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Euro als Gemeinschaftswährung: Die Bedeutung für die EU

Euro als Gemeinschaftswährung der EU-Länder
Inhaltsverzeichnis

Der Euro ist seit seiner Einführung im Jahr 1999 die gemeinsame Währung der Eurozone und vereint zahlreiche europäische Länder wirtschaftlich. Als bedeutendes Symbol der europäischen Integration erleichtert er den grenzüberschreitenden Handel und stärkt die wirtschaftliche Stabilität in der Region. Entdecken Sie die Vorteile und Herausforderungen des Euro als Gemeinschaftswährung im folgenden Artikel.

Der Euro als Zahlungsmittel

1992: Vertrag von Maastricht – Schaffung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion

1999: Einführung des Euro als Buchgeld

2002: Einführung des Euro als Währung

ISO 4217-Code: EUR

Unterteilung: 1 EUR = 100 Cent

Offizielle Währung in: Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien, Zypern

Euro als Zahlungsmittel in: Andorra, Monaco, San Marino, Vatikanstadt, Kosovo & Montenegro

Euro Currency Index: Kursvergleich Euro, US-Dollar (USD), Britischer Pfund (GBP), Japanischer Yen (JPY) und Schweizer Franken (CHF)

Euro Effektive Exchange Rate Index: Verhältnis vom Euro zu anderen Währungen

Der Euro – Ein historischer Überblick

Bereits Ende der 1960er Jahre war die Errichtung einer Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) das Ziel der heutigen EU-Länder. Dies umfasste die Verbindung einer Wirtschafts- und Finanzpolitik, eine gemeinsame Währungspolitik, sowie eine einheitliche Währung.

Im sogenannten Delors Bericht wurde eine 3-stufige Vorbereitungsphase für die europäische Wirtschafts- und Währungsunion festgelegt, der sich über den Zeitraum 1990 – 1999 erstreckte. Die europäischen Staats- und Regierungschefs folgten damals den Empfehlungen des Delors Berichts.

Der Vertrag über die Europäische Union, der zur Verwirklichung der Währungsunion notwendigen Bestimmungen enthielt, wurde im 1992 bei der Tagung des Europäischen Rates in der niederländischen Stadt Maastricht vereinbart.

Schlussendlich wurde am 1. Januar 1999 der Euro als Währung ins Leben gerufen. In den ersten drei Jahren galt der Euro als „unsichtbare” Währung, der nur zur Verrechnung und für elektronische Zahlungen verwendet wurde. Im Jahr 2002 am 1. Januar wurden Münzen und Banknoten am 1. Januar in 12 EU-Ländern eingeführt.

Damals standen dieser Idee allerdings zahlreiche politische und wirtschaftliche Hindernisse im Wege. Der Mangel an politischer Entschlossenheit, Meinungsverschiedenheiten über wirtschaftliche Prioritäten sowie Turbulenzen an internationalen Märkten erschwerte die Umsetzung. All diese Hindernisse mussten vorerst überwunden werden, um Fortschritte zu erzielen.

Die in der unmittelbaren Nachkriegszeit vorherrschende Stabilität im internationalen Währungssystem war nicht dauerhaft. Turbulenzen an den internationalen Devisenmärkten und eine unregelmäßige Kursentwicklung bedrohten das gemeinschaftliche Preissystem der gemeinsamen Agrarpolitik‚ eines der Hauptpfeiler der damaligen Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Spätere Versuche, stabile Wechselkurse zu etablieren, scheiterten an Ölkrisen und anderen externen Erschütterungen, bis 1979 das Europäische Währungssystem (EWS) eingeführt wurde.

Das EWS beruhte auf einem Wechselkurssystem, mit dem die Kursausschläge der teilnehmenden Währungen innerhalb einer schmalen Schwankungsbreite gehalten wurden. Dieses völlig neuartige Konzept ermöglichte eine bislang beispiellose Koordinierung der Geldpolitik zwischen den teilnehmenden Ländern und wurde für mehr als ein Jahrzehnt erfolgreich betrieben. Und schließlich legten während der Amtszeit von Jacques Delors als Kommissionspräsident, die Präsidenten der Zentralbanken der EU-Länder den sogenannten Delors Bericht zu der Frage vor, wie eine Wirtschafts- und Währungsunion verwirklicht werden könnte.

