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Private Finanzplanung: Ein- und Ausgaben richtig verwalten

Private Finanzplanung
Inhaltsverzeichnis

Zahlreiche Bürger kümmern sich erst spät oder gar nicht um die persönliche Finanzplanung, weil zum Beispiel Entscheidungen oft auf die lange Bank geschoben werden. Dabei ist es erwiesen, dass eine Finanzbedarfsanalyse im Zusammenhang mit dem Aufstellen eines Finanzplans eine Reihe positiver Effekte haben kann.

In unserem Beitrag möchten wir darauf eingehen, wie das Aufstellen eines Finanzplans funktioniert. Darüber hinaus erläutern wir, welche Bausteine im Idealfall Teil einer guten, persönlichen Finanzplanung sein sollten.

Das Wichtigste zur Finanzplanung in Kürze

  • Die persönliche Finanzplanung wird nach wie vor von zahlreichen Bundesbürgern unterschätzt, ist allerdings eine wichtige Grundlage
  • Im ersten Schritt sollten Sie einen Finanzplan aufstellen, der mehrere Stufen beinhaltet
  • Das Thema Finanzplanung enthält eine Reihe von Bausteinen, wie zum Beispiel Rente, Vorsorge, Versicherungen, Finanzierungen und Einkommen
  • Wer rechtzeitig mit der Umsetzung der Finanzplanung beginnt, der muss später in der Regel keine bösen, finanziellen Überraschungen erleben

Warum ist die persönliche Finanzplanung so wichtig?

Die Planung der eigenen Finanzen ist deshalb wichtig, weil nicht selten unvorhergesehene Ereignisse eintreten. Steht einem zum Beispiel keine ausreichende Liquidität zur Verfügung, kann das im schlimmsten Fall sehr negative Konsequenzen haben. Eine gute Planung hingegen hilft dabei, auch bei unvorhergesehenen Ereignissen gut gerüstet zu sein. Ferner muss man mit einigen finanziellen Aktionen frühzeitig starten, um eine möglichst positive Kosten-Nutzen-Rechnung zu haben. Das gilt zum Beispiel für den Aufbau einer privaten Altersvorsorge, aber auch für bestimmte Finanzierungen. 

Finanzplan aufstellen als Basis

Die Basis für eine gute Finanzplanung ist die sogenannte Bedarfsanalyse. Dazu gehört vor allem, dass Sie einen Finanzplan aufstellen. Diesbezüglich gibt es zwar keine festen Vorgaben, aber eine in der Praxis häufig umgesetzte Idee ist es, den entsprechenden Finanzplan in drei Stufen zu gliedern, nämlich:

  • Aufbau und Erhalt kurzfristiger Liquidität
  • Finanzierung mittel- und langfristiger Ausgaben und Anschaffungen
  • Altersvorsorge und Absicherung

Innerhalb der einzelnen Phasen gibt es dann gewisse Unterthemen, sodass der Finanzplan eine Reihe von Bausteinen enthält und mehrere Themen umfasst. Mit den wichtigsten Kategorien möchten wir uns jetzt in den nächsten Abschnitt etwas näher beschäftigen.

Liquidität aufbauen und erhalten: Bank, Geld, Beruf & Gehalt

In der ersten Kategorie, die einen Finanzplan enthalten sollte, geht es vor allem um die kurzfristige Liquidität. Diese ist nicht nur in Unternehmen wichtig, sondern auch bei Privatpersonen eine grundsätzliche Voraussetzung dafür, dass zum Beispiel alle Rechnungen fristgerecht bezahlt werden und man seinen Verpflichtungen nachkommen kann. Das erste Thema ist in dem Zusammenhang Bank & Geld

Dabei geht es zum Beispiel um das Planen eines regelmäßigen Vermögensaufbaus, das Bilden von Rücklagen und ebenso um Kontoguthaben, die jederzeit in Liquidität umgewandelt werden können. Gleiches gilt für den Bereich Depot und Wertpapiere, denn diese können sowohl als Investment wie auch dem Aufbau eines Vermögens dienen.

Ebenfalls in die Rubrik Bank & Geld fällt natürlich die Geldanlage, die mehrere Zwecke haben kann. Auf jeden Fall gehört es zu einem guten Finanzplan, dass zum Beispiel mit monatlichen Sparbeiträgen kalkuliert wird, wann welcher Betrag später zur Verfügung stehen soll oder muss.

