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Discount-Zertifikate – Definition, Risiken & Tipps

Inhaltsverzeichnis

Die wichtigsten Infos zum Thema Discount-Zertifikate

Definition: Aktienkauf mit Rabatt

Handelsort: Börse

Teilnehmende: Banken, Investoren

Anlagedauer: Eher mittelfristig, da bei längerer Laufzeit der Discount niedriger ausfällt

Besonderheiten: Deckelung des Gewinns durch Cap, Abtretung der Dividende an die Bank

Risiken: Sinken des Aktienkurses unter den Kaufpreis, Insolvenz des Emittenten


An der Börse zu investieren, wird auch in Deutschland immer beliebter. Die Investoren suchen nach Möglichkeiten, mit Ihren Investitionen möglichst hohe Renditen zu erzielen. Eine Möglichkeit bieten die sogenannten Discount-Zertifikate. Diese werden von Banken angeboten.

Definition: Was sind Discount-Zertifikate?

Bei Discount Zertifikaten handelt es sich um indirekte Investitionen über Zertifikate. Anleger investieren mit diesem Zertifikat in einen Basiswerte, wie beispielsweise in eine Aktie oder in einen Rohstoff, und erhalten durch dieses Zertifikate Abschläge bzw. einen Discount. Das Zertifikat kann zu einem Preis erhalten werden, dass unter dem aktuellen Kurs des Basiswertes liegt. Dafür ist aber der höchst mögliche Gewinn schon auf einen festgelegten Betrag begrenzt (Cap).

Bei Discount-Zertifikaten investiert man also nicht direkt z.B in eine Aktie eines Unternehmen, sondern in ein Zertifikat, es handelt sich also nicht um ein Direktinvestment. Somit hat der Anleger keine Anteile oder Stimmrecht bei dem Unternehmen, wie er es hätte, wenn er die Aktie als Direktinvestment kaufen würde. Auch das Emittentenrisiko ist bei Zertifikaten deutlich geringer als bei einem Direktinvestement. Im Falle einer Insolvenz des Zertifikat Anbieters ist ein Totalverlust allerdindgs möglich, da es sich rechtlich gesehen bei Discount Zertifikaten um Schuldverschreiben des Zertifikatanbieter handelt.

Diese Discount-Zertifikate gibt es

Neben den klassischen Zertifikaten kennen Experten noch Rolling Discount-Zertifikate mit kürzerer Laufzeit sowie Discount Plus Zertifikate mit spezieller Absicherungsschwelle. Außerdem gibt es Discount Plus Pro Zertifikate mit kurz vor Ende der Laufzeit bekanntgegebener Barriere (Cap).

Wie funktionieren Discount-Zertifikate?

Jede an der Börse gehandelte Aktie wird zu einem täglich aktuellen Kurs erworben und verkauft. Banken bieten Discount-Zertifikate auf Aktien an, was bedeutet, dass der Investor beim Kauf des jeweiligen Zertifikats einen Abschlag bzw. Rabatt auf den Basiswert erhält. Dieser Rabatt hat allerdings einen Preis.

Der Anleger akzeptiert im Gegenzug den sogenannten Cap, also einen Deckelungskurs für die gekaufte Aktie. Außerdem erhält nicht der Investor die während der Laufzeit anfallenden Dividenden dieser Aktien, sondern die Bank. Dadurch finanzieren sie den gewährten Discount.

Verkauft er das Discount Zertifikat am Ende der Laufzeit, erhält er als Verkaufswert den an diesem Tag gültigen Kurs in Euro zurück. Da der Verkaufswert aber vom Cap begrenzt wird, verzichtet der Investor auf einen möglichen Gewinn. Diesen würde er bei einer normal erworbenen Aktie erzielen, wenn der Kurs am Verkaufstag oberhalb des Caps läge. Diskont Zertifikate können auf unterschiedliche Basiswerte ausgegeben werden und werden auch von der Volatilität eines Kurses beeinflusst. Steigt die Volatilität, so steigt auch der Rabatt.

