Schweizer Franken – eine der stabilsten Währungen weltweit

Schweizer Franken - warum die Schweizer Währung so stabil ist und wie Anleger profitieren können.
Inhaltsverzeichnis

Wenn es um Stabilität und Sicherheit bei Währungen geht, dann wird meistens neben dem Euro und dem US-Dollar der Schweizer Franken als eine der führenden Weltwährungen genannt. Tatsächlich zeichnet sich die Schweizer Währung schon seit Jahrzehnten durch Zuverlässigkeit, Stabilität und eine vergleichsweise geringe Volatilität aus. 

In unserem Beitrag möchten wir den Schweizer Franken näher beleuchten und unter anderem auf die vergangene Kursentwicklung eingehen. Ferner erfahren Sie, welche Faktoren einen Einfluss auf den Kurs haben, warum Investoren auf den Schweizer Franken setzen, woher dessen Stärke kommt und in welcher Form die Schweizerische Nationalbank manchmal am Devisenmarkt aktiv wird.

Der Schweizer Franken als Zahlungsmittel

ISO 4217-Code: CHF

Abkürzung: Fr., Rp.

Unterteilung: 1 Schweizer Franken = 100 Rappen

Emittent: Schweizer Nationalbank

Offizielle Währung in: Schweiz, Liechtenstein, Campione d’Italia

Wissenswertes und Historie zum Schweizer Franken

Beim Schweizer Franken handelt es sich um das gesetzliche Zahlungsmittel, welches sowohl in der Schweiz als auch im Fürstentum Liechtenstein gilt. Seit Jahrzehnten ist der Schweizer Franken darüber hinaus eine der stabilsten Währungen überhaupt, sodass der Franken neben den folgenden Währungen zu den sogenannten Weltwährungen zählt:

  • US-Dollar
  • Euro
  • Britisches Pfund
  • Japanischer Yen

Ausgegeben wird der Schweizer Franken seitens der Schweizerischen Nationalbank und es findet eine Unterteilung in Rappen statt, wobei 100 Rappen einem Schweizer Franken entsprechen. 

Die Historie des Schweizer Franken geht im Prinzip auf das Jahr 1798 zurück. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde nämlich die Helvetische Republik gegründet. Diese zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass seitens der Franzosen in der heutigen Schweiz eine einheitliche Frankenwährung zur Einführung gelangte. Schon damals gab es eine Einteilung in entweder 100 Rappen oder alternativ zehn Batzen. Im Jahre 1848 wurde dann die heutige Schweiz als Bundestaat gegründet, sodass ab diesem Zeitpunkt auch der Bund für die Ausgabe einer zentralen Währung zuständig war. Die endgültige Einführung des Schweizer Franken als nationale Währung fand dann im Mai 1850 statt.

Wie war der Kursverlauf des Schweizer Franken in der Vergangenheit?

Wie eingangs bereits erwähnt, handelt es sich beim Schweizer Franken um eine der stabilsten Währungen weltweit. Mitunter gilt der Franken sogar als so stark, dass die Schweizerische Nationalbank aktiv am Devisenmarkt gegensteuern muss, worauf wir im weiteren Verlauf unseres Beitrages näher eingehen werden. Innerhalb der letzten 20 Jahre ist der Wert des Franken gegenüber dem Euro deutlich gestiegen, was ein Blick auf die folgenden Kurse verdeutlicht:

  • 2002: ca. 1,50 Franken 
  • 2012: ca. 1,30 Franken
  • 2017: ca. 1,07 Franken
  • 2019: ca. 1,10 Franken
  • 2021: ca. 1,08 Franken
  • 2022: ca. 0,99 Franken
  • 2023: ca. 0,93 Franken

Haben Sie also beispielsweise vor zwanzig Jahren für einen Euro noch 1,50 Franken erhalten, bewegt sich der Kurs heute bereits unter der Parität. Das bedeutet, dass Sie für einen Euro beinahe nur noch einen Schweizer Franken erhalten. Diese deutliche Wertsteigerung hat sich allerdings in den vergangenen gut fünf Jahren erheblich verringert, was nicht zuletzt auf ein aktives Eingreifen der Schweizerischen Nationalbank zurückzuführen ist. 

Welche Faktoren beeinflussen den Kurs des Schweizer Franken?

Wie bei jeder Währung, so gibt es natürlich auch beim Schweizer Franken einige Faktoren, die einen Einfluss auf die Kursentwicklung haben. Grundsätzlich sind es in erster Linie Angebot und Nachfrage, die den Kurs des Schweizer Franken beeinflussen. Darüber hinaus werden vor allem die folgenden Faktoren genannt, die wiederum insbesondere die Nachfrage, aber natürlich auch das Angebot am Markt, beeinflussen:

  • Inflationsrate
  • Zinsniveau
  • Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
  • Warenhandel
  • Außenhandel
  • Politische Krisen

Nicht unerhebliche Auswirkungen hat zum Beispiel das Zinsniveau auf die Entwicklung Schweizer Franken Kurses. Tendenziell steigt der Wert des Franken, zum Beispiel gegenüber dem Euro oder auch dem US-Dollar, wenn in der Schweiz ein relativ hohes Zinsniveau vorherrscht. Dann ist der Franken nämlich zunehmend für ausländische Investoren attraktiv, sodass die Währung zum Teil massiv gekauft werden sollte, insbesondere durch Zinsanlagen. Zu einer Aufwertung des Wechselkurses würde es ebenfalls kommen, wenn es einen sogenannten Exportüberschuss gibt. Dann müssen die jeweiligen Importeure nämlich den Schweizer Franken kaufen, was wiederum zu einem steigenden Kurs führen würde.

Wieso setzen Investoren auf den Schweizer Franken?

