Depot eröffnen: In 5 Schritten zum Wertpapierhandel
Ein Depot zu eröffnen ist nicht schwer – und der erste Schritt für jeden, der Aktien, Fonds oder ETFs kaufen und an der Börse handeln möchte. Anbieter für Depots gibt es unzählige, doch worauf kommt es bei der Wahl an? Und welche Voraussetzungen sind überhaupt nötig, um ein Depot zu eröffnen?
Definition: Was ist ein Depot überhaupt?
Ein Depot ist ein Konto bei einem Online-Broker oder einer Bank, über das Wertpapiere gekauft und verkauft werden können. Über Wertpapierdepots können Aktien, Fonds, Anleihen, Vermögensanteile und ETFs verwaltet werden.
In einem Depot werden Wertpapiere aufbewahrt – es ist nötig, damit diese Werte überhaupt gehandelt werden können.
Warum ist es sinnvoll ein Depot zu eröffnen?
Ein Depot zu eröffnen, bietet zahlreiche Vorteile:
- Über ein Depot wird die Investition in Wertpapiere an der Börse möglich. Auf diese Weise kann ein langfristiger Vermögensaufbau stattfinden.
- Investitionen in Aktien, Fonds, ETFs etc. bieten potenziell mehr Renditechancen als die Geldanlage auf dem Tagesgeldkonto oder Spargeld. Um von diesen Renditechancen Gebrauch zu machen, ist ein Depot nötig.
- Wer einmal ein Depot hat, kann in unterschiedliche Anlageklassen investieren und so das Risiko der Geldanlage sinnvoll streuen.
- Ein eigenes Depot bietet Flexibilität und die Möglichkeit, Wertpapiere jederzeit an der Börse zu kaufen und zu verkaufen, um so auf Marktbewegungen reagieren zu können.
Viele Banken, über die sich ein Online-Depot eröffnen lässt, bieten außerdem über das Depot einen Zugang zu Börsen- und Markt-News, zur Analyse des Marktgeschehens und mehr, damit Anleger möglichst fundierte Entscheidungen treffen können.
Was sind die Voraussetzungen, um ein Depot zu eröffnen?
Um ein Depot zu eröffnen, müssen in Deutschland einige Voraussetzungen gegeben sein:
- Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein, um ein Depot zu eröffnen.
- Sie müssen Ihren Wohnsitz in Deutschland haben oder in dem Land, in dem der Depot-Anbieter tätig ist.
- Sie müssen über ein gültiges Ausweisdokument (Personalausweis oder Reisepass) zur Identifikation verfügen.
- Sie benötigen ein Giro- oder Verrechnungskonto für die Abwicklung von Ein- und Auszahlungen, wenn Sie Aktien, Fonds oder den Anteil an einem ETF kaufen oder verkaufen wollen.
Wo kann man ein Depot eröffnen?
Wenn Sie ein Depot eröffnen möchten, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Sie haben die Wahl zwischen:
- Einem Online-Broker wie zum Beispiel Scalable Capital, eToro, Trade Republic
- Direktbanken wie zum Beispiel comdirect, ING oder Consors Bank
- Filialbanken wie Sparkassen oder die Deutsche Bank.
Alle diese Varianten bieten verschiedene Vor- und Nachteile.
- So sind Online-Broker häufig besonders günstig und haben niedrige Ordergebühren, dafür gibt es keine Filialen, keine individuelle Anlageberatung und oft nur wenige Handelsplätze.
- Direktbanken bieten mehr Handelsplätze und zum Teil auch mehr Beratung an (zumindest telefonisch), dafür kosten die Depots oft Gebühr und/oder der Handel mit Wertpapieren ist teurer als bei reinen Online-Brokern.
- Das gleiche gilt für Filialbanken: Dort bekommen Sie Beratung und haben in der Filiale auf Wunsch sogar persönliche Ansprechpartner – das kostet jedoch Rendite, denn die Gebühren für die Depotführung und/oder die Transaktionen sind höher.
Wie findet man den richtigen Depotanbieter?
Um den richtigen Depotanbieter zu finden, ist es wichtig zu wissen, was Sie wollen.
Wollen Sie nur handeln und kennen sich ausreichend aus, sodass Sie keine Anlageberatung benötigen? Dann kann ein Depot bei einer Direktbank oder ein Online-Broker das Richtige für Sie sein. Diese bieten häufig auch das Trading per App an.