Der Rabatt ermöglicht nicht nur einen Renditevorsprung gegenüber dem Direktinvestment, sondern ist gleichzeitig auch ein Sicherheitspuffer gegen Kursrückgänge des Basiswertes. Denn selbst wenn ein Anleger durch ein Discount Zertifikat einen Verlust erleidet, so ist dieser Verlust immer noch geringer als er bei einem Direktinvestment wäre.

Das Bezugsverhältnis der Discount Zertifikate ist normalerweise so geregelt, dass der Kurs eine handelbare Größe für Kleinanleger besitzt. Bei Aktienindizes wie der DAX, die Punktestände im Tausenderbereich haben, ist ein Bezugsverhältnis von 1: 100 gängig.

Hätten Sie es gewusst?

Wer Aktien erwirbt, erwirbt damit einen Teil des Unternehmens. Daraus entsteht nicht nur ein Stimmrecht im Rahmen der Aktionärsversammlungen, sondern auch das Recht auf den Erhalt einer Dividende. Eine solche wird von zahlreichen Unternehmen einmal jährlich pro Aktie an die Aktionäre ausgeschüttet. In den USA ist es hingegen oft üblich, Dividenden quartalsweise auszuschütten, jeweils nach der Bekanntgabe der Quartalszahlen.

Die Funktion von Discount-Zertifikaten – An einem Beispiel erklärt

Ein einfaches Beispiel kann die Funktionsweise von Discount-Zertifikaten verdeutlichen. Kostet eine Aktie zum Zeitpunkt des Kaufs an der Börse 15 €, dann er hält der Investor sie durch das Discount Zertifikat beispielsweise für 13,50 €. Er erhält auf die entsprechende Aktie also 1 € Discount.

Das Discount Zertifikat ist allerdings mit einem “Deckel” versehen, den so genannten Cap. Dabei handelt es sich um eine bereits vorher festgesetzte Kursmarke. Diese liegt meist über dem Kaufkurs der Aktie. Ein solcher Cap könnte in diesem Fall z. B. auf 17 € festgesetzt sein.

Steigt der Kurs der Aktie über diesen Cap hinaus, dann profitiert der Eigentümer des Discount Zertifikats nicht von diesem Kursanstieg, weil das Discount Zertifikat lediglich bis zum Cap bei 17 € mitsteigt.

Wie wird die Rendite bei Discount-Zertifikaten berechnet?

Wer in Discount-Zertifikate investiert, der muss sich mit der Frage befassen, wie man denn mögliche Renditen berechnen kann. Um diese zu ermitteln, sind vier verschiedene Kennzahlen notwendig, die man am Beginn und am Schlusstag der Laufzeit kennen sollte.

Formel  

Rendite von Discount-Zertifikaten berechnen

$$\text"Rendite" = [( \text"Rückzahlungswert" – \text"Kaufpreis") / \text"Kaufpreis"]*100$$

Ergebnis berechnen

Mit diesen Zahlen ermittelt man die Rendite:

  • Aktienpreis (ohne Discount)
  • Kaufpreis (inklusive Discount)
  • Auszahlungskurs am Schlusstag
  • Cap

Der Aktienkurs zum Zeitpunkt des Kaufs könnte bei 40 € liegen, das Discount Zertifikat für die Aktie kostet 38 €, Der Kurs am Schluss der Laufzeit liegt bei 41 € und der Cap wurde auf 43 € festgelegt.

Dann würde die Formel für die erzielte Rendite lauten:

Rendite = ((Rückzahlungswert – Kaufpreis) : Kaufpreis)) x 100

bzw.

Rendite = ((41 – 38) : 38)) x 100 = 7,89 %

Um die maximale Rendite zu errechnen, ist es lediglich notwendig, anstelle des Rückkaufswertes den Cap einzutragen. In diesem Fall ergäbe dies eine Rendite von maximal 13,16 %.