Schon seit Jahrzehnten ist der Schweizer Franken bei Investoren beliebt, weil er als sogenannte Weltwährung zu den fünf größten Devisen rund um den Globus zählt und einerseits für Sicherheit und zum anderen für Stabilität steht. Für Investoren sind in dem Zusammenhang auch solche Unternehmen aus der Schweiz interessant, die Umsätze unter anderem in Euro oder US-Dollar ausweisen. Diese profitieren von einem starken Schweizer Franken, sodass beim Import von Waren aus dem Ausland aufgrund der im Verhältnis zum Franken schwächeren Auslandswährung die Waren billiger eingekauft werden können. 

Wer als Investor hingegen auf direktem Wege Geld in den Schweizer Franken anlegen möchte, der profitiert in den letzten Jahren von nahezu stetig gestiegenen Kursen. Wie wir zuvor im Rahmen der Kursentwicklung aufgezeigt haben, konnte der Schweizer Franken zum Beispiel innerhalb der letzten 20 Jahre seinen Wert gegenüber dem Euro um rund 50 Prozent steigern. Bei einem Investment in Schweizer Franken hätte dies zu einem überdurchschnittlich hohen Ertrag geführt. 

Mögliche Kurssteigerungen sind allerdings nicht der einzige Grund, warum der Schweizer Franken bei Investoren beliebt ist. Hinzu kommt die hohe Sicherheit, die sich vor allem aus der Stabilität und der damit verbundenen geringen Volatilität des Franken zeigt. Die Schweizer Währung gilt gleichzeitig als Krisenwährung, was sich zum Beispiel aktuell wieder im Rahmen des Ukraine-Krieges zeigt. Da die Schweiz als neutral gilt, sehen nicht wenige Anleger die Währung als sicherer als den US-Dollar oder den Euro an. Der Grund ist, dass eben die Vereinigten Staaten und die EU eventuell doch noch in den Krieg involviert werden oder zumindest Nachteile durch die eigenen Wirtschaftssanktionen erfahren könnten. 

Im Wesentlichen sind es also die folgenden Gründe, warum Investoren generell und aktuell wieder zunehmend auf den Schweizer Franken setzen: 

  • Eine der 5 Weltwährungen
  • Hohe Stabilität und Sicherheit
  • Geringe Volatilität
  • Positive Kursentwicklung in den letzten 20 Jahren
  • Schweiz mit internationaler Neutralität
  • Krisenwährung

Warum ist der Franken so stark?

Die aktuelle Stärke des Schweizer Franken geht unter anderem darauf zurück, dass die Inflationsrate im Land der Eidgenossen im Vergleich zu der Vereinigten Staaten und auch zu Deutschland sowie zu weiten Teilen der EU noch auf einem deutlich geringeren Niveau ist. Gegen Ende des vergangenen Jahres lagen die Preissteigerungsraten in den folgenden Ländern und Regionen auf diesem Niveau: 

  • Österreich: 7,81 %
  • Deutschland: 5,95 %
  • USA: 4,12 %
  • Schweiz: 2,14 %

Aufgrund dieses Gefälles gab es zum Beispiel in den Vereinigten Staaten und auch in Deutschland ein deutlich stärkeres Absinken der Realzinsen, wenn ein Vergleich zur Schweiz gezogen wird. Das wiederum führte dazu, dass Geldanlagen in der Schweiz beliebter sind, sodass auch der Franken stärker nachgefragt wird und im Wert steigt. 

Ein weiterer Grund für die aktuelle Stärke des Schweizer Franken ist sicherlich auch dessen Ruf als Krisenwährung. Hier kommt definitiv der Ukraine-Krieg in Europa zum Tragen, sodass Anleger vermehrt den Franken aufgrund der Neutralität der Schweiz als krisensicherer als zum Beispiel den US-Dollar oder den Euro betrachten.

Warum investiert die Schweizerische Nationalbank am Devisenmarkt?

Wie bereits zuvor kurz angesprochen, hat die Schweizerische Nationalbank in der Vergangenheit durchaus massiv am Devisenmarkt interveniert. In den meisten Fällen hatte die Intervention zum Ziel, die eigene Währung zu schwächen. Somit musste die Schweizerische Nationalbank am Devisenmarkt Franken verkaufen, damit der Kurs fällt. Insbesondere seit Beginn der Corona-Pandemie ist der Franken noch einmal im Wert gegenüber dem Euro deutlicher gestiegen, teilweise sogar auf ein Fünfjahres-Hoch. 

Das Problem für die Schweiz besteht allerdings darin, dass ein (zu) starker Franken schädlich für die Teile der Wirtschaft in der Schweiz ist, die in größerem Umfang exportabhängig sind. Für ausländische Geschäftspartner werden beim starken Schweizer Franken die Importe aus der Schweiz nämlich immer teurer, sodass sie zunehmend zu alternativen Bestellungen in anderen Ländern greifen. Um dies zu verhindern, hat die Schweizer Nationalbank in der Vergangenheit öfter am Devisenmarkt zum Beispiel Euro gegen den Franken gekauft.

Durch eine solche Intervention und die damit verbundene Abwertung des Schweizer Franken stärkt die Schweizerische Nationalbank also die heimische Wirtschaft, indem Exporte gefördert werden. Zudem wird dadurch die Wettbewerbsfähigkeit der schweizerischen Unternehmen erhöht, weil eben die Weltmarktpreise für ausländische Importeure aus der Schweiz sinken. Da der Wert der Schweizer Währung in den letzten 20 Jahren gegenüber dem US-Dollar und dem Euro nahezu kontinuierlich gestiegen ist, musste die Schweizer Nationalbank nur selten und zeitlich äußerst begrenzt auch einmal den Franken kaufen, um die Währung etwas zu stärken.