Turbozertifikate: Erklärungsgrundlagen
Mit Turbozertifikaten kann man auf die künftige Entwicklung von Aktien, Indices, Währungen oder Rohstoffen spekulieren.
Das interessante an Turbozertifikaten: Der Einsatz ist vergleichsweise gering. Durch einen Hebeleffekt können Anleger überproportional von steigenden oder fallenden Kursen profitieren.
Allerdings kann diese Wette natürlich wie alle anderen Wetten an den Finanz- und Börsenmärkten schief gehen. Dann droht der Totalausfall!
Kleiner Einsatz beim Turbozertifikat
Turbozertifikate sind im Grunde einer Spielart von Terminkontrakten.
Denn der Anleger spekuliert mit Ihnen auf den Verlauf eines Basiswertes in der Zukunft. Kurz gesagt sind Turbozertifikate also eine Wette auf die Zukunft.
Dabei finanziert sich ein Turbozertifikat zum einen über den Einsatz des Anlegers; den Großteil aber finanziert die emittierende Bank über einen Kredit, für den sie natürlich Gebühren verlangt.
Daher ist der direkte Einsatz, den der Anleger leisten muss, vergleichsweise gering. Es ist der Anlegerseitig zu entrichtende Preis des Zertifikates plus anfallende Gebühren.
Angenommen, ein Turbozertifikat hat den Basiswert von 50 Euro, dann könnte der Kreditanteil bei 40 Euro liegen.
Der Spekulierende zahlt also noch 10 Euro für seinen Turbo. Weil die Banken aber den Kredit über 40 Euro finanzieren müssen, wollen sie dafür einen Aufpreis haben.
In unserem Beispiel könnten das 4 Euro sein. Damit würde sich ein Kaufpreis für den Anleger von zehn plus vier, also 14 Euro ergeben.
Das Turbo-Zertifikat verändert sich wie der Basiswert
Das Turbo-Zertifikat entwickelt sich in seinem Kurs in gleicher Weise wie sein Basiswert, beispielsweise eine Aktie oder ein Aktienindex.
Im Vergleich zu einer Direktanlage aber braucht der Anleger eben nur einen Bruchteil an Geld einzusetzen.
Auf diese Weise kommt der Hebeleffekt zu Stande.
Der Hebeleffekt ist abhängig vom Basiswert des Turbozertifikates, vom Preis den der Anleger investieren muss und natürlich vom Bezugsverhältnis.
Wie funktioniert ein Turbo-Zertifikat?
Im Grunde sind Turbozertifikate eine Spielart von Terminkontrakten, die unter anderem für Kleinanleger attraktiv sein sollen.
Bei einem Turbo-Zertifikat etwa auf den Dax hängt der Erfolg der Investition vom realen Zuwachs dieses Basiswertes, also des Daxes ab.
Kauft man das Zertifikat etwa bei einem Stand von 5000 Punkten zu einem Bezugsverhältnis von 1:100, läge der Wert des Turbo-Zertifikates bei 50 Euro.
Klettert der Dax dann um 500 Punkte, steigert sich der Wert um 5 Euro.
Weil der Anleger aber keine 50 Euro investiert hat, sondern in unserem Beispiel nur 14, ist das Verhältnis der Anlage zum Gewinn vergleichsweise groß.
Mehr dazu: Turbozertifikate – Beispiel für Funktionsweise
Totalverlust bei Turbo-Zertifikaten
Allerdings ist demgemäß natürlich auch das Risiko recht hoch.
Denn tritt die vorgesehene Entwicklung nicht ein, wenn man also die Wette verliert, dann fällt der Verlust entsprechend aus.
Zudem können die Turbo-Zertifikate schon vor Ende der Laufzeit komplett wertlos werden. Denn Turbo-Zertifikate haben so genannte Knock-out-Schwellen.
Wird die Knock-out-Schwelle unterschritten, muss der Anleger seinen Einsatz abschreiben.
Wie die Gewinne, so können also auch die Verluste bei einem Turbo-Zertifikat überproportional ausfallen.