Stop-Buy-Order profitieren. Die wesentlichen Vorzüge sind:

  • Möglichkeiten, von einem Aufwärtstrend der Aktie zu profitieren,
  • Ausführung zum dann aktuellen Kurs des Basiswertes möglich.
  • Nach einem Leerverkauf die Stop-Buy-Order wie ein Stop-Loss zur Absicherung genutzt werden.
  • Relativ günstiger Einstieg in den Markt zu Beginn eines Aufwärtstrends.
  • Keine manuelle Überwachung der Märkte nötig.

Im Vordergrund steht als Hauptvorteil der Stop-Buy-Order, dass Sie in den kommenden oder bereits vorhandene Aufwärtstrend zu einem relativ günstigen Kurs einsteigen. Sollten Sie hingegen zu Leerverkäufen neigen, nutzen Sie den Stop-Buy-Order wie ein Art Stop-Loss, um auf diese Weise Gewinne zu sichern oder Verluste zu begrenzen.

Was sind die Risiken der Stop-Buy-Order?

Neben den zuvor genannten Vorteilen sollten Sie ebenfalls einige Nachteile kennen und Risiken der Stop-Buy-Order beachten. Das sind im Überblick:

  • Auftrag wird nicht garantiert zu Ihrem vorgegebenen Stop-Kurs ausgeführt.
  • Aktienkurse können kurz nach dem Kauf auch fallen und eine Trendumkehr eintreten.
  • Ausführung der Order erfolgt mit leichter Verzögerung.
  • Es besteht ein höheres Risiko in sehr volatilen Märkten.

Ein Risiko der Stop-Buy-Order besteht darin, dass diese stets mit einer leichten Zeitverzögerung ausgeführt wird. Das kann dazu führen, dass Sie durch einen sehr schnellen Kursanstieg die Aktien bereits zu einem deutlich gestiegenen Kurs kaufen.

Wo platziert man die Stop-Buy-Order am besten?

Es gibt keinen pauschalen Kurspunkt, an dem Sie auf Grundlage des aktuellen Kurses der Aktie die Stop-Buy-Order mit der entsprechenden Kursmarke platzieren müssen. Vielmehr richtet sich Ihr persönliches Stop-Buy nach folgenden Eigenschaften:

  • Risikobereitschaft
  • Anlageziel
  • Anlagestrategie
  • Trading-Stil
  • Verlusttoleranz

Auf jeden Fall muss die Stop-Buy-Marke oberhalb des aktuellen Kurses der Aktien liegen. Ob Sie den Stop allerdings 5, 10 oder 20 Prozent oberhalb des momentanen Kurses setzen, ist eine persönliche Entscheidung. Zu weit entfernt sollte die Stop-Buy-Order allerdings nicht vom aktuellen Kurs sein. Dann würden Sie die günstigen Einstiegskurse zu Beginn eines Trends vermutlich verpassen.

Stop-Buy-Order an den meisten Börsenplätzen möglich

Die Möglichkeit zum Erteilen einer Stop-Buy-Order besteht an den meisten Börsenplätzen in Deutschland. Das funktioniert zum Beispiel auf XETRA, aber auch an der Börse in Frankfurt und Stuttgart. Sie müssen jedoch darauf achten, dass nicht jeder Broker und alle Banken diese Orderart anbieten.

Wie setzt man eine Stop-Buy-Order – unsere Anleitung

Im Folgenden möchten wir Ihnen Schritt für Schritt aufzeigen, was Sie tun müssen, wenn Sie gerne eine Stop-Buy-Order am Markt platzieren möchten. Der Ablauf stellt sich wie folgt dar:

  1. Auswahl des Basiswertes, meistens eine Aktie.
  2. Analyse, ob momentan ein Aufwärtstrend folgt oder bereits begonnen hat.
  3. Auswahl der Stop-Buy-Order in der Handelsmaske des Brokers oder der Bank.
  4. Eingabe der relevanten Daten: ISIN, Stückzahl der Aktien, Stop-Buy Kurs.
  5. Prüfen der Order.
  6. Absenden und Übermittlung der Order an die Börse.

Das Erteilen der Stop-Buy-Order ist somit sehr einfach. Es entspricht dem einer gewöhnlichen Kauf- oder Verkaufsorder, nur dass Sie zusätzlich das Stop-Buy mitgeben müssen.

Wie lange ist die Order gültig?

Wie lange die Stop-Buy-Order gültig ist, legen Sie selbst ist. Es gibt die folgenden Auswahlmöglichkeiten:

  • Tagesgültig: Mit tagesgültig ist gemeint, dass die Market Order nur für den Tag gilt, an dem Sie diese erteilen.
  • Ultimo: Ultimo ist das Ende des Monats.
  • Good till cancel: „Good till cancel“ heißt, dass die Stop-Buy-Order in dem Fall so lange gültig ist, bis Sie diese manuell löschen.
  • Individuelles Datum: Oftmals bieten Broker und Banken zudem an, ein individuelles Gültigkeitsdatum vorgeben zu können.

Was kostet eine Stop-Buy-Order?

Die Gebühren für eine Stop-Buy-Order legen Broker und Banken individuell fest. Meistens verursacht die Order lediglich dann Kosten, wenn sie ausgeführt wird. Wenn es hingegen das Erteilen oder Löschen der Stop-Buy-Order geht, ist das meistens kostenfrei.

Wann sollten Sie zu einer Stop-Buy-Order greifen?

Das Erteilen einer Stop-Buy-Order ist aus meiner Sicht sinnvoll, wenn Sie bei der Analyse einer Aktie erkennen, dass ein Aufwärtstrend bevorsteht oder bereits begonnen hat. In dem Fall haben Sie durch die Stop-Buy-Order die Möglichkeit, noch zu einem relativ günstigen Kurs einzusteigen. Ich würde zur zusätzlichen Absicherung ein Limit mitgeben. Die Order wird zwar nach wie vor beim Erreichen des festgelegten Kurses ausgeführt. Allerdings nur dann, wenn dieser das Limit nicht überschreitet. So sichern Sie sich gegen „zu hohe“ Einstiegskurs ab.