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Hebelzertifikate: Beispiel, Berechnung, Chancen und Risiken

Hebelzertifikate: Beispiel, Berechnung, Chancen und Risiken
katjen / Shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste zu Hebelzertifikaten zusammengefasst

  • Bei Hebelzertifikaten handelt es sich um Finanzprodukte, durch die Anleger mit wenig Kapital hohe Gewinne erzielen können.
  • Hebelzertifikate bilden stets die Kursentwicklung eines Basiswertes ab, wie zum Beispiel Aktien, Indizes oder Devisen.
  • Mit Hebelzertifikaten können Anleger sowohl von steigenden als auch fallenden Kursen des Basiswertes profitieren.
  • Ein Vorteil der Hebelzertifikate ist der geringe Kapitaleinsatz, mit dem Anleger dennoch hohe Gewinne erzielen können.
  • Der Nachteil der Hebelzertifikate ist das enorme Risiko, zumal unter anderem auch ein Totalverlust möglich ist.
  • Es lassen sich zahlreiche Märkte mit den Hebelzertifikaten abdecken (Indizes, Devisen, Rohstoffe und mehr).

Hebelzertifikate gehören zu den Produkten, die an der Börse gehandelt werden und als spekulative Investments sowie für das kurzfristige Trading geeignet sind. Der eingebaute Hebel sorgt dafür, dass mit geringen Kapitaleinsätzen höhere Gewinne möglich sind. In unserem Beitrag erfahren Sie, was Hebelzertifikate sind und wie sie funktionieren, was wir auch an einem Beispiel verdeutlichen. Ferner gehen wir auf die Chancen und Risiken dieser Zertifikate ein, wo sie gehandelt werden und worauf Sie bei der Wahl achten sollten.

Was sind Hebelzertifikate?

Hebelzertifikate gehören zu den Hebelprodukten, also ein Finanzprodukt mit Hebeleffekt. Dieser integrierte Hebel sorgt dafür, dass der Preis der Hebelzertifikate im Verhältnis zur Kursentwicklung des Basiswertes überproportional steigt bzw. fällt.

Das bedeutet für Sie, dass Sie relativ wenig Kapital einsetzen müssen, trotzdem jedoch die Chance auf hohe Gewinne haben. Der Hebeleffekt sorgt bei den Hebelprodukten jedoch nicht nur dafür, dass eventuelle Gewinne überdurchschnittlich hoch ausfallen können. Auf der anderen Seite gilt dies ebenfalls für Verluste, denn auch dort greift die Hebelwirkung.

Kennzeichnend für Hebelzertifikate ist unter anderem, dass diese an der Börse gehandelt werden und sich stets auf einen Basiswert beziehen.

Hebelzertifikate gibt es zudem als sogenannte Endloszertifikate oder – meistens – mit einer Laufzeitbegrenzung.

Typisch für die meisten Hebelzertifikate ist, dass diese eine sogenannte Knock-out Schwelle haben. Das bedeutet: Sollte der Kurs des Basiswertes eine bestimmte Schwelle über- oder unterschreiten, wird das entsprechende Hebelzertifikat wertlos. Für Anleger würde das einen Totalverlust bedeuten, der zu den Risiken solcher Anlageklassen zählt.

Was ist ein Zertifikat?

Zertifikate sind rechtlich betrachtet Schuldverschreibungen, die Emittenten wie eine Bank ausgegeben werden. Sie fallen in die große Gruppe der Derivate, zu denen unter anderem auch Optionsscheine und Futures zählen.

Auf welche Basiswerte kann sich ein Hebelzertifikat beziehen?

Grundsätzlich beziehen sich Hebelzertifikate immer auf einen bestimmten Basiswert, dessen Kursentwicklungen durch das Zertifikat abgebildet werden. Zu den typischen Anlageklassen und Basiswerten, die sich durch Hebelzertifikaten abdecken lassen, zählen:

  • Aktien
  • Indizes
  • Devisen
  • Rohstoffe
  • Edelmetalle

Emittenten solcher Hebelprodukte sind in der Regel Banken, manchmal allerdings auch andere Finanzdienstleister.

Welche Arten von Hebelzertifikaten gibt es?

