Sechs Methoden, mit denen Sie den Unternehmenswert berechnen können
Mit dem „Wert“ Ihres Unternehmens beschäftigen Sie sich im Regelfall nur dann, wenn Sie sich mit dem Gedanken der Übergabe an eine/n Nachfolger/in beschäftigen oder Ihr Unternehmen verkaufen möchten.
Der Wert Ihres Unternehmens ist aber auch ein Spiegelbild Ihrer Bonität.
Nur ein Unternehmen, das einen hohen Wert hat, verfügt auch über eine gute Bonität, was wiederum zu einer günstigen Ratingeinstufung und zu günstigen Kreditkonditionen führt.
So gesehen ist es für Sie wichtig, dass Sie den Wert Ihres Unternehmens kennen, um gegenüber Ihrer Bank damit zu argumentieren.
Der Unternehmenswert zeigt, welchen Wert das Eigenkapital Ihres Unternehmens rein rechnerisch hat und welchen Preis deshalb ein Investor für das Stammkapital Ihres Unternehmens zu bezahlen bereit sein könnte. Der tatsächlich erzielbare Kaufpreis wird jedoch von Angebot und Nachfrage abhängen.
Zur Ermittlung des Unternehmenswerts stehen Ihnen mehrere Verfahren zur Verfügung. Es handelt sich dabei hauptsächlich um folgende:
Mit dem Substanzwertverfahren ermitteln sie das Nettoreinvermögen
Beim Substanzwertverfahren werden die betriebsnotwendigen Wirtschaftsgüter zu Wiederbeschaffungspreisen bewertet. Die nicht betriebsnotwendigen Vermögenswerte werden zu Liquidationswerten hinzuaddiert und um den Betrag der Verbindlichkeiten verringert. Es wird das so genannte Nettoreinvermögen ermittelt.
Das Liquidationsverfahren zur Bewertung unrentabler Unternehmen
Dieses Verfahren wird insbesondere zur Bewertung unrentabler Unternehmen herangezogen.
Das Liquidationsverfahren geht von der Zerschlagung des Unternehmens aus und stellt den Wert dar, der sich aus dem Verkauf der Vermögensposten nach Abzug der Verbindlichkeiten und der Liquidationskosten ergibt. Da bei
- Substanzwertverfahren
- Liquidationswertverfahren
- Ertragswertverfahren
- DCF-Verfahren (Discounted-Cash-Flow)
- Stuttgarter Verfahren
- Praktikerverfahren.
einer Liquidation meist nur geringe Preise erzielt werden, dürfte es sich um einen Mindestwert handeln.
Das Ertragswertverfahren bewertet die zukünftigen Erträge
Beim Ertragswertverfahren werden die zukünftigen Erträge des Unternehmens bewertet. Positionen wie gutes Management, Kundenstamm oder Firmenwert werden über den Erfolg des Unternehmens im Ganzen in die Bewertung einbezogen.
Das Ertragswertverfahren ist ein in Deutschland übliches Verfahren zur Ermittlung des Unternehmenswerts.
Das Discounted-Cash-Flow-Verfahren (DCF-Verfahren) für Zahlungsüberschüsse
Beim DCF-Verfahren verwendet man an Stelle der zukünftigen Erträge die zukünftigen Zahlungsüberschüsse.
Bei beiden Verfahren (Ertragswert- und DCF-Verfahren) werden die ermittelten Werte kapitalisiert und, sofern es sich um zukünftige Erträge/Überschüsse handelt, auf den Bewertungsstichtag abgezinst.
Die Problematik beider Methoden liegt in der Wahl des „richtigen“ Zeitraums und in der Wahl der „richtigen“ Höhe des Kapitalisierungszinssatzes. Das DCF-Verfahren ist ein international übliches Verfahren zur Ermittlung des Unternehmenswerts.
Das Stuttgarter Verfahren für die Ermittlung von Veräußerungsgewinnen
Das so genannte Stuttgarter Verfahren ist ein Kombinationsverfahren zwischen Ertrags- und Substanzwert, das meist von der Finanzverwaltung zur Ermittlung von Veräußerungsgewinnen angesetzt wird.
Und die einfachste Methode: Das Praktikerverfahren
Bei diesem Verfahren wird der letzte Jahresgewinn mit einem branchenbezogenen Satz multipliziert.
Als Gewinnmultiplikatoren können für folgende Branchen angesetzt werden:
Als groben Durchschnittswert können Sie das 5-fache ansetzen.