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Carl Icahn: Der Firmenjäger

Inhaltsverzeichnis

Carl Icahn ist ein Mann, der die Finanzwelt in Unruhe versetzt. Wenn sein Name in Zusammenhang mit Unternehmen gebracht wird, zittern auch die ganz Großen in der Börsenlandschaft. Aber wer ist der Mann mit dem Spitznamen „Corporate Raider“ (Firmenjäger), dessen Leben sogar Vorlage für einen Hollywoodfilm war?

Carl Icahn – von der Philosophie zur Wall Street

Carl Celian Icahn wird am 16.02.1936 in Queens, New York, geboren. Sein Elternhaus zeichnet nicht den Weg an die Spitze der Finanzwelt vor. Der Vater ist ein gescheiterter Opernsänger und arbeitet wie seine Mutter als Lehrer. Carl Icahn studiert nach der High School an der Princeton Universität Philosophie.  Auf den Wunsch seiner Mutter beginnt Icahn ein Medizinstudium, bricht dieses nach 2 Jahren aber wieder ab.

1961, nach 2 Jahren in der Armee, tritt der 25-jährige Carl Icahn seinen ersten Job an der Wall Street an. Bei der Firma Dreyfus & Co. lernt er das Handwerk des Arbitragehandels an der Börse. 1968 gründet er Icahn & Co Inc. und kauft einen Sitz an der Wall Street. Nach einer erfolgreichen Zeit im Arbitrage- und Optionshandel beginnt Icahn ab 1978, vermehrt mit feindlichen Übernahmen auf sich aufmerksam zu machen.

Die TWA-Übernahme und Hollywood

Carl Icahn erwirbt sich den Ruf als rücksichtsloser Firmenjäger. Er kauft in Notlage geratene Unternehmen auf und macht mit dem Verkauf der noch gewinnbringenden Teile dieser Firmen sein Geld. Zu zweifelhaftem Weltruhm bringt ihn 1985 die Übernahme der Fluggesellschaft TWA, zu dieser Zeit eine der größten Fluggesellschaften der USA.

Icahn macht das, was er am besten kann, nämlich Geld. Er verkauft in den folgenden Jahren die wertvollsten Teile der TWA und erzielt damit einen persönlichen Profit von 469 Mio. US-$.  Mit dieser Aktion wird Icahn über die Grenzen der USA hinaus bekannt. Zusammen mit dem Spekulanten Ivan Boesky dient Icahn als Vorlage für die Figur des Gordon Gekko in Oliver Stones Film „Wall Street“ (1987).

So profitieren Anleger an Aktionen von Carl Icahn

Icahns Ruf als „böser Firmenjäger“ ist nicht ganz gerechtfertigt. Er hält Beteiligungen an vielen Firmen, beispielsweise Motorola, Time Warner oder Marvel Comics. Anleger können am sogenannten „Icahn Lift“ profitieren. Unternehmen, in die Carl Icahn einsteigt, werden nicht zwangsläufig zerschlagen, gelten jedoch immer als unterbewertet.

Ein Einstieg von Carl Icahn geht zwar oft mit Einschnitten in der Macht und den Profiten der Unternehmensmanager einher, rückt aber die Interessen der Aktionäre in den Vordergrund. 2013 macht Icahn erneut Schlagzeilen: Er übt Druck auf Unternehmen wie Dell und Apple aus, um durch Aktienrückkäufe den Kurs der Unternehmen an der Börse wieder in die Höhe zu treiben. 2014 versucht der mittlerweile 78-jährige Carl Icahn durch seine Beteiligung an eBay die Abspaltung der Firmentochter PAYPAY zu erreichen und durch einen gesonderten Börsengang den eBay-Kurs zu beleben.

Carl Icahn lebt den American Way of Life

Carl Icahn hat ein Vermögen gemacht. Seine Wege mögen moralisch nicht immer ganz integer erscheinen, aber waren rechtlich immer korrekt. Das ist der amerikanische Lebensweg, das ist freie Marktwirtschaft – und Icahn versteht dieses Spiel wie kaum ein anderer. 2014 steht er in der Liste des Forbes-Magazins auf Platz 26 der reichsten Männer der Welt. Sein Vermögen wird auf 23,1 Mrd. US-$ geschätzt.

Icahn, den die Presse gern mit dem Satz „Wenn du einen Freund willst, kauf dir einen Hund!“ zitiert, spendet jedes Jahr große Summen seines Vermögens für wohltätige Zwecke. Durch Stipendien fördert er begabte Studenten, außerdem unterstützt er durch Stiftungen und Geldspenden Obdachlosenheime und Krankenhäuser.