Kondratieff-Zyklen – Entwicklung, Beschreibung & Anlegerchancen
Definition: Kondratieff-Zyklen beschreiben eine zyklische Wirtschaftsentwicklung, die sich immer wiederholt
Begründer: Nikolai Dmitrijewitsch Kondratjew
Ablauf: Innovation – Wirtschaftsaufschwung – Sättigung – Rezession – Verschlechterung der finanziellen Lage – Suche nach Verbesserungspotenzial – Innovation
Zyklen seit 1780: Dampfmaschine – Eisenbahn/Dampfschiffe – Elektrotechnik – Kernenergie – Informations- & Kommunikationstechnik
Kritik: Unzureichende wissenschaftliche Beweise
Die Kondratieff-Zyklen wurde bereits vor 100 Jahren „erfunden”. Sie haben jedoch nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. Denn das zyklische Verhalten der Weltwirtschaft lässt sich bei genauer Beobachtung optimal für Investitionen einsetzen. Dazu muss man zunächst die Hintergründe und Belege für die Entstehung der Zyklen näher betrachten.
Definition: Was sind die Kondratieff-Zyklen?
Wenn man die Weltwirtschaft über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet, so wie es Nikolai Kondratieff getan hat, lassen sich dabei Auf- und Abschwungphasen feststellen. Diese Phasen, die er als „lange Wellen” bezeichnete, wiederholen sich ungefähr im Abstand von 40 bis 60 Jahren. Und zwar immer nach dem Auftreten neuer bahnbrechender Erfindungen. Die Bezeichnung „Kondratieff-Zyklen” prägte allerdings erst der Österreicher Joseph Schumpeter 1939.
Was ist die Theorie der Langen Wellen?
Kondratieff ging in seiner ursprünglichen Theorie der langen Wellen davon aus, dass die Weltwirtschaft sich nach dem Auftreten von Basisinnovationen immer neu strukturiert. Sobald grundlegend neue Techniken erfunden werden, kommt es zu einem Wirtschaftswachstum.
Das geschieht dadurch, dass die innovative Technik durch massive Investitionen unterstützt wird. Solche Neuerungen brachte 1780 beispielsweise die Dampfmaschine mit sich. Sobald die Technik allgemein akzeptiert und somit „ausgereizt” ist, sinken die Investitionen und es kommt zum wirtschaftlichen Abschwung. Dieser dauert bis zur nächsten bahnbrechenden Erfindung an.
Dauer der langen Wellen
Diese langen Wellen wirtschaftlicher Entwicklung haben grundsätzlich eine Länge von rund 40 bis 60 Jahren. Sie unterscheiden sich jedoch nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich. Das hängt damit zusammen, dass sich die neuen Erfindungen und Techniken erst in anderen Ländern durchsetzen müssen.
Räumliche und zeitliche Versetzung der langen Wellen
Die Einführung und Umsetzung erfolgt in Wellen, die sich sowohl zeitversetzt als auch länderspezifisch unterscheiden. Sie hängt von der vorhandenen Technik, den Ressourcen, Unternehmen und den Regierungen der einzelnen Länder ab. Sie alle haben einen entscheidenden Einfluss darauf, ob und wann die neue Technik eingeführt wird.
Welche Kondratieff-Zyklen gab es bisher?
Kondratieff hat bei seinen Forschungen Daten von über 140 Jahren zugrunde gelegt. Dafür hat er bis 1926 für seinen Arbeit unterschiedliche Hinweise verschiedener Länder untersucht.
Zu den überprüften Daten gehörten:
- Preise
- Löhne
- Zinsen
- Wertpapierkurse
- Außenhandelsströme
Aufgrund dieser Untersuchung postulierte Kondratieff seine Theorie, dass es in den Industriestaaten zu 40-60 Jahre andauernden Wellen der Wirtschaftsentwicklung kommt, die durch Basisinnovationen ausgelöst werden.
