Low Five Dax-Strategie – 5 Dogs als Renditerenner
Die Low Five Dax-Strategie ist ein typisch antizyklisches Verfahren. Aus dem Dax werden nach einer Vorauswahl über die höchste Dividendenrendite die 5 billigsten Aktien ausgefiltert – Low Five eben. Langfristig lässt sich damit der Dax schlagen.
Low Five Dax-Strategie – Dogs of the Dow als Basis
Die Low Five Dax-Strategie ist genauso einfach umzusetzen wie die bekanntere Dogs of the Dow-Strategie. Es handelt sich lediglich um eine verfeinerte Variante, die sich nach derselben Logik richtet: Solide Titel mit der höchsten Dividendenrendite sind billig und haben Kurspotenzial, das dem Depot langfristig mehr Rendite bringt.
Ebenso wie Dogs of the Dow lässt sich die Low Five-Strategie auf verschiedene Indizes anwenden, also nicht nur auf den Dax.
Der Grundgedanke geht auf den legendären Börsenguru Benjamin Graham zurück. Wenn Aktien solider Konzerne eine hohe Dividendenrendite haben, so ist das ein Anzeichen, dass sie unterbewertet, also billig sind. Diese Aktien werden von der Masse aktuell gemieden, weshalb sie Dogs heißen – Dogs of the Dow (Jones).
Aller Erfahrung nach aber ist dies bei finanzstarken Dividendenzahlern nur vorübergehend der Fall. Diese Value-Werte sind also Schnäppchen mit der Aussicht auf Kurserholung.
Grundprinzip: Kaufen, halten, umschichten
Auf diesem Kalkül beruht die Dogs of the Dow-Strategie: Man kauft zu Jahresbeginn aus dem Index die 10 Titel mit der höchsten Dividendenrendite und hält sie ein Jahr lang. Danach werden sie überprüft und mit der aktuellen Entwicklung im Index abgeglichen.
Aktien, die dann nicht mehr zu den Dividenden-Top-Ten gehören, verkauft man und besorgt sich mit dem Geld die aktuellen Dividendenrenner aus dem Dow Jones. Kaufen, überprüfen und immer zum selben Stichtag wieder umschichten. Die Methode funktioniert auch mit anderen führenden Indizes.
Billigfilter als Renditebooster
Nachdem sich der Erfolg dieses Renditemotors gezeigt hatte, nahm der US-Finanzinvestor Michael O`Higgins sozusagen das Grundgestell und modifizierte es um eine Variante. Nach dem Gedanken, dass solide Aktien umso mehr Potenzial haben, je billiger sie sind, ging er so vor:
O´Higgins nahm zunächst ebenfalls die 10 Aktien mit der höchsten Dividendenrendite, suchte dann aber aus ihnen die 5 mit dem niedrigsten Kurs heraus, die Low Five. Die kaufte er zu gleichen Geldanteilen. Dann wartete auch er ein Jahr und schichtete zum selben Stichtag um.
Aktien, die nicht mehr zu den Top-5 gehörten, wurden verkauft und durch die neuen Favoriten aus dem Index ersetzt, die er mit dem Erlös nachkaufte. Der Erfolg dieses Billigfilters als Renditebooster verschaffte ihm Anerkennung und zahllose Anhänger.
Low Five Dax-Strategie langfristig überlegen
Wie Rückrechnungen zeigen, ist die Low Five-Strategie über weite Strecken auch der Dogs of the Dow-Methode überlegen, dem Index ohnehin.
Bezogen auf den Dax hieße das bei einem Einsatz von 10.000 € Folgendes: Zwischen 1986 und 2009 lag die jährliche Dax-Rendite bei 9,87%. 17,55% waren es bei den Low Five. Der Ertrag des Dax lag bei 95.741 €. Die Low Five Dax-Strategie aber hätte 484.555 € gebracht.
Die Zahlen sprechen für sich. Das Faszinierende an der Sache ist die Kombination aus einer denkbar simplen Vorgehensweise und dem Effekt den die 5 billigsten Aktien über die Jahre zeigen. Die Vor- und Nachteile übrigens decken sich weitgehend mit denen der Dogs of the Dow-Strategie.