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SEPA-Überweisung tätigen – Pflichtangaben, Arten & Widerruf

Beitragsbild zum Artikel "SEPA-Überweisung" in der Kategorie "Finanzen". Rechts ist zusätzlich ein Piktogramm eines Mannes abgebildet, der mit seinem Smartphone eine Überweisung tätigt.
Inhaltsverzeichnis

Noch immer gehören Überweisungen zu den mit Abstand am häufigsten genutzten Zahlungsmethoden. Täglich wechseln Milliarden Euro den Empfänger, wobei die überwiegende Mehrheit aller Zahlungen unbar erfolgt. In unserem Beitrag erklären wir, was eine Überweisung ist und wie die Zahlungen funktionieren. Ferner beschreiben wir die unterschiedlichen Arten der Überweisung, welche Angaben Sie zum Transfer von Geld benötigen und mit welcher Dauer Sie bei einer Überweisung rechnen müssen.

SEPA-Überweisung – das Wichtigste in Kürze

  • Innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums gibt es die SEPA Überweisungen. SEPA steht als Abkürzung für „Single Euro Payments Area“.
  • Die Überweisung fällt in den Bereich des Zahlungsverkehrs.
  • Mit Überweisungen teilen Sie als Auftraggeber der Bank mit, dass Sie Geld an einen Empfänger transferieren möchten.
  • Sie können Ihrer Bank entweder eine beleghafte Überweisung erteilen, falls es sich um eine Filialbank handelt oder Sie nutzen das Online-Banking.
  • Je nach Art der Überweisung dauert die Ausführung bzw. Gutschrift beim Empfänger zwischen ein bis zwei Geschäftstagen.
  • Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie eine Überweisung zurückrufen, falls zum Beispiel ein irrtümlich falscher Betrag transferiert wurde.

SEPA-Überweisung – Funktionsweise einfach erklärt

Eine Überweisung ist ein Auftrag, den Sie Ihrer Bank erteilen. Die Order beinhaltet, dass das Bankinstitut Geld von Ihrem Konto auf das Konto eines von Ihnen genannten Empfängers überweisen soll. Das Konto des Empfängers kann sich bei der gleichen oder einer anderen Bank befinden. Damit solche Zahlungen per Überweisung seitens der Bank ausgeführt werden, müssen Sie einige Angaben machen.

Technisch betrachtet funktionieren Überweisungen so, dass Ihrem Konto der angegebene Betrag belastet wird. Gleichzeitig findet eine Gutschrift beim Empfänger statt, sodass der Betrag auf dessen Konto transferiert wird. Die Buchungen laufen heutzutage vollkommen automatisch über die entsprechenden Netzwerke und Computersysteme.

Arten der Überweisung

Es gibt mehrere Arten von Überweisungen, die sich nach unterschiedlichen Kriterien in Gruppen einteilen lassen.

Beleghafte Überweisung

Bei einer beleghaften Überweisung füllen Sie ein Formular aus, welches Sie bei der Bank abgeben. Meistens sind beleghafte Überweisungen mit zusätzlichen Kosten verbunden. Sie existieren in der Regel nur bei Banken, die noch Geschäftsstellen haben.

Online-Überweisung

Eine zweite Variante sind beleglose Überweisungen, die online durchgeführt werden. Man spricht auch von Online-Überweisungen. In dem Fall geben Sie die notwendigen Daten im Online-Banking ein, sodass der gesamte Vorgang digital abläuft.

Überweisung per App inkl. Fotoüberweisung

Zu den modernen Zahlungsmethoden zählt der Transfer von Geld per App. In dem Fall haben Sie die Möglichkeit, die entsprechenden Überweisungen per Smartphone oder Tablet zu veranlassen. Eine spezielle Art der Überweisung in diesem Bereich ist die sogenannte Fotoüberweisung. In dem Fall müssen Sie nicht manuell die verschiedenen Empfänger-Daten eingeben, sondern fotografieren mit Ihrem Smartphone zum Beispiel Rechnungen oder Überweisungsträger ab, die dann automatisch ins System übertragen werden. Anschließend geben Sie den Auftrag mittels einer TAN frei.

Überweisung am Terminal

Neben der Abgabe eines Überweisungsbelegs haben Sie bei Filialbanken die Möglichkeit, in der Geschäftsstelle am Terminal eine Überweisung zu veranlassen. In dem Fall geben Sie die relevanten Daten des Empfängers ein, sodass die Buchung anschließend online erfolgt. Alternativ gibt es meistens bei den Terminals die Möglichkeit, einen vorhandenen Überweisungsbeleg einzuscannen und damit übertragen zu lassen.

