Geld sicher anlegen: Risikoarme Geldanlage-Möglichkeiten

Geld sicher anlegen
Inhaltsverzeichnis

Wie kann ich Geld anlegen ohne Risiko? Diese Frage stellen sich zahlreiche Anleger, denen eine hohe Sicherheit bei ihrem Investment wichtig ist. Zwar gibt es keine Form der Geldanlage, die absolut ohne jedes Risiko ist. Allerdings existieren einige Anlageformen wie Tagesgeld und Festgeld, die ein sehr geringes Risiko aufweisen und meistens mit Zinsen versehen sind.

In unserem Beitrag erfahren Sie, ob sich Geld überhaupt sehr sicher anlegen lässt und was momentan die sichersten Anlageformen sind. Wir gehen ferner darauf ein, welche Möglichkeiten Sie zur sicheren Geldanlage haben, welche Anlageklassen sich nicht eignen und mit welchen Methoden Sie das Risiko einer Geldanlage reduzieren.

Zusammenfassung: Das Wichtigste zur sicheren Geldanlage in Kürze

  • Die Sicherheit ist eine zentrale Eigenschaft mancher Geldanlagen, die sich viele Anleger wünschen.
  • Wenn Sie Geld äußerst sicher anlegen möchten, wählen Sie zum Beispiel Spareinlagen, Tagesgeld oder Festgeld und erhalten Zinsen.
  • Bei einem langfristigen Anlagehorizont können Sie in manche ETFs und Staatsanleihen von Emittenten mit guter Bonität ebenfalls relativ sicher Geld investieren.
  • Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Risiko einer Geldanlage zu reduzieren, beispielsweise durch Diversifikation.

Lässt sich Geld überhaupt sicher anlegen?

Im Zusammenhang mit einer Geldanlage wird häufig das sogenannte magische Dreieck erwähnt. Dieses besteht aus den folgenden drei „Ecken“:

  • Sicherheit
  • Zinsen / Rendite
  • Verfügbarkeit

Mindestens eine dieser drei Eigenschaften steht bei der Geldanlage den anderen Merkmalen stets entgegen. Entscheiden Sie sich zum Beispiel für eine sehr sichere Geldanlage, sind fast immer die Zinsen niedrig bzw. die Rendite fällt vergleichsweise schwach aus. Meistens gilt, dass eine hohe Rendite bzw. hohe Zinsen bei einer Geldanlage zur mehr Risiko führen. Dennoch ist es grundsätzlich möglich, Geld sehr sicher anzulegen.

Was ist die sicherste Geldanlage zur Zeit?

Als die sichersten Geldanlagen werden auch aktuell diejenigen Anlageformen bezeichnet, bei denen Sie zum einen Zinsen erhalten und die zum anderen unter die gesetzliche Einlagensicherung fallen. Das sind in erster Linie das Girokonto, Tages- und Festgelder, Spareinlagen sowie bestimmte Sparbriefe, für die es Zinsen gibt. Ebenfalls als relativ sicher gelten europäische Geldmarktfonds, auch wenn ein geringes Kursrisiko existiert.

Anlage-Möglichkeiten: Wie kann man sein Geld sicher anlegen?

Im Folgenden möchten wir Ihnen einige Anlageformen für Ihr Geld nennen und kurz erläutern, die von nahezu allen Bank- und Anlageberatern als sicher empfohlen werden.

Beachten Sie bitte, dass es keine Geldanlage gibt, die tatsächlich zu 100 Prozent sicher ist. Selbst unter der Voraussetzung, dass die Einlagensicherung greift, kann ein sogenannter Bankenkollaps dazu führen, dass Sie dennoch Ihr Kapital nicht vollständig zurückerhalten. Dieses Risiko ist allerdings – insbesondere in Deutschland – sehr gering.

Sparbuch und andere Spareinlagen

Eine Art Synonym für eine sichere Geldanlage mit Zinsen ist das Sparbuch. Ebenfalls in die Rubrik der Spareinlagen fallen weitere Sparprodukte der Banken, wie zum Beispiel das Zuwachssparen oder Spar-Zertifikate. In diesen Fällen erhalten Sie als Anleger Zinsen, die jedoch meistens eine unterdurchschnittliche Rendite beinhalten. Lediglich in einer Hochzinsphase sind Geldanlagen wie das Sparkonto auch im Hinblick auf den Ertrag interessant. Spareinlagen gelten als sehr sicher, weil die Guthaben durch die Einlagensicherung geschützt sind und es kein Kurs- oder Währungsrisiko gibt.

