Fondssparplan zum Vermögensaufbau: So funktioniert es
Zahlreiche Anleger nutzen Investmentfonds als eine renditestarke Kapitalanlage. Alternativ oder zusätzlich kann mit Fonds ebenso Vermögensaufbau betrieben werden. Man spricht in dem Zusammenhang vom Fondssparen, welches mit einem Fondssparplan realisiert werden kann.
In unserem Beitrag erfahren Sie, worum es sich beim Fondssparplan handelt und wie Sie diesen abschließen können. Ferner gehen wir auf die Frage ein, ob Fondssparen sinnvoll für Anleger und Sparer ist, welche Ziele Sie damit verfolgen können, welche Kosten anfallen worin die Vor- und Nachteile bestehen.
Was ist ein Fondssparplan?
Der Fondssparplan ist ein Sparvertrag bzw. Sparplan, bei dem Sie als Sparer in regelmäßigen Abständen Fondsanteile zu einer bestimmten Sparrate erwerben. Meistens fließt ein entsprechender Sparbetrag monatlich in den Fondssparplan, indem Sie zum Beispiel für jeweils 100 Euro Fondsanteile erwerben. Dies geschieht im Rahmen des Fondssparplans automatisch, sodass es eine Art Dauerauftrag gibt.
Beim Fondssparplan können Sie wählen, in welche Art von Investmentfonds Sie gerne investieren und regelmäßig sparen möchten. Dafür stehen im Bereich der offenen Fonds in erster Linie die folgenden Varianten zur Verfügung, aus denen Sie dann den einzelnen Fonds auswählen können:
- Offene Immobilienfonds
- Geldmarktfonds
- Rentenfonds
- Aktienfonds
- Mischfonds
Wie bei jedem Sparvertrag, so wird auch der Fondssparplan anschließend automatisch, zum Beispiel Monat für Monat, ausgeführt. Ob Sie eine Ausschüttung in Form einer Gutschrift von Dividenden oder Zinsen erhalten, hängt davon ab, ob der Investmentfonds thesaurierend oder ausschüttend ist. Bei der Thesaurierung erfolgt sofort eine Wiederanlage, sodass Sie vom Zinseszinseffekt profitieren können.
Wie und wo kann man einen Fondssparplan abschließen?
Wenn Sie sich für einen Fondssparplan interessieren, dann gibt es eine Reihe von Finanzdienstleistern, die Ihnen den Abschluss des Sparvertrages ermöglichen. In erster Linie sind das die folgenden Finanzunternehmen:
- Kreditinstitute (Filialbanken)
- Fondsgesellschaften
- Versicherungsgesellschaften
- Online-Broker
- Direktbanken
Die Fonds selbst werden stets von der entsprechenden Fondsgesellschaft angeboten, sodass Sie die Fondsanteile erwerben und auch an die Fondsgesellschaft zurückgeben können. Meistens gibt es jedoch Kooperationen mit Banken und anderen Finanzdienstleistern, dass Sie dort einen Auftrag für einen Fondssparplan erteilen können. So stellen zum Beispiel mittlerweile zahlreiche Direktbanken, Filialbanken und auch Online-Broker eine Reihe von Fondssparplänen zur Verfügung.
Wenn Sie sich für das Einrichten eines Fondssparplans entscheiden, müssen Sie im ersten Schritt einige Selektionen vornehmen. Ohnehin brauchen Sie auf jeden Fall ein Wertpapierdepot, denn darin werden die entsprechenden Fondsanteile verwahrt. Beim Einrichten müssen Sie dann folgende Details festlegen:
- Welche Fondsanteile (Name des Fonds / ISIN) sollen erworben werden?
- Ausführungsrhythmus (meistens monatlich)
- Sparbeitrag pro Monat (oder anderer Ausführungsrhythmus)
- Ausführungsdatum (zum Beispiel zum 15. eines Monats)
Nachdem Sie diese Angaben gemacht haben, wird der Fondssparplan anschließend durch die jeweiligen Anbieter, beispielsweise den Online-Broker, automatisch Monat für Monat ausgeführt. Sie müssen lediglich dafür sorgen, dass sich auf Ihrem Verrechnungsskonto stets ausreichendes Guthaben befindet, denn dort findet die Belastung für den Kauf der Fondsanteile statt.
Welche Ziele kann man mit dem Fondssparplan verfolgen?
Das Fondssparen ist kein kurzfristiges Investment und sicherlich auch nicht dafür geeignet, auf eine schnelle Wertentwicklung der Anteile zu spekulieren. Kursschwankungen gibt es natürlich auch bei Fonds, aber dennoch dienen diese im Rahmen eines Sparplans nahezu ausschließlich dem regelmäßigen Sparen und damit dem Vermögensaufbau. Somit ist das Fondssparen für Sparer und Anleger geeignet, die einen langfristigen Anlagehorizont haben. Mögliche Ziele, die Sie mit dem Fondssparplan verfolgen können, sind in erster Linie:
- Zwecksparen
- Rücklagen bilden
- Private Altersvorsorge
Mit dem Zweck- oder Zielsparen ist gemeint, dass Sie mit dem über den Sparplan angesammelten Kapital zukünftig bestimmte Ausgaben finanzieren möchten. Das können zum Beispiel einer Urlaubsreise oder der Führerschein des Kindes sein. Ebenfalls eignet sich das Fondssparen bestens zum Bilden von Rücklagen, also ebenfalls zum Vermögensaufbau. Häufig werden Fondssparpläne ebenso genutzt, um eine private Altersvorsorge aufzubauen.