Euro Kurs: Ökonomische Vorteile der Einheitswährung

Eine einheitliche Währung bietet vielerlei Vorteile. Sie erleichtert Unternehmen den grenzüberschreitenden Handel, ermöglicht ein reibungsloseres Funktionieren der Wirtschaft und eröffnet den Verbrauchern größere Auswahl und neue Möglichkeiten.

Die Reformen in Deutschland trugen dazu bei, dass sich nach einer Phase schwachen Wirtschaftswachstums ab dem Jahr 2005 die Effekte der gemeinsamen Währung zu verändern und zum Vorteil zu verschieben begannen. Es war Deutschland nämlich gelungen, die Lohnstückkosten weitgehend stabil zu halten.

In der Vergangenheit hatte die Deutsche Mark (mit ihrer hohen Stabilität) in Krisen oft als „sicherer Hafen” gedient, in den Anleger ihr Kapital legten, um dessen Wert zu bewahren. Dieser Kapitalzufluss und der dadurch steigende Wechselkurs der D-Mark hatten dann in der Folge deutsche Güter im Ausland teurer gemacht. Und somit deren Absatz erschwert und Wachstums- und Arbeitsplatzverluste mit sich gebracht. In der EWS-Krise zu Beginn der 1990er Jahre hatte dies beispielsweise die Arbeitslosigkeit deutlich erhöht.

Der Euro als Währung hat solch einen Effekt in der Krise seit dem Jahr 2007 unmöglich gemacht. Die Arbeitslosenquote fiel dadurch geringer aus, als dies ohne die gemeinsame Währung der Fall gewesen wäre.

Die „neue” Währung sorgt somit für eine bessere europäische Wirtschaft und für mehr Arbeitsplätze. Darüber hinaus soll er den europäischen Bürgern zu mehr Wohlstand verhelfen. WWU und Euro haben die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt geschaffen.

Vorteile der Einheitswährung Euro:

  • Stabile Währung
  • Niedrige Inflationsrate und niedrige Zinsen
  • Grenzüberschreitende Preistransparenz
  • Keine Wechselgebühren
  • Stärker integrierte Finanzmärkte
  • Leistungsfähigere Wirtschaft
  • Gesündere öffentliche Finanzen
  • Stärkerer Auftritt der EU in der globalen Wirtschaft
  • Erleichterung für den internationalen Handel
  • Konkretes Zeichen europäischer Identität

Verbraucher profitieren durch:

  • Mehr Wettbewerb: Ermöglicht direkten Preisvergleich in allen EU Ländern und sorgt für mehr Wettbewerb zwischen Unternehmen und Lieferanten. Größere Produktauswahl zu günstigeren Preisen. – Preiserhöhungen können besser erkannt werden.
  • Stabilere Preise: Euro hat die Inflation auf ein niedriges und stabiles Niveau gedrückt.
  • Kredite: Die Europäische Zentralbank ist darauf bedacht, die Inflation niedrig zu halten. Somit bleiben auch Zinssätze für Kredite (Eigenheim, Urlaubsreise) niedrig.
  • Einfacheres, günstigeres Reisen: Keine Wechselgebühren bei Reise ins (EU-) Ausland.

Unternehmen profitieren durch: 

  • Niedrige Zinsen: Bedeutet mehr Investitionen
  • Wirtschaftliche Stabilität: Ermöglicht langfristiges, unternehmerisches Planen
  • Kein Handelsrisiko: Keine Wechselkursschwankungen bei internationalem Handel innerhalb der Euro Zone.

Euro-Kurs: Ökonomische Nachteile der Einheitswährung

Obwohl Deutschland eindeutig für die Einführung des Euro war, setzten die erhofften positiven Wirkungen der einheitlichen Währung anfangs nicht ein. Die ersten Jahre der Gemeinschaftswährung (ab 1999 als Buchgeld, ab 2002 als Bargeld) waren durch hohe Arbeitslosigkeit und ein niedriges Wirtschaftswachstum gekennzeichnet.

In der Euro-Zone gibt es erhebliche institutionelle Unterschiede zwischen den Ländern, die von den Mechanismen der Fiskalpolitik bis zu denen der Lohnaushandlung reichen und die (neben der Geldpolitik) einen Einfluss auf die Inflationsrate haben.