Die Kondratieff-Zyklen seit 1780
Die gängigen Zyklen und Innovationen sind:
Nur die ersten vier Zyklen sind allgemein anerkannt. Der fünfte Zyklus wird, genau wie der sechste, kontrovers diskutiert. |
Kondratieff-Zyklen seit 1780
Die verschiedenen Zyklen, von denen Kondratieff zu Lebzeiten nur zwei notiert hatte, werden in unterschiedlichen Quellen mit leicht abweichenden Jahreszahlen angegeben. Dabei werden grob vier große Wellen unterschieden, ein fünfter Zyklus ist unter Experten umstritten und der sechste muss sich erst noch herauskristallisieren.
Der erste Kondratieff-Zyklus
Während der Frühmechanisierung von 1780 bis 1842 fand die erste Industrialisierung in Deutschland statt. In diesen Zeitraum fällt die Erfindung der Dampfmaschine. Nach anderen Angaben lief dieser Zyklus sogar bis 1850. Neben der Dampfmaschine, mit der die Industrialisierung eingeleitet wurde, entwickelte sich in diesem Zeitraum auch die Textil- und Baumwollindustrie.
Der zweite Kondratieff-Zyklus
Während der zweiten industriellen Revolution von 1843 bis 1894 kam es zur Erfindung von Eisenbahn und Dampfschifffahrt, was die Transportmöglichkeiten erheblich verbesserte. Nach anderen Quellen dauerte diese Phase von 1840 bis 1890. Sie wurde in Europa auch „Gründerzeit” genannt. Gleichzeitig mit der Verbesserung des Transportwesens fand der Ausbau des Bergbauwesens statt. Es kam zur Erfindung der Telegrafie.
Abweichend dazu werden auch 1830-1900 als der Gesamtumfang dieser Welle angegeben. Während dieses Zyklus trat die Stahlindustrie in den Vordergrund. Eisenbahnen und Dampfschiffe verhalfen dem bisher begrenzten Transportwesen zu einem ungeahnten Aufschwung.
Der dritte Kondratieff-Zyklus
Die dritte Welle von 1895 bis 1939 war gekennzeichnet von technischen Neuerungen, insbesondere des Verbrennungsmotors und daher auch der Erfindung des Automobils. Abweichend dazu wird auch ein Zeitraum von 1880 bis 1935 genannt.
Die Innovationen dieses Zyklus sind besonders durch die Elektrotechnik und Stromerzeugung gekennzeichnet. Aufgrund dieser Elektrifizierung kam es im nächsten Schritt zum Bau der ersten Automobile sowie Schwermaschinen. Daneben gab es weitreichende Erfolge im Bereich der Chemie.
Der vierte Kondratieff-Zyklus
Während dieses Zyklus von 1920 bis 1980 wurden die Bereiche Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt sowie die Kunststoffindustrie vorangetrieben. Auch die Petrochemie und Kernenergie gehören in diesen Zyklus. Eine der wichtigsten Erfindungen dieses Zyklus war der Computer.
Der fünfte Kondratieff-Zyklus
Der noch junge fünfte Zyklus ist der erste umstrittene, der nicht von allen Experten anerkannt ist. Er ist im Zeitraum von ungefähr 1950/1980 bis 2000/2005 angesetzt und nennt als Zugpferd vor allem die Innovationen in der Kommunikations- und Informationstechnik. Dabei zählt das Jahr 2004 aufgrund von Hochrechnungen der Wachstumsraten als Hochperiode des fünften Zyklus.
Einige sind der Ansicht, dass wir noch nicht am Beginn des sechsten Zyklus stehen, sondern dass der fünfte Zyklus, der von der Informationstechnik dominiert wird, noch andauert. Besonders das Internet, das sich Anfang der 1990er Jahre rasant ausbreitete, bietet immer noch Optimierungsmöglichkeiten und dadurch auch lohnende Investitionen für Anleger.
Ursprung: Wer entwickelte die Kondratieff-Zyklen?
Der sowjetische Wirtschaftswissenschaftler Nikolai Kondratieff beschäftigte sich Anfan des 20. Jahrhunderts mit der wirtschaftlichen Konjunktur.
Kondratieff fand durch Beobachtungen der Weltwirtschaft heraus, dass sich diese abgesehen von den regelmäßigen Konjunkturzyklen auch in langen Wellen entwickeln. Er arbeitete bei seinen Forschungen lediglich mit dem Begriff der Langen Wellen. Der Ausdruck „Kondratieff-Zyklen” wurde erst nach seinem Tod vom österreichischen Ökonom Joseph Schumpeter geprägt.