Welche Kosten verursacht ein Fondssparplan?
Je nach Fonds, für den Sie sich im Rahmen des Sparplans entscheiden, können die folgenden Kosten anfallen:
- Ausgabeaufschlag
- Managementgebühr
- Verwaltungsgebühren
- Transaktionskosten
Der Ausgabeaufschlag fällt bei vielen Fonds an und ist die Differenz zwischen dem Ausgabe- und dem Rücknahmepreis. Sie zahlen diesen Aufschlag jedes Mal automatisch mit, wenn im Rahmen des Sparplans Anteile gekauft werden. Zudem gibt es bei aktiv gemanagten Fonds fast immer eine Managementgebühr. Diese ist faktisch die Bezahlung der Leistung, welche der Fondsmanager durch seine Selektion erbringt. Meistens fallen zudem Transaktionskosten bei jeder Ausführung des Fondssparplans an. Diese Kosten summieren sich nicht selten auf umgerechnet jährlich zwischen 1,5 und 2,5 Prozent.
Welche Vorteile und Nachteile haben Fondssparpläne?
Fondssparpläne sind bei Anlegern und Sparern relativ beliebt und wurden in den letzten Jahren häufig abgeschlossen. Das liegt unter anderem an den Vorteilen, die das Fondssparen beinhaltet. Die größten Vorzüge sind:
- Durchschnittlich renditestarker Vermögensaufbau
- Zinseszinseffekt und Cost-Average-Effekt
- Langfristig vergleichsweise risikoarmer Vermögensaufbau
- Staatliche Förderungen möglich
- Kein Emittentenrisiko
- Riesterfähiges Produkt
- Große Auswahl an Fonds
- Fonds können innerhalb des Sparplans jederzeit getauscht werden
- Sehr geringe monatliche Sparrate möglich
- Keine Haltedauer (bis auf offene Immobilienfonds)
Bei den Vorteilen möchten wir kurz den Cost-Average-Effekt erwähnen. Dieser ergibt sich, wenn Sie monatlich für einen bestimmten Geldbetrag Fondsanteile erwerben und nicht etwa zum Beispiel pro Monat fix zwei Fondsanteile kaufen. Wenn Sie nämlich für einen festen Betrag im Monat kaufen, dann erwerben Sie die Fondsanteile im Durchschnitt zu einem geringeren Preis, als wenn Sie eine feste Anzahl von Anteilen erwerben. Der Grund besteht darin, dass Sie bei einem relativ niedrigen Kaufpreis mehr Anteile kaufen, bei höheren Preisen hingegen weniger Anteile.
Neben den Vorteilen gibt es ebenfalls Nachteile, die Sie im Zusammenhang mit dem Fondssparen kennen sollten. Das sind insbesondere:
- Kursrisiko
- Ertragsrisiko
- Eventuell Währungsrisiko (bei Fonds in ausländischer Währung
Ein Emittentenrisiko gibt es bei aktiv gemanagten Fonds übrigens nicht, weil stets ein Sondervermögen gebildet wird. Selbst bei Insolvenz der Fondsgesellschaft ist Ihr Kapital getrennt vom Vermögen der Gesellschaft, sodass Sie in dem Fall keinen finanziellen Schaden haben.
Fondssparplan an einem Beispiel erläutert
Die Effektivität des Fondssparens lässt sich gut an einem Rechenbeispiel verdeutlichen. Daher möchten wir an der Stelle veranschaulichen, welchen Gegenwert Sie zum Beispiel nach 20 Jahren erreichen können, wenn Sie monatlich Fondsanteile kaufen. Dazu gehen wir von den nachfolgenden Zahlen und Daten aus: 1
- Fondsart: Aktienfonds
- Ausführungsrhythmus: monatlich
- Sparbetrag pro Monat: 150 Euro
- Spardauer: 20 Jahre
- Durchschnittliche Jahresrendite: 5,5 % (nach Abzug der Fondskosten)
- Gesamtkapital nach 20 Jahren: ca. 64.000 Euro
Sie könnten also beim Fondssparen nach 20 Jahren Spardauer mit monatlichen Einzahlungen von 150 Euro ein Gesamtvermögen von rund 64.000 Euro haben. Davon hätten Sie selbst 36.000 Euro eingezahlt, sodass der Ertrag/Gewinn sich auf rund 28.000 Euro beläuft. Beachten Sie allerdings, dass die angegebene Rendite nur ein Durchschnittswert ist und auch abhängig von der Fondsart und dem einzelnen Fonds ausfällt.
Ist das Fondssparen sinnvoll für Anleger?
Das Fondssparen richtet sich in erster Linie nicht an Anleger, sondern an Sparer. Der Unterschied ist, dass man als Anleger in erster Linie Kunden bezeichnet, die einmalig eine größere Summe Geld am Finanzmarkt investieren. Wenn es hingegen um den regelmäßigen Vermögensaufbau geht, wird von Sparern gesprochen. Davon abgesehen ist das Fondssparen eine sehr gute Möglichkeit, wenn Sie einen langfristigen Anlagehorizont haben bzw. langfristig Vermögen aufbauen möchten. Zudem fallen die durchschnittlichen Renditen insbesondere bei Aktienfonds sehr gut aus.