Was sind die Vorteile von Discount-Zertifikaten?

Der größte Vorteil der Discount-Zertifikate liegt darin, dass der Investor beim Kauf einer Aktie von einem Preisnachlass (auch Discount bzw. Rabatt genannt) profitiert. Ein solcher Discount hat bei einem Investment die Funktion eines Risikopuffers. Das bedeutet, dass der Anleger am Ende der Laufzeit den aktuellen Gegenwert der Aktie in Euro.

Kostet die Aktie (bezogen auf das vorhin präsentierte Beispiel) am Ende der Laufzeit des Discount-Zertifikats beispielsweise 15 €, dann hat der Investor durch den Kauf einen Gewinn von 1,50 € pro Aktie erzielt.

Der Vorteil besteht also so lange, wie der Schlusskurs der Aktie über dem Kaufpreis liegt. Wenn er über den Cap hinaus steigt, ist dies zwar bedauerlich, aber für den Investor unwichtig, denn er hat dennoch Gewinn gemacht. Das Discount Zertifikat kann zumindest kleine Volatilität und negative Kursentwicklungen der Aktie kompensieren.

Risiken: Was sind die Nachteile von Discount-Zertifikaten?

Aktienkurse haben bekanntlich die Eigenschaft, Kursverluste und Kurssteigerungen zu bilden, diese Schwankungen bei Kusen nennt man Voalität. Solange sie in einem Aufwärtstrend klettern, ist das Risiko gering. Ist der Kursverlust der mithilfe des Discount Zertifikats gekauften Aktie aber unter den Kaufpreis, wäre dies ein Nachteil, denn in diesem Fall würde der Investor mit dem Discount Zertifikat einen finanziellen Verlust erleiden.

Er erhielte nämlich am Laufzeitende lediglich den Schlusskurs der Aktie ausgezahlt, der dann aber aufgrund des Kursverlustes niedriger wäre, als der ursprünglich gezahlte Kaufpreis für das Discount Zertifikat.

Ein schlecht einschätzbares Risiko bei dieser Anlageform liegt in einer möglichen Insolvenz der Bank und damit des Emittenten. In solchen Fällen muss in einem „worst case”-Szenario mit einem Totalverlust des getätigten Investments gerechnet werden.

Mit dem Kauf eines Discount Zertifikats erwirbt der Investor, im Gegensatz zum Kauf einer klassischen Aktie, kein Stimmrecht. Zudem erhält er keine Dividenden, die das Unternehmen eventuell ausschüttet. Ist das wegfallende Stimmrecht ein eher kleiner Nachteil, so sind die dem Investor entgehenden Dividenden schon ein größeres Ärgernis bei dieser Anlageform.

Pro und Contra von Discount Zertifikate

 

Investieren in Discount-Zertifikate: Für wen eignen sie sich?

Die Discount-Zertifikate eignen sich vor allem für Investoren mit einer gewissen Fachkenntnis bezüglich der Marktentwicklungen. Solche Zertifikate werden meistens von Anlegern genutzt, die damit rechnen, dass die ausgewählte Aktie eine sogenannte Seitwärtsbewegung ausführt, sich also eher weniger verändert.

Das bedeutet, dass der Kurs des entsprechenden Wertpapiers bis zum Ende der Laufzeit den Cap nicht übersteigt und auch über dem Kaufkurs bleibt. Discount-Zertifikate eignen sich zudem für Investoren, die sich bei ihren Investments mittelfristig orientieren. Ursache hierfür ist, dass die Laufzeit der Discount-Zertifikate limitiert ist. Experten halten es nicht für sinnvoll, Discount-Zertifikate mit einer zu langen Laufzeit zu kaufen.

