Überweisung: Dauer, Erklärung und SEPA

Überweisungen gehören zu den häufigsten Bankgeschäften. Doch nicht immer ist klar, wie lange es dauert, bis ein Betrag auf dem Empfängerkonto gutgeschrieben wird. Hier erfahren Sie, welche Faktoren die Dauer beeinflussen und wie Sie den Prozess beschleunigen können.

Wie lange darf eine Überweisung dauern?

Die Dauer einer Überweisung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie die Art der Überweisung und ob es sich um reguläre Bankarbeitstage handelt oder nicht. Es gibt allerdings genaue gesetzliche Vorgaben, wie lange eine Überweisung dauern darf.

Gemäß § 675s des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) gilt:

• Online-Überweisungen innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR): maximal 1 Bankarbeitstag.
• Papierüberweisungen: maximal 2 Bankarbeitstage.

Jedoch gilt es zu beachten, dass an Wochenenden (samstags und sonntags), sowie an gesetzlichen Feiertagen, keine Überweisungen erfolgen. Liegt zwischen dem Erteilen eines Überweisungsauftrages und dem Eingang am Zielkonto ein Wochenende oder ein Feiertag, so verzögern sich Überweisungen entsprechend.

Weiters muss beachtet werden, dass es bei Banken üblicherweise eine Art Annahmeschluss für Überweisungen gibt. Wann dieser Annahmeschluss ist, ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Man sollte jedoch grundsätzlich davon ausgehen, dass Überweisungen, die am späteren Nachmittag in Auftrag gegeben werden, erst am nächsten Bankarbeitstag bearbeitet werden.

Wie lange dauert eine Überweisung ins Ausland?

Internationale Überweisungen können deutlich länger dauern, je nach Zielort und Währung.

EU-Ausland (SEPA-Überweisungen)

Innerhalb der SEPA-Zone (Single Euro Payments Area) gelten die gleichen Fristen wie für Inlandsüberweisungen: maximal 1 Bankarbeitstag für Online-Aufträge. Überweisungen in einer Fremdwährung können bis zu 4 Bankarbeitstage dauern.

Nicht-EU-Staaten

Überweisungen in Länder außerhalb der SEPA-Zone können 3 – 7 Bankarbeitstage oder sogar deutlich länger dauern, abhängig von der Anzahl der zwischengeschalteten Banken und der Währung. Es ist wichtig zu wissen, dass es hier keine gesetzlich geregelten Fristen gibt.

Fremdwährungen

Überweisungen in einer anderen Währung als Euro benötigen oft zusätzliche Bearbeitungszeit, da eine Währungsumrechnung stattfindet. Innerhalb des SEPA-Raums müssen die Überweisungen binnen 4 Tagen abgewickelt werden. Außerhalb der SEPA-Zone gibt es keine gesetzlichen Regelungen.

Was ist SEPA?

SEPA steht für Single Euro Payments Area und bezeichnet einen einheitlichen Zahlungsraum für den Euro. Ziel von SEPA ist es, Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen innerhalb der teilnehmenden Länder so einfach, schnell und sicher zu gestalten, wie nationale Zahlungen.

Der SEPA-Raum umfasst derzeit 38 teilnehmende Länder, darunter alle 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie Großbritannien, Liechtenstein, Norwegen, Island, die Schweiz, Monaco, Andorra, Vatikanstadt, San Marino, und seit dem 21. November 2024 auch Albanien und Montenegro.

Innerhalb der SEPA-Zone kommen IBAN und BIC zum Einsatz. Dabei ist IBAN die internationale Kontonummer, die in allen Staaten gleich aufgebaut ist und sich aus Länderkennzeichnung, Prüfziffer, Bankleitzahl und Kontonummer zusammensetzt. Der BIC kommt deutlich seltener zum Einsatz und bezeichnet die internationale Bankleitzahl.

Wie kann man schneller überweisen?

Möchten Sie sicherstellen, dass Ihre Überweisung schnell beim Empfänger landet, stehen folgende Optionen zur Verfügung:

• Echtzeitüberweisung (Instant Payment): Gutschrift in Echtzeit bzw. innerhalb weniger Sekunden – auch an Wochenenden und Feiertagen. Verfügbar in der gesamten SEPA-Zone, sofern beide Banken dies unterstützen.
• Blitzüberweisung: Ein spezieller Service Ihrer Bank, der eine Überweisung innerhalb weniger Stunden ermöglicht. Allerdings können hier höhere Gebühren anfallen.

In welcher Höhe Gebühren bei Echtzeitüberweisungen und Blitzüberweisungen fällig werden, können Sie dem Preis- und Leistungsverzeichnis Ihrer Bank entnehmen.

Überweisungen per Mobile-Banking

Eine schnelle und bequeme Alternative zur klassischen Online-Überweisung ist Mobile-Banking. Mobile-Banking ermöglicht es Ihnen, Überweisungen direkt über Ihr Smartphone oder Tablet zu erledigen. Mithilfe von Banking-Apps können Sie Aufträge flexibel von unterwegs aus erteilen und müssen sich nicht an die Öffnungszeiten Ihrer Bank halten.

Vorteile von Mobile-Banking

• Schnelligkeit: Überweisungen lassen sich innerhalb weniger Sekunden einrichten.
• Flexibilität: Transaktionen sind jederzeit und überall möglich.
• Benutzerfreundlichkeit: Moderne Apps bieten intuitive Oberflächen und hilfreiche Funktionen wie die QR-Code-Erkennung zur Eingabe von IBAN und Betrag.