Die nationalen Inflationsraten variieren deshalb zwischen den Staaten, die den Euro als gemeinsame Währung haben. Die EZB kann aber nicht auf nationale Gegebenheiten Rücksicht nehmen. Sie muss versuchen, die optimalste Geldpolitik für die Euro-Zone als Gesamtheit zu betreiben.

Je stärker Inflationsraten differieren, desto eher ist die EZB-Politik für einige Länder unpassend. Sie ist in diesem Fall entweder zu expansiv oder zu restriktiv. Denn die Zentralbank kann lediglich den nominalen Zinssatz setzen; der reale Zinssatz hängt von den jeweiligen Inflationsraten ab.

Vor allem zu Beginn der Währungsunion variierten die Inflationsraten in der Euro-Zone erheblich, was zu unterschiedlichen Realzinsen führte. In den bereits stark wachsenden Ländern herrschte eine höhere Inflationsrate als in Deutschland. Folglich war der Realzins in den Ländern, die eine eher restriktive Geldpolitik benötigten, niedriger. Für Deutschland überwogen damals die ökonomischen Nachteile der Euro Gemeinschaftswährung. Deutschland benötigte eine eher expansive Geldpolitik (also einen niedrigeren Leitzins) zur Anregung ihres schwachen Wirtschaftswachstums.

Nachteile der Einheitswährung Euro:

  • Export in andere Euro-Länder ist durch den Euro gesunken.
  • Steuerzahler haftet für Schulden von Krisenländern.
  • Eine starke Währung wie die damalige DM zwingt die Industrie produktiver und innovativer zu sein.
  • Krisenländer sind ohne Euro besser gestellt.
  • Der Euro kann Europäischen Frieden gefährden.

Die wirtschaftliche Bedeutung des Dollar-Euro-Wechselkurses

Der Wechselkurs von Euro und US-Dollar ist für Unternehmer, Ökonomen und Bürger von großer Bedeutung. Insbesondere entscheidet die Kursentwicklung des Dollars, zu welchen Preisen Güter zwischen den Eurostaaten und der USA gehandelt werden und stellt damit einen erheblichen Wettbewerbsfaktor dar. Den Wert einer Währung im Vergleich zu anderen Währungen bestimmen Angebot und Nachfrage. Der Wechselkurs ergibt sich im freien Handel zwischen den Banken. Er wird täglich an den Devisenbörsen ermittelt.

Insgesamt ist die Entwicklung des Dollar-Wechselkurses wesentlich neutraler, wenn man dabei den Euro-Wechselkurs in Hinblick auf andere Währungen betrachtet. Beispielsweise hat der Euro gegenüber ost- und zentraleuropäischen Währungen abgewertet, so dass die Aufwertung im Durchschnitt gegenüber den Währungen aller Handelspartner deutlich geringer ausfällt als gegenüber dem Dollar.

Aufgrund der europäischen Währungsunion sind die Währungsverhältnisse gegenüber den anderen Mitgliedern des einheitlichen Währungsraumes stabil. Die Exporte in der Eurozone umfassen 44 % der deutschen Exporte, 12 % der mittel- und osteuropäischen Länder der Gesamtexporte, während in die USA nur 9 % der Exporte gehen.

Ein höherer Wechselkurs des Euro zum US-Dollar wirkt sich auf die Exporte in die USA hemmend aus.

Zusammenhang von Währungskursen & Exporten

Je niedriger der Kurs einer Währung, desto besser ist es für die Exporte des Landes.

Ursachen für die Entwicklung des Wechselkurses

Die Ursachen für die Entwicklung des Wechselkurses sind nicht eindeutig bestimmbar. Theoretisch müsste sich der Wechselkurs aus dem Zusammenspiel von Preisniveau, Zinsniveau sowie Wertpapierkursen der jeweiligen Länder ergeben. In der Praxis können wirtschaftliche Fundamentaldaten meist nur einzelne Teile der Entwicklung erklären.

Oft spielen Erwartungen der Anleger und Spekulanten für die Kursentwicklung eine entscheidende Rolle.

Zusammenhang von Euro und US-Dollar

Geht man von einer Aufwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar aus, führt dieses zu Dollarverkäufen und Eurokäufen, um damit (falls Vermutung zutrifft) Gewinne zu erzielen. Falls viele Anleger aufgrund solcher Erwartungen parallel vorgehen, steigt die Nachfrage nach dem Euro und somit auch der Wechselkurs gegenüber dem US-Dollar.

