Die Top 5 der größten Energieversorger in Deutschland
Die Energiewende ist in Deutschland mittlerweile in vollem Gange. Anfang 2022 haben die erneuerbaren Energien einen Anteil von insgesamt rund 51 Prozent am deutschen Strommix. Damit wurde die Zielmarke der Bundesregierung, die bis zum Jahr 2025 zwischen 40 bis 45 Prozent des benötigten Stroms aus erneuerbaren Energien zu erzeugen vorsieht, bereits vorzeitig übertroffen.
Lediglich aufgrund des aktuellen Ukraine-Krieges und der damit verbundenen deutlichen Drosselung der Gaslieferungen aus Russland ist die Weiterführung von Kohle- und Atomkraftwerken wieder im Gespräch. An sich allerdings sind die fossilen Energien eindeutig auf dem Rückmarsch. Dennoch werfen manche Kritiker den großen Energieversorgern zum Teil vor, dass sie zu spät auf veränderte Marktbedingungen reagiert haben.
In unserem Ranking nennen wir die fünf größten Energieversorger in Deutschland, die an ihren Umsätzen im Jahre 2022 gemessen werden. Insbesondere beim Energiemix wird deutlich, dass es durchaus größere Unterschiede zwischen den großen Energieversorgern des Landes gibt (Quelle: Statista / emvg.energie-und-management.de).
5. Vattenfall (28 Milliarden Euro)
Bei Vattenfall handelt es sich um ein Energieunternehmen aus Schweden, welches zu den zehn größten Stromerzeugern in Europa zählt. Ins Deutsche übersetzt bedeutet Vattenfall übrigens Wasserfall, was in gewisser Weise einen Teil der Energiegewinnung darstellt, nämlich aus Wasserkraft. Hierzulande ist das schwedische Unternehmen mit seiner Tochter, der Vattenfall GmbH, am Markt aktiv. In Deutschland sind rund 5.700 Mitarbeiter beschäftigt und es werden mehrere Energieerzeugungsanlagen betrieben, insbesondere in den Sparten Wasserkraft (größter Anteil), Gas, Wind und Steinkohle.
Bei einem Umsatz von 28 Milliarden Euro in 2022 rangiert Vattenfall in unserem Ranking auf dem fünften Platz. Unter den größten Energieversorgern allerdings nimmt der Konzern einen anderen Spitzenplatz ein, denn mehr als 60 Prozent des Stroms stammen mittlerweile aus regenerativen Energien. Damit ist Vattenfall sehr gut für die zukünftigen Herausforderungen in diesem Bereich gerüstet.
4. RWE (38 Milliarden Euro)
Die Abkürzung RWE steht für Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk, wie das Unternehmen auch bis zum Jahr 1990 genannt wurde. Der Sitz des Energieversorgungskonzerns ist im nordrhein-westfälischen Essen und RWE wurde im Jahre 1898 gegründet. Mit einem Umsatz von 38 Milliarden Euro im vergangenen Jahr (2022) belegt die RWE AG in unserem Ranking den vierten Platz. In der Kritik stand das Unternehmen unter anderem deshalb, weil es nach Ansicht mancher Experten zu spät auf die Energiewende reagiert hat. Dies spiegelt sich noch in den Zahlen wider, denn weniger als ein Drittel des Energiemixes besteht aus erneuerbaren Energien. Allerdings hat der Konzern seit rund 3 Jahren mit einer umfassenden Transformation begonnen. Jetzt möchte das Unternehmen eine Schlüsselrolle bei der Energiewende einnehmen und baut in über 20 Ländern den Ausbau erneuerbarer Energien massiv voran.
3. EnBW AG (56 Milliarden Euro)
Auf Platz 3 unseres Rankings findet sich die EnBW Energie Baden-Württemberg AG wieder. Es handelt sich dabei um ein Energieversorgungsunternehmen, dessen Sitz in Karlsruhe ist. Aufgrund seines Umsatzes im Jahre 2022 mit 56 Milliarden Euro handelt es sich bei EnBW um den drittgrößten Energieversorger des Landes. Die Gründung geht auf das Jahr 1997 zurück und es sind rund 26.000 Mitarbeiter beschäftigt. Im Bereich erneuerbare Energien besteht allerdings ebenfalls Nachholbedarf, den hier machen Windkraft, Wasserkraft, Solarenergie und weitere regenerative Energien bisher nur rund 25 Prozent am Energiemix aus.
2. E.ON (116 Milliarden Euro)
Bis vor drei Jahren handelte es sich bei E.ON um den größten Energieversorger des Landes. Dieser befindet sich in Essen und das Unternehmen wurde im Jahre 2000 gegründet. Es entstand aus einem Zusammenschluss der zwei Unternehmen VEBA und VIAG. Bei E.ON sind aktuell rund 72.000 Mitarbeiter beschäftigt. Das traditionelle Energiegeschäft wurde allerdings vor knapp sieben Jahren ausgelagert in die Gesellschaft Uniper SA, die sich gleich in unserem Ranking auf dem ersten Platz befindet. Mit einem Umsatz von 116 Milliarden Euro belegt E.ON den zweiten Platz in unserer Rangliste.
1. Uniper SE (274 Milliarden Euro)
Mit großem Abstand befindet sich Uniper SE in unserem Ranking auf dem 1. Platz. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei 274 Milliarden Euro und schoss damit im Vergleich zu 2021 um über 100 Milliarden Euro in die Höhe. Seit 2020 ist das Unternehmen im mehrheitlichen Besitz des finnischen Energiekonzerns Fortum. Beim Energieversorger sind rund 11.000 Mitarbeiter beschäftigt, wobei es Standorte in 40 Ländern gibt. Uniper ist sehr darum bemüht, vor allem erneuerbare Energien einen immer größeren Anteil am Energiemix haben zu lassen. Aktuell ist das Unternehmen häufig in den Medien vertreten, weil der Staat Anteile übernimmt, um Uniper vor einer eventuellen Insolvenz zu retten. Grund ist natürlich auch hier die erheblich reduzierte Liefermenge von russischem Erdgas. Daher stellt sich bei Uniper derzeit die Frage, wie es generell weiter geht und vor allem im Hinblick auf die erneuerbaren Energien. Tendenziell dürften die regenerativen Energien auch hier einen zunehmenden Anteil am Energiemix haben.