Dividendenrendite: Berechnung, Aussagekraft & Vorteile

Dividendenrendite: Berechnung, Aussagekraft & Vorteile
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Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste zur Berechnung der Dividendenrendite

  • Die Dividendenrendite ist eine wichtige Kennzahl im Bereich der Aktienanalyse
  • Anleger investieren Geld zunehmend in sogenannte Dividendentitel, also Aktien mit einer sehr guten Dividendenrendite
  • Bei der Dividendenrendite wird die nominale Dividende (Anteil je Aktie am Gewinn der Aktiengesellschaft) ins Verhältnis zum aktuellen Kurs gesetzt
  • Die Dividendenrendite berechnen Sie ganz einfach, indem Sie die Dividende durch den Aktienkurs teilen und mit 100 multiplizieren

Wenn Sie Geld in eine Aktie investieren, dann gibt es zwei mögliche Formen von Erträgen. Zum einen sind das Kursgewinne und zum anderen eine Dividende, falls die Aktiengesellschaft eine Ausschüttung an ihre Aktionäre vornimmt. Bei Dividendenaktien entscheiden sich Anleger gezielt für Wertpapiere von Unternehmen mit einer überdurchschnittlichen Dividendenrendite, um gute Gewinne zu erzielen.

Doch was ist die Dividendenrendite überhaupt? Und wie wird die Dividendenrendite berechnet? Von der Definition und Aussagekraft über die Formel und Berechnung der Dividendenrendite bis hin zu den Vor- und Nachteilen dieser Kennzahl: Im folgenden Beitrag erfahren Sie alles zur Dividendenrendite. 

Was ist die Dividendenrendite?

Die Dividendenrendite ist eine wichtige Kennzahl, mit der Aktien bewertet werden. Die Dividendenrendite basiert zum einen auf der Dividendenzahlung pro Aktie und zum anderen auf dem aktuellen Aktienkurs, der in ein Verhältnis zur nominalen Dividende gesetzt wird. 

Was ist eine Dividende?

Die Dividende stellt einen Anteil am Gewinn einer Aktiengesellschaft dar, der sich stets auf eine einzelne Aktie bezieht. Wie hoch dieser Anteil am Gewinn für die Aktionäre ausfällt, wird stets auf der Hauptversammlung der Aktiengesellschaft beschlossen. Es kann jedoch auch entschieden werden, dass keine Ausschüttung der Dividende erfolgt.

Was sagt die Dividendenrendite aus?

Als Kennzahl sagt die Dividendenrendite aus, welche Rendite Sie als Aktionär in Prozent mit Ihrem eingesetzten Kapital erzielen, wenn ausschließlich die Dividende als Ertragsform berücksichtigt wird. Über Ihre Gesamtrendite mit dem Investment sagt die Dividendenrendite nichts aus, denn dieses besteht bei Aktien zusätzlich immer aus einem Kursgewinn oder -verlust. Demzufolge können Sie an der Dividendenrendite ausschließlich ablesen, wie groß die Rendite Ihres eingesetzten Kapitals in Bezug auf die Dividendenausschüttung ist.

Wie wird die Dividendenrendite berechnet?

Zur Berechnung der Dividendenrendite benötigen Sie lediglich zwei Werte: die Dividende pro Aktie und den aktuellen Kurs der Aktie. Anschließend müssen Sie lediglich die nominale Dividende (je Aktie) durch den aktuellen Kurs des Wertpapiers teilen und das Ergebnis mit 100 multiplizieren.

Formel zur Berechnung der Dividendenrendite

Die Formel zur Berechnung der Dividendenrendite lautet:

Dividendenrendite = Dividende / Aktienkurs * 100 

Noch einfacher ist es, unseren kostenlosen Dividendenrechner zu benutzen, um ihre individuelle Dividendenrendite zu bestimmen.

Dividende automatisch mit Dividendenrechner ermitteln

Zur Berechnung der Dividende können Sie auch folgenden Dividendenrechner nutzen. Tragen Sie dafür einfach die notwendigen Werte in die Spalte des Dividendenrechners ein.

Formel  

Dividendenrendite berechnen

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Als Grundlage der Dividendenbeurteilung dient in der Aktienanalyse die Dividendenrendite. Sie stellt eine Beziehung zwischen den ausgeschütteten Erträgen einer Aktie und dem aktuellen Kurs der Aktie her.

$$\bo\text"Dividendenrendite" = (\text"Dividende" / \text"Aktienkurs"\)*100$$

Ergebnis berechnen

Wie die Berechnung in der Praxis funktioniert, möchten wir am folgenden Beispiel verdeutlichen. 

Beispielrechnung der Dividendenrendite

Nehmen wir an, dass ein Unternehmen an die Aktionäre eine Dividende in Höhe von 2,50 Euro Aktie ausschüttet. Momentan hat jeder Anteil der Aktiengesellschaft einen Kurswert innerhalb von 52 Euro. Mit diesen zwei Zahlen (der Dividende und dem Kurswert) können Sie auf Grundlage der zuvor aufgeführten Formel das Verhältnis der nominalen Dividende zum Kurs und damit die Dividendenrendite berechnen. Im Beispiel sieht das wie folgt aus:

2,50 Euro / 52 Euro * 100 = 4,80 Prozent

In diesem Beispiel handelt sich also um eine Dividendenrendite in Höhe von knapp fünf Prozent, was ein durchaus guter Wert ist. 