Starker Euro – Risiko für die deutsche Konjunktur?

Für Deutschland spielt die Kursentwicklung des Wechselkurses eine bedeutende Rolle, da der Exportsektor wichtig ist. Eine starke Aufwertung des Euros wird mit großer Beunruhigung beobachtet. Ein steigender Wechselkurs könnte die Nachfrage aus den Euroländern durch gestiegene Exportpreise senken.

Ob es zu einem Nachfragerückgang kommt, hängt von der Reaktion der ausländischen Abnehmer auf gestiegene Exportpreise ab. Geht die Nachfrage bei einer Preissteigerung massiv zurück, kommt es folglich zu einem Exportrückgang.

Allerdings gibt es auch positive Nebeneffekte bei einer Aufwertung des Euros:

  • Eine stärkere Währung verbilligt Importe, welche sowohl Unternehmen als auch private Haushalte entlastet.
  • Unternehmen, die hauptsächlich auf dem inländischen Markt agieren und einen Teil ihrer Vorleistungen aus dem Ausland beziehen, können aufgrund eines gestiegenen Wechselkurses des Euro profitieren.

Die wirtschaftliche Bedeutung des Franken-Euro-Wechselkurses

Die Schweiz ist wirtschaftlich und politisch stabil. Die Verschuldung ist gering und die Inflation niedrig. Das Land betreibt Export, sowie Import und agiert sehr weltoffen. Der Schweizer Franken gilt seit Jahren als Fluchtwährung. Die Nachfrage nach Schweizer Franken wird von geopolitischen Unsicherheiten jeglicher Art beeinflusst. Negative wirtschaftliche und politische Ereignisse, die Unsicherheit an den Finanzmärkten auslösen, wirken sich positiv auf den Schweizer Franken aus.

Schwächeanfälle der amerikanischen oder europäischen Wirtschaft (Brexit, Nordkoreas Nuklearpolitik, Protektionismus US-Regierung) können einen Anstieg des Schweizer Frankens bewirken. Positive Überraschungen aufgrund der soliden Fundamentaldaten, des geringen Kapitalabflusses und der tiefen Teuerung haben einen weniger starken Effekt, sodass sich der Schweizer Franken nur geringfügig abschwächt.

Mit einem Exportanteil von 40 % ist die Europäische Union der größte Abnehmer von Schweizer Produkten. Da sich der Euro-Wechselkurs auf den Preis der exportierten als auch der importierten Güter auswirkt, ist er für Deutschland von großer Bedeutung. Schwächt sich die europäische Währung ab, kommen die Schweizer Exportunternehmen gegenüber ihren Konkurrenten unter Druck.

Daraus ergeben sich Auswirkungen auf die Inflation, die Produktion und die Beschäftigung. Die SNB (Schweizer Nationalbank) kann sich nicht komplett von der Geldpolitik der EZB und der Entwicklung der europäischen Konjunktur lösen.

Was ist der Euro Currency Index?

Der Euro-Währungsindex ist ein Index, der den Wechselkurs von 4 Währungen gegenüber dem Euro widerspiegelt.

Diese 4 Währungen sind:

  • US-Dollar (USD)
  • Britisches Pfund Sterling (GBP)
  • Japanischer Yen (JPY)
  • Schweizer Franken (CHF)

Der Euro-Währungsindex wurde im Jahr 2004 aufgelegt und beginnt am 4. Januar 1971 mit einer Basis von 100 Punkten. Da die Euro-Währung 1999 vor diesem Jahr aufgelegt wurde, wird der Euro-Währungsindex auf der Grundlage der Deutschen Mark berechnet.

Im Allgemeinen spiegelt ein steigender Euro-Währungsindex die Tendenz fallender Preise auf den Agrarrohstoffmärkten wider. Andererseits spiegelt ein fallender Euro-Währungsindex steigende Preise auf den Agrarrohstoffmärkten wider.

Was ist der Euro Effective Exchange Rate Index?

Der Euro Effective Exchange Rate Index (Euro EER Index, auch bekannt als Euro Trade Weighted Index) ist eine Kennzahl, welche den Wert des Euros mittels eines Währungskorbs aus verschiedenen Währungen vergleicht. Der Index ist der handelsgewichtete Durchschnitt im Vergleich zu diesen Währungen. Er wurde 1999 von der Europäischen Zentralbank (EZB) erstmals veröffentlicht.

