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Asienkrise: Ursachen der Krise im Jahr 1997

Inhaltsverzeichnis

Für die im Jahr 1997 ausgebrochene Asienkrise gab es verschiedene Ursachen.

Sie hatte enorme Auswirkungen auf Asien, die Japan-Krise und den internationalen Finanzmarkt.

Mehr dazu: Deflation in Japan – diese Gründe führten zur Krise

Die Asienkrise hatte folgende Ursachen

Die Finanz-, Währungs- und Wirtschaftskrise Ostasiens Ende der 90er Jahre infizierte mehrere Länder. Ausgebrochen ist sie in Thailand und verbreitete sich dann vor allem in Indonesien und Südkorea.

Doch auch Malaysia, die Philippinen und Singapur hatten mit den Auswüchsen der Krise zu kämpfen. Das Ausmaß und die Heftigkeit der Asienkrise Ende der 90er hatte alle überrascht.

Mehr dazu: “Die Asienkrise und ihre Auswirkungen”.

Nach der Krise untersuchten Wirtschaftsexperten die verschiedenen Einflussfaktoren, welche man wie folgt zusammenfassen kann:

  • Kreditblase
  • Fehlende Fremdwährungsabsicherung
  • Zu hohe Auslandsschulden
  • Fehlverhalten der internationalen Finanzmärkte

Kreditblase und fehlende Fremdwährungsabsicherung als Ursachen der Asienkrise

Durch die Lockerung bei der Kreditvergabe entstand in Asien ein Kreditboom, der einen Anstieg des Kreditvolumens von über 8 Prozent des BIPs ausmachte. Das Geld wurde vermehrt in Immobilien und Aktien investiert.

Das Resultat: Ende 1997 lag der Anteil der durch Immobilien besicherten Kredite in Thailand, Indonesien und Malaysia zwischen 25 und 40 Prozent.

Eine große Bedrohung für die Banken, denn diese wurden dadurch gegenüber Preisrückgängen am Aktien- und Immobilienmarkt verwundbar. Außerdem war der private und öffentliche Sektor im Kreditwesen der betroffenen Länder kaum voneinander getrennt.

Wer die richtigen Beziehungen zur Regierung hatte, konnte im Handumdrehen eine Bank eröffnen.

Anleger versprachen sich durch die Nähe zur Regierung eine gute Absicherung und investierten in hoch spekulative Immobiliengeschäfte oder risikoreiche Unternehmensexpansionen. Doch die erhoffte Absicherung blieb aus.

Die fehlende Fremdwährungsabsicherung

Eine weitere Ursache der Asienkrise war die fehlende Fremdwährungsabsicherung. Denn die Spanne zwischen den Laufzeiten und Währungen der aufgenommenen und vergebenen Kredite war zu groß.

Die Ursache dafür: Banken wollten  von der günstigen Zinssituation auf den internationalen Finanzmärkten profitieren. Die Verschuldung erfolgte deshalb vielfach in US-Dollar oder Yen mit kurzen Laufzeiten.

Auf der anderen Seite vergaben die Banken Kredite im Inland langfristig und meistens in der inländischen Währung.

Dadurch kam es zu gravierenden Unterschieden bei Laufzeit und Währung zwischen den aufgenommenen und vergebenen Krediten. Genau darin lag der Fehler:

Keine Absicherung gegen Wechselkursänderungen

Die Finanzinstitute vertrauten auf die enge Koppelung der heimischen Währung an eine Ankerwährung, zumeist den US-Dollar, und deren Stabilität.

Sie sahen keine Notwendigkeit, die Verbindlichkeiten in Yen oder Dollar gegen Wechselkursänderungen abzusichern.  Bis 1995 ging die Strategie auf und die südostasiatischen Staaten profitierten von einem starken Yen.

Als der Dollar allerdings an Wert gewann, setzte die regionale Krise ein.

Als die Auslandsschulden nicht gezahlt werden konnten

Diese Finanzstrategie wurde den südostasiatischen Staaten so richtig zum Verhängnis, als die aufgenommenen Kredite fällig wurden.

Eine zu geringe Währungsreserve machte es den betroffenen Ländern unmöglich die fälligen Kredite zu bezahlen. Die Währungsreserven waren zudem die ganze Zeit über viel zu hoch dargestellt worden.

Schwache regionale Finanzmarktstrukturen und internationale Einflüsse

Außerdem gab es starke Defizite in der Kontrolle bei der Kreditvergabe. Banken verzichteten auf eine Risikobeurteilung. Bonitätsprüfung schien ihnen ein Fremdwort zu sein.

Das Problem: Für dieses Vorgehen hatten fast alle Banken keine ausreichende Eigenkapitalquote. Ausländische Spekulanten, die auf das Fallen der Währungskurse der betroffenen Länder setzten und sie auf Termin verkaufen, verstärkten dieses Problem noch.

Auch das niedrige Zinsniveau zählt zu den Ursachen der Asienkrise. Denn viele Investoren wollten in dem Zukunftsmarkt Südostasien dabei sein und finanzierten ihre Engagements mit geringen Eigenmitteln und billigen Yen-Krediten.

Doch dieses Kapital wurde schnell abgezogen, als die asiatischen Währungen fielen. Die asiatischen Länder wurden in ihrer Bonität herabgestuft und Investoren verkauften ihre Anlagen.

Für einen einzelnen Gläubiger war es rational, Forderungen möglichst schnell einzutreiben und so Verluste zu begrenzen. Das Problem lag daran, dass dadurch eine ganze Welle ausgelöst wurde und die Krise war nicht mehr aufzuhalten.