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Optionen mit Hebel – starke Wertänderungen im Vergleich zum Basiswert

Inhaltsverzeichnis

Optionen und Hebel gibt es immer nur zusammen. Die Hebelwirkung ist der Grund, warum viele Anleger überhaupt erst zu Optionsscheinen hingezogen werden. Hier kann man mit dem richtigen Gespür in kurzer Zeit viel bewegen. Allerdings steigen dadurch auch die Möglichkeiten, Verluste zu erleiden. Ein Hebel drückt im Grunde das Verlustrisiko aus, und deshalb lassen sich die Optionen schnell einschätzen.

Der Handel mit Optionen mit hohem Hebel ist extrem riskant und sollte, wenn überhaupt, mit nur wenig Kapital erfolgen. Selbstverständlich gibt es auch Optionen, deren Hebel niedrig ist, wodurch die Gefahr eines großen Verlustes sehr gering ist. Abhängig von der Größe des Hebels kann man als Investor sofort identifizieren, wie riskant das Zertifikat ist.

Hebel: Berechnung

Der Hebel von Optionen lässt sich leicht berechnen. Man benötigt dazu lediglich den aktuellen Kurs des Basiswerts, den aktuellen Preis der Option und deren Ratio (Bezugsverhältnis). Mit diesen drei Werten kann man den Hebel folgendermaßen berechnen:

Hebel = Aktienkurs * Ratio : Optionspreis

Viele Optionsscheine haben einstellige bis zweistellige Hebel. Insbesondere Optionen, die bereits weit im Geld sind, haben niedrige Hebel – vor allem, wenn die restliche Laufzeit kurz ist.

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Kleiner Hebel: Beispiele

Sucht man aktuell nach Optionen mit einstelligem Hebel und dem DAX als Basiswert, findet man Tausende verschiedene Optionsscheine. Bei einem DAX von 8.258 Punkten (Stand 6.9.2013) gibt es zum Beispiel Optionsscheine, die noch 6 Monate laufen. Optionsschein Hebelberechnung – so bestimmt man das Risiko

Wählt man daraus eine Call-Option mit Hebel 6, so hat diese einen Basispreis von 7.050 DAX-Punkten und ein Bezugsverhältnis von 1:100. Der Preis des Optionsscheins beträgt 13,62 €. Auf ähnliche Werte kommt man, wenn man eine Put-Option kauft mit gleicher Laufzeit und ebenfalls einem Hebel von 6. In diesem Fall läge der Basispreis bei 9.600 DAX-Punkten und der Preis für den Optionsschein bei 13,65 €.

Beides wären mögliche Investitionen, je nachdem, ob man den DAX in den nächsten 6 Monaten eher steigen oder fallen sieht. Auch sollte man beim Kauf beachten, dass die Option eine amerikanische Ausführung besitzt. Nur dann kann man die Scheine auch vor dem letzten Handelstag verkaufen.

Großer Hebel: Beispiele

Zum Vergleich schauen wir uns auch noch Optionen mit hohem Hebel an. Als Beispiel betrachten wir erneut den DAX bei obigem Stand.

Sucht man nach Optionsscheinen, die mindestens 1 Jahr laufen und einen Hebel von ca. 100 haben, erhält man folgende Ergebnisse: Auf der Long-Seite kann man beispielsweise eine Call-Option mit Basispreis 10.100 finden und rund einem Jahr Laufzeit.

Der DAX muss also innerhalb eines Jahres um knapp 2.000 Punkte steigen, damit man am Ende Geld für seinen Optionsschein bekommt. Der Hebel dazu beträgt 100,92 und die Option gibt es für 0,82 € zu kaufen.

Auf der Gegenseite gibt es Put-Optionen mit Hebel 100,92 und einem Basispreis von 5.500 DAX-Punkten mit derselben Laufzeit. Auch hier liegt der Preis bei 0,82 € pro Optionsschein. Optionsschein Delta – so funktioniert diese Kennzahl

Diese Art von riskanten Optionen mit hohem Hebel werden zwar angeboten, für solides Investieren sind sie allerdings nicht gedacht. Wie man sieht, müsste der DAX innerhalb von 12 Monaten mindestens 2.000 Punkte steigen oder 2.700 Punkte fallen, damit die Optionen letztlich positiv abrechnen. Zwar ist dies durchaus denkbar, aber in den meisten Fällen wird es eher nicht eintreten.

Optionen mit Hebel

Das Thema Optionen mit Hebel ist für Investoren interessant, die ihr Kapital nicht immer nur in Aktien anlegen wollen. Besonders die Hebelwirkung macht die Optionsscheine verlockend – manchmal auch zu verlockend.

Besonders Anfänger auf dem Gebiet werden oftmals dazu verleitet, höhere Hebel zu wählen, in der Hoffnung, damit auch größere Gewinne zu realisieren. Doch genau darin besteht die Gefahr. Wer zu wenig Erfahrungen mit Optionsscheinen hat, bezahlt oft teures Lehrgeld.

Selbst niedrige Hebel bewirken schon deutlich mehr Bewegung im Depot als reine Aktien. Auch wenn die Versuchung groß ist: Man sollte primär mit niedrigen Hebeln spekulieren – besonders in der Lernphase.

Die Optionen mit Hebel bieten dem Anleger also durchaus gute Möglichkeiten für zukünftige Investitionen – sofern man das Risiko niedrig hält und langlaufende Optionsscheine bevorzugt.