Überweisung zwischen Schweiz und Deutschland – Transfer mit Hürden

Überweisung zwischen Schweiz und Deutschland – Transfer mit Hürden
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Wer Geld zwischen der Schweiz und Deutschland überweisen möchte, stößt auf einige Hürden. Unterschiede in Bankensystemen, Währungen und Gebühren machen die Transaktionen nicht immer einfach. Dieser Artikel klärt, welche Möglichkeiten es gibt, was sie kosten und worauf zu achten ist, damit der Transfer reibungslos verläuft.

Welche Möglichkeiten gibt es für Überweisungen zwischen Deutschland und der Schweiz?

Für den Transfer von Geld zwischen Deutschland und der Schweiz gibt es verschiedene Optionen, die sich hinsichtlich Kosten, Geschwindigkeit und Komplexität unterscheiden. Im Folgenden beleuchten wir die gängigsten Wege.

SEPA-Überweisung: Schnell und kostengünstig

Die SEPA-Überweisung (Single Euro Payments Area) ermöglicht innerhalb der EU und einiger europäischer Partnerländer wie der Schweiz günstige Bank-Transaktionen in Euro. Voraussetzung ist, dass der Transfer in Euro erfolgt und sowohl IBAN als auch BIC korrekt angegeben sind.

  • Kosten: Meist kostenlos oder mit minimalen Gebühren, abhängig von der Bank. Gebührenteilung zwischen Auftraggeber und Empfänger als Standard.
  • Vorteile: Schnell und unkompliziert.
  • Einschränkung: Nicht für Transfers in CHF geeignet.

Was ist SEPA?

Der SEPA-Raum umfasst aktuell 38 europäische Länder, darunter alle 27 EU-Länder sowie die Schweiz, Großbritannien, Liechtenstein, Island, Norwegen, Monaco, Andorra, Vatikanstadt, San Marino, und seit dem 21. November 2024 auch Albanien und Montenegro. Innerhalb der SEPA-Zone kommen IBAN und BIC zum Einsatz. Überweisungen in Euro sind bei der SEPA-Überweisung standardisiert und häufig kostenfrei.

Auslandsüberweisung: Für Transfers in CHF

Wer Geld zwischen der Schweiz und Deutschland in Schweizer Franken (CHF) über eine Bank überweisen möchte, kann die Auslandsüberweisung (Non-SEPA-Überweisung) nutzen. Hier wird der Transfer in Fremdwährung abgewickelt, was jedoch zusätzliche Kosten für den Währungsumtausch und weitere Gebühren bei den beteiligten Banken verursacht.

Zu den wichtigsten Gebühren der Auslandsüberweisung zählen Überweisungsgebühren, Abwicklungsgebühren (wie z. B. die SWIFT-Gebühr für die Nutzung des SWIFT-Systems), Wechselkursaufschläge und Gebühren für eventuell zwischengeschaltete Korrespondenzbanken.

Während bei der SEPA-Überweisung die Gebührenteilung Standard ist, kann bei der Non-SEPA-Auslandsüberweisung zwischen den folgenden Optionen gewählt werden:

  • Auftraggeber (OUR – „our customer charged”): Der Auftraggeber übernimmt alle Kosten, während dem Empfänger der gesamte Betrag gutgeschrieben wird.
  • Empfänger (BEN – „beneficiary pays costs”): Der Empfänger trägt sämtliche Gebühren, während dem Auftraggeber keine Kosten entstehen.
  • Gebührenteilung (SHA – „share“): Die Kosten werden zwischen Auftraggeber und Empfänger aufgeteilt. Dies ist das Standardmodell bei SEPA-Überweisungen.

Für die Auslandsüberweisung lässt sich somit zusammenfassen:

  • Kosten: Unterschiedlich je nach Bank, in der Regel jedoch die teuerste Option für Überweisungen zwischen Deutschland und der Schweiz. Verschiedene Möglichkeiten der Kostenaufteilung zwischen Auftraggeber und Empfänger.
  • Vorteile: Flexibilität bei Währungen.
  • Einschränkung: Teurer und langsamer als SEPA.

Was ist SWIFT?

SWIFT (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) ist ein globales Netzwerk, das Banken ermöglicht, sicher und standardisiert internationale Überweisungen abzuwickeln. Jede Bank im SWIFT-System hat einen eindeutigen SWIFT-Code (oder BIC), der für die Identifikation der Bank bei grenzüberschreitenden Zahlungen genutzt wird. SWIFT-Überweisungen sind vor allem bei Transfers in Fremdwährungen außerhalb des europäischen SEPA-Raums relevant, können jedoch höhere Gebühren und längere Bearbeitungszeiten verursachen.

Geldtransfer per Zahlungsdienstleister: Die flexible und moderne Alternative

Moderne Anbieter von Zahlungsdienstleistungen wie Wise ermöglichen schnelle und kostengünstige Transfers, oft mit besseren Wechselkursen als Banken. Sie sind besonders für kleinere Beträge attraktiv.

  • Kosten: Transparente Gebührenstruktur, meist günstiger als Banken.
  • Vorteile: Schnelle Abwicklung, attraktiver Wechselkurs.
  • Einschränkung: Nur online verfügbar.

Beispiel für einen Transfer über Wise: Für die Überweisung von 1.000 EUR erhält der Empfänger zum Devisenmittelkurs von 0,9308 insgesamt 925,24 CHF auf seinem Konto. Für die Transaktion berechnet der Zahlungsdienstleister eine Gesamtgebühr von 0,60 % in der Höhe von 5,96 EUR, die sich aus einer fixen Gebühr von 1,69 EUR + 0,43 % des umzutauschenden Betrages zusammensetzt.

