Industriemetalle als Investment: Kupfer, Aluminium und Co.
Industriemetalle, auch Basismetalle genannt, kommen deutlich häufiger vor, als Edelmetalle, und werden hauptsächlich in der Industrie eingesetzt. Zu den wichtigsten Industriemetallen gehören:
- Kupfer
- Eisen
- Aluminium
- Nickel
- Blei
- Zinn
- Zink
Wie investiere ich in Industriemetalle? Aktien, ETFs und ETCs
Anlegern stehen drei Investmentmöglichkeiten für Industriemetalle zur Verfügung:
- Aktien: Investition in Unternehmen, die Industriemetalle fördern oder verarbeiten (z.B. Glencore, Rio Tinto, BHP, Anglo American, Freeport McMoRan)
- ETFs: Investition in einen Korb von Aktien aus dem Industriesektor (z.B. VanEck Global Mining UCITS ETF)
- ETCs: Direkte Investition in die Preisentwicklung einzelner Industriemetalle
1. Mit Aktien in Industriemetalle investieren
Bei den meisten Aktien in diesem Segment der Rohstoffe handelt es sich um große und etablierte Bergbauunternehmen, die eine gute Möglichkeit bieten, in verschiedene Industriemetalle zu investieren. Rohstoffaktien gelten allgemein als volatile, zyklische und zum Teil auch spekulative Werte. Die Wertentwicklung der Aktien hängt zu großen Teilen von der Entwicklung der Rohstoffpreise ab, allerdings sind auch geopolitische Risiken eine nicht zu unterschätzende Einflussgröße.
Da Rohstoffaktien im Vergleich zum Gesamtmarkt eine relativ günstige Bewertung aufweisen, werden sie von manchen Investoren auch als Value-Aktien betrachtet. Sie weisen in der Regel relativ hohe Dividendenrenditen auf (teilweise sogar im zweistelligen Bereich), sodass sie auch für Dividendeninvestoren attraktiv sein können. Bei Rohstoffaktien handelt es sich allerdings eher selten um besonders stabile oder nachhaltige Dividendenaktien. Sehr hohe Dividendenrenditen hängen häufig mit einem starken Kursverfall der Aktie zusammen.
2. Breit gestreut mit ETFs in Industriemetalle investieren
ETFs bieten eine besonders einfache und gute Möglichkeit, breit gestreut in Industriemetalle zu investieren bzw. sich an der Wertenwicklung von Unternehmen zu beteiligen, die in diesem Sektor tätig sind.
Der VanEck Global Mining UCITS ETF (ISIN: IE00BDFBTQ78) ist beispielsweise eine gute Möglichkeit, sich an globalen Unternehmen zu beteiligen, die hauptsächlich in der Metall- und Mineralgewinnungsindustrie tätig sind. Der ETF deckt sowohl Industrieländer als auch Schwellenländer ab und bietet Zugang zu 126 Unternehmen, die sich schwerpunktmäßig auf die Länder Australien, Kanada, USA, Südafrika und Brasilien verteilen.
3. Mit ETCs in Industriemetalle investieren
Im Vergleich zu Aktien und ETFs bieten ETCs eine gute Möglichkeit, direkt in Industriemetalle zu investieren bzw. sich an deren Wertentwicklung zu beteiligen. Dadurch lässt sich der Diversifikationsvorteil aufgrund der geringen Korrelation von Industriemetallen zum Aktienmarkt ausnutzen. ETCs gelten allerdings auch als riskantere Investments als ETFs, da sie zusätzliche Risiken wie Emittentenrisiko, Kontrahentenrisiko und das Risiko von Rollverlusten aufweisen.
Mit ETCs lässt sich in einzelne Metalle investieren, wie beispielsweise in Kupfer mit dem WisdomTree Copper ETC (ISIN: GB00B15KXQ89). Sie bieten allerdings auch die Möglichkeit, breit diversifiziert in einen ganzen Korb an Industriemetallen zu investieren, wie mit dem WisdomTree Industrial Metals ETC (ISIN: GB00B15KYG56).
