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Nachranganleihen – Chancen und Risiken für Anleger

Ein Mann prüft an einem PC seine Nachranganleihen.
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Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste zu Nachranganleihen zusammengefasst

  • Bei einer Nachranganleihe werden die Forderungen des Gläubigers zum Beispiel bei einer Insolvenz des Emittenten an letzter Stelle bedient.
  • Die Nachranganleihen beinhaltet ein erhöhtes Risiko, insbesondere das Emittentenrisiko, aber auch ein Ertragsrisiko ist nicht selten.
  • Nachrangige Anleihen sind in der Regel mit besonders hohen Zinsen ausgestattet.
  • Nachrangdarlehen haben oft keine feste Laufzeit, können allerdings an der Börse verkauft werden.
  • Manchmal sind die Emissionsbedingungen der Nachranganleihen relativ komplex.

Zur Vielzahl an unterschiedlichen Rentenpapieren, in die Anleger investieren können, zählt auch die Nachranganleihe. Es handelt sich dabei um Schuldverschreibungen, die auf Seiten des Gläubigers ein nachrangiges Forderungsrecht besitzen. Wir möchten im Beitrag erläutern, was Nachranganleihen sind und wie diese funktionieren. Ferner gehen wir auf die Vor- und Nachteile sowie die Risiken ein. Sie erfahren ebenfalls, für wen sich solche nachrangigen Anleihen eigenen und worauf Sie vor einer Investition unbedingt achten sollten.

Was sind Nachranganleihen und wie funktionieren sie?

Bei den Nachranganleihen handelt es sich um spezielle Schuldverschreibungen, die in erster Linie von Unternehmen ausgegeben werden. Eine andere Bezeichnung der nachrangigen Anleihen lautet „Subordinated Bonds“. Das wesentliche Merkmal der Nachranganleihen besteht darin, dass die Inhaber und somit Gläubiger im Fall einer Insolvenz des Emittenten lediglich nachrangige Forderungen haben. Sie werden entsprechend an letzter Stelle bedient, was zu einem erweiterten Emittentenrisiko führt.

Davon abgesehen funktionieren Nachranganleihen ähnlich wie andere Schuldverschreibungen, die von Unternehmen wie einer Bank emittiert werden. Allerdings unterscheiden sich die Nachranganleihen zum Beispiel hinsichtlich der Laufzeit darin, dass diese – im Vergleich zu vielen anderen Rentenpapieren – relativ lang ausfällt. Nicht selten gibt es bei der Nachranganleihe keinen festen Fälligkeitstermin. Jedoch besitzt der Emittent oftmals das alleinige Kündigungsrecht, sodass er die Anleihe jederzeit fällig stellen kann.

Ebenfalls charakteristisch für die Funktionsweise der Nachranganleihen ist, dass es in der Regel keinen festen Zinssatz gibt oder dieser nur wenige Jahre gilt. Typisch sind hingegen variable Zinsen, was allerdings für den Anleger ein Zinsrisiko bedeutet. Da diese Anleihen von den Renditen her denen der Aktien ähnlich sind, werden Nachranganleihen häufig alternativ als Hybridanleihen bezeichnet. Sie stellen in gewisser Weise eine Art Mischung zwischen verzinslichen Rentenpapieren und Aktien (im Hinblick auf den Ertrag) dar.

Kein Kündigungsrecht seitens des Inhabers der Nachranganleihe

Im Gegensatz zum Emittenten, also beispielsweise einem Unternehmen aus der Privatwirtschaft, haben Inhaber der Nachranganleihe kein Kündigungsrecht. Stattdessen ist es ausschließlich dem Emittent vorbehalten, eine Kündigung – auch vor Ende der Laufzeit – vorzunehmen.

Welche Vorteile und Chancen bieten Nachranganleihen?

