Was sind harte und weiche Standortfaktoren?
Jeder Unternehmer, der einen Standort für sein Unternehmen sucht oder bereits einmal suchen musste, sollte sich über die harten und weichen Standortfaktoren informieren. Standortfaktoren haben einen besonderen Einfluss auf die Standortwahl von Unternehmen, weil sie sich nach den Dingen richten, die für das jeweilige Unternehmen entscheidend oder zumindest lukrativ sind.
Bei der Beurteilung von Standortqualitäten gibt es je nach Unternehmen große Unterschiede. Hierbei spielt beispielsweise die Branche oder auch die Größe des Unternehmens eine wichtige Rolle. Aber auch bei der Wichtigkeit einzelner Standortfaktoren gibt es verschiedene Ansichten. Grundsätzlich wird jedoch zwischen harten und weichen Standortfaktoren unterschieden.
Harte Standortfaktoren: Entscheidend für das Unternehmen
Unter harten Standortfaktoren versteht man die gut zu bestimmenden Aspekte des jeweiligen Standorts und auch dessen Umgebung. Hierzu gehören beispielweise die Lageverbindungen zu anderen Orten und auch die Verkehrsinfrastruktur.
Die harten Standortfaktoren geben Aufschluss über die betriebswirtschaftlichen Kosten und Umsatzverhältnisse eines bestimmten Standortes und können so dabei helfen, den richtigen Standort für einen Konzern zu finden. Für einige Betriebe müssen zudem erst bestimmte Standortbedingungen erfüllt sein, damit sich ein Unternehmen dort niederlassen kann.
Das ist beispielsweise für Kraftwerke der Fall, die sich in der Nähe von Gewässern befinden müssen, um sich mit Kühlmitteln versorgen zu können. Wichtige harte Standortfaktoren sind zum Beispiel die Umwelt- und Energiekosten. Außerdem haben die Verkehrsanbindungen einen entscheidenden Einfluss auf die Standortwahl.
Hierbei wird darauf geachtet, ob es Straßen, Schienen, Wassertransport- sowie Luftfahrtmöglichkeiten gibt. Auch der qualitative und quantitative Arbeitsmarkt wird für die Standortsuche berücksichtigt. Zudem spielt die Fläche, die für die Ansiedlung des Unternehmens in Betracht gezogen wird, eine wichtige Rolle.
Hierbei sind nicht nur die Größe und Grundstücksform von Bedeutung, sondern auch die Kosten und Altlasten. Wichtig sind auch Förderungen, also beispielsweise Subventionen und die Möglichkeit, sich von den lokalen Steuern befreien zu lassen. Die Lage des Unternehmens zu den Bezugs- und Absatzmärkten wird ebenso berücksichtigt.
Weiche Standortfaktoren: Sichern von hochqualifizierten Mitarbeitern
Zu den weichen Standortfaktoren gehören beispielsweise die Freizeitmöglichkeiten, Bildungs- und Kulturangebote. Weiche Standortfaktoren werden hauptsächlich berücksichtigt, um sich hochqualifizierte Mitarbeiter zu sichern. Auch wenn sie der subjektiven und nicht der objektiven Beurteilung unterliegen, sind sie für die Standortwahl von Unternehmen sehr wichtig.
Die wichtigen harten Standortfaktoren gehören mittlerweile in Mitteleuropa zum Standard und deswegen werden die weichen Standortfaktoren immer bedeutender. Viele Unternehmen sind nicht mehr an bestimmte Orte gebunden, weil die räumliche Verteilung der Materialien für die Anlieferung nicht mehr so entscheidend ist.
Insgesamt sind die harten und weichen Standortfaktoren für die Ansiedlung von Unternehmen sehr wichtig, da sie Aufschluss über die Standortqualitäten für das Unternehmen geben.
Es fällt vor allem auf, dass die weichen Standortfaktoren heute eine viel größere Bedeutung als früher haben. Das liegt daran, dass die wichtigsten harten Standortfaktoren in Europa meist sowieso zum Standard gehören. Die weichen Standortfaktoren hingegen sind nicht überall gegeben und bieten zusätzlichen „Luxus“, der beispielsweise dabei helfen kann, hochqualifizierte Mitarbeiter anzuwerben.