Welche Vorteile bietet die Selbstfinanzierung?
Die Finanzierung stellt eine der zentralen Fragen der Finanzwirtschaft dar. Unternehmen haben mehrere Möglichkeiten, an finanzielle Mittel zu gelangen. Generell unterschiedet man in Außen- und Innenfinanzierung.
Bei der Innenfinanzierung bildet die Selbstfinanzierung den Bereich mit dem größten Potenzial. Dazu kommen mehrere Vorteile, Selbstfinanzierung zu realisieren.
Vorteile Selbstfinanzierung – wie kommen sie zustande?
Die Vorteile Selbstfinanzierung liegen im Wesen ihres Zustandekommens begründet – nämlich als aus eigener Kraft erwirtschaftete Mittel, die mit keinen weiteren Verpflichtungen gegenüber Dritten verbunden sind. Jedes Unternehmen kann diese Mittel zudem noch “optimieren”.
Die Gewinnermittlungsvorschriften und das Bilanzierungswahlrecht eröffnen Handlungsfreiräume, in denen der Cash-flow zum Wohle des Unternehmens eingesetzt werden kann. Selbstfinanzierung kommt immer durch die Einbehaltung von Gewinnen zustande.
Diese können zum einen das Eigenkapital, das Anlagevermögen oder das Umlaufvermögen stärken. Zum anderen tritt durch die Selbstfinanzierung eine Minderung des Gewinns ein, womit eine spürbare Erleichterung der Steuerlast verbunden ist.
Vorteile Selbstfinanzierung – Abhängigkeiten mindern
Durch die restriktive Bankenpolitik in Bezug auf die Kreditvergabe an kleinere und mittlere Unternehmen sind viele Firmen heute faktisch gezwungen, auf die Selbstfinanzierung zurück zu greifen.
Das hat aber auch den Vorteil, Selbstfinanzierung als einen Weg aus der Schuldenfalle heraus zu entwickeln. Erforderliche Innovationen können dann aus eigener Kraft oder in Kooperationen mit anderen Partnern gestemmt werden.
Die Zahlungsverpflichtungen für einen Kredit stellen zudem immer eine zusätzliche Erhöhung der Verbindlichkeiten dar.
Wenn ein Unternehmen, das Maßnahmen aus der Selbstfinanzierung heraus realisiert, noch die üblichen Kreditzinsen aufaddieren müsste, käme so manche nötige Modernisierung nicht zustande.
Vorteile Selbstfinanzierung – Verhandlungsposition stärken
Ein höheres Unternehmensvermögen, vor allem aber eine überdurchschnittlich Eigenkapitalquote, verschafft den betreffenden Firmen auch einen erweiterten äußeren Handlungsspielraum.
Bei einer durchschnittlichen Eigenkapitalquote in Deutschland von gerade einmal etwas mehr als 17 % liegen die Hürden niedrig, um die eigene Bonität zu verbessern. Schon ab einer Quote von 25 % Eigenkapital erhalten Unternehmen bessere Kreditkonditionen.
Die Eigenkapitalquote hat auch einen starken Einfluss auf das Wirtschaftsranking. Sie verschafft nicht nur gute Bewertungen innerhalb der allgemeinen Wirtschaftsdaten, sondern ist auch für potenzielle Partner ein Indiz für die Risikominderung bei lukrativen Geschäften.
Vorteile Selbstfinanzierung – zusätzliche Gewinne oder Steuern senken
Ein Unternehmen kann den Einzahlungsüberschuss natürlich auch für etwas anderes einsetzen als die interne Stärkung. Mit dem Erwerb von Investmentfonds-Anteilen kann die Thesaurierung des Ertrags in ein Fondsvermögen verlagert werden.
Hier sind die Konditionen in der Regel auch weitaus günstiger als im eigenen Unternehmen. Wenn die Gewinne im Unternehmen verbleiben und in Abschreibungen oder Rückstellungen verwandelt werden, sinkt die Steuerlast.
Bei der Bilanzierung kommen die Vorteile Selbstfinanzierung auf der Aktiva- wie auf der Passiva-Seite zum Tragen.