Tagesgeld und Festgeldanlage

Ebenfalls in den Bereich der sehr sicheren Anlageformen fallen Festgeld und Tagesgeld. Beim Tagesgeld können Sie über Ihr Guthaben täglich verfügen, beim Festgeld nach Ablauf der vereinbarten Laufzeit. Für diese Anlageformen greift ebenso die gesetzliche Einlagensicherung. Sie erhalten Zinsen auf ihr angelegtes Geld, die entweder fest (Festgeld) oder variabel (Tagesgeld) sind.

Europäische Geldmarktfonds

Geldmarktfonds werden von den Experten ebenfalls in die Rubrik der sicheren Anlageformen eingeordnet. Das gilt in erster Linie für Geldmarktfonds in Euro, da dort kein Währungsrisiko existiert. Die hohe Sicherheit ist darauf zurückzuführen, dass die Fonds kurz laufende sowie sehr liquide Geldmarktpapiere im Portfolio haben und die Anteile des Fonds als Sondervermögen verwahrt werden. Sollte die Fondsgesellschaft insolvent werden, ist Ihr Kapital dennoch aufgrund dieser separaten Verwahrung geschützt und fließt nicht in die Insolvenzmasse.

Staatsanleihen von Emittenten mit guter Bonität

Im Allgemeinen gelten Staatsanleihen ebenso als sichere Geldanlagen. Allerdings muss in dem Fall differenziert werden. Ausschlaggebend für die Sicherheit ist die Bonität des Emittenten. Bundesanleihen zum Beispiel gelten als äußerst sichere Anlagen, weil die Bundesrepublik Deutschland als Herausgeber der Staatsanleihen eine hervorragende Bonität hat.

Das trifft ebenfalls auf einige andere Staaten zu. Auf der anderen Seite gibt es ebenfalls Staatsanleihen, die als sogenannte Junkbonds bezeichnet werden. In dem Fall besitzt der Emittent nur eine geringe Bonität, sodass es sich bei diesen Rentenpapieren nicht um eine sichere Variante zum Geld anlegen eignet.

Renten- und offene Immobilienfonds

Je nachdem, wie eine sichere Geldanlage im Detail definiert wird, zählen ebenso Renten- und offene Immobilienfonds zu den Anlageformen mit einem geringeren Risiko. Allerdings ist das Risiko etwas höher als bei den zuvor genannten Geldanlagen. Zudem kommt es sehr darauf an, welche Anleihen der Rentenfonds im Portfolio hat und in welche Objekte der Immobilienfonds investiert. Anleger sollten sich über die Zusammensetzung des Fonds informieren, bevor sie – eventuell irrtümlich – von einer hohen Sicherheit der Anlage ausgehen.

Wie sicher sind Edelmetalle, Aktienfonds, ETFs und Aktien?

Sowohl aktiv gemanagte Aktienfonds und ETFs als auch Gold nebst Aktien zählen vom Grundsatz her nicht zu den sehr sicheren Möglichkeiten, wie Sie Ihr Geld anlegen können. Allerdings ist es in der Vergangenheit bei einem langen Anlagehorizont von mindestens zwölf Jahren sehr selten passiert, dass Anleger mit den zuvor genannten Anlageformen einen Verlust erlitten haben.

Im Einzelfall kommt es jedoch auf die Auswahl der Fonds, ETFs und Aktien an. Per strenger Definition handelt es sich zwar nicht um sichere Geldanlagen. Die Praxis hat allerdings in vielen Fällen gezeigt, dass die Sicherheit zumindest im Durchschnitt betrachtet auch für sicherheitsorientierte und langfristig ausgerichtete Anleger durchaus akzeptabel ist. Das gilt zum Beispiel für DAX Aktien am deutschen Markt.

Welche Anlageklassen eignen sich nicht für sicherheitsorientierte Anleger?

Selbst bei einem langfristigen Anlagehorizont gibt es eine Reihe von Anlageformen, die sich definitiv nicht für sicherheitsorientierte Anleger eignen, die auf der anderen Seite allerdings oft eine überdurchschnittliche Rendite aufweisen. Zu diesen nicht geeigneten Geldanlagen, falls eine hohe Sicherheit gefordert wird, zählen insbesondere:

  • Geschlossene Fonds
  • Außerbörsliche Beteiligungen
  • Derivate wie Optionen oder CFDs
  • Aktien (zum Teil)
  • Nachrangdarlehen
  • Anleihen von Emittenten mit mittlerer bis schlechter Bonität

Wie reduziert man das Risiko bei Geldanlagen? unsere Tipps

Falls die von Ihnen gewählte Anlage nicht sehr sicher ist, gibt es mehrere Möglichkeiten, wie Sie zumindest das Risiko bei Geldanlagen reduzieren können. Dabei helfen Ihnen unter anderem unsere folgenden Tipps, die in der Summe dazu führen, dass Sie Ihr Geld möglichst risikoarm und im Idealfall dennoch mit einer guten Rendite anlegen.