Sicherheitsvorkehrungen

Um sicher zu überweisen, sollten Sie:

• Ihre Banking-App nur aus offiziellen Quellen wie dem App Store oder Google Play herunterladen.
• Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren.
• Öffentliche WLAN-Netzwerke vermeiden, wenn Sie eine Überweisung durchführen.

Mit Mobile-Banking sparen Sie nicht nur Zeit, sondern behalten auch Ihre Finanzen im Blick – eine praktische Ergänzung zu Online-Banking oder klassischen Überweisungen.

Wodurch kann eine Überweisung verzögert werden?

Trotz klarer Fristen und moderner Technik kann es zu Verzögerungen bei Überweisungen kommen. Häufige Gründe sind:

• Falsche Angaben: Eine fehlerhafte IBAN, ein Tippfehler oder ein fehlender Verwendungszweck können die Bearbeitung erschweren und verlängern.
• Bankarbeitstage: Überweisungen werden nur an Bankarbeitstagen bearbeitet, nicht aber an Wochenenden und Feiertagen.
• Uhrzeit und Annahmeschluss: Jede Bank hat einen sogenannten Annahmeschluss für Überweisungen, der häufig zwischen 15 und 18 Uhr liegt. Überweisungen, die nach dieser Uhrzeit eingehen, werden erst am nächsten Bankarbeitstag bearbeitet.
• Fremdwährungsüberweisungen: Bei Zahlungen in Fremdwährungen kommt es oft zu längeren Bearbeitungszeiten aufgrund von Umrechnungen oder zwischengeschalteten Banken.
• Manuelle Prüfungen: Hohe Überweisungsbeträge oder ungewöhnliche Transaktionen können zusätzliche Sicherheitsprüfungen erfordern, die eine Gutschrift verzögern.

Bankfeiertage 2025 in Deutschland

Bankfeiertage sind Tage, an denen Banken keine Überweisungen bearbeiten. In Deutschland zählen dazu neben Wochenenden die folgenden Feiertage:

• Neujahr (1. Januar 2025)
• Karfreitag (18. April 2025)
• Ostermontag (21. April 2025)
• Tag der Arbeit (1. Mai 2025)
• Christi Himmelfahrt (29. Mai 2025)
• Pfingstmontag (9. Juni 2025)
• Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober 2025)
• Weihnachten (24. bis 26. Dezember 2025)
• Silvester (31. Dezember 2025)

Gegebenenfalls müssen Sie bei Ihrer Bank noch mit zusätzlichen regionalen Feiertagen rechnen, wie beispielsweise für den Dreikönigstag am 6. Jänner 2025 oder Fronleichnam am 19. Juni 2025. Planen Sie Ihre Überweisungen rechtzeitig und mit ausreichend Puffer, um Verzögerungen zu vermeiden.

Tipps für pünktliche Zahlungen

Beachten Sie die folgenden Tipps, damit Ihre Überweisungen rechtzeitig bearbeitet werden und Ihre Zahlungen rechtzeitig am Zielkonto einlangen:

• Daueraufträge einrichten: Ideal für regelmäßige Zahlungen wie Miete oder Abos. So vermeiden Sie Versäumnisse.
• Wochenenden und Feiertage einplanen: Geben Sie Aufträge rechtzeitig auf, um Verzögerungen zu vermeiden.
• Echtzeitüberweisung nutzen: Eine schnelle Alternative, wenn es dringend ist, ist die Überweisung in Echtzeit.
• Online-Überweisung statt Papier-Überweisung: Online-Überweisungen werden schneller bearbeitet.
• Prüfen Sie die Angaben: Eine korrekte IBAN und ein klarer Verwendungszweck vermeiden Rückfragen und Verzögerungen.

Geld auf falsches Konto überwiesen – Was tun?

Haben Sie versehentlich Geld auf ein falsches Empfängerkonto überwiesen, sollten Sie schnell handeln:

1. Kontaktieren Sie sofort Ihre Bank und melden Sie den Fehler.
2. Die Bank kann den Empfänger kontaktieren und eine Rückerstattung anfragen. Beachten Sie jedoch, dass die Rückbuchung nur mit Zustimmung des Empfängers erfolgen kann.

Lesetipp: Erfahren Sie in unserem Artikel Gehaltszahlung auf falsches Konto: Arbeitgeber zahlt doppelt, wie sich Falschüberweisungen vermeiden lassen und was zu tun ist, wenn der Dienstgeber Ihr Gehalt falsch überweist.

Fazit: Effizient und pünktlich überweisen

Die Dauer einer Überweisung wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie dem Zeitpunkt des Auftrags, der Art der Überweisung und dem Zielland. Besonders wichtig ist es, Bankarbeitstage, Annahmeschlusszeiten und Feiertage zu beachten, um Verzögerungen zu vermeiden. Nutzen Sie moderne Optionen wie Echtzeitüberweisungen oder Mobile-Banking, um Überweisungen schnell und flexibel durchzuführen – auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten.

Mit einer sorgfältigen Planung und den richtigen Services können Sie sicherstellen, dass Ihre Zahlungen pünktlich und ohne unnötige Verzögerungen auf dem Empfängerkonto ankommen.