Diversifikation: Portfolio in verschiedene Anlageklassen unterteilen
Die Diversifikation zählt nicht nur zu den beliebtesten Anlagestrategien, sondern ist eine Art goldene Regel des Vermögensaufbaus. Gemeint ist damit die Verteilung Ihres Anlagekapitals auf mehrere Assets und Anlageklassen. Man spricht alternativ auch von der Verteilung des Kapitals beim Investieren.
In unserem Beitrag erfahren Sie, was man unter der Diversifikation im Detail versteht und warum diese für Ihr Portfolio von großer Bedeutung ist. Ferner gehen wir darauf ein, wie Sie Ihr Portfolio diversifizieren, worauf Sie dabei achten sollten und welche Arten der Diversifikation es gibt.
Was versteht man unter Diversifikation?
Die Diversifizierung ist eine wichtige Maßnahme im Zusammenhang mit dem Investieren und dem Vermögensaufbau. Gemeint ist damit die Aufteilung Ihres Kapitals auf unterschiedliche Anlageklassen und Assets, wie zum Beispiel Aktien oder Anleihen. Sie investieren Ihr Anlagevermögen somit durch das Diversifizieren in möglichst viele Vermögenswerte, um eine Reduzierung des Gesamtrisikos Ihres Portfolios zu erreichen. Übersetzt wird der Begriff Diversifikation daher häufig mit „Risikostreuung“.= Volatilität) des Depots geringer als das Risiko der beiden Einzelwerte. Die Renditechance bleibt dagegen gleich.
Warum ist die Diversifikation des Portfolios so wichtig?
Die Diversifikation Ihres Portfolios ist deshalb wichtig, weil Sie dadurch zumindest das Risiko eines Totalverlustes erheblich reduzieren. Würden Sie Ihr Kapital stattdessen zum Beispiel nur in eine Aktie anlegen, wäre das Risiko eines Verlustes erheblich größer. Ein diversifiziertes Portfolio weist somit ein deutlich geringeres Risiko von hohen Verlusten auf, als es ohne die Aufteilung Ihres Kapitals der Fall ist.
Ein weiterer Grund für das Diversifizieren kann die Optimierung des Ertrages sein. Der Gedanke dahinter ist, dass vor allem sehr sicherheitsorientierte Anleger häufig zum Teil unnötig eine niedrige Rendite akzeptieren, nur damit die Anlage absolut sicher ist. Auch in diesem Fall wirkt die Diversifizierung öfter, indem Sie zumindest einen Teil Ihres Geldes renditestärker investieren und trotzdem kein wesentlich höheres Risiko eingehen. In der Übersicht ist die Diversifikation des Portfolios aus folgenden Gründen sinnvoll:
- Reduzierung des Risikos
- Optimierung der Rendite
- Unabhängigkeit von einzelnen Märkten und Entwicklungen
Beispiel: Wie sieht eine Diversifikation in der Praxis aus?
Am folgenden Beispiel möchten wir gerne verdeutlichen, wie Sie Ihr Kapital diversifizieren, indem Sie Ihr Geld zum Beispiel in verschiedene Unternehmen, Anlageklassen und Vermögenswerte investieren. Beachten Sie bitte, dass es Ihnen als Anleger natürlich selbst überlassen ist, welche Gewichtung in welchen Anlageklassen Sie bei der Diversifizierung vornehmen.
Eine mögliche Diversifikation könnte wie folgt aussehen:
Anlageklasse | Verteilung der Geldanlage |
Festgeld | 20.000 Euro |
Anleihe A | 5.000 Euro |
Anleihe B | 5.000 Euro |
Aktie A | 7.500 Euro |
Aktie B | 5.000 Euro |
Aktie C | 7.500 Euro |
ETF (verschiedene) | 20.000 Euro |
Edelmetalle | 10.000 Euro |
Immobilienfonds | 10.000 Euro |
Im Beispiel haben Sie Ihr Kapital von insgesamt 90.000 Euro auf unterschiedliche Anlageklassen sowie Assets (Vermögenswerte) verteilt. Auf diese Weise haben Sie zumindest den Totalverlust Ihres Anlagevermögens nahezu ausgeschlossen.
Tipps: Wie diversifiziere ich mein Portfolio erfolgreich?
Im Folgenden möchten wir Ihnen einige Tipps geben, wie Sie Ihr Portfolio diversifizieren können. Beachten Sie bitte auch hier, dass Sie als Anleger Ihre Strategie anpassen und zusätzliche Schwerpunkte beim Diversifizieren legen können. Trotzdem sind folgende Ratschläge sicherlich hilfreich.
- Anlageziele und Risikotoleranz festlegen: Bevor Sie die Aufteilung Ihres Kapitals vornehmen, sollten Sie Ihre Anlageziele definieren und Ihre Risikotoleranz bestimmen. Danach richtet sich, mit welcher Gewichtung Sie in welche Anlageklassen und Vermögenswerte investieren.