Lassen Sie uns an der Stelle auf die Vorteile und Chancen eingehen, die Anleger bei einem Investment in Nachranganleihen nutzen können. Im Wesentlichen sind dass die folgenden Vorzüge:

  • Regelmäßige Zinszahlungen und daher oft kalkulierbare Erträge
  • Vergleichsweise hohe Zinsen
  • Tägliche Verfügbarkeit des Kapitals durch Handel an der Börse
  • Rückzahlung der Anleihe zu 100 Prozent

Den wesentlichen Vorteil sehen die meisten Anleger bei einer Nachranganleihe darin, dass die Zinsen oftmals über dem Durchschnitt am Markt liegen. Damit möchten die Unternehmen als Emittenten natürlich das erhöhte Risiko ausgleichen, welches sich durch die nachrangigen Forderungen seitens des Inhabers der Anleihe ergibt. Zwar existieren häufig variable Zinsen und deren Höhe ist demzufolge nicht jederzeit bekannt. Dennoch lassen sich die Erträge bei Nachranganleihen relativ gut kalkulieren. Ebenfalls ist die Handelbarkeit an der Börse ein Vorzug, denn so können Sie als Anleger Ihr Kapital jederzeit liquidieren.

Welche Risiken gibt es bei Nachranganleihen?

Nachranganleihen zählen nicht zu den besonders sicheren Wertpapieren. Der wesentliche Grund besteht in der nachrangigen Forderung, die Sie als Gläubiger besitzen. Sollte sich der Emittenten der Anleihe in der Insolvenz befinden und somit zahlungsunfähig werden, werden zunächst alle anderen Gläubiger bedient, bevor Sie als Inhaber der Nachranganleihen zum Zuge kommen.

Kommen wir also zu den Risiken und Nachteilen, die mit einem Investment in eine Nachranganleihen verbunden sein können. Das sind im Wesentlichen:

  • Emittentenrisiko: Das allgemeine Emittentenrisiko besteht auch bei Nachranganleihen darin, dass eine Insolvenz des Emittenten eintreten könnte. Dann gibt es bei der Nachranganleihe ein besonders hohes Risiko, weil nämlich erst alle anderen Gläubiger bedient werden.
  • Ertragsrisiko: Ebenfalls charakteristisch für eine Nachranganleihe ist das Ertragsrisiko, weil viele dieser Anleihen nur mit einem variablen Zinsen ausgestattet sind. Fallen die Zinsen an den Kapitalmärkten, wird der Emittent in der Regel auch den Zins der Anleihe verringern.
  • Keine Kündigung durch den Inhaber möglich: Ebenfalls nachteilig ist, dass Sie Nachranganleihen nicht kündigen können. Für meisten Anleger ist das allerdings kein großes Problem, weil auf der anderen Seite ein Verkauf an der Börse jederzeit möglich ist.
  • Zinsauszahlung kann sich verschieben: Im Hinblick auf die Zinsen gibt es noch ein besonderes Risiko bei der Nachranganleihe. Die Auszahlung ist in aller Regel an spezielle Emissionsbedingungen geknüpft. Daher kann es passieren, dass der Emittent zwischenzeitlich keine ausreichende Liquidität zum Zahlen der Zinsen besitzt, sodass die Auszahlung verschoben werden kann.
  • Nicht immer leicht verständliche Emissionsbedingungen: Die Emissionsbedingungen, an die Nachranganleihen geknüpft sind, sind nicht immer leicht nachzuvollziehen. Hier ist eine gründliche Recherche empfehlenswert.

Welche risikoärmeren und somit sicherere Alternativen gibt es zu Nachranganleihen?

Wenn Sie als Anleger vergleichsweise sicher in verzinsliche Wertpapiere investieren möchten, dann sollten Sie sich nach geeigneteren Alternativen zu Nachranganleihen umsehen, wie zum Beispiel:

Welche Anleger können in nachrangige Anleihen investieren?

In erster Linie sind es institutionelle Investoren, die sich für nachrangige Anleihen entscheiden. Dennoch ist es auch privaten Anlegern erlaubt, sich diese Form von Anleihen zu wählen. Anders ausgedrückt stehen die Nachranganleihen generell jedem Anleger zur Verfügung, zumal ein Handel an der Börse erfolgt und dieser in der Hinsicht nicht einzuschränken wäre.

Für wen eignen sich Nachranganleihen?

