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ETFs und Fonds im Vergleich: Was ist besser?

ETFs und Fonds im Vergleich: Was ist besser?
Imilian / Shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Wer möglichst einfach in ein diversifiziertes Aktienportfolio investieren möchte, kommt bei der Geldanlage an Fonds und ETFs nicht vorbei. Doch was genau ist der Unterschied zwischen Fonds und ETFs? Sollte man lieber in Fonds oder in ETFs investieren? Was sind die Vorteile und Nachteile? Und schließlich: Was sind die besten Fonds und ETFs? Diese Fragen klären wir hier.

Das Wichtigste in Kürze

  • Aktiv gemanagte Fonds verfolgen das Ziel, eine bessere Wertentwicklung als der Markt zu erzielen und sind mit höheren Kosten verbunden
  • ETFs sind börsengehandelte Indexfonds, die passiv gemanagt werden und einen Aktienindex replizieren.
  • Nur wenige Fonds performen besser als ETFs, je länger die Anlagedauer, desto unwahrscheinlicher eine Outperformance
  • In bestimmten Fällen, wie etwa beim Thema Nachhaltiges Investieren, können aktiv gemanagte Fonds die bessere Wahl für Investoren sein

Was ist der Unterschied zwischen Fonds und ETFs?

Spricht man von „Fonds“, so sind meist aktiv gemanagte Aktienfonds gemeint. Bei ETFs handelt es sich hingegen um börsengehandelte Indexfonds. Beiden ist gemeinsam, dass sie zur selben Anlageklasse gehören und ein ganzes Bündel aus Aktien darstellen. Kauft man einen Fonds oder ETF, so investiert man auf einen Schlag in viele Wertpapiere. Damit enden die Gemeinsamkeiten der beiden Anlageprodukte auch bereits, denn Fonds und ETFs unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht.

Das sind die wesentlichen Unterschiede von Fonds und ETFs im Überblick

Verwaltung: Fonds verfügen in der Regel über ein aktives Fondsmanagement, ETFs werden hingegen passiv gemanagt.

Handelbarkeit: Klassische Investmentfonds können über Fondsanbieter oder Banken erworben und zurückverkauft oder außerbörslich gehandelt werden. Die Preise sind meist tagesaktuell und Kauf- bzw. Verkaufsorders werden üblicherweise frühestens am nächsten Tag ausgeführt.

ETFs bzw. Exchange Traded Funds können an der Börse innerhalb der Öffnungszeiten in Echtzeit und zu stets aktuellen Preisen gehandelt werden.

Anlageziel: Aktiv gemanagte Fonds versuchen, durch die gezielte Auswahl einzelner Aktien durch das Fondsmanagement, eine bessere Wertentwicklung als der Gesamtmarkt zu erzielen. ETFs verfolgen hingegen lediglich das Ziel, einen Aktienindex nachzubilden.

Kosten: Die Gesamtkosten von Fonds liegen in der Regel deutlich über den Kosten von ETFs. Ein großer Teil der Kosten fällt dabei für das Fondsmanagement an. Weiters werden einmalige Ausgabeaufschläge erhoben, wobei 4 – 6 % durchaus als üblich gelten. Gegebenenfalls können bei Fonds auch Rückgabeaufschläge fällig werden und zudem noch weitere Gebühren anfallen, wie z.B. Performance Fees, wenn das Fondsmanagement bestimmte Renditen erzielt hat. Da die aktive Aktienauswahl mit einer größeren Handelstätigkeit verbunden ist, weisen Fonds in der Regel auch deutlich höhere Transaktionskosten auf. Die durchschnittliche Gesamtkostenquote (TER bzw. Total Expense Ratio) bei aktiv gemanagten Fonds beträgt 1,3 % p. a.

ETFs sind hingegen deutlich kostengünstiger, da keine Ausgabeaufschläge anfallen, kein Fondsmanagement bezahlt werden muss und die Transaktionskosten deutlich geringer sind, da auf aktiven Handel verzichtet wird. Die durchschnittliche Gesamtkostenquote bewegt sich bei ETFs üblicherweise zwischen 0,2 % und 0,5 % p. a.