Wie funktioniert die Überweisung per Zahlungsdienstleister?

Zahlungsdienstleister wie Wise bieten einfache Lösungen für internationale Geldtransfers. Nutzer registrieren sich online, geben IBAN und BIC des Empfängers an und überweisen den Betrag an Wise. Der Anbieter führt dann den Transfer durch, oft zu einem besseren Wechselkurs als bei Banken.

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Anmeldung: Konto bei einem Dienstleister erstellen.
  2. Transferdaten eingeben: IBAN, BIC und Betrag angeben.
  3. Betrag überweisen: Den Betrag an den Anbieter senden. Die Bezahlung kann beispielsweise per Banküberweisung, Online-Banking, Debitkarte oder Kreditkarte erfolgen oder häufig auch über digitale Bezahldienste wie Google Pay oder Apple Pay.
  4. Geldtransfer durchführen: Wise und Co. überweisen das Geld an den Empfänger. Der Betrag kommt häufig bereits einige Minuten bis Stunden später beim Empfänger an.

Was sind die besten Zahlungsdienstleister für Überweisungen zwischen Deutschland und der Schweiz?

Neben Wise gibt es mittlerweile etliche Dienstleister, die internationale Transfers erleichtern. Plattformen wie Monito helfen, die besten Anbieter basierend auf Kosten, Wechselkurs und Geschwindigkeit zu finden.

Empfehlenswerte Anbieter:

  • Wise: Transparent und günstig, ideal für kleinere Beträge.
  • Western Union: keine Grundgebühr, besonderer Wechselkurs auf ersten Transfer. Möglichkeit für Bargeldtransfers.
  • Exchangemarket.ch: besonders günstige Konditionen.
  • Revolut: Bietet oft gebührenfreie Überweisungen für die ersten Transfers.
  • PayPal: Bequem, aber teurer durch Wechselkursmargen und hohe Gebühren.

Tipp

Vergleichsplattformen nutzen, um die besten Konditionen zu finden.

Wieviel Geld darf man in die Schweiz überweisen?

Bei Geldtransfers in die Schweiz besteht eine Meldepflicht bei der Bundesbank, wenn der Betrag 12.500 Euro oder mehr (oder der entsprechende Wert in Schweizer Franken) beträgt. Diese Regelung gilt sowohl für Überweisungen von Deutschland in die Schweiz als auch in die umgekehrte Richtung.

Wie lange dauert eine Überweisung zwischen Deutschland und der Schweiz?

Die Dauer der Überweisung hängt von der Art des Transfers ab:

  • SEPA-Überweisung: 1 Bankarbeitstag für Online-Überweisungen, 2 Bankarbeitstage für Papier-Überweisungen.
  • Auslandsüberweisungin CHF: maximal 4 Bankarbeitstage.
  • Zahlungsdienstleister: Oft innerhalb weniger Stunden.

Weitere Alternativen für Geldtransfers zwischen Deutschland und der Schweiz

Neben den gängigen Methoden wie SEPA-Überweisung, Auslandsüberweisung oder Zahlungsdienstleistern gibt es auch alternative Lösungen, die für spezifische Bedürfnisse oder Nischenanwendungen interessant sein können:

  • Multiwährungskonten: Manche Anbieter wie Wise oder Revolut ermöglichen es, verschiedene Währungen zu halten und kostengünstig zu transferieren, da Währungsumrechnungen umgangen werden können, wenn der Betrag bereits in der Zielwährung vorhanden ist.
  • Bartransfers: Dienste wie Western Union oder MoneyGram erlauben schnelle Bargeldtransfers, sind aber oft teurer. Sie eignen sich eher für Notfälle oder für Empfänger ohne Bankkonto.
  • Fintech-Wallets: Apps wie Revolut oder N26 ermöglichen kostenlose Sofortüberweisungen zwischen Nutzern derselben Plattform.
  • Prepaid-Karten mit Transferoption: Anbieter wie Swiss Bankers erlauben das Aufladen von Karten, die dann für Zahlungen in der Schweiz oder Deutschland genutzt werden können.
  • Kryptowährungen: Transfers mit Bitcoin oder Ethereum sind bankenunabhängig und gebührenarm, jedoch aufgrund der Kursvolatilität und technischen Komplexität weniger geeignet für den Alltag.
  • Peer-to-Peer-Netzwerke: Plattformen wie CurrencyFair oder TransferMate bieten Peer-to-Peer-Transfers an. Hierbei wird das Geld innerhalb eines Netzwerks von Nutzern ausgetauscht, wodurch Gebühren für Banken entfallen können. Diese Methode könnte sich eventuell für Personen eignen, die regelmäßig Gelder in beide Länder transferieren möchten.

Diese Alternativen können sich insbesondere bei speziellen Anforderungen oder zur Reduktion von Gebühren eignen, sollten aber hinsichtlich Sicherheit und Wechselkursen sorgfältig geprüft werden.

Fazit: Welche Option ist am besten geeignet?

Die Wahl des richtigen Transferwegs hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Sie können sich jedoch grob an den folgenden Faustregeln orientieren:

  • Beträge in Euro: SEPA-Überweisung.
  • Kleinere Beträge in CHF oder mit günstigen Wechselkursen: Zahlungsdienstleister wie Wise.
  • Hohe Beträge in CHF: Banküberweisung, trotz höherer Gebühren, für mehr Sicherheit.
  • Spezielle Anforderungen: Alternative Methoden für Nischenanwendungen.

Mit der richtigen Strategie lassen sich Kosten senken und Transaktionen zwischen der Schweiz und Deutschland effizient abwickeln.