Blitzüberweisung

Eine spezielle Variante der Überweisung ist die Blitzüberweisung, ebenso als Bitzgiro bezeichnet. Diese wird häufig genutzt, um Geld kurzfristig ins Ausland zu transferieren, wenn zum Beispiel ein Familienangehöriger im Urlaub dringend Liquidität benötigt. Eine solche Blitzüberweisung veranlassen Sie in Ihrer Bankfiliale. Alternativ ist das Erteilen des Blitzgiros oftmals online möglich. Wenn es gewünscht ist, kann der Empfänger das Geld vor Ort in einer anderen Bankfiliale auch meistens bar verfügen.

Echtzeit-Überweisung

Die Echtzeit-Überweisung wird in Deutschland immer mehr zum Standard. Sie beinhaltet, dass zwischen dem Erteilen des Überweisungsauftrags und der Gutschrift auf dem Empfängerkonto nur wenige Sekunden vergehen. Öfter berechnen die Banken allerdings eine zusätzliche Gebühr für Zahlungen in Echtzeit.

Auslandsüberweisung

Neben der SEPA-Überweisung gibt es ebenfalls eine sogenannte Auslandsüberweisung. In dem Fall ist der Empfänger außerhalb des EU-Raums ansässig, sodass die Zahlungen in der Regel in einer anderen Währung ausgeführt werden. Es gibt jedoch ebenfalls Möglichkeit, Auslandsüberweisungen in Euro durchzuführen. Beachten Sie in dem Zusammenhang bitte die unterschiedlichen Gebühren der Banken, die es im Bereich solcher Überweisungen und Zahlungen ins Ausland gibt.

Wann eignet sich welche Art von Überweisung?

Über 80 Prozent aller Zahlungen in Deutschland werden im Überweisungsbereich durch eine gewöhnliche SEPA-Überweisung vorgenommen. Die spezielleren Überweisungsarten eignen sich in besonderen Situationen. Soll das Geld zum Beispiel schnell beim Empfänger ankommen, sind entweder die Echtzeit-Überweisung oder die Blitzüberweisung besonders geeignet.

Pflichtangaben Überweisung – welche Daten brauchen Sie?

Unabhängig davon, ob Sie Geld per Beleg oder online überweisen möchten, werden bestimmte Daten benötigt. Diese beziehen sich sowohl auf den Auftraggeber der Überweisungen als auch auf den Empfänger. Im Überblick brauchen Sie die folgenden Daten, wenn Sie Zahlungen per Überweisung durchführen möchten:

  1. Angaben zum Kontoinhaber (Name)
  2. Name des Empfängers
  3. IBAN des Empfängers
  4. BIC des Empfängers (nicht immer zwingend notwendig)
  5. Überweisungsbetrag
  6. Verwendungszweck (nicht unbedingt vorgeschrieben)

Ihre IBAN müssen Sie als Auftraggeber im Überweisungsauftrag nicht eingeben, da diese mit Ihrem Online-Banking verknüpft ist.

Wie lange dauert es, bis Geld überwiesen wurde?

Für SEPA-Überweisungen gibt es festgelegte Fristen, innerhalb derer das Geld auf dem Konto des Empfängers gutgeschrieben sein muss. Sinn und Zweck ist, dass Banken schnellere Zahlungen vornehmen. So ist festgeschrieben, dass eine Überweisung maximal zwei Bankarbeitstage dauern darf. Das gilt für eine beleghafte Überweisung.

Nutzen Sie das Online-Banking und somit eine beleglose Überweisung, muss die Gutschrift innerhalb eines Geschäftstages beim Empfänger stattfinden. Sollten Sie den Online-Auftrag vor Ablauf der Annahmefrist der Bank erteilen, ist sogar eine taggleiche Verbuchung beim Empfänger möglich.

Wie lange dauern Auslandsüberweisungen?

Handelt es sich um eine Überweisung in einer Fremdwährung, weil der Empfänger sich innerhalb der EU befindet, verlängert sich die maximale Dauer auf bis zu vier Geschäftstage. Soll die Überweisung ins EU-Ausland gehen, gibt es keine bestimmten Fristen.

Kann eine Überweisung noch am gleichen Tag ankommen?

Eine Überweisung kommt garantiert noch am gleichen Tag beim Empfänger an, wenn Sie eine Echtzeit-Überweisung nutzen. Voraussetzung ist, dass Ihre Bank diese Art der Überweisung und damit das Echtzeitverfahren offeriert. Aber auch bei einer gewöhnlichen Überweisung ist es möglich, dass Sie bei frühzeitiger „Abgabe“ des Auftrages (online) noch eine Gutschrift am gleichen Tag beim Empfänger erreichen.

Überweisung widerrufen oder stornieren – geht das?

Haben Sie nach dem Absenden einer Überweisung festgestellt, dass Sie sich beim Betrag vertan haben oder ein anderer Fehler existiert? In diesem Fall ist schnelles Handeln gefragt. Je zügiger Sie die Bank kontaktieren, desto besser sind die Chancen, dass Sie die Überweisung erfolgreich widerrufen bzw. stornieren lassen können.