Hebelzertifikate sind eine größere Gruppe von Hebelprodukten, allerdings gibt es dennoch innerhalb dieser Kategorie verschiedene Varianten. Die am häufigsten am Markt anzutreffenden Arten von Hebelzertifikaten sind:

  • Knock-out Zertifikate
  • Faktor-Zertifikate
  • Bonus-Zertifikate
  • Sprint-Zertifikate
  • Outperformance-Zertifikate 

Eine Rubrik sind sogenannte Faktor-Zertifikate. In dem Fall sagt der Faktor etwas darüber aus, um wie viel Prozent (Vielfaches) sich das Hebelzertifikat vom Preis her verändert, wenn ein Bezug zur Kursentwicklung des Basiswertes hergestellt wird. Hat ein Hebelzertifikat zum Beispiel den Faktor 5, würde das bei einem Kursanstieg des Basiswertes um beispielsweise vier Prozent bedeuten, dass das Hebelzertifikat 20 Prozent an Wert gewinnt.

Darüber hinaus ist es wichtig zu wissen, dass Hebelzertifikate in zwei große Gruppen unterteilt werden. Zum einen handelt es sich dabei um sogenannte Call- und zum anderen um Put-Hebelzertifikate.

Worin unterscheiden sich Call- und Put-Hebelzertifikate?

Hebelzertifikate lassen sich danach in zwei große Gruppen einteilen, ob es sich um Call- oder Put-Zertifikate handelt.

  • Bei einem Put-Hebelzertifikat spekulieren Sie auf fallende Kurse beim Basiswert. Sie gewinnen also mit einem solchen Zertifikat, wenn die Kursentwicklungen beim Asset negativ sind.
  • Das Gegenteil sind entsprechend die Call-Hebelzertifikate. Damit spekulieren Sie auf steigende Kurse beim Basiswert und profitieren dann von den Wertsteigerungen beim Zertifikat.

Wichtig: Bei Hebelzertifikaten ist es wichtig, dass Sie sich im Detail die Struktur der jeweiligen Schuldverschreibungen betrachten. Diese kann sich von Hebelzertifikat zu Hebelzertifikat zum Teil deutlich unterscheiden, da es mindestens zehn unterschiedliche Varianten dieser Zertifikateart gibt.

Wie funktionieren Hebelzertifikate in der Praxis?

Die grundsätzliche Funktionsweise der Hebelzertifikate besteht darin, dass Sie durch den Kauf auf steigende oder fallende Kurse eines Basiswertes spekulieren. Als Basiswerte sind bei Hebelzertifikaten insbesondere Aktien, Devisen, Indizes, aber auch Rohstoffe üblich. Der Basiswert wird im Verhältnis 1:1 in seiner Kursentwicklung abgebildet, wobei das Zertifikat allerdings durch den Hebel die Entwicklung um ein Vielfaches darstellt.

Beispiel zur Berechnung des Wertes vom Hebelzertifikat

Wenn Sie den Wert eines Hebelzertifikates berechnen möchten, dann müssen Sie die folgenden Größen kennen:

  • Bezugsverhältnis
  • Knock Out Schwelle
  • Kurs des Basiswertes

Ermittelt wird der Wert des Hebelzertifikates aus dem Unterschied zwischen dem Kurs des Basiswertes und der Knock Out Schwelle. Im nächsten Schritt findet eine Multiplikation mit dem Bezugsverhältnis statt, sodass auf diese Weise mittels der nachfolgenden Formel solche Zertifikate berechnet werden können:

[(Aktueller Kurs des Basiswertes + Aufgeld) – Knock Out] x Bezugsverhältnis

Sie erhalten als Ergebnis den Preis, den Sie für das Hebelzertifikat zahlen müssen. Wie solche Zertifikate im Detail funktionieren, möchten wir gerne am folgenden Beispiel verdeutlichen. Wir nehmen dazu ein Hebelzertifikat mit einer Knock Out Schwelle, wobei eine Aktie den Basiswert darstellt. Das Beispiel bezieht sich auf die folgenden Größen:

  • Kurs des Basiswertes: 450 Euro
  • Knock-out Schwelle: 410 Euro
  • Agio (Aufgeld): 5 Euro
  • Bezugsverhältnis: 1:100

Wenn wir nun diese Werte in die vorherige Formel einsetzen, dann ergibt sich die nachfolgende Rechnung.