Was ist eine gute Dividendenrendite?

Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten, denn es gibt keinen einheitlichen Wert, ab dem von einer (besonders) guten Dividendenrendite gesprochen werden kann. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass die Höhe der ausgeschütteten Dividende und damit in Teilen auch die Dividendenrendite von mehreren Faktoren abhängig ist, insbesondere: 

  • Branche des Unternehmens,
  • einzelnes Unternehmen,
  • Kursentwicklung und
  • Entwicklung des Gesamtmarktes (Börse, Wirtschaft).

Wenn Sie als Anleger also beurteilen möchte, wie gut eine Dividendenrendite ist, müssen Sie stets einen Vergleich zu anderen Aktien mit deren Dividendenrenditen ziehen. Betrachten wir uns zum Beispiel die 40 DAX-Aktien, können die Spitzenreiter mit einer Dividendenrendite von teilweise über sechs Prozent aufwarten. Auf der anderen Seite gibt es durchaus ebenso Aktien von Unternehmen, die – zumindest zeitweise – mit einer Dividendenrendite im kleineren zweistelligen Prozentbereich ausgestattet sind.

Welche Vorteile hat die Dividendenrendite als Kennzahl?

Zu den wichtigsten Vorteilen der Dividendenrendite als Kennzahl gehören unter anderem:

  • Größere Aussagekraft als nominalen Dividende: Die Dividendenrendite hat definitiv eine höhere Aussagekraft als die nominale Dividende, denn die Höhe der Dividendenzahlung sagt nichts darüber aus, ob Sie als Anleger durch die Dividende mit Ihrem Investment in Aktien eine gute oder schlechte Rendite generieren. 
  • Ableiten der Ertragskraft des Unternehmens möglich: Die Höhe der Dividendenrendite hängt davon ab, wie hoch die je Aktie ausgeschüttete Dividende ist. Das wiederum ist abhängig vom Gewinn, den die Aktiengesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielt hat. Demnach lässt sich in gewisser Weise an der Dividendenrendite die Ertragskraft des Unternehmens ableiten, denn normalerweise werden (höhere) Dividenden nur bei guten Gewinnen ausgeschüttet. 
  • Vergleich der Rendite einer Aktie mit den Erträgen anderer Anlageformen gut möglich: Mit der Dividendenrendite besteht eine bessere Möglichkeit, die mit dem Investment in Aktien erzielten Erträge mit denen anderer Anlageformen vergleichen, als wenn zum Beispiel Zinsen von Unternehmen gezahlt werden.

Was sind die Nachteile der Dividendenrendite als Kennzahl?

Neben den genannten Vorteilen hat die Dividendenrendite als Kennzahl auch wenige Nachteile. Ein Nachteil besteht zum Beispiel darin, dass die Dividendenrendite zum Beispiel in einem Jahr eben nur etwas darüber aussagt, welche Rendite Sie mit Ihrem eingesetzten Kapital bezogen auf die Dividende generiert haben. Wie die Dividendenrendite im nächsten Jahr ausfallen wird, kann anhand der aktuellen Rendite nicht abgesehen werden.

Hinzu kommt, dass die Dividendenrendite eventuelle Kursgewinne nicht berücksichtigt. Das bedeutet, dass Sie zum Beispiel eine Dividendenrendite von fünf Prozent erzielen können, Ihre Gesamtrendite mit dem Investment in Aktien aufgrund von Kursverlusten jedoch trotzdem im negativen Bereich liegen kann.

Ist eine hohe Dividendenrendite stets gut?

Eine hohe Dividendenrendite ist nicht in jedem Fall gut. Die Kennzahl wird bekanntlich nicht nur auf Basis der nominalen Dividende eines Unternehmens ermittelt. Der aktuelle Aktienkurs ist die zweite, wichtige Größe. Rein rechnerisch ist es aufgrund der Formel so, dass die Dividendenrendite nicht nur wegen einer höheren Dividende steigt. 

Stattdessen sorgt auch ein niedriger Aktienkurs dafür, dass die Dividendenrendite steigt. Anders ausgedrückt: Betrachten Sie sich zum Beispiel ein Wertpapier, bei dem die Kurse in letzter Zeit deutlich gefallen sind, wird die Dividendenrendite im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vermutlich deutlich höher ausfallen. Trotzdem haben Sie natürlich insgesamt keine höhere Rendite mit dem Investment erzielt, sondern im Gegenteil voraussichtlich Kursverluste erlitten.

Inwiefern eignet sich die Dividendenrendite zur Bewertung?

Wie Sie an den Vor- und Nachteilen der Dividendenrendite als Kennzahl ableiten können, sollte die Dividendenrendite nicht die einzige Kennzahl im Rahmen einer Aktienanalyse sein. Sie beinhaltet zwar eine gewisse Aussagekraft, allerdings nur im Hinblick auf die Vergangenheit und die Gegenwart. Wie zukünftige Renditen ausfallen, darüber gibt die Dividendenrendite in keiner Weise eine Auskunft.

Zudem kann die Rendite der Dividende dadurch „verwaschen“ werden, dass der Aktienkurs fällt. Aus dem Grund sollten Sie immer weitere Kennzahlen im Rahmen der Aktienanalyse betrachten, wie zum Beispiel das Kurs-Gewinn-Verhältnis oder die Eigenkapitalrendite der AG.