Optionsschein-Laufzeit: Worauf man achten muss
Sie ist eine der wichtigsten Kennzahlen bei einem Optionsschein: Die Laufzeit entscheidet letztlich darüber, wie viel Zeit dem Anleger bleibt, einen Gewinn zu machen. Der Anlagehorizont ist in diesem Fall von großer Bedeutung.
Zeitwert
Den Zeitwert muss man immer bezahlen, wenn man einen Optionsschein kauft. Ist die Optionsschein-Laufzeit lange, so ist der Preis höher, weil auch der Zeitwert höher ist. Das hat einen einfachen Grund. Je länger ein Optionsschein läuft, desto höher ist die Chance, dass der Wert sich positiv entwickelt.
Umgekehrt wird der Optionsschein mit der Zeit immer günstiger, weil der Zeitwert sinkt. Am Abrechnungstag – auch Verfallstag genannt – ist der Zeitwert auf Null gesunken. Was dann vom Optionsschein übrig bleibt, nennt sich innerer Wert.
Teuer für den Anleger
Optionsscheine leben von der Volatilität. Geht es ordentlich rauf und runter an der Börse und schwanken die Kurse, dann steigen auch die Werte der Optionsscheine. Sollten die Kurse allerdings stagnieren und sich in einer Seitwärtsbewegung festgefahren haben, verliert der Besitzer eines Optionsscheins konstant Geld.
In einer solchen Phase, wenn die Kurse sich kaum ändern, kostet es Zeit – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn der Zeitwert sinkt dabei immer mehr, während der innere Wert des Scheins gleich bleibt. Das Resultat: Der gesamte Wert des Optionsscheins sinkt – obwohl die Kurse gleich bleiben – einfach aufgrund der verstrichenen Zeit.
Optionsschein-Laufzeit: Freie Wahl
Der Anleger hat bei der Wahl der Produkte freie Hand. Er kann kurzfristig in Optionsscheine investieren, die nur noch kurze Zeit laufen. Dann spart er sich natürlich das Aufgeld in Form des Zeitwerts. Die geplante Kursbewegung muss dann allerdings zügig geschehen.
Lang laufende Optionsscheine sind grundsätzlich eher zu bevorzugen. Allein aus dem Grund, weil man zeitlich mehr Spielraum hat, einen Gewinn zu erwirtschaften. Optionsschein: Wie die Rückzahlung funktioniert
Veränderungen im Wert
Besitzt man einen langlaufenden Optionsschein, so kann man es sich sparen, mehrmals am Tag dessen Preis zu kontrollieren. Durch den großen Zeitwert reagieren derartige Optionsscheine sehr träge auf Reaktionen im Markt.
Steigen Volatilität und laufen die Kurse in die für den Optionsschein passende Richtung, wird auch hier ein Preisanstieg sichtbar. Allerdings sollte man keine Wunder innerhalb weniger Tage erwarten.
Anders sieht es dagegen mit Optionsscheinen aus, die kurz vor dem Verfall stehen. Hier dominiert der innere Wert und der Preis ändert sich schnell, wenn sich der Basiswert verändert.
Jedem das Seine
Die Optionsschein-Laufzeit kann man selber wählen. Je nach gewünschtem Anlagehorizont kann man langfristig investieren oder auch auf eine schnelle Bewegung innerhalb weniger Tage setzen. Letzteres benötigt aber einiges an Erfahrung und bringt auch ein deutlich erhöhtes Risiko mit sich.
Generell sind Optionsscheine mit langer Laufzeit anzuraten. Denn der große zeitliche Spielraum ermöglicht einem, dadurch auch vom aktuellen Wert entfernte Basispreise zu wählen. Ein Erreichen des Preises während der gesamten Laufzeit sollte realistisch sein. Da man Optionsscheine auch bereits vor dem Verfallstag verkaufen kann, ist es dadurch möglich, große Bewegungen erfolgreich zu handeln.