Kondratieffs Prognose
Bezogen auf dem
Kapitalismus prognostizierte Nikolai Kondradieff, dass dieser sich nach jedem Abschwung wieder regenerieren würde.
Damals war Anfang der 1930-er Jahre allerdings die gültige Doktrin bedroht. Diese besagte, dass das marktwirtschaftlich-kapitalistische Wirtschaftssystem zusammenbrechen würde. Für seine anderslautenden Ergebnisse wurde Kondratieff zu einer achtjährigen Gefängnisstrafe in Einzelhaft verurteilt.
Veröffentlichung des Aufsatzes zu den langen Wellen
Seine Forschungsergebnisse fasste Nikolai Kondratieff in dem Aufsatz „Die langen Wellen der Konjunktur” zusammen. Dieser erschien 1926 in der Berliner Zeitschrift „Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik”. Für die Forschung hatte er Daten aus Deutschland, England, Frankreich und den USA untersucht.
Bis zu diesem Zeitpunkt konnte er bereits zwei der heute bekannten sechs Wellen ausmachen. Korrekt sah er aufgrund seiner Prognose den Börsenkollaps und die Weltwirtschaftskrise der Goldenen Zwanziger voraus.
Merkmale der langen Wellen nach Kondratieff:
- In der Aufschwungphase überwiegen Jahre mit guter Konjunktur.
- In der Abschwungphase werden häufig neue Basisinnovationen gemacht, die im nächsten Schritt für einen neuen Aufschwung sorgen.
- Kurze Konjunkturzyklen werden von langen Wellen überlagert.
Voraussetzungen für die Basisinvestitionen:
- Wichtige Erfindungen treten nur in Zeiten von Mängeln auf.
- Dieser Mangel deckt auch bei einer Steigerung der Produktivität nicht den hohen Bedarf.
Beispiel: Erfindung der Eisenbahn
Während der Hochkonjunktur war es nicht möglich, den großen Bedarf industriell gefertigter Produkte zu decken, da es keine ausreichenden Transportkapazitäten gab. Damals waren Pferdegespanne typisch. Sie waren weder schnell genug noch konnten sie die großen Mengen transportieren. Mit der Erfindung der Eisenbahn konnte der Transport in puncto Schnelligkeit und Volumen als auch Reichweite entscheidend verbessert werden. |
Wann handelt es sich um Lange Wellen?
Damit man auch tatsächlich von Langen Welle sprechen kann, müssen vier Merkmale erfüllt sein:
- Die Innovation muss gebündelt und nicht als Einzelinnovation auftreten.
- Sie muss sich auf die gesamte Volkswirtschaft auswirken.
- Nur diese Innovation darf für den Aufschwung verantwortlich sein.
- Die Wellen müssen alle 40 – 60 Jahre wiederkehren. Die Zyklizität muss klar erkennbar sein.
Ablauf: Wie entsteht ein Kondratieff-Zyklus?
Während Kondratieff die Theorie der Langen Wellen und die beiden von ihm entdeckten Wellen beschrieb, entwickelte der Österreicher Joseph Schumpeter die Konjunkturzyklen. Diese taufte er nach dem Aufgreifen von Kondratieffs Grundlagen um in die Kondratieff-Zyklen.
Seine Ideen publizierte Joseph Schumpeter im Jahr nach Kondratieffs Tod (1939) unter dem bezeichnenden Arbeitstitel „Konjunkturzyklen”. Darin beschreibt er vor allem die Wichtigkeit der die Welle auslösende Innovation.
Gemäß der Forschungsergebnisse entstehen die Zyklen oder Langen Wellen nach folgendem Schema:
- Innovation
Es muss sich um eine bahnbrechende Erfindung handeln, die sich nachhaltig auf die Wirtschaft und die Menschen auswirkt. Diese Innovation darf sich nicht nur regional verbreiten, sondern muss möglichst international bekannt werden.
- Wirtschaftswachstum
Durch die Innovation wird die Wirtschaft angekurbelt und ein Aufschwung setzt ein.
- Marktsättigung
Irgendwann ist der Markt gesättigt und das Angebot ist größer als die Nachfrage.
