One Cancels The Other: Kombination aus zwei Wertpapieraufträgen

So können Sie mit der OCO-Order durch doppelte Aufträge profitieren
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Wer an der Börse mit Wertpapieren handelt, kann beim Trading verschiedene Orderarten nutzen, wie zum Beispiel eine Market Order oder eine Stop Loss Order. Dazu zählen zum Beispiel die Market-Order oder die Limit-Order. Eine weitere, nicht ganz so bekannte Orderart, nennt sich One Cancels The Other (OCO).

In unserem Beitrag erfahren Sie, worum es sich bei der OCO-Order handelt. Wir geben jeweils ein Beispiel für einen Kauf und einen Verkauf mit der Kombination aus zwei Orders. Ferner gehen wir auf die Vor- und Nachteile ein, die in Verbindung mit dieser Orderart existieren.

Das Wichtigste zum Thema OCO-Order in Kürze

  • Die “One Cancels The Other-Order”, kurz OCO, besteht aus zwei Aufträgen in Kombination, wobei der zweite bei Ausführung des ersten automatisch gelöscht wird.
  • Die Order kann aus verschiedenen Aufträgen gleichen Typs bestehen, wie zum Beispiel einer Verkaufsorder mit Limit und einer Stop Loss Order.
  • Trader erteilen die “One Cancels The Other-Order” meistens beim Handel von volatilen Aktien oder anderer Wertpapiere, bei denen die Kursspannen relativ groß sind.

Was ist die OCO Order?

Die Abkürzung OCO steht für One Cancels The Other, also für „eine löscht die andere“. Es handelt sich um eine Orderart, deren Eigenschaft darin besteht, dass eine Kombination aus zwei verschiedenen Aufträgen erfolgt. Wird einer der Aufträge ausgeführt, zum Beispiel eine Kauforder mit Limit, findet automatisch eine Stornierung der zweiten Order an der Börse statt.

Wichtig zu wissen ist, dass die Kombination ausschließlich funktioniert, wenn es sich um Orders des gleichen Typs handelt. So kann beispielsweise eine Limit-Kauforder mit einer Stop-Buy-Order kombiniert werden.

OCO-Order: Beispiel für Kauf und Verkauf

Wenn Sie im Rahmen der OCO-Order eine sinnvolle Kombination bei einem Kauf nutzen möchten, kann diese zum Beispiel aus einer Limit-Kauforder und einer Stop-Buy-Order bestehen. Nehmen wir dazu an, dass eine Aktie aktuell mit einem Kurs von 10,80 Euro notiert. Sie erteilen im ersten Schritt eine Limit Kauforder. Als Limit wählen Sie 10,20 Euro. Anschließend kombinieren Sie diese Limit-Order mit einer Stop-Buy-Order und setzen den Stop bei 11,10 Euro.

Die Intention der Kombination der zwei Orders besteht in dem Beispiel darin, dass einerseits durch Limit gewährleistet wird, dass der Kauf der Aktie zu einem möglichst günstigen Kurs ausgeführt wird. Steigt der Aktienkurs hingegen schnell und in größerem Umfang, besteht durch die Stop-Buy-Order andererseits die Möglichkeit, rechtzeitig einzusteigen.

Beispiel für einen Verkauf

Wenn Sie sich für eine OCO-Order entscheiden, funktioniert das ebenso bei einem angedachten Verkauf. Nehmen wir an, dass der Aktienkurs aktuell bei 120 Euro liegt. Zu diesem Kurs möchten Sie allerdings nicht verkaufen, sondern mindestens 130 Euro je Aktie erzielen. Aus dem Grund entscheiden sich wiederum für eine OCO-Order.

Diese besteht im Beispiel aus einer Kombination zwischen einer limitierten Verkaufsorder sowie einer Stop-Loss-Order. Sie geben ein Limit in Höhe von 130 Euro vor, während Sie das Stop bei 115 Euro setzen. So erhalten Sie die Chance, den Verkauf zu einem höheren Kurs als aktuell durchzuführen, sichern sich jedoch gegen deutlicher sinkende Kurse ab.

Wann wird eine OCO Order eingesetzt?

Im Bereich Wertpapiere kommt eine OCO-Order nahezu ausnahmslos beim Trading zum Einsatz. In erster Linie wird die One Cancels The Other-Order genutzt, um das Risiko von Verlusten zu begrenzen. Gleichzeitig möchten sich Trader jedoch die Chance erhalten, eine gute Rendite zu erzielen. Darüber hinaus ist die Order eine Möglichkeit, um emotionales Handeln zu vermeiden. Zum Einsatz kommt die Option oft bei Tradern, die nicht genügend Zeit haben, die Märkte kontinuierlich zu beobachten.

Wann macht der Einsatz der OCO-Order keinen Sinn?

Wenig Sinn ergibt der Einsatz der One Cancels The Other-Order, wenn Sie zum Beispiel längerfristig in Aktien investieren. In dem Fall müssen Sie keine engen Grenzen in Form von Limits und Stops setzen, weil vorübergehende Kursbewegungen die langfristige Rendite meistens nicht gefährden.

Welche Vor- und Nachteile hat die One Cancels The Other-Order?

Im Folgenden möchten wir die wichtigsten Vor- und Nachteile der OCO-Order aufführen. Vorzüge sind:

  • Risiken begrenzen
  • Änderung der Order jederzeit möglich
  • Keine stetige Überwachung der Märkte notwendig
  • Höhere Effizienz aufgrund einer Zeit- und Aufwandsersparnis
  • Flexibilität durch die Kombination verschiedener Orderarten
  • Keine negative Auswirkung auf Rentabilität

Neben diesen Vorteilen gibt es wenige Nachteile, die Sie im Zusammenhang mit der OCO-Order kennen sollten. Das sind im Wesentlichen:

  • OCO-Orders werden in Deutschland an nur wenigen Börsen akzeptiert
  • Nicht unbedingt für unerfahrene Trader geeignet
  • Falsche oder fehlerhafte Anwendung, sollten die erwarteten Bedingungen am Markt nicht eintreten

Wo kann man eine OCO Order in Auftrag geben?

Momentan können Sie eine One Cancels The Other Order in Deutschland ausschließlich an den Börsen in Stuttgart sowie Tradegate in Auftrag geben. Im internationalen Bereich gibt es eine Reihe weiterer Börsen, wo diese Orderart akzeptiert wird.