  • Diversifikation vornehmen: Eine goldene Regel der Geldanlage ist die Diversifikation. Sie verteilen Ihr Kapital auf unterschiedliche Anlageformen und erreichen dadurch, dass sich das Gesamtrisiko Ihres Portfolios verringert. In der Folge können Sie selbst als sicherheitsorientierter Anleger manche Anlageprodukte ins Depot aufnehmen, die ein etwas höheres Risiko haben, dafür jedoch eine gute Rendite versprechen.
  • Nur Geld anlegen, welches Sie nicht benötigen: Es klingt einfach, aber dennoch legen manche Kunden Geld an, welches sie kurze Zeit später wieder benötigen. Daraus resultiert manchmal die negative Konsequenz, dass Sie Anlageprodukte mit Verlusten veräußern müssen, der eventuell mehrere Monate oder Jahre später nicht aufgetreten wäre.
  • Orientieren Sie sich an den Risikoklassen: Tatsächlich lässt sich das Risiko einer Geldanlage zumindest bezogen auf Ihr Portfolio dadurch reduzieren, dass Sie sich für die passenden Anlageformen entscheiden. Eine gute Hilfe sind die Risikoklassen, innerhalb derer die zahlreichen Anlageformen nach ihrem Anlagerisiko eingeteilt sind.
  • Wählen Sie bekannte Unternehmen bzw. Emittenten: Sie reduzieren das Risiko der Geldanlagen auch dadurch, dass Sie sich auf große und bekannte Unternehmen bzw. Emittenten konzentrieren. Wenn Sie zum Beispiel in Aktien investieren möchten, ist es unwahrscheinlicher, dass zum Beispiel ein DAX-Konzern insolvent wird, als wenn es sich beim Wertpapier um einen kleineren Nebenwert handelt.
  • Informieren Sie sich ausführlich: Eine Regel bei der Geldanlage sollte darin bestehen, dass Sie nur solche Anlageformen wählen, die Sie verstehen. Dadurch verringert Sie zwar nicht das Risiko der Anlage, allerdings die Gefahr, sich für ein Anlageprodukt zu entscheiden, welches nicht zu Ihrer sicherheitsorientierten Strategie passt.

Wie viel Rendite kann man bei sicheren Geldanlagen erwarten?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da es von mehreren Faktoren abhängig ist, welche Rendite Sie bei sicheren Geldanlagen erzielen. Ein Einflussfaktor ist der Marktzins, wenn es sich um Geldanlagen mit Zinsen handelt. Ist zum Beispiel der EZB-Leitzins auf einem niedrigen Niveau, werden Sie auf einem Tages- oder Festgeldkonto nur eine geringe Rendite erzielen. Von einem mittleren Zinsniveau ausgehend, bewegt sich die Rendite bei sehr sicheren Geldanlagen oft zwischen 1,5 und 3,0 Prozent.

Wie sollte man sein Portfolio als sicherheitsorientierter Anleger aufbauen?

Bei einem sicherheitsorientierten Anleger sollte der Schwerpunkt des Portfolios aus Anlageformen bestehen, die in die Risikoklasse I, maximal in die Risikoklasse II fallen. Allerdings sehen es viele Experten andererseits als Fehler an, wenn Sie sich ausschließlich für sehr sichere Anlagen entscheiden. Der Nachteil ist, dass die Rendite relativ gering ausfällt.

Daher ist es sinnvoll, an dieser Stelle die erläuterte Diversifikation anzuwenden. Damit erreichen Sie, dass zumindest ein Teil Ihres Portfolios aus etwas risikoreicheren Geldanlagen bestehen kann, die jedoch eine gute Rendite bringen.

Im Folgenden möchten wir Ihnen ein Beispiel nennen, wie ein sicherheitsorientierter Anleger sein Portfolio gestalten könnte:

  • Tagesgeld: 20 Prozent
  • Festgeld: 10 Prozent
  • Staatsanleihen (Emittent mit guter Bonität): 15 Prozent
  • Geldmarktfonds: 15 Prozent
  • ETFs: 20 Prozent
  • Immobilienfonds: 20 Prozent

An diesem Beispiel erkennen Sie, dass es sich überwiegend um sehr sichere Geldanlagen handelt. ETFs und offene Immobilienfonds fallen zwar nicht in die Kategorie der äußerst risikoarmen Anlageformen. Sie weisen jedoch eine durchschnittlich gute Rendite mit einem moderaten Risiko bei einem langfristigen Anlagehorizont auf.

Selbstverständlich können sich die Zusammensetzung und Gewichtung Ihres Portfolios gänzlich anders gestalten.