- Rezession
Nun setzt die Rezession beziehungsweise der Rückgang ein.
- Die finanzielle Lage der Unternehmen verschlechtert sich. Auch der Staat verdient nicht mehr mit. Für die Menschen ist die neue Situation jetzt Standard.
- Aufgrund der Unzufriedenheit beginnt in der Rezessionsphase die Suche nach neuen Verbesserungsmöglichkeiten und somit weiteren Innovationen.
- Wenn die neuen Innovationen gefunden und international eingeführt sind, beginnt ein neuer Konjunkturzyklus.
Welche Bedeutung haben die Kondratieff-Zyklen?
Die Kondratieff-Zyklen unterscheiden sich grundlegend von den kurzfristigen typischen Konjunkturzyklen. Diese laufen immer nach dem Schema Aufschwung – Boom – Rezession -Tief ab, halten sich jedoch nur wenige Jahre. Die von Kondratieff beschriebenen und von Schumpeter benannten Kondratieff-Zyklen hingegen ziehen sich über 40 bis 60 Jahre hin. Außerdem basieren sie nicht auf einfachen wirtschaftlichen Neuerungen, sondern revolutionären Ideen.
Wer die Wirtschaft genau beobachtet und die neuen Trends rechtzeitig vorhersagen kann, hat die Chance, langfristig und gewinnbringend in die entsprechenden Sparten zu investieren. Aktuell steht der 6. Kondratieff-Zyklus an. Es ist jedoch noch nicht sicher, welche der infrage kommenden neuen Technologien das Rennen macht. Zur Diskussion stehen unter anderem Gesundheitstechnologien sowie erneuerbare Energien und künstliche Intelligenz.
Kritik an der Theorie der Kondratieff-Zyklen
Die ursprüngliche Theorie der Langen Wellen und die darauf aufbauende Kondratieff yklus-Theorie von Schumpeter finden nicht nur Befürworter, sondern auch Gegner. Und das, obwohl Kondratieff aufgrund seiner Berechnungen die Weltwirtschaftskrise korrekt vorhersagen konnte, die erwartungsgemäß Ende der 1920-er Jahre stattfand.
Hauptkritik
Trotz Erklärung des Aufschwungs sind die Gründe für den Abschwung und die Schwankungen nicht plausibel erläutert. |
Gegner und Skeptiker der Theorie führen an, dass das Wachstum und die Schwankungen unzureichend erklärt beziehungsweise ungelöst sind. Je nach Wahl der Trendkomponente könnte man beliebige Wellen erhalten.
Als Beweis oder Hintergrund dafür führen Wissenschaftler die fehlende Beschriftung der Y-Achse bei der grafischen Darstellung an. Diese wurde jedoch nicht vergessen, sondern es existieren schlichtweg keine langen Reihen, die eine derartige Wellenform aufweisen. Beispielsweise zeigt die Entwicklung des nominalen oder realen BIP (Bruttoinlandprodukt) ebenfalls keine derartige grafische Form.
Immerhin konnte der historische Beweis erbracht werden, dass die wissenschaftlichen Entdeckungen im untersuchten Zeitraum tatsächlich ein inverses Verhältnis zur Wirtschaftsentwicklung aufwiesen. Hier war zwar die Wellenform vorhanden, doch das war kein Beweis dafür, dass zeitgleich eine intensive Finanzierung der Innovationen stattfand.
Der sechste Kondratieff-Zyklus
Der 6. Kondratieff-Zyklus oder die sechste Welle läuft seit ungefähr 2005 und hält derzeit noch an. Aufgrund der notwendigen Dauer von 40 bis 60 Jahren ist der sechste Zyklus noch nicht vollendet. Somit bringen Experten vor, dass noch nicht absehbar ist, welchen Schwerpunkt dieser Zyklus besitzt. Heutzutage kann der Schwerpunkt noch nicht 100% eingestuft werden. Die Einstufung kann erst retrospektiv mit Sicherheit passieren.