Wertentwicklung: Die deutlich niedrigeren Kosten von ETFs sind der Hauptgrund dafür, dass ETFs auf lange Sicht eine bessere Wertenwicklung aufweisen, als die allermeisten klassischen Aktienfonds. Je länger die Anlagedauer, desto größer wirkt sich der renditeschmälernde Effekt hoher Fondskosten auf das Endvermögen aus.

Beispiel: Lohnt sich ein ETF-Investment oder ein Fonds-Investment mehr?

Angenommen, die beiden Anleger A und B investieren jeweils einmalig einen Betrag von 10.000 EUR über eine Anlagedauer von 10 Jahren. Anleger A entscheidet sich für einen ETF mit einer TER von 0,3 % p. a. Anleger B entscheidet sich hingegen für einen Fonds mit einer TER von 1,3 % und einem einmaligen Ausgabeaufschlag von 5 %. Beide Fonds erzielen im Durchschnitt eine Marktrendite von 8 % p. a. Welche Auswirkungen haben die Kosten auf die beiden Investments?

 ETF-InvestmentFonds-Investment
Endbetrag vor Kosten21.589 €21.589 €
Kosten-592,26 €-3.419 €
Endbetrag nach Kosten20.997 €18.171 €
Nettorendite pro Jahr7,70 %6,20 %
Kostenersparnis2.826 € 
Zusätzliche Rendite pro Jahr1,50 % 

Wie in der Tabelle ersichtlich ist, schmälern die höheren Kosten des Fonds die Rendite um ganze 1,50 % pro Jahr. Dies ist zwar ein sehr vereinfachtes Beispiel, in welchem keine weiteren Kostenfaktoren wie beispielsweise Ordergebühren berücksichtigt wurden. Es zeigt allerdings, in welchem Ausmaß ein aktiv gemanagter Fonds höhere Renditen erzielen müsste, um die höheren Kosten zu rechtfertigen. Je länger die Anlagedauer, umso stärker wird sich dieser Effekt auf den Endbetrag auswirken, weshalb ETFs umso klarer im Vorteil sind, je länger der Anlagehorizont eines Privatanlegers s ist.

Transparenz: Durch die Indexnachbildung weisen ETFs typischerweise eine höhere Transparenz auf, als Fonds. ETF-Investoren können laufend überprüfen, welche Unternehmen im jeweiligen Index enthalten sind, der vom ETF repliziert wird.

Fonds veröffentlichen zwar ebenfalls in regelmäßigen Abständen einen Bericht, in welchem ersichtlich ist, in welche Unternehmen investiert wird. Unter Umständen vergehen jedoch mehrere Monate, um zu erfahren, in welche Aktien man während des letzten Berichtszeitraums investiert war.

Zudem obliegt die Aktienauswahl bei Fonds dem Fondsmanagement, die nach mehr oder weniger objektiven Kriterien erfolgt. Die Aktienauswahl in einem ETF erfolgt hingegen immer automatisch und regelbasiert.

Risiko: Aktienfonds und ETFs unterliegen grundsätzlich demselben Kapitalmarktrisiko. Beide Anlagevarianten weisen jedoch auch spezifische Risiken auf.

So können die Transaktionskosten von Fonds schwanken. Außerdem besteht die Gefahr, dass das Fondsmanagement zu hohe Klumpenrisiken eingeht, indem der Fokus zu stark auf eine bestimmte Region oder eine bestimmte Branche gelegt wird. Auch ist ein Wechsel des Fondsmanagements durch die Fondsgesellschaft ein grundsätzlich mögliches Szenario, wodurch sich auch die Konditionen für den Anleger laufend ändern könnten.

ETFs bilden hingegen sehr häufig nach Marktkapitalisierung gewichtete Indizes ab. Dies kann dazu führen, dass einige wenige Aktien sehr große Anteile innerhalb eines ETFs einnehmen, sofern der Index keine Obergrenzen festlegt. ETFS können also ebenfalls von großen Klumpenrisiken betroffen sein. Zudem können starke Markteinbrüche nicht durch ein entsprechendes Eingreifen eines Fondsmanagers abgemildert werden.

Was sind die Vorteile und Nachteile von Fonds und ETFs?

Aus diesen zahlreichen Unterschieden ergeben sich verschiedene Vorteile und Nachteile, die mit Fonds und ETFs verbunden sind.