Legen Sie Wert auf einen persönlichen Kundenservice und wünschen Beratung? Dann sollten Sie zu einer Filialbank gehen und dort ein Depot eröffnen.
Um den richtigen Depotanbieter zu finden, sollten Sie einige grundlegende Aspekte beachten.
5 Tipps für Wahl und Vergleich von Depotanbietern
Vergleichen Sie Depotanbieter auf ihre verschiedenen Konditionen und Besonderheiten hin und bedenken Sie dabei immer, was Ihnen wichtig ist und worauf Sie persönlich Wert legen, wenn es um Ihre Wertpapieranlage geht.
Tipp 1: Auf Gebühren achten
Gebühren können Sie Rendite kosten. Ob eine einzelne Transaktion 1 Euro oder 15 Euro kostet, kann einen großen Unterschied machen, wenn Sie viel handeln. Achten Sie daher auf Transaktionskosten, aber auch auf die Gebühren für die Depotführung. Viele Online-Broker bieten Depots ohne monatliche Gebühren an, einige Direktbanken und Filialbanken rechnen monatliche Depotführungsgebühren ab.
Tipp 2: Das Handelsangebot prüfen
Nicht alle Broker haben alle Wertpapiere im Angebot. Bevor Sie sich für einen Broker entscheiden und Ihr Depot eröffnen, sollten Sie prüfen, welche Börsenplätze und welche Wertpapiere Ihr Broker der Wahl im Angebot hat.
Tipp 3: Gibt es einen guten Kundenservice?
Ob Fragen oder Probleme – ein guter Support ist wichtig, wenn Sie ein Anliegen haben. Informieren Sie sich über die Kundenservice-Optionen, die der Broker Ihrer Wahl anbietet und vergleichen Sie auch im Internet die Bewertungen anderer Nutzer, die bereits Erfahrungen mit dem Kundenservice gemacht haben.
Tipp 4: Wie ist die Benutzerfreundlichkeit?
Überlegen Sie, wie Sie künftig Ihre Transaktionen abwickeln wollen. Je übersichtlicher eine Handelsplattform ist – am besten via Online-Zugang bzw. App –, desto einfacher und flexibler können Sie an der Börse agieren.
Tipp 5: Mögliche weitere Leistungen
Wollen Sie nicht nur mit Fonds oder Aktien an der Börse handeln, sondern auch einen Sparplan anlegen? Dann achten Sie darauf, dass Ihr gewählter Broker eine solche Option anbietet, zum Beispiel für ETF-Sparpläne. ETF-Sparpläne sind ein beliebtes Instrument für die Altersvorsorge. Auch Analysetools sind Leistungen, die nicht alle Broker im Programm haben – überlegen Sie für sich, ob Ihnen das wichtig ist.
Wie eröffnet man ein Depot? In 5 Schritten zum Wertpapierhandel
Mit einer Anleitung ist es kein Problem für Sie, ein Depot zu eröffnen. Halten Sie sich einfach an die folgenden fünf Schritte:
- Vergleichen Sie die verschiedenen Anbieter und entscheiden Sie sich dann für einen.
- Füllen Sie den Depot-Antrag aus – das geht in der Regel auf der Website des jeweiligen Anbieters. Sie müssen Angaben zu Ihrer Person machen und häufig auch zu Ihrem Einkommen sowie Ihrer beruflichen Situation. Auch ob Sie das Depot alleine oder als Gemeinschaftsdepot nutzen möchten, müssen Sie angeben – ebenso Ihre Steueridentifikationsnummer. Außerdem müssen Sie ein Referenzkonto angeben, über das Ihre Transaktionen abgewickelt werden. Teilweise gibt es ein solches Konto bzw. Verrechnungskonto bei der Depoteröffnung dazu, teilweise können Sie ein bestehendes Girokonto angeben.
- Nun müssen Sie anschließend mittels VideoIdent- oder PostIdent-Verfahren Ihre Identität verifizieren. Dafür ist ein gültiger Personalausweis oder Reisepass nötig.
- Anschließend werden Ihnen die Depotunterlagen zugeschickt und Sie können sich mit den Zugangsdaten in Ihr Depot einloggen.
- Nun können Sie Geld auf Ihr Verrechnungskonto überweisen und Ihre erste Order tätigen.
Wie viel kostet ein Depot?
