Handelsspanne: Kalkulationszuschlag erhöht Einkaufspreis

Inhaltsverzeichnis

Mit dem Kalkulationszuschlag (oder auch Handelsaufschlag) wird der Wareneinstandspreis im Handel um einen bestimmten Prozentsatz erhöht. Mit Hilfe des Kalkulationszuschlages kann die Bestimmung des Verkaufspreises erfolgen.

Handelsspanne: Ermittlung des Kalkulationszuschlages

Der Kalkulationsaufschlag wird in der Handelskalkulation angewandt. Dieser Handelsaufschlag auf den Wareneinstandspreis wird zur Berechnung des Verkaufspreises herangezogen und steht in enger Verbindung zur Handelsspanne. Der Einstandspreis einer Ware ist aufgrund von Preisnachlässen oder Zuschlägen nicht immer einfach festzulegen. Aus diesem Grunde wird an dieser Stelle gerne auch hilfsweise der Einkaufswert verwendet.

Der Kalkulationszuschlag ergibt sich aus der Differenz zwischen Verkaufspreis und Einstandspreis (=Handelsspanne) bezogen auf den Einstandspreis. Er wird zumeist in Prozent angegeben:

Formel  

Den Handelsaufschlag berechnen

?
Der Handelsaufschlag wird häufig auch als Kalkulationszuschlag bezeichnet.

$$\bo\text"Handelsaufschlag"=((\text"Verkaufspreis"-\text"Einstandspreis")/\text"Einstandspreis")*100$$

Ergebnis berechnen

Zusammenhang Handelspanne und Kalkulationszuschlag

Die Handelsspanne ist als absolute Größe identisch mit dem Kalkulationszuschlag.

Handelsspanne / Kalkulationszuschlag = Verkaufspreis – Einstandspreis

Dies gilt jedoch nicht für die prozentuale Größe. Bei Angaben in Prozent fällt der Kalkulationszuschlag immer höher aus. Ein Beispiel:

Ein Auto wird für 10.000 € vom Händler verkauft. Der Einstandspreis beträgt 7.000 €. Die Handelspanne (10.000 € – 7.000 €) beträgt 3.000 €, ebenso der Kalkulationszuschlag.

Prozentual gesehen ergibt sich jedoch ein anderes Bild: Die 3.000 € ergeben 30 % Handelsspanne. Der Kalkulationszuschlag beträgt hingegen etwa 42,86% und liegt damit deutlich über der prozentualen Handelsspanne.

Nutzen des Kalkulationszuschlages

Der Kalkulationszuschlag soll insbesondere der Vereinfachung der Kalkulation dienen.

Um auch einen gewissen Gewinn erwirtschaften zu können, muss ein kalkulatorischerer Gewinnanteil berücksichtigt werden. Dieser besteht aus dem Betriebskostenzuschlag und dem Gewinnzuschlag. Auch Kundenskonti oder Rabattaktionen können in den Kalkulationszuschlag einbezogen werden. So steht einer optimalen Preisgestaltung nichts mehr im Wege.

Anpassung an Marktsituation

Der ermittelte Kalkulationsaufschlag dient jedoch meist nur als Orientierungsgröße für die Preispolitik. Erhöht sich die Nachfrage für ein Produkt, wird oftmals auch die Handelsspanne nach oben hin angepasst. Der Gewinn des Händlers steigt dementsprechend an.

Allerdings kann auch der umgekehrte Fall eintreffen. Im Falle eines Nachlassens der Nachfrage oder einer Konkurrenzsituation mit anderen Händlern, kann der geplante Kalkulationsaufschlag nicht immer realisiert werden.

Die niedrige Preispolitik kann durch einen erhöhten Lagerumschlag oder Einsparungen bei den Handlungskosten (u.a. Personalkosten) etwas aufgefangen werden. Doch sind diese Maßnahmen einer Verbesserung der betrieblichen Ertragssituation nicht immer dienlich.

Einheitskalkulation oder Mischkalkulation?

Eine einheitliche Handelsspanne für alle Artikel zur Bestimmung des Verkaufpreises vereinfacht eine Kalkulation zwar ungemein, lässt aber den jeweiligen Warenwert oder Lagerumschlag der unterschiedlichen Produkte außer Acht.

Hier kommt die Mischkalkulation ins Spiel. Um die optimale Preisbestimmung gestalten zu können, werden unterschiedliche Kalkulationszuschläge für die Produkte bestimmt. Diese unterschiedlichen Produkte mit durchschnittlicher, unterdurchschnittlicher und überdurchschnittlicher Spannen dienen marktstrategischen Absichten. Die vielfältige Produktpalette lockt die Kunden in den Laden.

Der Händler erwartet bei seiner Mischkalkulation, dass Verluste der unterdurchschnittlichen Produkte durch die Gewinne der überdurchschnittlichen Produkte ausgeglichen werden. Die optimale Mischung und Kalkulation der Aufschläge ist hierbei eine Kunst für sich.