[(450 + 5) – 410] x 0,01 = 0,45 Euro

Nun können wir berechnen, welchen Preis das Hebelzertifikat haben würde, wenn der Kurs der Aktie beispielsweise auf 480 Euro ansteigen würde. Die dann aktuellen Zahlen setzen wir wiederum in die bekannte Formel ein und erhalten so die folgende Berechnung:

[(480 + 5) – 410] x 0,01 = 0,75 Euro

Im Beispiel ist der Preis des Hebelzertifikates also um 30 Cent gestiegen, was einer Rendite von 66,6 Prozent entsprechen würde, obwohl der Aktienkurs „nur“ um rund 6,6 Prozent angestiegen ist. Der Hebel liegt also bei 1:10.

Auf die gleiche Art und Weise können Sie übrigens ermitteln, welche Verluste Sie mit einem Hebelzertifikate erleiden würden, sollte sich der Kurs des Basiswertes in die für Sie ungünstige Richtung entwickeln.

Beispiel 2 – Hebelzertifikat

Dieses Mal gehen wir von folgenden Zahlen und Daten aus:

  • Basiswert: Aktie XY
  • Basispreis (Kurs des Basiswertes): 900 Euro
  • Knock-out: 810 Euro
  • Aufgeld: 10
  • Bezugsverhältnis: 0,01

Wenn nun diese Werte in die Formel einsetzen, ergibt sich die folgende Rechnung:

((900 + 10) – 810) * 0,01 = 1,00 Euro

Da es sich um ein Call-Hebelzertifikat handelt, spekulieren Anleger darauf, dass der Kurs steigen wird. Gehen wir nun davon aus, dass die Kursentwicklungen bei der Aktie XY tatsächlich positiv sind und der Kurs auf beispielsweise 990 Euro steigt, ergibt sich daraus die folgende Rechnung:

((990 + 10) – 810) * 0,01 = 1,90 Euro

Hätten Sie an der Stelle alternativ direkt in die Aktien investiert, hätten Sie einen Kursgewinn in Höhe von 10 Prozent erzielt. Beim Hebelzertifikate hingegen hat sich der Wert von 1,00 auf 1,90 Euro erhöht, was dementsprechend eine Rendite von 90 Prozent ausmacht.

Welche Chancen bieten Hebelzertifikate für Anleger?

Anleger haben mit einem Hebelprodukt wie dem Hebelzertifikat die Möglichkeit, mit geringem Kapitaleinsatz in relativ kurzer Zeit hohe Gewinne zu generieren. Diese Gewinne können im dreistelligen Prozentbereich liegen. Zudem haben Sie die Möglichkeit, auch von fallenden Kursen des Basiswertes zu profitieren, wenn Sie sich für Put-Hebelzertifikate entscheiden. 

Zertifikate mit einem Hebel bieten Anlegern also die Chance auf überdurchschnittlich hohe Gewinne innerhalb eines relativ kurzen Zeitraumes. Abhängig von der Art des Basiswertes erzielen Sie zum Beispiel einen Gewinn von 30 Prozent, auch wenn zum Beispiel die Aktie nur um fünf Prozent im Kurs angestiegen ist.

Was sind die entscheidenden Vorteile von Hebelzertifikaten?

Zertifikate mit einem Hebel zeichnen sich insbesondere durch die folgenden Chancen und Vorteile aus:

  • Relativ niedriger Kapitaleinsatz notwendig
  • Größere Auswahl an die Basiswerten bzw. Hebelzertifikaten
  • Spekulieren auf fallende oder steigende Kurse möglich
  • Leicht nachvollziehbarer Preis
  • Eingesetztes Kapital = Maximaler Verlust
  • Zugriff auf zahlreiche Finanzmärkte
  • Handelbarkeit an der Börse

Einen großen Vorteil sehen Anleger bei einem Hebelzertifikat darin, dass mit einem verhältnismäßig niedrigen Kapitaleinsatz dennoch überproportional hohe Gewinne erzielt werden können. Der Handel findet auch an der Börse statt, sodass Sie Ihr Kapital nicht länger binden, sondern börsentäglich durch den Verkauf der Zertifikate liquidieren können.

Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Basiswerten bei Hebelzertifikaten, was ebenfalls für die Zertifikate selbst gilt. Der Wert der Zertifikate lässt sich leicht nachvollziehen. Zumindest können Sie nicht mehr als das eingesetzte Kapital verlieren, weil es keine Nachschusspflicht innerhalb der EU geben darf.

Welche Risiken und Nachteile haben Hebelzertifikate?

Neben den genannten Vorteilen und Chancen weisen Hebelzertifikate, insbesondere mit einem Knock Out, ebenso Nachteile und Risiken auf. Dabei handelt es sich insbesondere um die folgenden Eigenschaften, die Anleger vor dem Handel der Zertifikate kennen sollten:

  • Überproportional hohe Verluste möglich
  • Totalverlust kann eintreten
  • Intensives Beschäftigen mit den Märkten erforderlich
  • Teilweise sehr unterschiedliche Struktur der Hebelzertifikate
  • Emittentenrisiko
  • Ertragsrisiko
  • Währungsrisiko (unter Umständen)

Da es sich um Schuldverschreibungen handelt, gibt es ein Emittentenrisiko. Sollte beispielsweise die Bank als Emittentin insolvent werden, würde das für die Anleger vermutlich bedeuten, dass sie das investierte Kapital nicht zurückerhalten. Ebenfalls weisen Hebelzertifikate naturgemäß ein Kursrisiko. Ferner existiert ein Ertragsrisiko, da Sie nicht mit festen Renditen kalkulieren können. Sollten die Zertifikate in einer fremden Währung notieren, kommt zusätzlich ein Währungsrisiko infrage.

Totalverlust mit Hebelzertifikaten wahrscheinlich?

Da Hebelzertifikate in den Bereich der Derivate und damit der spekulativen Finanzinstrumente fallen, sind die Risiken groß. Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass bei einem Hebelzertifikat auch ein Totalverlust entstehen kann, sollte beispielsweise die Knock-out Schwelle durch den Kurs des Basiswertes unterschritten werden.

Für wen sind Hebelzertifikate geeignet?

Aufgrund ihres hohen Risikos sind Hebelzertifikate ausschließlich für spekulativ eingestellte Trader bzw. Anleger geeignet, die in kurzer Zeit möglichst hohe Gewinne machen möchten, sich allerdings andererseits des überdurchschnittlichen Risikos bewusst sind.

Darüber hinaus eignen sich Hebelzertifikate ebenfalls zur Absicherung anderer Position, das sogenannte Hedging. Wenn Sie zum Beispiel bestimmte Aktien im Depot haben und sich gegen Kursverluste absichern möchten, würden Sie Put-Hebelzertifikate kaufen und in dem Fall von fallenden Aktienkursen profitieren.

Wann sind Hebelzertifikate für Sie ungeeignet?

Absolut ungeeignet sind Hebelzertifikate hingegen für folgende Anleger und Ziele:

  • Regelmäßiges Sparen
  • Vermögensaufbau
  • Altersvorsorge
  • Langfristige Kapitalanlage
  • Sicheres Investment

Stattdessen sind Hebelzertifikate ausschließlich zur Absicherung anderer Positionen und für Spekulationen geeignet. Sie müssen als Anleger demzufolge risikofreudig und chancenorientiert sein. Zudem sollten Sie das investierte Kapital nicht zwingend benötigen, da es zu Kursverlusten kommen kann. 

Was sollte ich bei der Wahl der Hebelzertifikate beachten?

Bei der Wahl der passenden Hebelzertifikate gibt es einige Aspekte zu beachten. Das ist allein deshalb notwendig, weil es keine einheitliche Struktur dieser Zertifikate gibt, sondern jeder Emittent seine Schuldverschreibung ausgestalten kann, wie er möchte. Aus diesem Grund können Sie sich gerne an den folgenden Ratschlägen und Hinweisen orientieren, was die Auswahl der passenden Hebelzertifikate angeht.