Wie teuer ein Depot ist, ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Auch Ihr eigenes Nutzungsprofil entscheidet darüber, was Sie Ihr Depot kostet. Übliche Gebühren sind:
- Depotführungsgebühren: Die meisten Online-Broker und Direktbanken verzichten auf diese Gebühren. Filialbanken wie die Sparkasse verlangen zum Teil Depotgebühren, die entweder pauschale Beträge zwischen 10 und 25 Euro pro Jahr sind oder ein prozentualer Wert des Depots (bspw. 0,2 Prozent vom Depotwert).
- Transaktionskosten: Bei einigen Online-Brokern wie Trade Republic zahlen Sie nur 1 Euro pro Trade. Bei Direktbanken liegen die Gebühren in der Regel höher, so werden bei vielen Banken wie z.B. der Comdirect, der Consors Bank und ING zwischen 4,90 Euro und 4,99 Euro + 0,25 Prozent des Orderwertes fällig (in der Regel gedeckelt bei 50-60 Euro). Das bedeutet auf eine Transaktion mit Wertpapieren im Wert von 1.000 Euro Gebühren zwischen 7,40 Euro und 9,90 Euro.
- Weitere Gebühren: Zu den sonstigen Gebühren, die ein Depot kosten kann, gehören zum Beispiel Kosten für die Ausführung von Sparplänen oder für weitere Dienstleistungen.
Die Kosten für ein Depot lassen sich nicht pauschal beziffern. Sie hängen stark davon ab, für welche Depot-Variante bei welchem Anbieter Sie sich entscheiden. Bei Online-Brokern sind nahezu kostenfreie Varianten möglich, bei denen Sie nur 1 Euro pro Transaktion bezahlen – bei einer Filialbank können Sie je nach Transaktionsvolumen und Wert Ihres Depots mit zwei- bis vierstelligen Summen pro Jahr rechnen, je nachdem wie viel Geld Sie angelegt haben.
Tipp: Wenn Sie viel traden und häufig Aktien oder ETFs kaufen und verkaufen wollen, dann kann es sinnvoll sein über einen Online-Broker mit niedrigen Orderkosten nachzudenken. Schließlich schmälern die Transaktionsgebühren sonst Ihre Rendite zu stark. Agieren Sie mehr nach dem Buy-and-Hold-Prinzip und haben nicht viel Bewegung in Ihrem Depot, dann können über die Zeit die Ordergebühren besser ausgeglichen werden und die Vorteile wie ein guter Kundenservice machen die höheren Gebühren wieder wett – hier lohnt es sich durchzurechnen!
Wie lange dauert die Depoteröffnung in der Regel?
Eine Depoteröffnung dauert in der Regel nur wenige Tage. Den Antrag auszufüllen, ist in wenigen Minuten erledigt und sobald Sie die Identitätsprüfung durchlaufen haben, wird Ihr Depot in Auftrag gegeben und Sie haben kurz drauf alle Unterlagen in der Post oder in der Mail.
Bei einigen Anbietern müssen Sie gar nicht warten und können direkt nach dem Video- oder PostIdent-Verfahren Ihr Depot nutzen. Bei anderen – insbesondere bei Filialbanken – dauert es einige Tage, bis sie die erste Order platzieren können.
Wie sicher sind Depots in Deutschland?
Depots in Deutschland sind sehr sicher, denn sie sind sowohl reguliert als auch durch verschiedene Maßnahmen geschützt.
So gibt es in Deutschland die Einlagensicherung, mit denen das Geld auf Ihrem Verrechnungskonto bis zu 100.000 Euro geschützt ist. Das wird relevant, falls das Kreditinstitut Insolvenz anmelden muss.
Wertpapiere im Depot gelten nicht als Einlagen, sondern als Sondervermögen und sind im Falle einer Insolvenz geschützt. Denn die Bank verwahrt das Wertpapier im Depot nur für Sie auf – der Inhaber sind aber stets Sie selbst. Falls es also zu einer Insolvenz der Bank kommen sollte, sind die Wertpapiere in Ihrem Depot davon unberührt, denn sie wurden nie in die Vermögenswerte des Finanzinstituts eingerechnet.
Weitere Sicherheit für Ihr Depot gibt es durch die Regulierung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Alle deutschen Depotanbieter unterliegen der Aufsicht durch die BaFin, wodurch zusätzliche Sicherheit gewährleistet ist.
Falls Sie sich für einen Depotanbieter außerhalb Deutschlands entscheiden, sollten Sie sich mit den gängigen Regulierungen und Sicherheiten in diesem Land für Depots befassen.
FAQ zur Eröffnung eines Depots
Ein Depot zu eröffnen, bringt viele Fragen mit sich: