So bringen Sie Ihr Depot regelmäßig auf Vordermann
Aktien, Anleihen, Devisen oder Rohstoffe, Einzeltitel oder Indexfonds – das Internet bietet eine endlose Fülle an Anlagemöglichkeiten. Der Onlinehandel öffnet die Tür.
Die Gefahr ist, dass das eigene Depot eher wuchert anstatt systematisch zu wachsen. Wer zudem verschiedene Broker und Banken nutzt, kann schnell den Überblick und Geld verlieren.
Depotoptimierung online mit Schnellcheck
Gefragt ist eine Depotoptimierung. Online wird sie überall angeboten. Beispielsweise Vermögensberater und Banken werben nach dem Motto „aufräumen im Depot“. Doch abgesehen von der Qualität stellt sich die Frage, wie neutral und individuell sie ist.
Eine Depotoptimierung online sollte man zunächst in Form eines unverbindlichen Depotchecks nutzen, und zwar gratis. Natürlich wollen viele auf dem Wege Kundendaten gewinnen und eigene Produkte bewerben. Deshalb ist diese Analyse als erste Grundlage zu sehen, bevor man zur aktiven Optimierung übergeht. Am besten ist es, parallel mehrere Checks auszutesten. Alternativ kann man sich auch eine eigene Optimierungssoftware besorgen.
Dabei kann es durchaus zu ähnlichen Ergebnissen kommen. Die Optimierungs-Tools beruhen häufig auf den gleichen Programmstrukturen. In der Regel geht es darum, den Zusammenhang zwischen Diversifikation und Korrelation zu erkennen, also breite Streuung und Anlageklassen, die sich möglichst unabhängig voneinander entwickeln.
System der Optimierungssoftware
Der Ablauf richtet sich zunächst nach dem persönlichen Risiko-Rendite-Profil sowie dem verfügbaren Anlagegeld. In der Regel geht es um eine Größenordnung ab 10.000 €. Dann wird das bestehende Depot auf Renditen, Schwankungsanfälligkeit und Korrelationen überprüft. Denn das gesamte Depotergebnis darf nicht durch eine falsche Konstellation gefährdet werden.
Das betrifft auch die Zusammenstellung der einzelnen Anlageklassen. So entwickeln sich zwar Anleihen anders als Aktien, doch wenn das Zinsänderungsrisiko nicht berücksichtigt wird, können sie sich als Schwachstelle im System entpuppen. Am Schluss zeigt das Programm, wo in der Mischung und Depotaufteilung Verbesserungsbedarf besteht und liefert eine entsprechende Vermögensstruktur-Analyse.
Musterdepot oder gezielte Beratung
Der nächste Schritt ist die aktive Depotoptimierung. Online ist sie schnell zu bewerkstelligen. Die Sparkassen etwa bieten zur Orientierung wikifolio als Strukturvorlage. Doch derartige Social Trading Plattformen haben mit ihrer Massendynamik spezifische Schwächen.
Wer statt Musterdepots individuelle Ansätze sucht, sollte ab einem Anlagevolumen von ca. 100.000 € lieber etwas Geld für eine unabhängige Honorarberatung ausgeben. Empfehlenswert sind aber nur „Honorar-Anlageberater“ oder „Honorar-Finanzanlageberater“. Diese Begriffe sind gesetzlich geschützt.
Die einmalige Investition lohnt sich vor allem, wenn damit Vermittlerprovisionen vermieden werden, die teurer sind als angenommen. Wer etwa 10 Jahre lang monatlich 400 € in einen Fondssparplan einzahlt, kann gut und gerne 2.400 € Provisionsgeld abziehen.
Ein guter Berater deckt einerseits Schwachstellen im Depot auf, das sich nicht selten als Sammelsurium einzelner Aktien und Zertifikate erweist. Er kann ebenso helfen, das eigene Anlageziel und Risikoprofil zu korrigieren.
Depotoptimierung per App
Stellt man danach beispielsweise fest, dass man sich durchaus auch Absicherungsstrategien über Optionen zutrauen kann, lässt sich die Depotoptimierung online bequem durchführen. Verbreitet stellen die Broker dafür auch spezielle Apps fürs Smartphone zur Verfügung, die den Handel genauso sicher machen wie über die Website am Rechner.
Generell sollten Depotoptimierungen in regelmäßigen Abständen erfolgen. Automatisierte Systeme nehmen dabei natürlich Arbeit ab. Doch man darf nicht übersehen, dass sie sich nach den eingegebenen Grunddaten richten, weshalb sie unter Umständen einzelne attraktive Angebote ausfiltern.