Dennoch gibt es selbstverständlich verschiedene Vermutungen über den Schwerpunkt des 6. Kondratieff-Zyklus:
- Biotechnologie
- (Psychosoziale) Gesundheit
- Wellness
- Mikroelektronik
- Gentechnik
- Künstliche Intelligenz und Robotik
- Bildung
- Mobiles Internet und Cloud-Computing
- Erneuerbare Energien
- Kernfusionsenergie
- Nanotechnologie
- Klimaschutz bzw. Umweltschutz
Entstehung des 6. Zyklus
Wie der bekannte Wissenschaftler Leo A. Nefiodow, ein Befürworter der Lange-Wellen-Theorie, erklärt, handelt es sich bei den Kondratieff-Zyklen um Innovationsschübe durch Erfindungen, die die Gesellschaft tiefgreifend verändern. Und zwar so lange, bis sich das Innovationspotenzial erschöpft hat.
Sobald also der Zustand als „normal” empfunden wird und die Menschen nach einer weiteren Optimierung suchen, kurbeln sie nicht nur die Konjunktur, sondern auch die Reorganisation der gesamten Gesellschaft an.
Nachdem 2008 eine Finanzkrise das Zinsniveau auf ein sehr niedriges Niveau senkte, entstand die Notwendigkeit, durch neue Erfindungen und die Investition in neue Technologien die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Anleger, die die aktuellen Trends richtig erkennen und deuten können, haben daher aktuell die Chance, in diese Innovationen langfristig gewinnbringend zu investieren.
Worin sollten Anleger während des 6. Zyklus investieren?
Wie wir bereits gesehen haben, gibt es mehrere Anwärter, die als Investitionsbereich infrage kommen. Bei der rückblickenden Betrachtung der historischen Innovationen ist es einfacher, die erfolgreichsten Trends herauszufinden, als bei der Vorhersage der aktuellen Top-Trends.
Beispiele für aktuelle Trends
- Biotechnologie. Diese ist an vorderster Front zu nennen. Immerhin ermöglicht sie es uns, Heilungen für die schlimmsten Krankheiten zu finden, darunter Alzheimer, Aids und Krebs.
- Nanotechnologie. Sie ist ebenfalls in der Medizin, aber auch in der Industrie wichtig. Mit dieser Technologie können in allen Branchen vielfältig eingesetzt werden.
- 3D-Technologie. 3D-Drucker sind ebenfalls in allen Branchen verwendbar und ermöglichen nicht nur die Herstellung von Spielzeug aus dem Drucker. Sie können auch für die Erstellung von Häusern, in der Autoindustrie und zur Herstellung von Prothesen verwendet werden.
Fazit
Kondratieff konnte anhand des Studiums von belegbaren Finanzdaten aus 140 Jahren seine Theorie der Langen Wellen herausarbeiten und durch die konkrete Vorhersage der Weltwirtschaftskrise beweisen. Dennoch hat er Gegner auf den Plan gerufen, die seine These nicht unterstützen, da sie die grafische Darstellung der Langen Wellen für relativ beliebig halten. Befürworter können jedoch weiterführende Trends erkennen und bereits Anwärter für die nächsten gravierenden Innovationen herausarbeiten.
Die Prognosen sind allerdings nicht einheitlich, da nicht einmal eine übereinstimmende Meinung hinsichtlich der Anzahl der Zyklen existiert. Kondratieff berichtete zu seinen Lebzeiten nur von zwei Wellen. Der Begriff Kondratieff-Zyklen wurde erst nach seinem Tod vom österreichischen Ökonom Schumpeter eingeführt.
Während vier Wellen oder Zyklen anerkannt sind, weichen die Ansichten über die Anzahl der nachfolgenden Wellen erheblich ab. Einige denken, wir befinden uns noch im fünften Zyklus, während andere uns schon im sechsten Zyklus sehen. Wieder andere prognostizieren die Zyklen parallel zu den Finanzmärkten und wir hätten demnach bereit die 7. Phase hinter uns.
Wichtig
Wer durch die Beobachtung der Trends und Zyklen Geld verdienen möchte, muss sich intensiv mit den Märkten und Innovationen der Weltwirtschaft beschäftigen. Viele Länder, wie beispielsweise China, setzen von sich aus auf die gleichzeitige Einführungen mehrerer Basisinnovationen, um von allen Einzelinnovationen parallel profitieren zu können. Dasselbe kann auch aufmerksamen Anlegern gelingen. Renditen sind allerdings nicht garantiert. |