- Regelmäßiges Rebalancing vornehmen: Eine Art Begleiter der Diversifikationsstrategie ist das regelmäßige Rebalancing. Aufgrund von Kursänderungen können im Laufe der Zeit bestimmte Anlageformen über- oder untergewichtet sein. Sollte das der Fall sein, können Sie mittels des Rebalancing die ursprüngliche Zusammensetzung – passend zu Ihrer Risikoneigung – wieder herstellen.
- Diversifizieren Sie innerhalb und außerhalb der Anlageklasse: Sie können Ihr Kapital sowohl innerhalb als auch außerhalb einer Anlageklasse verteilen. Beides ist sinnvoll und wird auch als vertikale und horizontale Diversifikation bezeichnet. Sie machen sich so unabhängiger von einer Anlageklasse und optimieren Ihre Rendite.
- Überkonzentration vermeiden: Nicht wenige Anleger neigen dazu, bestimmte Anlageformen überzugewichten, weil es sich um persönliche Favoriten handelt. Eine solche Überkonzentration sollten Sie allerdings vermeiden, da diese den Sinn einer Diversifikation etwas untergräbt. Hilfreich sind an der Stelle zum Beispiel ETFs, die an sich bereits eine starke Diversifikation beinhalten.
Welche Arten von Diversifikation gibt es?
Es existieren am Markt mehrere Optionen, auf welche Weise Sie Ihr Portfolio diversifizieren können. Welche Art der Diversifikation Sie nutzen, hängt wiederum von Ihren persönlichen Favoriten, Anlagezielen und Ihrer Risikobereitschaft ab. Typische Formen der Diversifizierung sind:
- Anlageklasse
- Region
- Branche
- Anlagehorizont
Bei einer Diversifizierung nach Anlageklassen nehmen Sie die Verteilung Ihres Kapitals auf Grundlage der verschiedenen Risikoklassen vor. Sie mischen Ihr Portfolio in dem Fall durch das Investment in Vermögenswerte aus unterschiedlichen Anlage- und Risikoklassen, wie zum Beispiel Aktien, Anleihen, Festgelder und Edelmetalle.
Diversifikation nach Regionen
Eine Diversifizierung nach Regionen meint, dass Sie zum Beispiel nicht nur in den deutschen, sondern ebenfalls in den europäischen oder amerikanischen Markt investieren. Sie wählen zum Beispiel Anleihen oder Aktien aus den USA, aus Europa und Asien aus.
Diversifikation nach Branchen
Ähnlich funktioniert das Diversifizieren nach Branchen. Sie achten zum Beispiel darauf, dass Ihre Aktien im Portfolio von Unternehmen stammen, die in unterschiedlichen Branchen tätig sind. Sie kaufen zum Beispiel Aktien oder Anleihen von Unternehmen aus der Technologie-, Gesundheits- und Bankenbranche.
Diversifizierung nach Anlagehorizont
Ebenfalls möglich ist eine Diversifizierung nach Anlagehorizont. Sie wählen bei dieser Strategie die Anlageformen danach aus, nach welchem Zeitraum Sie einen Teil des investierten Kapitals abrufen möchten. Gut eignen sich dafür Anleihen, die häufig mit unterschiedlichen Laufzeiten ausgestattet sind oder zeitlose Anlageformen, wie zum Beispiel Aktien und ETFs.
Vertikale und horizontale Diversifikation
Eine weitere Art der Diversifikation richtet sich danach, ob Sie innerhalb einer Anlageklasse bleiben oder nicht. Das wäre bei der vertikalen Diversifikation der Fall, wenn Sie zum Beispiel Ihr Kapital ausschließlich auf mehrere Aktienwerte verteilen. Bei der horizontalen Diversifikation hingegen streuen Sie Ihr Geld auf mehrere Assets aus unterschiedlichen Anlageklassen, wie zum Beispiel Festgeld, Aktien und Immobilienfonds.
Was sind die Vor- und Nachteile der Portfolio-Diversifikation?
In der überwiegenden Mehrheit profitieren Anleger von der Diversifikation des Portfolios. Da es neben den Vorteilen allerdings auch einige Nachteile zu beachten gilt, ist es wichtig, sich darüber zu informieren.
Die wichtigsten Vorzüge der Diversifikation im Überblick sind:
- Reduzierung des Risikos
- Optimierung der Rendite
- Puffer gegen plötzliche Marktschwankungen sowie Volatilität
- Individuelle Zusammensetzung und Gewichtung des Portfolios
- Optimale Verteilung des Kapitals nach Risikobereitschaft und Anlagezielen
Neben diesen Vorzügen kann die Diversifikation – insbesondere bei falscher Anwendung – ebenso einige Nachteile und Risiken beinhalten. In der Zusammenfassung sind das:
- Einschränkung möglicher Renditen
- Falsche Anwendung bei fehlenden Kenntnissen zu bestimmten Anlageklassen
- Höhere Transaktionskosten durch zu häufiges Rebalancing
- Größere Kenntnisse zu entsprechenden Anlageklassen notwendig