Die erste Stufe der Liquiditätssicherung beinhaltet darüber hinaus das Thema Beruf & Gehalt. Hier geht es darum, dass Sie ein möglichst für Sie optimales Einkommen erzielen und vor allem, dass Ihre monatlichen Ausgaben nicht höher als die Einnahmen sind. Das wäre nämlich fatal, denn dann würden Sie – vielleicht unbemerkt – immer mehr in eine Überschuldung geraten. 

Hilfreich ist in diesem Teil der Finanzplanung, dass Sie zum Beispiel eine Einnahmen- und Ausgabenrechnung erstellen. Innerhalb des Finanzplans können Sie dann mit dem sogenannten frei verfügbaren Einkommen agieren. Das ist schlichtweg die Differenz zwischen Ihren Einnahmen und Ausgaben, die möglichst positiv ausfallen sollte. Die erste Stufe beim Finanzplan aufstellen umfasst also zusammengefasst die folgenden Elemente:

  • Vermögensaufbau
  • Bildung von Rücklagen
  • Geldanlage
  • Einkommen
  • Einnahmen und Ausgaben im Vergleich

Kredite und Finanzierungen vorausschauend planen

Ein weiteres Thema im Bereich der Finanzplanung sind mittel- und langfristige Kredite bzw. Finanzierungen. Dabei geht es vor allem um etwas größeren Finanzierungsbedarf, häufig jenseits der 10.000 Euro. Während kurzfristige Ausgaben oft über den Dispositionskredit oder einen schnell aufzunehmenden Ratenkredit abgedeckt werden können, erfordern andere Aufwendungen, die mit einem Kredit verbunden sind, einer längeren Planung. Das trifft zum Beispiel für die folgenden Ausgaben zu:

  • Autokauf
  • Erwerb oder Bau einer Immobilie
  • Größere Renovierungen oder Sanierungen

In all diesen Fällen ist es sinnvoll, wenn Sie sich mit dem Thema Finanzierungen nicht erst dann beschäftigen, wenn akuter Handlungsbedarf besteht. Vielmehr ist es vorteilhaft, wenn Sie zum Beispiel die spätere Baufinanzierung zumindest auf dem Papier schon mehrere Monate oder weniger Jahre vorher planen. Dann können Sie zum Beispiel einen Bausparvertrag direkt in die Baufinanzierung einbinden, was spontan nicht möglich wäre.

Rente & Vorsorge: Der wohl wichtigste Teil der Finanzplanung

Der sicherlich wichtigste Teil der persönlichen Finanzplanung sind die spätere Rente und damit in Verbindung stehend Ihre Vorsorge im Alter. Gerade das Thema Rente & Vorsorge schieben allerdings viele Bundesbürger lange vor sich her, weil man natürlich im Beispiel im Alter von 25 oder 30 Jahren noch nicht unbedingt an seinen späteren Ruhestand denkt. 

Dabei ist es gerade in dieser Rubrik besonders wichtig, rechtzeitig mit der Finanzplanung zu beginnen. Das hat den Grund, dass Sie zum Beispiel in einen Sparvertrag erheblich weniger einzahlen müssen, wenn Sie bereits mit 25 Jahren mit den Einzahlungen beginnen, als wenn die erste Rate mit 45 Jahren gezahlt wird. Bei Ihrer persönlichen Finanzplanung im Bereich Rente und Vorsorge geht es demnach vor allem darum, dass Sie im ersten Schritt die folgenden Werte und Zahlen ermitteln:

  • Zu erwartende, gesetzliche Rente im Alter
  • Einrechnung eventueller Betriebsrenten
  • Ermitteln der Versorgungslücke
  • Ziel private Altersvorsorge (Kapital im Rentenalter)

Im Rahmen dieser Finanzplanung sollten Sie also zunächst Ihre persönliche Versorgungslücke ermitteln, die Sie später im Alter haben dürften. Dazu benötigen Sie lediglich die im Voraus kalkulierte gesetzliche Rente, die Sie Ihrer Renteninformationen entnehmen können. Addieren können Sie eventuell vorhandene Betriebsrenten. Die Differenz aus Ihrem später gewünschtem monatlichen Einkommen und den erwarteten Renten ist die Versorgungslücke, die Sie dann gezielt über eine private Altersvorsorge abdecken sollten. Um dies in Angriff zu nehmen, eignet sich eine Reihe von Finanzprodukten, die zum Zweck des Vermögensaufbaus geeignet sind, nämlich:

  • Banksparplan
  • Private Rentenversicherung
  • Kapitallebensversicherung
  • ETF- und Fondssparplan
  • Aktiensparplan

Je früher Sie sich für den Abschluss eines solchen Sparplans im Rahmen Ihres Finanzplans entscheiden, desto geringer ist der monatlich zu zahlende Sparbeitrag. Hier ist die persönliche Finanzplanung also von großem Vorteil, weil Sie mit weniger Kapitalaufwand später das gleiche monetäre Ziel erreichen können.

Versicherungen: Möglichst viele Risiken vorausschauend abdecken 

Ein ebenfalls sehr wichtiger Baustein der persönlichen Finanzplanung ist neben dem Thema Rente und Vorsorge auch das Thema Versicherungen. Viele Verbraucher unterschätzen nach wie vor alltäglichen oder auch besondere Risiken, die jedoch gravierend negative, finanzielle Auswirkungen haben können. Deshalb sollte ein Finanzplan unbedingt zunächst eine Bestandsaufnahme vorhandener Versicherungen beinhalten, eine Bedarfsanalyse durchführen und dann festlegen, welche Versicherungen vielleicht noch benötigt werden. Empfohlen werden – auch von Verbraucherschützern – insbesondere die folgenden Versicherungsarten:

Ebenfalls sinnvoll können weitere Versicherungsarten sein, zu denen beispielsweise eine private Unfallversicherung, eine Rechtsschutzversicherung oder eine Risikolebensversicherung zählen. Hinzu kommen eventuell weitere Versicherungen, die speziellere Risiken abdecken, wie zum Beispiel eine Hundehalter-Haftpflicht, eine Tierkrankenversicherung, eine Wohngebäudeversicherung oder eine Grundbesitzerhaftpflicht. Sie müssen also tatsächlich innerhalb Ihrer persönlichen Finanzplanung feststellen, welche möglichen Risiken auf Sie überhaupt zutreffen. Darauf basierend entscheiden sich für eine gute Absicherung, die alle wichtigen Versicherungen beinhaltet.

Steuern in der persönlichen Finanzplanung nicht vergessen

Ein nicht unbedingt angenehmes, aber dennoch innerhalb der Finanzplanung notwendiges Thema, sind die zu zahlenden Steuern. Für die persönliche und private Finanzplanung spielen dabei in erster Linie die folgenden Steuern eine Rolle:

Darüber hinaus gibt es natürlich noch weitere Steuern, die allerdings in der Finanzplanung deshalb weniger relevant sind, weil Sie diese automatisch mit zahlen. Das gilt zum Beispiel für die Mehrwertsteuer, die Mineralölsteuer oder auch die Energiesteuer. Darüber hinaus sind insbesondere Einkommens- und Kapitalertragsteuer für die Planung relevant.

Auf Arbeitnehmer trifft die Einkommensteuer in der Planung jedoch weniger zu, denn dort zieht der Arbeitgeber die Steuern ohnehin jeden Monat vom Bruttogehalt ab. Allerdings sollten Selbstständige und Freiberufler das Thema Steuern unbedingt in die Finanzplanung mit einbeziehen, da es sich um eine größere Ausgabe handelt. 

Ebenfalls Berücksichtigung sollte die Kapitalertragsteuer, insbesondere in Form der Abgeltungssteuer, finden, wenn Sie mit Erträgen aus Geldanlagen kalkulieren. Wird nämlich der persönliche Sparer-Pauschbetrag überschritten, fallen 25 Prozent Abgeltungssteuer auf alle Erträge an. Sie haben dann schlichtweg weniger Nettoerträge, als Sie vielleicht kalkuliert haben.

Fazit zur persönlichen Finanzplanung

Mit der persönlichen Finanzplanung sollten Sie möglichst frühzeitig beginnen. Manche Punkte lassen sich zwar noch später erledigen, aber in vielen Bereichen ist es deutlich vorteilhafter, wenn Sie zum Beispiel mit Beginn Ihrer beruflichen Tätigkeit einen Finanzplan aufstellen und dementsprechend Maßnahmen durchführen. Das gilt vor allem für Versicherungen, Rente und Vorsorge sowie für das Thema Beruf und Gehalt.