Der Euro Effective Exchange Rate Index (Euro EER Index) stellt das Verhältnis von verschiedenen Währungen im Vergleich zum Euro dar. Alle Währungen werden in den Maßeinheiten der Währung pro Euro ausgedrückt.

Die EZB berechnet die effektiven Wechselkurse im Index für drei Gruppen:

  • Eine schmale Gruppe (EER-12 Index)
  • Eine Gruppe von 20 Mitgliedsländern (EER-20 Index)
    • bestehend aus den EER-12 Ländern, China und den 7 EU-Mitgliedstaaten (außerhalb EURO-Zone)
  • Eine breite Gruppe (EER-40 Index) von Handelspartnern
    • bestehend aus den EER-20 Ländern, 20 zusätzlichen relevanten Handelspartnern

Die EZB veröffentlicht historische Zeitreihen für den EER-12 Index seit 1985, den EER-20 Index seit 1993 und den EER-40 Index seit 1995.

Anhand des Verlaufs des handelsgewichteten EER Index lässt sich die Stärke oder Schwäche des Euros ablesen. Ein steigender Index bedeutet eine Aufwertung des Euros gegenüber den Währungen im Währungskorb, ein fallender Index dagegen eine Abwertung.

Ein Zusammenhang zu Rohstoffindizes ist erkennbar:

Ein steigender EER Index bedeutet tendenziell fallende Rohstoffpreise. Dies gilt insbesondere für die Agrarrohstoffe und den Ölpreis.

Auf- und Abwertung des Euros

Steigender Index = Aufwertung des Euros

Fallender Index = Abwertung des Euros

Die Inflationsrate des Euro

Steigen nicht nur die Preise einzelner Güter an, sondern gibt es eine allgemeine Preissteigerung spricht man von einer Inflation. Das Geld verliert somit an Wert, sodass sich Verbraucher mit der gleichen Geldmenge weniger Güter leisten können. Primärer Grund für eine Inflation ist der Anstieg der Geldmenge, verbunden mit einer erhöhten Güternachfrage.

Druckt die Zentralbank mehr Geld oder erwirbt Staats- und Unternehmensanleihen, erhöht sich die Liquidität und damit auch die Nachfrage

Mit dem Euro als Zahlungsmittel und mit der Inflationsrate bemisst man eine allgemeine Preissteigerung der Güterpreise. Mit Einführung des Euro im Jahr 2002 begann auch die Diskussion um Preissteigerungen und eine höhere Inflationsrate. Diese Änderungen wirken sich dabei auf alle Geschäfte des täglichen Lebens und insbesondere die Investitionen von Privatanlegern im Euro-Raum aus.

Gemessen wird die Inflation mithilfe der Inflationsrate (Preissteigerungs- oder Teuerungsrate). Dazu werden die Veränderungen eines Preisindex gemessen (Verbraucherpreisindex für Deutschland).

Bereits kurz nach der Einführung des Euros im Jahr 2002, nahmen viele Menschen eine Verteuerung der Preise wahr und machten die Währungsumstellung dafür verantwortlich. Die Konsequenz war, dass viele Verbraucher weniger konsumierten. Dieser Konsumrückgang machte sich beispielsweise besonders in der Elektronik- und Taxibranche bemerkbar.

Das gefühlte Ausmaß der Preissteigerungen unterschied sich allerdings vom konkreten Ausmaß, das innerhalb verschiedener offizieller und nicht-offizieller Erhebungen untersucht wurde. So wurden zwar generell Preissteigerungen festgestellt, diese waren jedoch nicht so hoch wie durch die Bürger wahrgenommen.

Laut Verbraucherpreisindex stiegen die Preise in Deutschland von Januar 2002 bis Juni 2004 zwar um insgesamt 3,3 % an. Allerdings war in den Jahren davor – Juli 1999 bis Dezember 2001 – eine Teuerung von 4,3 % festgestellt worden.

Außerdem lag auch der deutliche Preisanstieg vor der Einführung des Euro noch unter den Steigerungsraten innerhalb der 1990er-Jahre. Diese lagen zum Teil bei bis zu 6,3 %.

Dennoch belegte der Verbraucherpreisindex damit, dass die Preise schon im Vorfeld der Euro-Einführung angehoben wurden. Besonders von der Inflation betroffen waren Güter im Fokus der Öffentlichkeit, wie zum Beispiel Kinotickets oder das Essen in Restaurants.

Diese Entwicklung wird als Hauptgrund für die Diskrepanz zwischen gefühlter und tatsächlicher Verteuerung angesehen, denn Preissteigerungen dieser Güter nehmen Bürger vermehrt wahr.

Euro Kurs: Was bedeutet ein starker Euro?

Eine Aufwertung ist gut für den Import, aber schlecht für den Export und den Tourismus im Inland.

Eine Aufwertung ist eine Steigerung des Geldwertes eines Landes zu einer Währung eines Vergleichslandes. Im Fachjargon heißt dieser Vorgang Revaluation.

Für Deutschland, ein Land, in dem viele Waren ins Ausland exportiert werden, bedeutet dies teurere Exporte und teureren Urlaub für ausländische Touristen bei ihrem Besuch in der Bundesrepublik. Importe werden hingegen billiger.

Man kann nicht generell behaupten, dass eine Aufwertung der Währung ausschließlich gut oder schlecht ist. Die wirtschaftliche Struktur eines einzelnen Landes spielt dabei eine wichtige Rolle. Ist ein Land vom Export abhängig, ist eine Aufwertung eher schlecht. Ähnliches gilt für Länder, die stark vom Tourismus abhängig sind.

Euro Kurs: Was bedeutet ein schwacher Euro?

Eine Abwertung ist gut für den Export und den Tourismus, schlecht aber für den Import.

Von einer Abwertung spricht man dann, wenn die eigene Währung im Vergleich zur Fremdwährung an Wert verliert. Daher werden Importe teurer und Exporte billiger.

Was ein schwacher Euro für den Endverbraucher bedeutet:

  • Höhere Inflation: Aufgrund höherer Importpreise führt dies langfristig zu einer höheren Inflationsrate.
  • Teurere Reisen: Ein schwacher Euro verteuert Reisen in die USA.
  • Zinsvorteil/US-Aktienmarkt: Für deutsche Investoren gibt es bei schwachem Euro zusätzliche Währungsgewinne. Aber auch hier gilt: Nur im Falle einer USD-Aufwertung.

Wer profitiert vom schwachen Euro?

Wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Belebung der eigenen Wirtschaft basieren genau auf diesen Überlegungen. Einige Länder werten bei einer wirtschaftlichen Rezession ihre Währung ab, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit wieder herzustellen. Kanada und Finnland haben Anfang der 1990er Jahre beispielsweise wirtschaftspolitische Reformen vorgenommen, bei denen Abwertungen ein Bestandteil waren.

Griechenland und andere Eurostaaten mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist die Möglichkeit der Abwertung genommen worden. Experten und Ökonomen, sprechen diesen Ländern eine bessere wirtschaftliche Situation zu, wenn sie nicht im Eurosystem eingebunden wären.

Die Abwertung einer Währung alleine garantiert jedoch noch nichts. Es ist lediglich eine Maßnahme von vielen. Manche Ökonomen kritisieren die einseitige Sicht mancher Politiker, die das Heil in einer Abwertung sehen und notwendige Reformen so aufschieben.

Wie aber kann eine Abwertung vollzogen werden? 

Bei festem Wechselkurs, in dem der Staat oder die jeweilige Zentralbank die Wechselkurse festsetzt, genügt es, die Währung zu verbilligen. In allen anderen Fällen muss sich die Zentralbank auf dem Devisenmarkt aktiv einbringen.

Wer leidet unter dem schwachen Euro?

Vor allem Autofahrer und diejenigen, die gerne außerhalb der Euro-Zone (insbesondere USA) ihren Urlaub verbringen leiden deutlich unter einem schwachen Euro. Autofahrer zählen deshalb zu den Verlierern, weil Rohöl und Benzin international in US-Dollar gehandelt werden.

Je weniger der Euro im Verhältnis zum US-Dollar wert ist, umso mehr kostet im Gegenzug der US-Dollar. Dadurch steigt auch der Preis in Euro für Waren und Dienstleistungen, die wie Benzin in der US-Währung bezahlt werden müssen.

Dieses Prinzip sorgt dafür, dass der Urlaub in den USA vor allem im Jahr 2019 teurer ist als in Zeiten, in denen der Euro noch stärker und somit teurer im Verhältnis zum US-Dollar war.