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Fonds kaufen in 4 einfachen Schritten

Fonds kaufen in 4 einfachen Schritten
makibestphoto | Adobe Stock
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Fonds zu kaufen ist eine gute Möglichkeit für Privatanleger, schon mit kleinen Geldbeträgen breit gestreut zu investieren
  • Investmentfonds können über Fondsgesellschaften, Fondsvermittlungen, Fondsbanken, Hausbanken und über Online- bzw. Neo-Broker gekauft werden
  • Anleger können Wertpapierdepots oder Fondsdepots eröffnen
  • Wertpapierdepots sind für Anleger flexibler und Fondskäufe lassen sich in nur wenigen Schritten bewerkstelligen

Was ist ein Fonds?

Ein Fonds sammelt das Geld von Anlegern. Dieses Kapital wird von einem Fondsmanager an den Finanzmärkten investiert. Das Ziel des Fondsmanagers ist es, mit dem Fondsvermögen, Gewinne für die Anleger zu erzielen. Investmentfonds sind also kollektive Anlageprodukte, die von Kapitalanlagegesellschaften verwaltet werden. Sie eignen sich sehr gut für den persönlichen Vermögensaufbau von Privatanlegern.

Es gibt verschiedene Arten von Fonds. Zu den wichtigsten Arten zählen Aktienfonds, Anleihenfonds (etwas veraltet auch Rentenfonds genannt), Mischfonds, Dachfonds, Hedgefonds, Indexfonds und ETFs sowie offene Immobilienfonds. Für eine genauere Erläuterung zu den verschiedenen Fondsarten empfehlen wir Ihnen unseren Artikel über die wichtigsten Auswahlkriterien von Fonds zu lesen.

Wesentlich ist jedoch, dass diese verschiedenen Fondstypen in verschiedene Anlagen investieren (Aktien, Aktienfonds, Anleihen, Rohstoffe, Immobilien usw.), unterschiedlich stark diversifiziert sind, mit mehr oder weniger hohen Kosten verbunden sind, unterschiedliche Risikoprofile aufweisen und unterschiedlichen Investmentprinzipien folgen.

Was sind die Vorteile und Nachteile von Fonds?

Es gibt einige Pro- und Contra-Argumente für Fonds als Geldanlage. Zu den wichtigsten Vorteilen zählen:

  • Diversifikation: Ein Fonds streut die Investments über eine Vielzahl an Anlagen, wodurch das Verlustrisiko minimiert wird.
  • Sparpläne: Anleger können mit Fondssparplänen bereits mit kleinen Geldbeträgen regelmäßig investieren und dennoch von einer breiten Streuung profitieren.
  • Professionelles Management: Man benötigt selbst kaum Finanzwissen, die Entscheidungen über die Auswahl der Titel und über die Ein- und Ausstiegszeitpunkte wird vom Fondsmanagement übernommen (entfällt bei Indexfonds und ETFs).
  • Liquidität: Anleger können bei den meisten Fonds ihre Anteile regelmäßig zurückgeben bzw. verkaufen.
  • Sondervermögen: Das Geld, das Anleger bei einem Fonds anlegen, wird als sogenanntes Sondervermögen verwahrt. Geht die Fondsgesellschaft pleite, so ist das Geld geschützt.

Zu den wichtigsten Nachteilen zählen:

  • Kosten: Fonds können mitunter hohe Kosten aufweisen, die einen enormen Einfluss auf die Rendite der Geldanlage ausüben. Es gibt gewaltige Unterschiede bei den Kosten und Gebühren, die bei Fonds zu bezahlen sind. In unserem Artikel erfahren Sie, welche Kosten für die verschiedenen Fondstypen als durchschnittlich gelten (Vorschlag: Artikel zu Auswahlkriterien bei Fonds verlinken).
  • Performance: Aktiv gemanagte Fonds weisen nur in wenigen Fällen eine bessere Performance auf, als der Gesamtmarkt. Die vergangene Performance eines Fonds ist keine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung.
  • Liquiditätsrisiko: Auch wenn die meisten Fonds täglich handelbar sind, gibt es auch weniger liquide Fonds. In diesen Fällen kann es schwieriger sein, Fondsanteile zu einem gewünschten Zeitpunkt verkaufen zu können.

Wo kann man Fonds kaufen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Fonds zu kaufen. Der Kauf kann über Fondsgesellschaften, Fondsvermittlungen, Fondsbanken, Hausbanken und über Online- bzw. Neo-Broker erfolgen. Das Angebot an handelbaren Fonds variiert jedoch sehr stark, es können also nicht überall dieselben Fonds gehandelt werden.

