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Die 5 Industrieländer mit den besten Wachstumsaussichten

Inhaltsverzeichnis

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat jüngst seine Wachstumsprognose für die globale Wirtschaft nach unten korrigiert. In 2016 dürfte die Weltwirtschaft nur um 3,2 % wachsen statt um 3,4 %. Für 2017 rechnet der IWF mit einem Wachstumsplus von 3,5 % für die Weltwirtschaft.

Auch für Deutschland zeigen die Prognosen nach unten. Für 2016 erwartet der IWF nur ein marginales Wachstum von 1,5 %, im nächsten Jahr soll die Wirtschaftsleistung hierzulande um 1,6 % zulegen.

Das Problem: viele westliche Industrieländer kämpfen mit einer hohen Verschuldung und anderen strukturellen Problemen. Dennoch zeigt eine Studie des Kreditversicherers Coface, dass insbesondere fünf Industrieländer in der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) gute Wachstumsaussichten in den nächsten Jahren haben.

Wachstumsaussichten: Kriterien, die das Ranking beeinflussen

Im Rahmen der Studie spielen bei der Beurteilung der Industrieländer mit den größten Wachstumsaussichten vor allem fünf Kriterien eine große Rolle:

demografische Entwicklung und Innovationen (je jünger die Bevölkerung und je innovativer das Land, desto besser die Aussichten)

ungleiche Einkommensverteilung (eine ungleiche Einkommensverteilung führt zu einer geringeren Kaufkraft)

private und öffentliche Verschuldung (eine hohe Verschuldung schränkt die Marktteilnehmer ein und erhöht das Insolvenzrisiko von Staat und Privathaushalten)

– starke Exportwirtschaft (eine leistungsfähige Exportwirtschaft ist die Basis für nachhaltiges Wachstum)

Zu den Top 5 Ländern gehören:

1. Deutschland: Exportland mit guten Wachstumsperspektiven

Gute Chancen für mehr Wachstum sieht die Studie in Deutschland. Laut Ifo-Institut stand Deutschland schon im Jahr 2014 an der Spitze, was den Exportüberschuss angeht (220 Mrd. €). Vor allem im Maschinenbau (zum Beispiel Kuka), in der Automobilbranche (Daimler, VW, BMW) und in der Chemieindustrie (BASF) ist Deutschland sehr wettbewerbsfähig und kann hier mit vielen Aushängeschildern aufwarten.

Zudem liegen die Forschungs- und Entwicklungsausgaben in Deutschland über dem Durchschnitt der OECD-Länder. Gelobt wird auch das Finanzierungs- und Fördersystem für kleinere Unternehmen in der Bundesrepublik.

2. Südkorea: der Innovationsmotor in Asien

Südkorea ist in den vergangenen Jahrzehnten zu einem wettbewerbsfähigen Industrieland avanciert – dank hochwertiger Produkte im Elektroniksegment. Die koreanische Samsung Electronics ist nicht nur der größte Smartphone-Hersteller, sondern gibt auch bei Flachbild-Fernsehern und DRAM-Speichern den Ton an.

Analysten loben insbesondere die Innovationsfähigkeit von Südkorea, das vor allem von seinem hochwertigen Bildungssystem und zahlreichen Patentanmeldungen profitiert. Dank innovativer Produkte brummt seit Jahren auch der Exportmotor von Südkorea, insbesondere was Ausfuhren nach China angeht.

3. Schweiz: Alpenrepublik im Aufwind

Auch die Schweiz gehört zu den Ländern mit den besten Wachstumsaussichten. Die Alpenrepublik ist nicht nur der Hauptsitz verschiedener Großbanken (UBS, Credit Suisse), die Schweiz ist inzwischen auch ein wichtiger Technikstandort in Europa. Die Coface-Studie sieht die Schweiz insbesondere in Sachen Biotechnologie gut aufgestellt, schließlich kommt mit Actelion einer der größten Biotech-Unternehmen Europas aus der Schweiz.

Gelobt wird auch das einfache Finanz- und Steuersystem, wodurch insbesondere kleine und mittelständische Firmen einfach an frisches Kapital kommen. Die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz beruht vor allem auf dem hochwertigen Markenimage (Nestlé etc.), die Schweiz ist bekannt für Qualitätsprodukte.

4. Belgien: geringe Ungleichheit bei der Einkommensverteilung

Belgien ist zwar nur ein kleines Land, doch gehört Belgien zu den OECD-Ländern mit der geringsten Ungleichverteilung bei Vermögen und Einkommen (Gini-Index). Zudem gilt die Wirtschaft in Belgien als vergleichsweise offen, was dem Außenhandel (Außenhandelsquote 2014: 173 %) zu Gute kommt.

5. Niederlande – das Land mit dem größten Hafen in Europa

Zwar ist auch die Niederlande verschuldet (446 Mrd. €), die Staatsverschuldung lässt mit 67,5% des BIP jedoch noch viel Handlungsspielraum für den Staat. Insgesamt ist die Niederlande eine starke Exportnation und nach Rankings der Welthandelsorganisation WTO regelmäßig unter den Top 5 zu finden.

Die Niederlande hat einen großen Vorteil gegenüber anderen Industrieländern: Der Hafen in Rotterdam ist der größte Hafen Europas und sorgt dadurch für einen hohen Warenumschlag, der auch die Staatskasse klingeln lässt.