Konjunktur-Prognose: so gelingt der Blick in die Zukunft
Häufig zeigen Aktienkurse nicht nur, wie die Geschäfte eines Unternehmens zum jeweiligen Zeitpunkt laufen. Vielmehr werden Erwartungen eingepreist, sodass Aktienkurse in die Höhe schnellen können, wenn Anleger für die Zukunft gute Geschäftszahlen erwarten.
Deshalb sollte man als Privatanleger versuchen, möglichst frühzeitig die kommenden Entwicklungen abzusehen, um rechtzeitig handeln und damit Gewinne maximieren zu können. Wichtig hierbei sind nicht nur die Kennzahlen einzelner Unternehmen, auch die Entwicklung der gesamten Konjunktur sollte von Interesse sein. Prognosen helfen dabei, frühzeitig zu erkennen, wohin die Reise gehen kann.
Konjunktur-Prognosen – mögliche Ansätze
Will man Konjunkturprognosen erstellen, so kann man verschiedene Ansätze wählen. Auf der einen Seite gibt es eine Vielzahl von Wirtschaftstheorien, die sich mit den Regelmäßigkeiten der konjunkturellen Entwicklung beschäftigen. Demnach folgen auf konjunkturelle Hoch-Phasen auch stets wieder Tiefs. Diese Theorien haben den Nachteil, dass sie schwerlich über genaue zeitliche Abläufe Auskunft geben.
Auf der anderen Seite kann man sich aber auch sogenannter Indikatoren bedienen. Dabei handelt es sich Informationen, die auf Daten oder auch Meinungen beruhen und es erlauben sollen, eine wirtschaftliche Entwicklung bereits zu erkennen, bevor diese eintritt. Vor allem die Frühindikatoren sind dazu geeignet, Trendänderungen zeitnah zu erfassen.
Diese Indikatoren helfen bei Konjunktur-Prognosen
Indikatoren gibt es viele, doch nicht alle sind dazu geeignet, frühzeitig eine Entwicklung erkennen zu lassen. So gehört beispielsweise auch das Bruttoinlandsprodukt dazu, dies gibt aber vor allem Auskunft über die aktuelle Entwicklung (wenn man das BIP des Vormonats verwendet) oder die vergangene Entwicklung (wenn das Vorjahr betrachtet wird).
Will man für die Konjunktur jedoch eine Prognose erstellen, eignen sich die Frühindikatoren am besten. Wie der Name bereits vermuten lässt, lassen sie Rückschlüsse auf die zu erwartende Entwicklung zu. Natürlich sind sie keine Garanten, doch sie erwiesen sich in der Vergangenheit vielfach als zuverlässig.
Die wichtigsten Frühindikatoren im Überblick
Der ifo-Geschäftsklimaindex gilt als einer der wichtigsten Frühindikatoren. Für die Erstellung werden Tausende Fragebögen an Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes ausgegeben und ausgewertet. Die Fragebögen beinhalten unter anderem Fragen zur aktuellen Geschäftslage, vor allem aber auch zu den Erwartungen für die kommenden Monate und die Nachfragesituation.
Auftragseingänge sind ein weiterer wichtiger Frühindikator, da sie über die künftige Auslastung der Produktionskapazitäten informieren. Auch die Preisentwicklung an den Rohstoffmärkten lässt sich interpretieren, da ein steigender Preis für eine steigende Nachfrage aus der Industrie spricht.
Auch das allgemeine Zinsniveau kann als Indikator herangezogen werden, da die Zinsen der Nachfrage nach Krediten folgen und damit Rückschlüsse auf die Investitionsbereitschaft aus der Wirtschaft zulassen.
Frühindikatoren für die eigenen Zwecke richtig nutzen
Es gibt noch weitere Signalgeber für die künftige Wirtschaftsentwicklung, die in eine Meinungsbildung einfließen können und sollten. In Summe können diese Informationen Anlegern dabei helfen, frühzeitig wichtige und richtige Entscheidungen für ihre Anlagestrategie zu treffen. Man sollte die Indikatoren jedoch mit Vorsicht genießen und sich nicht auf einzelne Zahlen verlassen.
So können beispielsweise Rohstoffpreise durch umfangreiche Spekulationen angeheizt werden, ohne dass eine erhöhte Nachfrage aus der Wirtschaft besteht. Deshalb ist es empfehlenswert, sich in Ruhe mit der Thematik vertraut zu machen, relevante Werte zu beobachten und die für sich richtige Strategie zur Erstellung einer Prognose zu finden.