Als Anleger benötigt man jedenfalls ein Wertpapierdepot oder ein Fondsdepot. Für Wertpapierdepots erfreuen sich vor allem Online- und Neo-Broker großer Beliebtheit, da sie ein großes Spektrum an handelbaren Fonds aufweisen, die Depotführung meist kostenlos und auch die Gebührenstruktur für den Handel relativ attraktiv ist. Fondsdepots können direkt bei Fondsbanken oder Fondsgesellschaften eröffnet werden.

Der große Vorteil eines Wertpapierdepots ist, dass man neben Fonds auch Aktien und andere Finanzprodukte darin verwahren kann, während in einem Fondsdepot üblicherweise nur Investmentfonds verwahrt werden können. Börsengehandelte Indexfonds (ETFs) sind davon jedoch ausgenommen, für diese benötigt man in der Regel ebenfalls ein Wertpapierdepot.

Anleger sind gut beraten, vor einem Kauf die Kosten und Gebühren zu prüfen, die mit einem Fondskauf verbunden sind. Kosten und Gebühren zählen zu den stärksten „Renditekillern“ der Finanzanlagen von Privatanlegern. Die höheren Kosten sind letztlich auch der Hauptgrund dafür, dass die meisten aktiv gemanagten Aktienfonds keine bessere Wertentwicklung aufweisen, als kostengünstige ETFs, die über kein aktives Fondsmanagement verfügen, sondern sich als passive Anlageprodukte verstehen, die lediglich einen Index abbilden.

Für Anleger, die auf ein Fondsmanagement nicht verzichten möchten, könnte es interessant sein, Investmentfonds bei Fondsvermittlungen zu kaufen. Diese kooperieren mit Fondsbanken und Fondsplattformen und Anleger bezahlen bei ihnen oft weniger oder sogar gar keinen Ausgabeaufschlag. Beispiele für Fondsvermittler, die sich seit einigen Jahren am Markt etabliert haben, sind fonds-super-markt.de und fondsdiscount.de.

Anleger, die Wert auf persönliche Beratung legen, zieht es häufig in ihre Hausbank. Der Kauf von Fonds in einer Filialbank ist allerdings oft mit gravierenden Nachteilen verbunden. Die Beratungsgespräche sind meist nicht frei von Interessenskonflikten, die Depot- und Handelsgebühren sind vergleichsweise hoch und bei Investmentfonds muss in der Regel der volle Ausgabeaufschlag entrichtet werden.

Beispiel: Investiert man einmalig 10.000 € und wird dabei der durchaus übliche Ausgabeaufschlag von 5 % fällig, so sind das bei einem Einmalkauf 500 €, die der Anleger bezahlen muss.

Für Anleger, die einerseits Kosten und Gebühren sparen wollen und andererseits auch im Hinblick auf die investierbaren Finanzprodukte flexibel bleiben wollen, bieten sich meist Wertpapierdepots bei Online- oder Neo-Brokern an. Neo-Broker weisen im Vergleich zu klassischen Online-Brokern niedrigere Ordergebühren auf und der Zugang zum Depot ist meist einfacher, schneller und unkomplizierter. Sie werden gerne von Vieltradern und ETF-Investoren bevorzugt.

Fonds kaufen in 4 Schritten

1. Depotbank auswählen

Entscheidet man sich dazu, ein Wertpapierdepot zu eröffnen, so stellt sich die Frage, wie man die für sich passende Depotbank findet. Die Kosten- und Gebührenstruktur sollte dabei ein Hauptkriterium für die Auswahl sein, ebenso wie die Auswahl an handelbaren Fonds. Es sollte jedoch beachtet werden, dass die Vorteile niedriger Ordergebühren oftmals durch höhere Spreads und Fremdspesen an anderer Stelle wieder wettgemacht werden. Daher sollte man die Auswahl des Brokers nicht zu kompliziert gestalten. Das Angebot ist mittlerweile sehr groß, wodurch die Konditionen für Privatanleger sehr attraktiv geworden sind.

An folgenden Anhaltspunkten können sich Anleger zusätzlich orientieren, welche Depotbank bzw. welcher Broker für sie in Frage kommt:

Lege ich Wert auf persönliche Beratung und Kundenservice?

Wenn man auf persönliche Beratung und auf Kundenservice nicht verzichten möchte, so kann man grundsätzlich auch ein Wertpapierdepot bei einer Filialbank eröffnen. Dies wird jedoch in der Regel mit höheren Kosten und Gebühren verbunden sein, als bei Direktbanken und Online-Brokern. Zudem besteht die Gefahr von Beratungsgesprächen, die nicht ganz frei von Interessenskonflikten sind. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Bankberater dazu angehalten werden, vor allem hauseigene Produkte zu verkaufen, für die sie auch eine höhere Provision erhalten.