  • Überlegen Sie zunächst, auf welchen Basiswert und auf welche Kursrichtung Sie mittels der Hebelzertifikate spekulieren möchten.
  • Achten Sie darauf, dass es bei Hebelzertifikaten sowohl Zertifikate mit einer bestimmten Laufzeit als auch sogenannte Open-End-Zertifikate gibt, die kein Fälligkeitsdatum besitzen.
  • Ausschlaggebend für den möglichen Gewinn, aber ebenfalls für das Verlustrisiko, ist die Höhe des Hebels. Diesen sollten Sie kennen, bevor Sie sich für ein Hebelzertifikat entscheiden.
  • Vergleichen Sie vor dem Kauf des Hebelzertifikates unbedingt den aktuellen Kurs mit einer eventuellen Knock-out Schwelle. Je näher der Kurs an der Stelle liegt, desto großer ist das Risiko eines Totalverlustes.
  • Nicht alle Hebelzertifikate sind sehr liquide und werden täglich mit großen Umsätzen an der Börse gehandelt. Deshalb ist es durchaus sinnvoll, dass Sie über einige Tage hinweg die Umsätze der Hebelzertifikate betrachten, die in der engeren Auswahl stehen.
  • Da es bei Hebelzertifikaten auch ein Emittentenrisiko gibt, lohnt sich auf jeden Fall ein Blick auf die Bonität der Bank oder des sonstigen Emittenten. Ein gutes Bild liefern die Ratings, die von Rating-Agenturen veröffentlicht werden.
  • Sie sollten nur einen relativ kleinen Teil des gesamten Kapitals in ein Hebelzertifikat investieren. Experten empfehlen maximal eine Positionsgröße von zwei bis drei Prozent. Wenn Sie also insgesamt 10.000 Euro zum Anlegen haben, sollten nicht mehr als 200 bis 300 Euro in ein Hebelzertifikat fließen lassen.

Wer emittiert Hebelzertifikate? 

In der überwiegenden Mehrheit sind es Kreditinstitute, die Hebelzertifikate am Markt emittieren. In dem Zusammenhang werden direkt die wichtigsten Eigenschaften des jeweiligen Zertifikates definiert, insbesondere:

  • Basiswert
  • Laufzeit
  • Knock-out Schwelle
  • Bezugsverhältnis
  • Aufgeld (Call) bzw. Abgeld (Put)

In der Regel übernehmen die Banken nicht nur die Emission der Zertifikate, sondern ebenfalls den Vertrieb der Finanzprodukte. Eine Nachschusspflicht gibt es übrigens bei Hebelzertifikaten nicht, zumindest nicht unter der Voraussetzung, dass der Emittent in der EU ansässig ist. Dort darf es seit geraumer Zeit keine Finanzprodukte mit einer Nachschusspflicht mehr geben.

Wo und wie kann ich Hebelzertifikate handeln?

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wo Sie Hebelzertifikate handeln können:

  1. Handel an der Börse
  2. Außerbörslicher Handel
  3. Direkter Handel über den Emittenten

Der gängigste Weg ist bei Hebelzertifikaten der Handel an der Börse, sodass Sie die Schuldverschreibungen kaufen oder verkaufen. Hierbei hat jedes Hebelzertifikat eine eigene ISIN, durch welche es sich identifizieren lässt.

Für den Kauf benötigen Sie genauso wie beim außerbörslichen Handel ein Wertpapierdepot, in welches die Zertifikate nach dem Kauf eingebucht werden. Anschließend erteilen Sie einfach einen Auftrag an Ihre Bank oder Ihren Broker, dass Sie gerne ein bestimmtes Hebelzertifikat an der Börse kaufen möchten. 

Neben dem Börsenhandel ist der sogenannte OTC-Handel, auch als außerbörslicher Handel bezeichnet, eine Alternative. Sie sparen sich in dem Fall die Börsenplatzgebühr und darüber hinaus bekommen Sie direkt bei Auftragserteilung eine Preiszusage.

Ein weiterer Vorteil des außerbörslichen Direkthandels besteht darin, dass dieser unabhängig von den Börsenöffnungszeiten stattfindet. Zudem erhalten Anleger in der Regel einen Fixpreis genannt, zu dem der Auftrag anschließend garantiert ausgeführt wird.

Ebenfalls möglich ist es, die Zertifikate direkt vom Emittenten zu erwerben, was ebenfalls einem außerbörslichen Handel entspricht.