Je länger die Laufzeit nämlich ist, desto niedriger ist in der Regel der angebotene Discount. Da seine Höhe das wesentliche Kriterium für mögliche Gewinne ist, lohnen sich kürzere Laufzeiten. Wer an der Börse eher langfristig investieren und erworbene Positionen über einen langen Zeitraum in seinem Depot belassen möchte, sollte die gewünschte Aktie lieber ohne Discount Zertifikat erwerben.

Für wen sich Discount Zertifikate eignen

 

Expertentipps: Was sollte man beim Handel mit Discount-Zertifikaten beachten?

Im Handel mit Wertpapieren gibt es prinzipiell unterschiedliche Methoden. Auf der einen Seite stehen die Investoren, die bei ihren Investments lieber weniger Risiken auf sich nehmen und dafür etwas niedrigere Renditen akzeptieren. Sie scheuen allzu riskante Anlagemodelle und verhalten sich eher konservativ.

Auf der anderen Seite gibt es die sehr risikofreudigen Anleger, die sich nicht scheuen, Geschäfte zu tätigen, die im schlimmsten Fall zu hohen finanziellen Verlusten führen können. Solche Investoren akzeptieren zu Gunsten hoher Gewinne ein gesteigertes Risiko. Verschiedene Strategien bieten auch Discount-Zertifikate. Experten können wertvolle Tipps geben, wann sich eher eine defensive oder eine offensive Strategie lohnt.

Handel mit Discount-Zertifikaten: Defensive oder offensive Strategie?

Welche Strategie die optimale Lösung für ein Investment in Discount-Zertifikate ist, muss jeder Investor selbst entscheiden. Bei beiden Varianten gibt es neben großen Chancen auch bestimmte Risiken, die man auf jeden Fall vorher gegeneinander abwägen sollte.

Die offensive Strategie

Eine eher offensive Strategie im Zusammenhang mit Discount-Zertifikaten wird von Experten empfohlen, wenn der Basiswert einer Aktie mehrere Bedingungen erfüllt.

Bei diesen Voraussetzungen offensiv investieren:

  • Entwicklung ist tendenziell positiv, Risiko zwischenzeitlicher Rückschläge bleibt
  • Starke Schwankungen (Voalität) werden erwartet
  • Niedrige Dividenden (auf sie verzichtet der Eigentümer eines Discount-Zertifikats)

Sind diese drei Bedingungen erfüllt, kann ein offensiv betriebenes Investment mithilfe der entsprechenden Discount-Zertifikate sinnvoll sein und hohe Gewinne generieren.

Defensive Strategie bei Discount-Zertifikaten

Angesichts dauerhaft niedriger Zinssätze ist es für Anleger nicht ganz einfach, Geld innerhalb eines überschaubaren Zeitraums anzulegen, sicher zu „parken” und dadurch eine vernünftige Rendite zu erwirtschaften. Aus diesem Grund greifen viele Anleger zu einer eher defensiven Strategie im Bereich der Discount-Zertifikate und nutzen den großen Sicherheitspuffer, der ihnen bei einem solchen Investment geboten wird.

Discount-Zertifikate müssen nämlich keine risikoreichen „Zockerpapiere” sein, auch wenn sie von der Entwicklung einer Aktie abhängig sind. Je höher der Discount ist, desto größer ist für den Investor die Sicherheit.

Einige Discount-Zertifikate zeichnen sich dadurch aus, dass der Kurs des Basiswertes bereits deutlich höher liegt als der Cap, also die Gewinnobergrenze. Dennoch lassen sich mit Papieren mit solch einem Basiswert noch Gewinne erzielen. Hier greift der Rabatt auf die Zertifikate. Kommt es am Laufzeitende nicht noch zu gravierenden Kursrückschlägen und Kursrückgängen, erhält der Investor am Fälligkeitstag immer noch die Auszahlung in Höhe des Caps.

Wer nicht auf eine 100 % Sicherheit Wert legt und ein gewisses, nicht zu großes Restrisiko in Kauf nehmen möchte, der findet verschiedene Discount-Zertifikate für diese immer noch defensive, aber etwas risikoreichere Strategie.

Discountzertifikat oder Aktie – Was ist die richtige Wahl?

Ob eine klassische Aktie, also ein direkter Kauf oder ein Discount-Zertifikat die bessere Lösung ist hängt wohl vor allem vom Anlagehorizont sowie der Risikobereitschaft des Investors ab. Darüber hinaus muss der Anleger abwägen, ob er auf die Dividende verzichten möchte. Bei ihr kann es sich um eine stattliche Summe handeln, wenn man genügend Aktien kauft.

Discount-Zertifikat oder Aktie – Ein Performance-Vergleich

Ob eine Aktie oder ein Discount Zertifikat die bessere Option ist, lässt sich auch durch einen Performance-Vergleich herausfinden.

Entwicklung des Aktienkurses Entwicklung des Discount Zertifikats Vorteil für
Aktie fällt in hohem Maße Discount Zertifikat verliert weniger Wert, als die Aktie Discount Zertifikat
Aktie fällt nur leicht Discount Zertifikat gibt Rendite (abhängig vom Puffer) Discount Zertifikat
Aktie stagniert im Wert Discount Zertifikat gibt Gewinn Discount Zertifikat
Aktie steigt mäßig Discount Zertifikat gewinnt überdurchschnittlich an Wert Discount Zertifikat
Aktie steigt stark Discount Zertifikat ist durch Cap begrenzt Aktie

Performance-Vergleich anhand eines Beispiels

Grundsätzlich ist es so, dass im Rahmen eines Discount Zertifikats ein Aktienkurs lediglich um 20 € auf 120 € zulegen muss, damit das Zertifikat die maximal mögliche Rendite von 50 % generiert. Dieser Prozentsatz ergibt sich dem Kaufpreis von 80 € für das Discount Zertifikat.

Eine klassische Aktie hingegen muss für eine gleichwertige Performance um 50 € auf 150 € steigen. Die Aktie im Beispiel hat ab einem Kurs von 150 € gegenüber dem Zertifikat die bessere Performance. Dieser Wert wird von Experten auch als Outperformance-Schwelle bezeichnet.

Die Gewinnobergrenze (der Cap) liegt beim Zertifikat bei 120 €. Allerdings schneidet das Zertifikat ab dieser Grenze im Vergleich zur Aktie nicht unbedingt besser ab. Hier ist zu berücksichtigen, dass das Zertifikat nur einen Preis von 80 € hatte und beim Erreichen des Caps schon eine Rendite von 50 % vorweisen kann (entsprechend dem Kursanstieg von 80 auf 120 €).

Das Zertifikat ist bezüglich seines Gewinnpotenzials aber auf 50 % begrenzt, dafür erreicht es aber seine maximal mögliche Rendite sehr viel früher als die Aktie. Grund hierfür ist, dass der Kurs der Aktie nur um 20 % steigen muss, damit das Discount Zertifikat seine maximale Rendite von 50 % erreicht.

Faktoren, die Preise bei Discount Zertifikaten beeinflussen

 

Checkliste: So finden Sie das richtige Discount-Zertifikat

Wer sich jetzt fragt, wie er denn jetzt das für ihn und seine Anforderungen passende Discount-Zertifikat findet, der kann sich den folgenden Auswahlkriterien orientieren:

Diese Faktoren sind entscheidend:

  • Basiswert der Aktie oder der Basiswert des Index

Unter dem Basiswert ist eine Aktie, ein Index oder manchmal ein Rohstoff zu verstehen, dem das Zertifikat zugrunde gelegt ist. Auf diesen Basiswert erhält man beim Kauf eines Discount Zertifikats einen Rabatt.