Ist es sinnvoll, in Industriemetalle zu investieren?
Industriemetalle gelten als chancenreiche, aber gleichzeitig auch als riskante Anlageklasse innerhalb der Rohstoffe und Metalle. Ob es sinnvoll ist, in Industriemetalle zu investieren, hängt von mehreren Faktoren ab.
Chancen von Industriemetallen
- Geringe Korrelation zum Aktienmarkt: Rohstoffe neigen dazu, sich anders zu entwickeln, als Aktien. Daher können sie gut geeignet sein, ein Portfolio zu diversifizieren.
- Hohe Dividendenrendite: Einige Rohstoffaktien bieten besonders hohe Dividendenrenditen.
- Inflationsschutz: Industriemetalle können als Inflationsschutz dienen.
- Megatrends: Einzelne Rohstoffe und Aktien profitieren von Megatrends wie Elektromobilität.
Risiken von Industriemetallen
- Hohe Volatilität: Die Preise von Industriemetallen können stark schwanken.
- Branchenkenntnis: Ein gutes Verständnis der Branche und der damit verbundenen Risiken ist vonnöten.
- Starke Abhängigkeit von Rohstoffpreisen: Die Preise werden von Angebot und Nachfrage bestimmt.
- Zyklische Schwankungen: Die Nachfrage nach Industriemetallen unterliegt zyklischen Schwankungen.
- Geopolitische Risiken: Starke Abhängigkeit von geopolitischen Ereignissen.
- Währungsrisiken: Währungsschwankungen können die Preise von Industriemetallen beeinflussen.
Welche Länder haben die größten Reserven an Industriemetallen?
Die folgenden Länder weisen die größten Vorkommen an Industriemetallen auf:
Rohstoff | Land |
Kupfer | Chile |
Eisenerz | Australien |
Aluminium | China |
Nickel | Indonesien |
Blei | China |
Zinn | China |
Zink | China |
Wofür werden Industriemetalle verwendet?
Industriemetalle sind wichtig für die Produktion von fast allen Gütern des täglichen Bedarfs. Sie werden in der Automobilindustrie, im Bauwesen, in der Elektronik und in vielen anderen Branchen verwendet. Ohne Industriemetalle wäre unsere moderne Welt nicht möglich.
Kupfer
Kupfer ist aufgrund seiner hohen elektrischen und thermischen Leitfähigkeit ein unverzichtbarer Rohstoff in der Elektrotechnik, im Bauwesen und anderen Bereichen. Durch seinen Einsatz im High-Tech-Segment gilt Kupfer als der Grundstoff für technologischen Fortschritt.
Eisen
Eisen, seit Jahrtausenden genutzt und zeitweise wertvoller als Gold, bildet als Basis für Stahl und in vielfältigen Strukturen den Grundpfeiler unserer modernen Welt, von Alltagsgegenständen bis hin zu Maschinen und Bauwerken.
Aluminium
Aluminium, ein Leichtgewicht mit vielfältigen Eigenschaften, eroberte seit seiner späten Entdeckung die Welt und ist heute in der Luftfahrt, im Automobilbau, der Elektrotechnik und vielen weiteren Bereichen unverzichtbar, von der Verpackung bis zur Möbelindustrie.
Nickel
Nickel, ein vielseitiges Basismetall, findet Verwendung in Edelstahl, Münzen, Batterien, Legierungen und als Korrosionsschutz für Stahl. Im Bereich der Elektromobilität avanciert Nickel zum Hightech-Metall.
Blei
Blei wird vorwiegend in Autobatterien, der chemischen Industrie und in der Strahlenabschirmung eingesetzt und findet aufgrund seiner Toxizität immer weniger Verwendung im Alltag.
Zinn
Zinn ist ein wichtiges Legierungsmetall und findet in Weißblech, Chemikalien und Pigmenten sowie als Lötzinn in der Elektronik und Chipherstellung Anwendung.
Zink
Zink, hauptsächlich als Legierung und Korrosionsschutz für Stahl und Eisen verwendet, findet auch in Batterien und anderen Anwendungen seinen Einsatz.