Depot kündigen: Alles, was Sie wissen müssen
Um Wertpapiere wie Aktien, ETFs oder Anleihen zu verwahren und zu handeln, ist ein Aktiendepot essenziell. Es kann jedoch der Moment kommen, zu dem Sie ein Depot kündigen wollen – entweder, weil sie keine Wertpapiere mehr halten oder handeln möchten, oder weil sie bei einem anderen Broker ein besseres Angebot gesehen haben. Beim Kündigen eines Depots müssen Sie einiges beachten.
Kann ich mein Depot jederzeit kündigen?
Ein Depot können Sie in der Regel jederzeit auflösen. Es gibt keine Mindestlaufzeiten, weshalb Sie die Kündigung flexibel vornehmen können.
Kündigungsfristen beim Depot?
Es gibt üblicherweise keine Kündigungsfrist bei Depots. Prüfen Sie jedoch bei Ihrer Bank oder Ihrem Broker, ob abweichende Regeln gelten. Normalerweise ist eine Kündigung aber sofort wirksam, sobald sie beim Anbieter eingegangen ist.
Wie kündige ich mein Depot?
Die Kündigung eines Depots muss in der Regel schriftlich erfolgen. Auf den Websites der Broker und Banken stehen für diesen Fall Formulare zur Verfügung. Sie können jedoch auch ein formloses Schreiben aufsetzen, mit dem Sie ohne Angabe von Gründen Ihr Aktiendepot kündigen.
Bei den verschiedenen Anbietern funktioniert die Kündigung wie folgt:
- Comdirect: Die Kündigung kann sowohl über das Online-Banking als auch mittels schriftlicher Kündigung erfolgen. Entscheidend ist, dass Sie Comdirect mitteilen, was mit Ihren Wertpapieren geschehen soll.
- ING: Auch bei ING ist die Kündigung sowohl Online als auch schriftlich möglich. Wichtig ist, dass das Depot leer ist, bevor Sie es kündigen.
- Deutsche Bank: Ein Depot bei der Deutschen Bank können Sie entweder in einer Filiale kündigen oder per Post.
- Trade Republic: Bei dem beliebten Neobroker kann die Depotschließung über die App ausgewählt werden, allerdings müssen Sie das auszufüllende Formular dann noch postalisch an Trade Republic schicken.
- Scalable: Beim Neobroker Scalable können Sie Ihr Depot ebenfalls über die App auflösen. Der Zugang zum Broker wird anschließend gesperrt.
Was muss im Kündigungsschreiben stehen, wenn Sie Ihr Depot kündigen?
Wenn Sie sich für ein Kündigungsschreiben entscheiden, berücksichtigen Sie, dass diese Informationen darauf stehen:
- Vollständiger Name und Adresse
- Depotnummer
- Mitteilung, dass Sie das Depot kündigen wollen
- Eine eindeutige Anweisung, was mit Ihren Wertpapieren geschehen soll (falls sich in Ihrem Depot noch welche befinden). Üblich ist, alle Wertpapiere zu verkaufen oder sie zu einem anderen Broker übertragen zu lassen.
- Angabe einer Bankverbindung, falls ein eventuell vorhandenes Guthaben vom Depotkonto an Sie überwiesen werden soll
- Datum
- Unterschrift
Tipp: Wenn Sie die Wertpapiere nicht in ein anderes Depot übertragen, sondern verkaufen wollen, dann wählen Sie den Zeitpunkt mit Bedacht und kümmern Sie sich frühzeitig um den Verkauf Ihrer Aktien, ETFs und Anleihen.
Kündigungsschreiben Depot: Muster
Hier finden Sie ein Muster für ein Kündigungsschreiben, wenn Sie Ihr Depot kündigen wollen:
Ist die Kündigung des Depots kostenlos?
Die Kündigung eines Depots ist grundsätzlich kostenlos. Allerdings können bestimmte Aktionen wie der Verkauf von Wertpapieren oder die Übertragung der Wertpapiere in ein anderes Depot dazu führen, dass Kosten anfallen. Die Höhe der Kosten und wofür genau Gebühren erhoben werden, variiert je nach Anbieter.
Beachten Sie jedoch Folgendes: Es gibt Banken, die bestimmte Bedingungen wie zum Beispiel eine kostenlose Kontoführung daran geknüpft haben, dass Sie bei dieser Bank auch ein Depot führen. Möglicherweise können also mit der Kündigung eines Depots gewisse Vorteile wegfallen und neue Kosten entstehen.
Wie lange dauert es, bis die Kündigung eines Depots wirksam ist?
Wie lange es genau dauert, bis das Aktiendepot aufgelöst ist, hängt vom jeweiligen Anbieter ab. Üblicherweise dauert es ein bis zwei Wochen, bis die Kündigung bearbeitet und das Depot geschlossen ist. Wenn Sie sich für eine Online-Kündigung entscheiden, geht der Prozess möglicherweise schneller. Falls noch Wertpapiere übertragen werden müssen, kann es dadurch noch etwas länger dauern.
Tipp: Denken Sie auch daran, Ihren Freistellungsauftrag für Ihr Depot zu löschen, falls Sie einen erteilt hatten. Sie können ihn nun für Ihr neues bzw. ein anderes Depot nutzen.
Was sind typische Gründe für eine Depotkündigung?
Es gibt unterschiedliche Gründe, weshalb Anleger ihr Depot auflösen oder zu einem anderen Broker wechseln möchten:
- Unzufriedenheit mit dem Broker/der Bank: Ob hohe Gebühren, eine umständliche Handhabung oder ein schlechter Kundenservice – Unzufriedenheit mit dem Anbieter ist ein häufiger Grund für die Kündigung eines Depots.
- Bessere Angebote: Wenn andere Anbieter bessere Konditionen wie zum Beispiel niedrigere Transaktionskosten haben oder mit Prämien für den Depotwechsel locken, ist das für viele ebenfalls ein Grund zu wechseln.
- Übertrag der Wertpapiere an eine andere Person: Eine Depotkündigung kann ebenfalls sinnvoll sein, wenn die Wertpapiere verschenkt oder vererbt und zu diesem Zweck übertragen werden müssen.
- Veränderte Anlagestrategie: Wenn Sie keine Aktien, ETFs oder Anleihen mehr halten wollen, kann das ein Grund für die Auflösung des Depots sein. Auch wenn Wertpapiere bisher bei mehreren Anbietern verwahrt wurden und nun die Anzahl der Depots reduziert werden soll, kommt es zur Depotkündigung.
Depotübertrag als Alternative: Ist das sinnvoll?
Ein Depotübertrag ist dann sinnvoll, wenn Sie weiterhin an der Börse handeln oder Wertpapiere halten möchten, aber dafür zu einem anderen Anbieter wechseln wollen. Viele Anbieter locken mit attraktiven Prämien, wenn Sie sich für sie entscheiden. Ein Depotübertrag kann daher reizvoll im Vergleich zu einer Kündigung mit Verkauf aller Wertpapiere sein.
Tipp: Bevor Sie sich an den Depotübertrag aufgrund einer Prämie machen – rechnen Sie die Gebühren für den Übertrag der Wertpapiere mit der Prämie gegen, um zu schauen, ob es sich dafür lohnt.
FAQ: Depot kündigen
Rund um die Depotkündigung gibt es zahlreiche Fragen: