So funktioniert das Wechselspiel beim Devisenhandel
Es gibt Begriffe wie Basiswährung und Gegenwährung, die im Zusammenhang mit dem Devisenhandel auf Anhieb griffig erscheinen, aber durchaus verwirren können. Dabei berühren sie auch unseren Alltag.
Basiswährung und Gegenwährung als Währungspaar
Wenn etwa in den Nachrichten von einem erstarkten Dollar die Rede ist, dann geht es in der Regel um das Verhältnis der US-Währung zum Euro. Und diese Entwicklung der beiden Währungen zueinander lässt sich logischerweise nur über ein Währungspaar darstellen, das aus einer Basiswährung und der Gegenwährung besteht.
Devisen werden also immer in Paaren gehandelt, und zwar an der Forex (Foreign Exchange Market), dem größten Markt der Welt. Tagtäglich geht es um rund 5 Bio. US-$ oder besser USD – denn alle Währungen haben einheitliche Kürzel mit 3 Buchstaben, wobei die ersten beiden für das jeweilige Land stehen.
Dabei gibt es grundsätzlich zu allen möglichen Währungskombinationen diese Paare, sodass eine komplexe Matrix wechselseitiger Beziehungen entsteht. Alle Währungen sind so mehrfach miteinander verbunden.
Am Auf und Ab verdienen
Wer als Privatanleger mitmischen will, braucht etwas Sachverständnis sowie einen zuverlässigen Broker. Er wird zum Trader und tut das, was alle tun: auf Gewinne spekulieren mit dem Kalkül, dass sich der Kurs in seinem Sinne verändert. Und das kann aufgrund der hohen Volumina sehr rasch gehen.
Schon kleinste politische Nachrichten ziehen massive Veränderungen nach sich. Die Folge ist ein ständiges Auf und Ab, was jedoch den Reiz an der Sache ausmacht, denn an diesen Bewegungen kann viel verdient werden.
So reagieren die Devisenmärkte in der Regel am schnellsten und effektivsten auf neuen Nachrichten. Und das rund um die Uhr. Anders als bei den Aktienbörsen gibt es keine Pausen. Nur an Wochenenden ruht der weltweite Handel. Und zwar mit dem Handelsschluss in den USA und anschließend der Eröffnung der Märkte in Fernost, wo die neue Woche im Börsenhandel eingeläutet wird.
Wer sich das zutraut, kann von den unterschiedlichen Entwicklungen einzelner Währungen zueinander profitieren. Ist jemand beispielsweise überzeugt, dass der US-Dollar gegenüber dem Euro zulegen wird, investiert er in das Währungspaar USD/EUR.
Kein Kauf ohne Verkauf und umgekehrt
Dabei ist die erstgenannte die Basiswährung und die zweitgenannte die Gegenwährung. Der Kurs orientiert sich am Preis der Basiswährung. Steigt nun beim Währungspaar USD/EUR der Kurs, so zeigt das nichts anderes, als dass der Dollar gegenüber dem Euro zugelegt hat und umgekehrt, denn der Kauf bzw. Verkauf wird immer zum gegebenen Wechselkurs der Basiswährung, hier USD, vorgenommen. Der Gewinn bzw. Verlust indes wird in der Gegenwährung ausgewiesen. Hier also in EUR.
Man „liest“ diese Währungspaare wie folgt: USD/EUR bedeutet: ein USD kostet x,xx Euro. Für einen USD müssen Sie zum Beispiel 0,90 Euro zahlen.
Währungspaare werden entweder gekauft oder verkauft. Das ganze verläuft stets im Wechselspiel: Spekuliert man auf einen Anstieg der Basiswährung, so kauft man die Basiswährung und verkauft gleichzeitig die Gegenwährung. In dem Fall geht ein Trader long. Im umgekehrten Fall geht er short und verkauft die Basiswährung. Jeder Kauf oder Verkauf zieht automatisch eine Gegentransaktion nach sich.
Gewinn oder Verlust durch gegenläufiges Muster
Dreht man den Ansatz einmal um und geht von einem Anstieg des Euro aus, so könnte das mit dem Euro als Basiswährung beispielsweise so aussehen: Angenommen der EUR/USD steht bei 1,10. Dann erhält man 1,10 USD für jeden Euro. Oder in den Worten des Beispiels oben: ein Euro kostet 1,10 USD. Ein Anstieg des EUR/USD auf 1,35 würde bedeuten, dass man für jeden Euro jetzt 1,35 USD erhält.
Auf diesem gegenläufigen Muster beruht das ganze Kalkül: Man spekuliert darauf, mehr von der Gegenwährung zu erhalten, als man vorher verkauft hat, und zwar mit dem jeweiligen Betrag in der Basiswährung.
Wichtig: Achten Sie immer genau darauf, welche Währung in den jeweiligen Paaren als erste genannt wird, welche somit die Basiswährung ist.