In erster Linie eignen sich nachrangige Anleihen für institutionelle Investoren und Privatanleger, die ertragsorientiert sind. Das bedeutet, dass durch die überdurchschnittlich hohen Zinsen eine sehr gute Rendite erzielt werden soll, wobei stets das erhöhte Risiko zu beachten ist.

Wie erhalte ich Nachranganleihen?

Generell gibt es die folgenden drei Wege, auf denen Sie nachrangige Anleihen erhalten können:

  • Handel an der Börse
  • Kauf vom Emittenten
  • Außerbörslicher Handel

Die meisten Anleger werden sich für den Kauf der Anleihen an der Börse entscheiden, der dann selbstverständlich zum aktuellen Kurs erfolgt. Bei der Emission werden die Anleihen direkt vom Emittenten bezogen und auch der außerbörsliche Handel von Nachranganleihen wird seitens einiger Banken und Broker angeboten. Um die Anleihen zu erwerben, müssen Sie jeweils lediglich Ihrer Bank oder ihrem Wertpapierbroker eine Order erteilen. Dort führen Sie die ISIN der Anleihe auf und für welchen Nominalbetrag Sie die Rentenpapiere kaufen möchten.

Wer gibt Nachranganleihen aus?

In erster Linie sind es Unternehmen, die Nachranganleihen ausgeben. Dazu gehören in erster Linie Banken und Versicherungsgesellschaften, die sich durch die Emission frisches Kapital besorgen möchten.

Worauf sollte ich bei einer Investition in Nachranganleihen achten?

Wie bei Aktien, Fonds und sonstigen Anlageformen, sollten Sie auch vor der Investition in Nachranganleihen auf einige Aspekte achten. Auf jeden Fall sollten Sie sich intensiver mit der Bonität des Emittenten beschäftigen. Diese ist bei einer nachrangigen Anleihe besonders von Bedeutung, weil eben Ihre Forderungen als Gläubiger nachrangig sind und Sie bei einer Insolvenz an letzter Stelle bedient werden. Einen guten Anhaltspunkt für diese Kreditwürdigkeit der Unternehmen als Emittenten liefert das Rating. Diese Bewertung wird von Rating-Agenturen veröffentlicht. Sie als Anleger können daran abschätzen, wie hoch das Emittentenrisiko ausfällt.

Ebenfalls wichtig ist, dass Sie Nachranganleihen ausschließlich zur Beimischung Ihres Portfolios nutzen. Experten raten dazu, dass nachrangige Anleihen nicht mehr als 10 bis 15 Prozent des gesamten Portfolios ausmachen sollten. Die Diversifikation ist sehr empfehlenswert, sodass Sie zum Beispiel zusätzlich Aktien, Fonds oder auch Festgelder in ihr Portfolio aufnehmen.

Ein weiterer Ratschlag im Zusammenhang mit der Investition in Nachranganleihen lautet, dass Sie sich im Detail mit dem jeweiligen Verkaufsprospekt und den Emissionsbedingungen auseinandersetzen. Hier ist es vor allen Dingen interessant, welche Art von Zinsen gutgeschrieben werden und an welche Bedingungen die Zinsauszahlungen jeweils geknüpft sind. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, einen Blick auf die Laufzeit zu werfen, auch wenn Sie die Anleihen jederzeit an der Börse verkaufen können.

Zusammengefasst sollten Sie vor einer Investition in Nachranganleihen von Unternehmen auf die folgenden Eigenschaften und Merkmale des jeweiligen Wertpapiers achten:

  • Bonität des Emittenten
  • Nachranganleihen lediglich als Beimischung (Risikostreuung)
  • Intensiv mit den Emissionsbedingungen und dem Verkaufsprospekt auseinandersetzen
  • Über die Bedingungen der Zinsauszahlungen informieren
  • Über Alternativen nachdenken, wie zum Beispiel Staatsanleihen, Aktien und Fonds

Auf jeden Fall sollten Sie sich vor einem Investment des erhöhten Risikos bewusst sein, welches die Anleihen aufgrund ihres nachrangigen Rechts im Vergleich zu den meisten, anderen verzinslichen Wertpapieren haben.