Möchte ich häufig oder nur selten handeln?

Je häufiger man handeln möchte, umso eher sollte man die Kosten und Gebühren des Brokers beachten. Viel-Trader profitieren von sehr günstigen Gebührenstrukturen und von Flatrate-Preismodellen.

Möchte ich kleinere oder größere Beträge anlegen?

Besonders dann, wenn kleinere Beträge investiert werden – etwa regelmäßig in Form von Sparplänen – sollte man auf niedrige Ordergebühren achten und auch darauf, dass keine Mindestgebühren pro Order fällig werden.

Ist mein Wunschfonds handelbar?

Die besten Kostenmodelle bringen dem Anleger nichts, wenn der gewünschte Fonds dort nicht handelbar bzw. nicht sparplanfähig ist. Sofern es also bereits im Vorfeld Vorstellungen über einen Wunschfonds gibt, sollte dies bei der Brokerwahl natürlich entsprechend berücksichtigt werden.

2. Depot eröffnen

Ist die Entscheidung über die geeignete Depotbank gefallen, muss im nächsten Schritt das Depot eröffnet werden. Dies geschieht entweder komplett online oder in Papierform. Jedenfalls ist eine Legitimation erforderlich, die in der Regel per Video-Ident-Verfahren oder persönlich in einer Postfiliale erfolgen kann.

Nach der Legitimation werden dem Anleger die persönlichen Zugangsdaten übermittelt, mit denen er sich ab sofort im Depot einloggen kann. Über eine App und/oder eine webbasierte Plattform können Anleger in weiterer Folge alle Transaktionen steuern und verwalten und die Wertentwicklung des Depots verfolgen.

3. Fonds auswählen

Bei der Fondsauswahl haben Anleger die Qual der Wahl. Hier sollten Diversifikation über verschiedene Branchen, Länder und ggf. auch über verschiedene Anlageklassen sowie Kosten des Fonds bei der Auswahl im Vordergrund stehen. Für einen detaillierten Überblick können Sie sich auch an unserem Leitfaden orientieren, der 7 allgemein gültige Auswahlkriterien und Kennziffern bei der Fondsauswahl erläutert. (Vorschlag: Artikel zu Auswahlkriterien bei Fonds verlinken)

4. Fonds kaufen oder Sparplan aufsetzen

Bei der Geldanlage (vor allem bei Aktienfonds) hat man grundsätzlich zwei Möglichkeiten, um zu investieren, und zwar mittels:

  • Einmalanlage oder
  • Sparplan

Dabei sollten Anleger beachten, dass bei den Brokern üblicherweise unterschiedliche Konditionen für Einmalkäufe und Sparpläne gelten. Fondssparpläne bieten Anlegern jedenfalls den Vorteil, in regelmäßigen Abständen, wie zum Beispiel monatlich oder quartalsweise, kleinere Geldbeträge zu investieren. Dies eignet sich vor allem für jene Investoren, die keinen größeren Geldbetrag zur Verfügung haben, sondern regelmäßig einen gewissen Anteil ihres Einkommens investieren möchten.

Bei einem Fondssparplan profitieren Anleger vom sogenannten Dollar Cost Averaging („Durchschnittskosteneffekt“), das jedoch vor allem eher psychologische als mathematische Vorteile bietet, wenn Anleger nicht Gefahr laufen möchten, einen größeren Betrag zu einem allgemeinen Höchststand zu investieren. Mit Sparplänen können Anleger auch flexibel bleiben, denn die Sparraten können jederzeit angepasst oder auch pausiert werden.

Wer einen größeren Geldbetrag zur Verfügung hat, kann diesen auch einmalig investieren. Wird das investierte Kapital für mindestens 5 – 10 Jahre nicht benötigt, so fährt man auf lange Sicht meistens besser, das Geld sofort zu investieren, als den Investmentprozess über Sparpläne unnötig in die Länge zu ziehen. Nicht investiertes Kapital kann schließlich auch nicht arbeiten.

Wer sich damit unwohl fühlt, kann jedoch auch in Erwägung ziehen, einen größeren Geldbetrag in mehrere mittelgroße Tranchen aufzuteilen und zeitlich etwas versetzt zu investieren. Dies würde eine Kompromisslösung zwischen Einmalanlagen und monatlichen Sparplänen darstellen.