Vorteile von FondsNachteile von Fonds
Risikomanagement durch aktives FondsmanagementPotenzielle Outperformance möglichPotenzieller Profit durch die persönliche Erfahrung des FondsmanagersBessere Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards möglichHohe KostenGeringere TransparenzAnleger müssen auf Anlageentscheidungen des Fondsmanagements vertrauenNur selten bessere Wertentwicklung als ETFsGut performende Fonds sind im Vorfeld nicht zuverlässig identifizierbar
Vorteile von ETFsNachteile von ETFs
Geringere KostenAn der Börse in Echtzeit und zu tagesaktuellen Preisen handelbarBreite Risikostreuung (Diversifikation)Hohe TransparenzIn den meisten Fällen bessere Wertentwicklung als aktiv gemanagte FondsEinfache Handelbarkeit kann zu übermäßigem Handel verleitenKein Risikomanagement durch Fondsmanagement möglichETFs sind nicht immer breit diversifiziert (z.B. Themen-, Länder- & Branchen-ETFs)Labels oft irreführend bzw. keine einheitlichen Definitionskriterien vorhanden (z.B. im Hinblick auf Nachhaltigkeit)

Sind Fonds oder ETFs für Privatanleger besser geeignet?

Privatanleger, die nach einem Investment suchen, mit dem sie möglichst breit gestreut in den Aktienmarkt investieren können, sind mit einem marktbreiten ETF-Investment in der Regel besser beraten, als mit aktiv gemanagten Fonds. Je länger der Anlagehorizont des Anlegers, umso größer ist die Chance, dass sich ein ETF-Investment besser entwickelt, als ein klassischer Aktienfonds. Die Gründe dafür liegen in erster Linie in den deutlich geringeren Kosten von ETFs.

Zwar gibt es einige wenige Fonds im einstelligen Prozentbereich, die es auch auf lange Sicht schaffen, eine bessere Rendite als der Gesamtmarkt zu erzielen und damit die Wertentwicklung von ETFs schlagen, jedoch lassen sich diese in der Regel erst im Nachhinein identifizieren. Es gibt also keine zuverlässige Methode, um bereits vorab zu wissen, welcher Fonds in Zukunft zu den wenigen Ausnahmen zählen und sich besser entwickeln wird als der Markt.

Auch wenn es um sehr spezielle Themen geht bzw. wenn Anleger den Fokus nur auf einzelne Marktsegmente oder bestimmte Anlagestrategien legen wollen, können Anleger mittlerweile ETFs aus einer stetig wachsenden Produktlandschaft wählen. Es gibt mittlerweile eine riesige Auswahl an Regionen-ETFs, Länder-ETFs, Sektor-ETFs und Themen-ETFs, sowie ETFs, die bestimmte Anlagestrategien verfolgen, wie etwa reine Small-Cap-ETFs, ausschüttende Dividenden-ETFs, Value-ETFs, Growth-ETFs oder Burggraben-ETFs.

Geht es allerdings um schwer objektivierbare Themen wie Nachhaltigkeit, so sind für viele Anleger aktiv gemanagte Fonds die erste Wahl. Dadurch, dass es bis heute keine einheitlichen Definitionskriterien gibt und Nachhaltigkeit zudem immer sehr subjektiv interpretiert wird, entscheiden sich Anleger gerne für ein Fondsmanagement, zu dem sie großes Vertrauen haben und die eine ähnliche Vorstellung von Nachhaltigkeit haben. Dafür nehmen Anleger gerne auch höhere Kosten in Kauf.

Was sind die besten Fonds und ETFs?

Die besten Fonds der letzten 5 Jahre

Wirft man einen Blick in die Vergangenheit, so lassen sich einige Fonds finden, die eine sagenhafte Wertentwicklung aufweisen. Während der beliebte iShares Core MSCI World UCITS ETF, der den MSCI World Index abbildet, in den letzten fünf Jahren eine Wertentwicklung von 66,30 % erzielte, so haben sich diese Fonds deutlich besser entwickelt:

FondsbezeichnungISIN5-Jahres-Performance
Abakus New Growth StocksLU0418573316191,70 %
Luxembourg Selection Fund – Active SolarLU0377291322178,40 %
Fidelity Global Technology FundLU0936579340162,13 %
Luxembourg Selection Fund – Solar & Sustainable EnergyLU0405846410148,05 %
Green Benefit Global Impact FundLU1136260384127,70 %

