Devisenswap – Erklärung und Nutzen
Bei einem Swap (englisch) handelt es sich allgemein um einen Wechsel, Tausch. Entsprechend ist ein Devisenswap ein Tausch von Devisen.
Da Devisen oft über FOREX gehandelt werden, werden Devisenswaps auch FX Swaps genannt. Das Kassageschäft wird mitunter auch als FX Spot und das Termingeschäft als FX Forward bezeichnet.
Die Schritte eines Devisenswaps
In der Regel besteht ein Devisenswap aus einer Kombination aus einem Devisenkassageschäft und einem Devisentermingeschäft, wobei diese beiden Geschäfte gegenläufig sind.
Dabei ist es üblich, dass die beiden Swap-Partner bei beiden Transaktionen denselben Betrag in der gewählten Basiswährung tauschen.
Ein Beispiel: Partner A möchte 5 Mio. € gegen US-$ zum aktuellen Kassakurs verkaufen und in 6 Monaten dieselbe Summe kaufen. Sein Swap-Partner B kauft von ihm gegenwärtig 5 Mio. € gegen US-$ zum aktuellen Kassakurs.
Diesem ersten Teil des Swaps, dem Devisenkassageschäft, muss grundsätzlich der aktuelle Kassakurs zugrundliegen, sofern die Swap-Partner nicht ausdrücklich einen anderen vereinbaren.
Für gewöhnlich wird hier der Kassamittelkurs als Basiskurs vereinbart. 6 Monate später – nach Ablauf des vereinbarten Zeitraums – wird das Termingeschäft erfüllt und Partner A kauft 5 Mio. € von Partner B gegen US-$ zum zuvor festgelegten Basiskurs.
Am Ende des Devisenswaps haben somit beide Partner somit wieder die Summe, über die sie zu Beginn des Devisenswaps verfügten.
Dies sind die Grundzüge von allen Devisenswaps, auch wenn in der Praxis gegebenenfalls anfallende Zinsen oder vereinbarte Abschläge zu berücksichtigen sind. Auch können gewisse Kosten bei Brokern anfallen.
Weiteres Grundwissen zu Devisenswaps
Bei der Bezeichnung der Devisenswaps wird immer zunächst das Kassa- und dann das Termingeschäft erwähnt, sowohl im Deutschen als auch im Englischen.
Ist also von „kaufen-verkaufen“ die Rede, so kauft jemand im Kassageschäft und verkauft im Termingeschäft. Heißt es „sell-buy“, so verkauft jemand im Kassageschäft und kauf im Termingeschäft.
Wird nur kaufen oder verkaufen erwähnt, so bezieht sich dies auf das Termingeschäft, also auf die letzte Transaktion.
Bei Devisenswaps werden zwar zwei Währungen getauscht, die einzelnen Partner agieren jedoch immer nur mit derselben Währung.
Wann Devisenswaps interessant sein können
Häufig dienen Devisenswaps dazu, ein bereits bestehendes Termingeschäft, das entgegen der Vereinbarung aus bestimmten Gründen von einem Partner nicht eingehalten werden kann, „verlängert“ werden kann.
Durch den Devisenswap bleibt für beide Partner die Sicherheit eines vereinbarten Basiskurses, der ihnen gemeinsam mit dem neu festgelegten Termin und der gleichbleibenden Summe Planungssicherheit und eventuell Liquidität gibt.
Ein Devisenswap könnte beispielsweise zu Ablauf des bestehenden Termingeschäfts aufgrund von Lieferengpässen oder Produktionsverzögerungen interessant sein.
Zudem kann ein Devisenswap auch zu Zwecken der Liquidität in einer Fremdwährung nützlich sein, wenn die erforderliche Summe zwar vorliegt, nicht jedoch in der momentan benötigten Währung.
Aus welchem Grund auch immer man sich für einen Devisenswap entschließt, sollte man sich zunächst gründlich über Konditionen und eventuell entstehende Kosten informieren.