Market Order: Wie der Ordertyp funktioniert
Broker und Banken stellen Anlegern sowie Tradern meistens mehrere Orderarten zur Verfügung, durch die ein Auftrag erteilt wird. Ein Ordertyp ist die sogenannte Market Order, die an der Börse zum Tragen kommt. Bei der Market Order soll der Trade stets zum dann aktuellen Marktpreis ausgeführt werden.
In unserem Beitrag erfahren Sie, was eine Market Order ist und wann sie ausgeführt wird. Wir gehen ferner auf die Bedeutung von „billigst“ und „bestens“ ein und wann die Market Order zum Einsatz kommt. Zudem führen wir sowohl die Vor- als auch Nachteile auf, welche dieser Ordertyp beinhaltet.
Was ist eine Market Order?
Kauf- und Verkaufsaufträge für die Börse sind in der Regel als Market Order voreingestellt. Mit dieser Order erteilen Sie Ihrer Bank oder Ihrem Broker die Anweisung, Wertpapiere wie Aktien zum aktuellen Kurs, dem sogenannten Marktpreis, sofort auszuführen. Es gibt somit bei der Market Order kein Limit, das bei der Ausführung zu berücksichtigen wäre. Das führt dazu, dass in der Regel eine sehr schnelle Ausführung der Market Order erfolgt. Eine andere Bezeichnung lautet unlimitierte Order, weil der Auftrag ohne Limit zum jeweils aktuellen Marktpreis an der Börse ausgeführt wird.
Wann wird eine Market Order ausgeführt?
Die wesentliche Intention einer Market Order besteht darin, dass Kaufen oder Verkaufen am Markt möglichst schnell funktioniert. Das bedeutet, dass eine solche Order bei der nächsten Möglichkeit ausgeführt wird, die sich am Markt bietet. Dazu muss ausreichend Liquidität vorhanden sein und ein entsprechendes Gegengebot für die Kauf- oder Verkaufsorder am Markt existieren.
Was bedeuten billigst und bestens?
Im Zusammenhang mit einer Market Order wird häufig von „billigst“ (beim Kaufen) und „bestens“ (beim Verkaufen) gesprochen. Zwar soll in dem Fall ein Kauf billigst, also zu einem möglichst niedrigen Kurs, ausgeführt werden. Jedoch ist das ebenso wenig garantiert, als dass ein Verkauf bestens, also zu einem höchsten Kurs, realisiert wird. Billigst und bestens lassen sich gut an einem Beispiel erklären.
Im ersten Beispiel nehmen wir an, dass der Kurs einer Aktie aktuell bei 30 Euro liegt. Sie möchten gerne 50 dieser Wertpapiere kaufen und erteilen somit eine Market Order, die „billigst“ ausgeführt werden soll. Es findet sich am Markt ein Verkäufer, der 50 Aktien zu einem Kurs von 30,70 Euro veräußern möchte. Das führt dazu, dass Ihre Order zu diesem Kurs ausgeführt wird. Das geschieht zwar einerseits „billigst“, aber auf der anderen Seite ist der Kurs höher als zu dem Zeitpunkt, an dem Sie die Order erteilt haben.
Ein ähnliches Beispiel gibt es für die Verkaufsorder, also eine „bestens“ auszuführende Market Order. Gehen wir davon aus, dass Sie in dem Fall 50 Aktien veräußern möchten, bei einem aktuellen Kurs von ebenso 30 Euro. In dem Fall findet sich ein Käufer, der allerdings ein Limit von 29,70 Euro vorgegeben hat. Das führt dazu, dass Ihr Auftrag zu diesem Kurs ausgeführt wird und nicht in Höhe von 30 Euro.
Wann wird eine Market Order eingesetzt?
Es gibt an der Börse mehrere Orderarten, die eingesetzt werden können. Neben der Market Order sind das unter anderem:
- Limit Order
- Stop Buy Order
- Stop Loss Order
- OCO Order
Wann der jeweilige Ordertyp eingesetzt wird, hängt auch von Ihren Zielen und der Risikobereitschaft ab. Die Market Order kommt in der Regel zum Einsatz, wenn es am Markt im Hinblick auf Aktien oder sonstigen Basiswerte eine gute Liquidität gibt. Das führt dazu, dass der Auftrag sehr wahrscheinlich sofort ausgeführt werden kann. Ebenfalls nutzen Trader die Market Order in Märkten, die eine geringe Volatilität haben. Dort fällt das Risiko von Kurssprüngen geringer aus.
Nicht einsetzen sollten Sie die Market Order hingegen auf Märkten mit geringer Liquidität. Dann dauert es unter Umständen zum einen lange, bis die Order ausgeführt wird. Zum anderen ist das Risiko von Kurssprüngen sehr groß, wenn nur geringe Volumina bewegt werden.
Was sind die Vor- und Nachteile der Market Order?
Im Folgenden möchten wir die Vor- und Nachteile nennen, die Sie in Verbindung mit der Market Order kennen sollten. Vorzüge sind insbesondere:
- Schnelle Ausführung des Auftrages
- Sofortige Eröffnung eines Trades möglich
- Versuch der Ausführung zum bestmöglichen Preis
- Hohe Wahrscheinlichkeit der Ausführung der Order
- Orderart wird von nahezu allen Brokern angeboten
- Einsatz an jeder Börse möglich
Sehr gut geeignet ist die Market Order für Trader und Anleger, die möglichst sicher sein möchten, dass der Auftrag so schnell es geht ausgeführt wird – ohne erst auf Änderungen des Kurses warten zu müssen. Neben den Vorteilen beinhaltet die Market Order folgende Nachteile:
- Marktliquidität notwendig
- Risiko eines größeren Kurssprungs
- Ungünstiges Ergebnis insbesondere bei großen Trades möglich
Ein großer Nachteil der Market Order ist das Risiko eines Kurssprungs. Da Sie kein Limit vorgeben, wird der Auftrag sofort ausgeführt, wenn sich eine Gegenpartei findet. Hat zum Beispiel der Verkäufer jedoch ein Limit vorgeben, welches stark vom aktuellen Kurs abweicht? In dem Fall wird Ihr Auftrag meistens dennoch zu diesem nicht marktgerechten Kurs ausgeführt. Sie gehen damit das Risiko ein, dass Sie zum Beispiel die Aktien zu einem viel höheren Kurs und damit teurer erwerben, als Sie eingeplant haben.
Wo kann man die Market Order erteilen?
Im Gegensatz zu manch anderen Orderarten, wie zum Beispiel der One Cancels The Other-Order, lässt sich eine Market Order im Grunde an jeder Börse ausführen. Sie erteilen den Auftrag über die Handelsplattform Ihrer Bank oder Ihres Brokers, sodass die Order umgehend an die Börse weitergeleitet und dort im besten Fall sofort ausgeführt wird.