Hätte man als Anleger in der Vergangenheit in diese Fonds investiert, könnte man sich über enorme Wertzuwächse des investierten Kapitals freuen, welche die höheren Kosten dieser Fonds um ein Vielfaches wettgemacht hätten. Dem aufmerksamen Beobachter mag jedoch auffallen, dass diese Fonds einen eher speziellen Anlagefokus verfolgen. Es handelt sich bei den genannten Beispielen nämlich entweder um Technologie- oder Growth-Fonds oder um Fonds, die sich auf einen sehr speziellen Teilbereich fokussiert haben, wie dem Solarsektor.

Leider lässt sich kaum zuverlässig vorhersagen, welche Sektoren und – damit verbunden – welche Fonds in den nächsten fünf Jahren zu den Outperformern zählen werden. Wer hier statt zu spekulieren lieber von den Gesamtmarktrenditen profitieren möchte, ist mit einem möglichst breit gestreuten ETF-Investment deutlich besser beraten. Man bedenke nämlich, dass der allergrößte Teil aktiv gemanagter Fonds, auf lange Sicht schlechter abschneidet, als der Gesamtmarkt.

In welchen ETF sollte man investieren?

Da ein ETF immer eine Replikation eines zugrunde liegenden Index darstellt, müssen bei der Entscheidung über den besten ETFs zwei Fragen geklärt werden:

  1. Welchen Index wählt man?
  2. Für welchen ETF entscheidet man sich?

Ist es das Ziel eines Anlegers, mit einem ETF eine möglichst breit diversifizierte Investition zu tätigen, so kommen vor allem die bekannten Welt-Indizes in Frage. Diese decken in der Regel einen großen Teil des Marktes ab und beinhalten sowohl Industrieländer als auch Schwellenländer. Die wichtigsten globalen Aktienindizes für ETF-Investoren sind der MSCI All Country World Index (ACWI) und der FTSE All-World Index.

Diese beiden Indizes umfassen Aktien aus insgesamt 47 Industrie- und Schwellenländer. Während der FTSE All-World Index eine globale Marktabdeckung von 90 Prozent aufweist, sind es beim MSCI ACWI hingegen etwa 85 Prozent.

Keiner der beiden Indizes berücksichtigt allerdings Small Caps. Wer diese auch noch berücksichtigen möchte, kann sich für den MSCI All Country World Investable Markt Index (ACWI IMI) entscheiden, der sogar diese Lücke noch füllt und die weltweite Marktkapitalisierung zu etwa 99 Prozent abdeckt. Dies stellt quasi die Königsvariante des marktneutralen Investierens auf ETF-Basis dar, ohne jegliche Spekulation auf Branchen, Länder oder Aktien, die sich in der Zukunft besser entwickeln könnten, als der Gesamtmarkt.

Ist die Entscheidung für einen Index gefallen, so sollte man einen geeigneten ETF anhand der folgenden Kriterien filtern:

  • Der ETF existiert bereits seit mindestens 3 – 5 Jahren und
  • weist ein Fondsvolumen von mindestens 100 Millionen Euro auf

Hat man die ETFs entsprechend gefiltert, wählt man von den verbleibenden ETFs am besten einen mit

  • physischer Replikationsmethode (vollständige Replikation oder optimiertes Sampling),
  • möglichst niedrigen Kosten &
  • einem Fondsdomizil in Irland

Unsere ETF-Empfehlung für alle Investoren, die sich für eine möglichst breite Marktabdeckung interessieren ist daher der SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF (ISIN: IE00B3YLTY66), der den MSCI All Country World Investable Market (ACWI IMI) Index nachbildet. Dieser ETF erfüllt alle oben genannten Kriterien und ist mit einer TER von nur 0,17 % p. a. sehr günstig erhältlich.

Diese ETF-Auswahlkriterien besitzen gewissermaßen Allgemeingültigkeit. Sie können also auch getrost zur Anwendung kommen, wenn man ein weniger breites ETF-Investment, etwa einen Branchen- oder Themen-ETF, als Beimischung zum Portfolio bevorzugt.