Ob Widerruf bzw. Storno möglich sind, hängt davon ab, in welchem Bearbeitungsschritt sich die Überweisung zum Zeitpunkt Ihres Kontaktes mit der Bank befindet.

Die Chancen auf einen erfolgreichen Widerruf sind sehr gut, falls der Betrag noch nicht beim Empfänger gutgeschrieben wurde. In dem Fall hat die Bank meistens die Möglichkeit, die Überweisung zu stornieren.

Sollte bereits eine Gutschrift auf dem Konto des Empfängers erfolgt sein, gibt es noch die Möglichkeit, dass sich ein Mitarbeiter Ihrer Bank mit der Empfängerbank in Verbindung setzt und um Rückbuchung des Geldes bittet. Das erfolgt in der Regel, nachdem die Empfängerbank das Einverständnis des Zahlungsempfängers eingeholt hat.

Anleitung zum Zurückholen einer Überweisung

Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten, wie eine Überweisung zurückgeholt werden kann. Dabei kommt es auch darauf an, aus welchen Gründen eine Rückbuchung erfolgen soll. In der Praxis existieren die folgenden zwei Varianten:

  1. Automatische Rückbuchung
  2. Geld manuell zurückholen lassen

Eine automatische Rückbuchung der Überweisung erfolgt unter der Voraussetzung, dass die von Ihnen genannte IBAN nicht vergeben ist. In dem Fall erfolgt die Gutschrift normalerweise innerhalb von drei Geschäftstagen. In nahezu allen anderen Fällen müssen Sie ein manuelles Zurückholen veranlassen, falls die Überweisung fehlerhaft gewesen ist oder aus Versehen geschah. Sie können sich gerne an unserer folgenden Anleitung orientieren, wie Sie in dem Fall vorgehen:

  • Loggen Sie sich in Ihr Online-Banking ein.
  • Rufen Sie die entsprechende Buchung (Überweisung) auf.
  • Klicken Sie auf den Button „Zurückrufen“ (Bezeichnung eventuell zwischen den Banken abweichend).
  • Optional: Zahlungsempfänger kontaktieren und um Rücküberweisung bitten.

Sollten Sie die Überweisung nicht online vorgenommen haben oder noch keine Abbuchung von Ihrem Konto erfolgt sein, kontaktieren Sie am besten Ihre Bank per Telefon. In dem Fall kann die Überweisung eventuell storniert werden, wenn Sie den Auftrag zum Beispiel erst vor wenigen Minuten erteilt haben.

FAQs zur SEPA-Überweisung

Weitere Antworten zu Fragen rund um die SEPA-Überweisung:

Ein Dauerauftrag ist nichts anderes als eine Überweisung, die in regelmäßigen Abständen immer mit dem gleichen Betrag und an den identischen Empfänger automatisch ausgeführt wird. Sie richten den Dauerauftrag einmalig ein, sodass die von Ihnen gewünschte Order so lange ausgeführt wird, bis Sie den Auftrag löschen. Sie haben jederzeit die Möglichkeit, eine Änderung oder Löschung des Dauerauftrages vorzunehmen.
In der Regel ist es bei jeder Bank möglich, ein individuelles Tageslimit für Überweisungen festzulegen. Manche Kreditinstitute haben ein maximales Tageslimit eingerichtet, ohne dass Sie eine separate Vereinbarung treffen. Je nach Kreditinstitut bewegen sich die Tageslimits für Privatkunden meistens zwischen 3.000 und 5.000 Euro. Für Geschäftskunden können die Limits deutlich höher ausfallen.
Wie lange es dauert, bis eine Überweisung beim Empfänger ankommt, ist zum einen von der Art der Überweisung und zum anderen vom „Zielort“ abhängig. Eine beleghafte SEPA-Überweisung darf zwei Geschäftstage dauern, eine Online-Überweisung muss spätestens nach einem Tag beim Empfänger gutgeschrieben werden. Geht die Überweisung ins außereuropäische Ausland, kann es durchaus passieren, dass bis zu 14 Tage vergehen, bis der Empfänger das Geld erhält.
Neben einem Tageslimit bieten die meisten Banken an, eine individuelle Höchstgrenze für einzelne Überweisungen festzulegen. Der Betrag ist relativ flexibel und bewegt sich oft zwischen 1.000 und 3.000 Euro.
Es gibt mehrere Stellen, an denen Sie Ihre IBAN sowie den BIC Code Ihrer Bank abrufen können. Die Daten finden Sie in erster Linie auf Ihren Kontoauszügen, auf Ihrer Bankkarte sowie im Online-Banking Bereich. Falls Sie noch Ihre „alte“ Kontonummer und Bankleitzahl auswendig kennen, können Sie mittels sogenannter IBAN-Rechner im Internet herausfinden, wie Ihre IBAN lautet.