  • Laufzeit des Discount Zertifikats

Bezüglich der Laufzeit ist wichtig, dass man nicht nur Zertifikate ganz neu aufgelegter Emissionen kaufen kann, sondern auch Discount-Zertifikate, die bereits länger auf dem Markt sind. Meist bewegt sich die Laufzeit zwischen wenigen Monaten und maximal drei Jahren. Je länger die Laufzeit ist, desto komplizierter wird es eine Voraussage über den Kursverlauf zu machen.

  • Höhe des Rabatts (Discount)

Wie hoch ein Rabatt ausfällt, kann der Investor durch seine Auswahl letztlich selbst bestimmen. Dabei sollte bedacht werden, dass die mögliche Rendite umso niedriger ist, je höher der Preisnachlass ausfällt. Ein Mittelweg, der möglichst wenige Verluste bei einer gleichzeitig attraktiven Rendite, wird von Experten empfohlen.

  • Cap (Gewinnobergrenze)

Als Cap bezeichnet man die vorher festgelegte Gewinnobergrenze, bei der die Gewinnchancen des Investors sozusagen gedeckelt, also begrenzt werden. Der Cap ist stets groß, wenn der Discount niedrig ist und umgekehrt.

  • Emittent (die das Zertifikat ausgebende Bank)

Als Emittent treten ausschließlich Discount-Zertifikate auflegende Banken auf. Sie sollten nicht verwechselt werden mit der Depotbank, über welche der Anleger die Zertifikate letztlich erwirbt. Der Emittent gibt dem Investor beim Kauf eines Discount Zertifikats im Grunde ein Zahlungsversprechen, das er vor allem im Fall seiner Insolvenz nicht einhalten kann.

Wer diese Aspekte bei seiner Auswahl berücksichtigt, der hat zumindest die Chance auf den Erwerb von Discount-Zertifikaten, mit denen er eine angemessene oder sogar hohe Rendite erzielt. Falls man sich unsicher ist, sollte man sich zunächst intensiv mit dem Thema beschäftigen, sich alle notwendigen Informationen besorgen und die wichtigsten Kenntnisse aneignen.

Man natürlich auch einen Finanzexperten hinzuziehen und sich von diesem bezüglich einer Investition durch Discount-Zertifikate eingehend beraten lassen. Prinzipiell ist es sinnvoll, sein Geld nur in Wertpapiere zu investieren, die man zumindest ansatzweise versteht.

Hätten Sie’s gewusst?

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, von wem man sich bezüglich einer Geldanlage wie dem Discount Zertifikat beraten lassen kann. Man kann z. B. seinen Bankberater auf das Thema ansprechen. Auch der Steuerberater hat fundierte Fachkenntnisse zum Thema Geldanlage. Eine (allerdings nicht für Zertifikate geeignete) technische „Beratung” bzw. Betreuung ist auch durch sogenannte „Robo-Advisor” möglich. Dabei handelt es sich um teil- oder vollautomatisierte, Algorithmen-basierte Systeme zur Geldanlage.

Fazit

Discount-Zertifikate gelten in der Finanzwelt als relativ sichere und risikoarme Investition. Als Emittent dieser Papiere fungieren Banken. Erhältlich sind Discount-Zertifikate beispielsweise über die eigene Depotbank, die von der emittierenden Bank zu unterscheiden ist.

Der Anleger profitiert bei ihnen vor allem vom gewährten Rabatt auf den Kaufpreis einer Aktie und kann Gewinne bis zur vereinbarten Gewinnobergrenze (Cap) erzielen. Lohnenswert sind vor allem Discount-Zertifikate auf Aktien, die sich in einem sogenannten Seitwärtstrend befinden.

Der Anlagehorizont solcher Zertifikate ist eher mittelfristig, meist beträgt die Laufzeit maximal drei Jahre. Mit längeren Laufzeiten sinkt in der Regel der Rabatt. Beim Handel mit Discount-Zertifikaten kann man grundsätzlich zwei unterschiedliche Strategien verfolgen, eine defensive (sicherheitsorientierte) oder eine offensive (renditeorientierte und risikoreichere).