Ethereum 2.0: Endlich steigt ETH-Kurs nach der Umstellung
Lange wurde die Umstellung des Konsensverfahrens von der Community erwartet. Mehrfach kam es zu Verzögerungen, dann endlich am 15. September 2022 war es soweit. Die Reaktionen bei der Community waren positiv, doch am Markt zeigte sich zur Überraschung der Befürworter des Wechsels wenig Bewegung nach oben.
Der ETH-Kurs fiel zunächst um fast 25 %, was die Gegner der Umstellung als Beweis für ihre Ablehnung nutzten. Doch mit etwas Verzögerung reagiert der ETH-Kurs jetzt offenbar auf die erfolgte Veränderung.
- Ethereum spart 99,95 % der bisherigen Energie des Netzwerkes ein
- Proof-of-Stake macht Mining überflüssig
- Abverkauf am Kryptomarkt scheint vorbei
- ETH-Kurs legt zuletzt 15 % zu
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Der Merge gilt als die bedeutendste Modernisierung in der Geschichte des Ethereum-Netzwerks und wurde mehrfach verschoben, weil viele Token, NFT, dezentrale Apps, Cross-Chain-Brücken, Oracles, Stablecoins und Layer-2-Skalierungslösungen auf dem Netzwerk laufen.
Das macht es zu einem höchst komplexen Gerüst, das im laufenden Betrieb seinen relevantesten Prozess zur Transaktionsbestätigung wechselt. Es gab vor der Umstellung drei Testläufe und erst danach wurde endgültig auf den Proof-of-Stake umgestellt.
Proof-of-Work zu Proof-of-Stake
Jede Blockchain basiert auf festgelegten Blockparametern, die regeln, wie neue Blöcke vorgeschlagen und validiert werden. Sie werden auch als Konsensmechanismus bezeichnet und ihre Parameter müssen von den Netzteilnehmern eingehalten werden.
Egal, ob Proof-of-Work oder Proof-of-Stake verwendet wird, es erfolgt immer die Freigabe neuer Blöcke an die Datenkette mittels diesem festgelegten Ablauf.
Bei Ethereum war es bisher das Konsensverfahren Proof-of-Work, bei dem Miner komplexe Rechenaufgaben lösen mussten, um Transaktionen zu bestätigen und in Blöcken an die Datenkette (Blockchain) anhängen zu können.
Als Belohnung für ihre Arbeit in Form von hoher Rechenleistung und entsprechender Hardware erhalten die Miner Coins der entsprechenden Währung. Die bekannteste Proof-of-Work-Blockchain ist die von Bitcoin.
Da aber dieses Konsensverfahren vermehrt kritisch betrachtet wurde, hat sich Ethereum schon vor einiger Zeit zur Umstellung auf ein anderes Konsensverfahren entschieden. Beim Mining wird hohe Rechenleistung benötigt, die viel Energie verbraucht. Der jetzt von Ethereum verwendete Proof-of-Stake setzt stattdessen Validierer ein, die sich durch den Bestand an Coins auszeichnen.
Sie bestätigen die Transaktionen und erhalten dafür neue Coins. Das Verfahren spart 99,95 % der bisherigen Energie ein. Um als vollständiger Validierer und Betreiber einer eigenen Staking-Node zugelassen zu werden, mussten die Validierer müssen mindestens 32 ETH besitzen (und zum Staking blockieren) , was nach heutigem Kurs ca. 51.000 € wären.
Mit dem Vertrauen darauf, dass Fehlverhalten zum Verlust der eingesetzten Coins führen würde, geht man davon aus, dass die Validierer nichts Böses im Schilde führen und das Netzwerk nicht angreifen oder Schadsoftware einspeisen. Es sind beim Merge aber auch Strafregeln eingeführt worden, die Angriffe verhindern sollen.
Wie geht es mit dem ETH-Kurs weiter?
Derzeit scheint der Bärenmarkt am Kryptomarkt überstanden und die führenden Coins zeigen sich bullish. In den letzten 30 Tagen zog der ETH-Kurs deutlich an und lag vergangene Woche 15 % im Plus.
Auch der Bitcoin-Kurs legte in dieser Zeit etwa genauso stark zu. Viele hatten mit direkten Reaktionen des ETH-Kurses nach dem Merge gerechnet, doch dieser zeigte sich nicht.
Jetzt aber geht es aufwärts mit dem ETH-Kurs und erste Krypto-Anhänger sehen einen Bullenmarkt auf uns zukommen. Neben der Umstellung auf einen besseren, weil energieeffizienten Konsens besteht jetzt die Möglichkeit, dass Anleger ihre Coins staken können. Da nun Validatoren das Mining abgelöst haben, können sich Privatanleger am Staking beteiligen.
Dafür ist nicht immer das Betreiben einer eigenen Staking-Node notwendig, da sich Staking-Pools gefunden haben. In diesen Pools können Privatanleger ihre Coins gegen Zinsen an Validatoren ausleihen. Für die Zeit der Sperrung, sie können dann nicht über die Coins verfügen, nutzt der Validator diese, um eine höhere Chance auf die Blockbestätigung zu haben.
Die Staking-Belohnungen werden anschließend anteilig im Staking-Pool verteilt. Anleger sollten jedoch beachten, dass Krypto-Steuern auf Gewinne aus dem Krypto-Trading, zu dem auch das Staking gehört, anfallen. Wichtig ist dabei, zu beachten, dass sie die Coins mindestens 1 Jahr lang halten.
Was bringt Ethereum die Umstellung?
Der Kryptomarkt stand zuletzt wegen enormer Energiemengen beim Mining in der Kritik. Während Bitcoin diesen Umstand nicht ändern kann, hat sich Ethereum schon vor einigen Jahren entschieden, nicht dauerhaft auf Proof-of-Work zu setzen.
Durch die Umstellung spart Ethereum 99,95 % der Energie und hat Kritiker in diesem Punkt verstummen lassen. Doch jetzt interessiert sich die US-Börsenaufsicht für das Netzwerk, denn es sieht die Gefahr, dass ETH als Wertpapier einzustufen wäre.
Dass die Hürden für die Teilnahme am Staking mit 32 ETH so hoch sind, hat ebenfalls nicht nur für Begeisterung gesorgt. Natürlich ist mit der hohen Summe gesichert, dass die Validatoren ihre Einlage nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Andererseits verwehrt die hohe Summe aber auch Retail-Anlegern den Zugang zum profitablen Staking.
Lohnt sich das ETH-Staking?
Derzeit gibt es eine durchschnittliche Rendite von 4 % für das ETH-Staking. Drei verschiedene Möglichkeiten stehen Anlegern zur Verfügung, um in den Genuss der Staking-Belohnungen zu kommen.
Einerseits können Anleger eine Krypto-Börse nutzen, um dort Ethereum zu staken, andererseits besteht die Möglichkeit, über DeFi-Plattformen Staking-Pools beizutreten.
Zuletzt noch die bereits beschriebene Möglichkeit, mit 32 ETH selbst Betreiber einer Staking-Node zu werden. Einsteiger ins Krypto-Trading kommen mit dem Staking auf der Krypto-Börse am leichtesten zurecht. Fortgeschrittene können einen DeFi-Swap nutzen und nur für sehr erfahrene Anleger ist die eigene Node empfehlenswert.
In diesem Fall fallen auch Krypto-Steuern an, denn das gewerbsmäßige Staking hat die Bundesregierung zuletzt für steuerpflichtig erklärt.